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X 16 SZ läuft wie´n Träcker und flutet Einspritzung mit Öl.
Schönen guten Abend zusammen.
Vor par Wochen mußte ich den F Caravan von unserem Sohn mit meinem F Caravan einschleppen, an namentlich einer Stelle, bei uns in der Region als "Kalteiche" bekannt, mußte ich den armen alten 71 PS Motor im 1. Gang hochprügeln. Danach war der mit seine 360tkm auf der Uhr auch nicht mehr so wie vorher. Anlassen hörte sich komisch an, lief aber zuverlässig und fuhr eigentlich normal. Mit der Zeit verfestigte sich aber der Eindruck, daß er mindestens auf einem Zylinder nicht richtig läuft, Leistungsverlust war merklich vorhanden z.B. beim Anfahren am Berg, aber nicht so extrem, wie wenn ein Zylinder komplett ausgestiegen ist. Am Ende hörte er sich im Leerlauf an wie ein Träcker, und nachdem ich schon beschlossen hatte, mal bei der Kopfdichtung zu gucken, fiel mir letzte Woche auf, daß der ganze Ansaugkrümmer voller Öl war. Die Brühe lief aus dem sog. Resonanzgehäuse, was auf der Einspritzung sitzt. Den ganzen Kram gereinigt, noch keine 50km gefahren, wieder alles voll.
Also gut, heute Kopf demontiert, und man glaubt es kaum, die Kopfdichtung sah aus wie neu. Am Kopf kann ich keine mechanischen Schäden erkennen, auch nicht am Ventiltrieb. Die Kolben oben drauf sind heftig mit Ölkohle versifft. Um einen zerschossenen Kolbenring auszuschließen hab ich die Kolben auf angenehmen Höhe gefahren und Öl in die Zylinder gekippt, da läuft nix ab. Nach ner halben Stunde hab ich die Brühe abgesaugt. 3 Kolben hab ich schon mal obenrum gereinigt, morgen geht´s weiter.
Wie kommt das Öl in die Einspritzung? Das sind nicht par Tröpfchen, das ist richtig viel. Der dicke Schlauch vom Ventildeckel zum Resonanzgehäuse sieht innen nicht aus, als wenn die Mengen Öl da durch gelaufen wären, der dünne vom Ventildeckel zum Anschluß an der Einspritzung unterhalb der Drosselklappe war zwar voll Öl, aber ich hab festgestellt, daß der Anschluß zugesifft war. Den hab ich mit nem Bohrer 3,5mm von Hand entschmutzt, war schwarzer, trockener Bibsch, wie Ölkohle, aber sichtbar schon länger zu.
Schmeißt der Öl durch den Ansaugtrakt zurück? Habe die Drosselklappe von Hand geöffnet, und darunter ist kein Öl zu sehen, müßte ja da sein in dem Fall.
Und ganz merkwürdig: Die Benzinschläuche waren schon ab von der Einspritzung, da suddelte Benzin aus dem Anschluß vom Vorlauf in dem Moment, als ich den Ventildeckel geöffnet habe.
Kann sich da jemand einen Reim drauf machen? Hier bin ich ehrlich gesagt ziemlich ratlos.
M.f.G.: Burkhard C
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14 Antworten
Also wenn die Kolben nicht trocken sich, sondern dick mit Ölschlamm, dann muss man sich die Frage stellen ob reglmäßig Öl aufgefüllt werden muss. Sowas kommt normalerweise nur über die Ventilschaftdichtungen, wobei ich dieses Kadett Problem der ersten OHC Generation beim Astra noch nicht gesehen habe.
Zunächst muss da erst einmal alles sauber gemacht werden, alle Schläuche und ganz besonders der nicht zerlegbare Deckel. Der Ölspezifikation macht es auch 15W 40 habe ich festgestellt macht immer viel Verschlammung, bei 10W40 passiert das nicht. Wenn er nicht mehr richtig läuft, Ventile können nicht richtig schließen, Hydrostößel verschlammen, müssen komplett zerlegt und gereinigt werden. Kompression nach Zusammenbau prüfen, vorher aber den gesamten oberen Teil der Zylinderkopfes reinigen.
Schraub den nochmal mit der alten ZKD zu und mess die Kompression.
Wenn ein Abstreifring defekt ist, merkst du das aber auch da nicht.
@ 16SDriver, auf den Kolben ist kein Ölschlamm sondern Ölkohle, trocken sind die schon. Hydros hab ich heute zerlegt und gereinigt, also für 29 Jahre und 360tkm gibt´s da nix zu beanstanden. Die Kerzen sehen auch richtig mies aus, aber nicht nach Öl. Ich stell davon nachher mal Bilder ein.
@mozartschwarz, Du hast 2009 an einem C 16 NZ einen einzelnen Kolben gewechselt, hab ich hier gelesen. Ging der Kolben samt Pleuel nach oben raus? Hab mich innerlich schon damit abgefunden, mindestens am 3. Topf mal die Kolbenringe zu erneuern. Wie hast Du das mit den Pleuelschrauben gehandhabt, erneuert oder die alten genommen? Und wie lang wurde das Auto nach der Reparatur noch genutzt?
Also meine Kompressionsprüfung ergab ja auf dem 3. nur 3 bar, wobei ich die Vertrauenswürdigkeit meines Prüfers bzw. des Schlauches nicht beschwören will. Hörbar lief er auf einem Zylinder nicht richtig. Und das ganze Öl im Resonanzbehälter kann ja nur vom Ventildeckel kommen.
Ich mach jetzt mal Bilder von den Kerzen.
M.f.G.: Burkhard C
Von Kerze 4 sind Teile vom Isolator weggebrochen, kann man auf dem Bild schlecht erkennen.
Kolben Nummer 1 ist noch nicht gereinigt, so sahen die alle aus. Fast bin ich geneigt zum Zusammenbau mit neuen Kerzen, und dann mal gucken. Ist´s dann doch ein Kolbenring, ärgere ich mir einen Watz.
Am Ende grenzt es an ein Wunder, daß der mit den Kerzen überhaupt noch gelaufen ist. Aber wie kommen diese merkwürdigen Druckverhältnisse zu Stande, die mir den Resonanzbehälter mit Öl fluten?
Ja hatte ich. Die gehen nach oben raus. Pleulschrauben und die alten Lagerschalen hab ich wieder genommen. Das Ganze war aber nicht ganz ernst gemeint. Der Motor lief jedenfalls noch eine ganze weile bis zum Verkauf.
Was für eine Kompression hatten die anderen Zylinder im Vergleich?
Ohne die Ursache gefunden zu haben, würde ich da nicht alles wieder zusammenbauen.
Ich meine, die verstopfte Bohrung unter der Drosselklappe sorgt für Unterdruck im Kurbelgehäuse im Leerlauf, das erklärt den Ölverbrauch nicht. So wie die Kerzen aussehen, haben die schon länger einiges an Öl bekommen.
Ich nehme mal an, eine Druckverlustprüfung hattest du nicht gemacht.
Wenn es am Abstreifring liegt, würde er zwar Öl verbrennen aber nicht über die Entlüftung ausspucken, das klingt doch eher nach Kompressionsring.
Genau so seh ich das auch. Zusammenkloppen ohne Ursachenforschung ist wie Teiletausch auf Verdacht, Sünde, die in die Hölle bzw Kostenhölle führt.
@mozartschwarz: Zunächst mal macht das eine Erneuerung der Ringe kalkulierbar. Kurbelwelle hätte ich ungern ausgebaut. Und "nicht ganz ernst gemeint"...Anfang 90er hab ich durch mein Engagement bei der Osteuropahilfe namentlich in Rumänien Dinger gesehen, die jedem deutschen Kfz Meister die Farbe hätte aus dem Gesicht weichen lassen. Und die Jungs meinten das absolut ernst, weil sie keine Wahl hatten. Später der Spruch von einem Kollegen aus´m Kosovo, "Wo ich herkomme wird repariert und nicht direkt neu gemacht". Der frickelte Steuergeräte auseinander mit hoher Erfolgsquote. Was mich seit Jahren umtreibt, ist die Frage, wie die Schrauber in Afrika, im hintersten Sibirien oder in welchen Ecken der Welt auch immer klarkommen. Kaum Ersatzteilversorgung, keine Spezialwerkzeuge...richtige Künstler halt.
Daß der C 16 NZ noch ne Weile lief, ist der lebendige Beweis dafür, daß es geht, auch hier, wo jeder Fachmann sagt, das geht gar nicht. Satz Kolbenringe für alle 4 Pötte um die 50 Euro, Schaftdichtungen hab ich noch liegen, Ventilniederhalter frickele ich mir auf der Firma zusammen. Neue Kerzen, dann schafft der vielleicht noch die halbe Million. Schaun wir mal, dann sehn wir schon. Schönen Dank zunächst für die Antworten, Ergebnisse mach ich hier öffentlich.
M.f.G.: Burkhard C
Man hat halt das Risiko am falschen Ende gespart zu haben. Ansich soll beim Kolbenwechsel deutlichst mehr gemacht werden. Hab noch 3, wenn du einen brauchst.
Mach mal gute Fotos von den Zylinderwänden.
Zum Testen nehm ich Benzin, Öl ist zu dick.
Schönen guten Abend zusammen
Heute Nachmittag endlich mal die Kolben ausgebaut, und es waren die Kolbenringe vom 3. Topf. Der Kreuzschliff der Laufbuchsen sieht auch nicht mehr so berühmt aus, wobei die Innendurchmesser, soweit ich das mit dem Stangenmikrometer ermitteln konnte, ganz ok sind.
4 Sätze Kolbenringe von Goetze sind bestellt, für stolze 24 Euro ein Hongerät, daß in die Bohrmaschine eingespannt wird, erstanden. Für 12 Euro wär´s auch gegangen, aber dann doch lieber das von KS Tools genommen.
Morgen wird die Ölwanne einer Petroleumwäsche unterzogen, dann werden die Kolben gereinigt.
Von den anderen Pötten die Kolbenringe sind noch einwandfrei, aber das Risiko, nochmal anfangen zu müssen, war mir zu hoch.
@mozartschwarz: Was haben die 3 Kolben, die doch noch liegen hast, für´n Durchmesser? Schieblehre auf´s 1/10 ist hinreichend. Meine sind im oberen Bereich alle so um 78,5, unten bißchen dicker. Der betroffene Kolben hat par Macken bekommen an der Kante, wo die untere Fläche der 2. Kolbenringnut von oben gesehen in den Außendurchmesser übergeht. Kann man kosmetisch nacharbeiten, aber vielleicht macht ein anderer Kolben eher Sinn.
M.f.G.: Burkhard C
Die kann ich frühestens nächstes WE messen.
Früher kann ich die auch nicht verschicken. Sorry
Sind aber auch vom NZ
Hast Post
@mozartschwarz, kein Drama, hab angefangen, mein Krempel in Petroleum zu reinigen. Naja gut, die Ölkohle an den Kolben muß schon mechanisch gelöst werden. Am Ende sind die Kolben maßlich schwerstens aus´m Kram, bis zu 0,8mm minus. Dazu oval, was sich aus dem Kippmoment erklären läßt. Macken am Kolben vom 3. Topf hab ich mit feinem Schleifleinen behoben.
Zunächst mal werde ich alle alten Kolben mit neuen Ringen einbauen, die Laufbuchsen mit dem Hongerät bißchen nacharbeiten und dann mal sehen. Ist jetzt auch bißchen persönliche Weiterentwicklung und folgt der Logik, daß die Kiste vor der mißglückten Abschleppaktion top gelaufen ist und auch Steigungen im hohen Gang locker hoch geballert ist. Unser Ersatz Astra, auch X 16 SZ aber erst 148tkm, läuft bei weitem nicht so locker. Und der 360tkm Astra hat zuletzt ca. 0.8l Öl auf 1000km gebraucht; damit kann ich leben.
Natürlich könnte ich einen anderen Motor einbauen, kann Motor mit Getriebe für 150 Euro bekommen. 550km weit weg. Mit 3 X16SZ Astras ist das überlegenswert.
Also das Kostenrisiko mit allem Dip und Dap, Ringe, Hongerät, Kopfdichtung, Schrauben, Ventildeckeldichtung, Hylomar, Öl liegt um die 150 Euro. Und bevor ich das arme Auto als Zugmaschine mißbraucht habe, war alles gut. Jetzt guck ich mal, ob so ein alter 8V Motor noch mit Methoden aus Osteuropa wieder zu beleben ist.
Also erst mal den Karren so wieder an´s Laufen bringen. Wenn er denn läuft. Aber ich bin zuversichtlich.
M.f.G.: Burkhard C
Schönen guten Abend zusammen,
der Astra läuft wieder, bei 360005 km nochmal ein neues Leben. Hat so lang gedauert wegen diverser anderer Baustellen, Wechselschicht, Regen etc. Am Ende Kolbenringe auf allen Pötten erneuert, Auslaßvenil 1. Zyl. und Schaftdichtungen neu gemacht, Ventile eingeschliffen, Schaftführungen hab ich drin gelassen, wobei 2 Stück vielleicht erneuerungswürdig waren. Aber gut, wenn er die 500000 schafft, mach ich das auch noch.
Einige Werkzeuge gebaut, z.B. Ventilfederspanner mit hinreichender Ausladung, um ohne Demontage von Abgaskrümmer und Ansaugbrücke schaffen zu können. Ich stelle die Tage mal Bilder ein.
Allen Forenteilnehmern für ihre Antworten an dieser Stelle schönen Dank.
M.f.G.: Burkhard C