Woher kommt der Notlauf?
Moin zusammen,
habe mir neulich einen W211.223 (280 CDI Reihensechszylinder, BJ 2004) als T-Modell zugelegt.
Nachdem nun das EWM instandgesetzt wurde und der Wagen wieder schaltet, fällt mir auf dass der Dicke absolut keine Power hat und noch immer bei 3000 U/min abgeriegelt ist.
Nach einer Auslesung stellt sich raus, dass das Motorsteuergerät noch zwei aktive Fehler hat:
- P2530 Stellmotor Einlasskanalabschaltung
- Partikelfilter (FAP)
Außerdem steht im KI:
Abgasfilter in 50km Wartung durchführen
Die MKL ist nicht an.
Woher kommt der Notlauf?
Sollte es am DPF liegen, wie bekommt man diesen zwingend freigebrannt? Während der Fahrt will er irgendwie nicht, eventuell auch weil der Motor wegen begrenzter Power nicht warm wird? (<80 Grad). Habe es ca. 50km lang probiert. Nichts.
Und weiß eventuell jemand wo die EKAS am Reihenmotor sitzt?
Vielen Dank schonmal
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21 Antworten
Was hat der Wagen gelaufen?
Temperatur: Thermostat mit Gehäuse und Fühler wechseln.
320.000 hat er jetzt ca. runter. Das Thermostat könnte durchaus defekt sein, im Fehlerspeicher allerdings nicht hinterlegt. Nehme mal an, das würde das die Regeneration verhindern?
Kann man den Wagen mit XENTRY/DAS auch zwingen, eine Regeneration ohne die für ihn richtige (angezeigte) Temperatur zu starten? Würde den Wagen natürlich erst einmal warm fahren.
Würde gerne erst einmal den Notlauf weg bekommen, wenn möglich.
Der Wagen scheint zugekokst zu sein; Schlecht gewartet, Kurzstrecke; Thermostat gibt keinen Eintrag…
Zugekokst ist er warscheinlich sehr - hatte so oder so vor, den Motor, sobald ich bestätigen kann dass er okay läuft (kein Notlauf) einmal komplett zu reinigen. Laut dem Vorbesitzer haben er und seine Tochter (2. Vorbesitzer) immer nur Langstrecke gefahren. Scheckheftgepflegt leider nur bis ~2014.
Naja zurück zum Thema. Kann der Regenerationsvorgang auch ohne die vorgeschriebenen Bedingungen (wahrscheinlich ja eine bestimmte Temperatur) gestartet werden? Auf der Autobahn wird er ja gerne mal 60-70 Grad warm. Würde wier gesagt gerne erst einmal den Motor ohne Notlauf testen um zu bestätigen dass sich die Arbeit am Wagen lohnt.
Betriebstemperatur eines Diesels ist 92 Grad…
Also erst einmal Thermostat tauschen?
Jaaaaaa
So, getan. Temp geht nun deutlich schneller hoch auf Betriebstemperatur. Sonst hat sich wenig geändert, eine Regeneration wird von allein nicht angestoßen.
Mittlerweile auch eine SD besorgt. Diese beschreibt den Fehler als:
"2626-001 Dieselpartikelfilter Der Rußgehalt des Partikelfilters ist zu hoch für die Regeneration"
Dachte das ganze trifft nur auf die passive (automatische) Regeneration zu, also versucht eine Regeneration in Stand mit DAS anzuschmeißen, aber nach dem Selbsttest hört es auf und meint, nicht alle Startbedingungen wären erfüllt.
Die zwei Werte, die auf 'Nein' stehen sind:
- Katalysatortemperatur
- Kein Fehler im Motorsteuergerät
Was mit der Kat -Temp ist weiß ich nicht so Recht, aber der Fehler im MSG kommt ja offensichtlich von dem DPF selbst.
Gerade noch mal die Istwerte angeschaut, die Rußbeladung liegt bei 236% und der Aschegehalt bei 0. Letzte Regeneration vor knapp 1000km. Irgendwas passt da doch nicht so recht.
Vorbesitzer meinte auch etwas mit einem defektem Abgastemperatursensor, da dieser aber einen normalen Wert anzeigt und keinen Fehlercode schmeißt, habe ich das Ding bis jetzt noch nicht verdächtigt.
Vielleicht doch? Was meint ihr?
Was zeigt der Sensor denn für eine Temperatur an, wenn Du schon eine SD hast, ist das doch leicht. Wenn der nichts anzeigt oder unplausible Werte liefert, Stecker ab und mit DMM messen. Ansonsten Sensor gegen OEM tauschen.
Nicht selten haben die Vorbesitzer Zubehörteile verbaut, die dumme Werte liefern.
Parallel dazu würde ich den DPF ausbauen und zum Reinigen bringen
Es könnte sein, dass das Auto es nicht mehr selbst schafft, den DPF zu regenerieren. Mir so passiert, als ich längere Zeit mit defektem Thermostat gefahren war. Folge: Dieseleintrag im Motoröl und im Ergebnis Turbolader kaputt. DPF-Ausbau, eingeschickt und freibrennen lassen. Turbo neu und Abgaskrümmer neu. Jetzt seit 100Tkm alles okay
Das erinnert mich daran, nicht lange mit Defekten rumzufahren. Unsere Mercedes-Fahrzeuge sind zwar in vielen Fällen so konzipiert, dass man trotz Defekt je nach Schwere immer noch nach Hause kommt und nicht wie andere gleich liegen bleibt. Aber das verleitet dazu, die Reparatur hinauszuzögern. Und dann folgt das böse Erwachen.
Zitat:
@chruetters schrieb am 19. Januar 2025 um 10:02:06 Uhr:
Was zeigt der Sensor denn für eine Temperatur an, wenn Du schon eine SD hast, ist das doch leicht.
Kurz nach Motorstart zeigen beide Temperaturfühler vor KAT und vor DPF ungefähr 95 Grad und gehen in der Prüfphase vor der Regeneration auch beide auf ca. 150 Grad hoch. Scheinen mir also okay zu sein.
Mittlerweile ist die Rußbeladung bei 255% obwohl der Wagen nur wenige km bewegt wurde. Es kommt mir sehr so vor, als wenn ein Sensor defekt wäre. Wo soll der ganze Ruß herkommen in der kurzen Zeit?
Habe mir das ganze noch einmal angeschaut und auffällig sind die Luftmasse die bei ~500 mg/Hub liegt (deutlich über Sollwert), der Strömungswiderstand der unabhängig von Leerlauf/Gasstoß immer bei 0.184hPa/(m^3/h) liegt, und der Geber für den Abgasgegendruck welcher im Leerlauf 0hPa anzeigt (laut Internet sollte hier permanent Atmosphärendruck angezeigt werden).
Den zweiten Fehler mit der Kat-Temp auch noch genauer angeschaut, der Temperaturunterschied zwischen Ladeluft und Abgastemperatur vor KAT sollte maximal 50 Grad sein. Der reale Unterschied ist 93.7:
Ladeluft 17.3 Grad
Abgastemperatur 111 Grad
Alle Werte im Leerlauf/Gasstoß auch hier noch mal im Anhang
Wenn das stimmt was du schreibst, dann ist der Temperaturfühler vor DPF defekt. Bei 150 Grad regeneriert da mal gar nichts.
Zitat:
@chruetters schrieb am 20. Januar 2025 um 05:14:20 Uhr:
Wenn das stimmt was du schreibst, dann ist der Temperaturfühler vor DPF defekt. Bei 150 Grad regeneriert da mal gar nichts.
“In der Prüfphase der Regeneration” Also in den ersten drei Minuten, bevor die echte Regeneration angestoßen wird. Ich weiß nicht wie heiß es werden sollte aber in einer Prüfphase sicherlich keine 630 Grad.