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Yamaha AS§ Zündspule erwärmt sich
Hallo zusammen. Ich bin gerade fast mit der vollständigen Restauration einer 1972er Yamaha AS3 125 ccm 2 Zylinder 2 Takt fertig.
Da ist es jetzt so, dass die Zündung zwar einwandfrei funktioniert, aber eine der zwei Spulen, welche kann ich per Kabel wählen, heiß wird, noch bevor der Motor läuft. Die Spulen habe ich beide gemessen, gut 8K Ohm, also ok, liefern ja auch den Zündfunken.
Heute Abend will ich mal der Gleichrichter ausbauen und die Dioden darin messen.
Liege ich vielleicht mit meiner Vermutung richtig, dass da eine Diode im Gleichrichter durch ist, auf Durchgang in beide Richtung läuft (also Kurzschluss) und daher Strom von der Batterie in eine Zündspule fließt, wo sonst nur Stromspitzen als Pufferung von der Zündspule in die Batterie fließen dürften?
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16 Antworten
Hat die noch eine unterbrechergesteuerte Zündanlage drin oder ist das schon eine elektronische?
Warm wird die Spule aber erst, wenn Du die Zündung einschaltest, oder?
Ja, das ist noch die alte, unterbrechergesteuerte Zündung und ja, die wird erst warm, wenn die Zündung an ist. Ich habe es auch gemessen, das fließen 12 Volt in die Spule.
Also ich bin der Meinung, daß das normal sein kann.
Hintergrund davon ist ja, daß die Unterbrecher ja direkt den Primärstromkreis der Zündspulen schalten.
Und der Unterbrecherkontakt geht ja immer irgendwo um OT auf, d.h. wenn sich der Kolben in einer anderen Stellung als um OT rum befindet, dann ist der Unterbrecherkontakt geschlossen und deshalb wird die Zündspule stromdurchflossen.
Das Zündfunkenprinzip beruht ja darauf, daß der Stromfluss durch die Zündspule, der das Magnetfeld in derselben erzeugt, unterbrochen wird, wenn der Unterbrecherkontakt aufgeht. Durch das Abschalten des Stromflusses und das dadurch schlagartige Zusammenbrechen des Magnetfeldes wird in der Sekundärwicklung, die viel mehr Windungen besitzt, eine sehr hohe Spannung induziert, mit der dann die Funkenstrecke der Zündkerze betrieben wird.
Ein Markenzeichen der alten Unterbrecherzündungen war aber, daß die Zündspule, wenn der Unterbrecher geschlossen ist, stromdurchflossen ist. Und dies erzeugt dann Wärme in der Zündspule.
Das wurde erst mit den elektronischen Zündanlagen geändert.
Du könntest ja mal den Unterbrecherkontakt isolieren, d.h. von Hand öffnen und dort z.B. ein Plastikplättchen dazwischen schieben und schauen, ob der Effekt dann immer noch auftritt.
Oder eben den Motor von Hand in die Stellung drehen, daß der Unterbrecher durch den Nocken geöffnet wird.
Warum das jetzt nur auf einer Seite passiert, kann ich Dir nicht sagen, aber meines Erachtens kann das bei Unterbrecherzündung durchaus normal sein. Man lässt ja normalerweise das Motorrad auch nicht lange mit eingeschalteter Zündung stehen, ohne daß der Motor läuft.
Hast Du den Motor eigentlich schon mal laufen lassen?
Zitat:
@oliver220466 schrieb am 6. Juli 2021 um 12:49:06 Uhr:
da fließen 12 Volt in die Spule.
Das ist eigentlich elektrotechnisch gesehen nicht ganz korrekt.
Spannungen fliessen nicht, Spannungen liegen an.
Fliessen tun nur die Ströme und zwar in Abhängigkeit des Widerstands des jeweiliegen Objekts, an dem die Spannung anliegt.
In dem Fall liegen 12 Volt an und erzeugen einen Stromfluss durch die Spule.
Also Spannung liegt an und Strom fliesst!
Vielen Dank!
Das leuchtet mir jetzt ein, dass da halt immer ein Strom fließt, pardon Spannung anliegt und - nein- der Motor ist noch nicht gelaufen. Ich teste das mal mit dem Plastik zwischen den beiden Unterbrecherkontakten, dann dürfte, wenn Du richtig liegst, ja keine Spannung mehr anliegen.
Besten Dank nochmal, sehr hilfreiche Antwort.
Du musst aber aufpassen, die 12 Volt liegen über das Zündschloss an einem Anschluss der Zündspule meines Wissens immer an, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Der Unterbrecher, der schaltet nicht die 12 Volt zu, das wird über das Zündschloss gemacht, sondern der Unterbrecher schaltet gegen Masse, also das Metall bzw. wenn der Unterbrecher geöffnet wird, meistens durch eine Nocke der Kurbelwelle, dann wird die Verbindung zu Masse getrennt und dadurch der Stromfluss durch die Spule unterbrochen, was dafür sorgt, daß das vorher durch den Stromfluss bestandene Magnetfeld schlagartig zusammen bricht, was dann wiederum in der Sekundärwicklung die hohe Spannung für die Zündkerze induziert.
Aber die 12 Volt anliegen müssten eigentlich immer, nur die Verbindung zu Masse über den Unterbrecher wird aufgetrennt, wenn der Unterbrecherkontakt geöffnet wird.
Wie schon geschrieben kannst Du auch den Motor drehen, bis die Nocke den Unterbrecher öffnet, das sieht man eigentlich ganz gut, wenn der Unterbrecher offen ist.
Zitat:
@oliver220466 schrieb am 6. Juli 2021 um 13:44:55 Uhr:
Das leuchtet mir jetzt ein, dass da halt immer ein Strom fließt,
pardon Spannung anliegt
Diesmal stimmt beides, Spannung liegt an und dadurch fliesst der Strom, beides richtig!
Auf dieser Seite siehst Du mal das Prinzipschaltbild einer Zündanlage.
Bei der Unterbrecherzündung fehlen eben solche Dinge wie z.B. das Zündschloss, weil dies für die Prinzipschaltung nicht relevant ist.
LP ist dabei die Primärwicklung der Zündspule mit relativ wenigen Windungen dicken Drahtes, LS ist die Sekundärwicklung mit vielen Windungen dünnen Drahtes, dies bewirkt die Transformation des Spannungspegels für die Zündspannung. In der Primärwicklung fliesst ein relativ hoher Strom und wenig Spannung, in der Sekundärwicklung wird daraus eine hohe Spannung mit geringem Strom für die Funkenstrecke der Zündkerze.
S ist hier der Unterbrecher, der den Stromfluss gegen Masse unterbricht und C ist der Kondensator, der hier auch noch relevant ist.
Und hier fliesst quasi immer ein Strom, wenn die 12 Volt über die eingeschaltete Zündung anliegen und der Unterbrecherkontakt geschlossen ist.
Bei modernen Zündanlagen ist das anders. Hier wird der Stromfluss durch die Spule durch eine Elektronik gesteuert und die Elektronik kann die 12 Volt abschalten, wenn nur die Zündung eingeschaltet ist, aber der Motor nicht gestartet wird, um die Zündspule zu schonen.
Nur wenn der Motor dann wirklich gestartet werden soll, wird der Stromfluss durch die Zündspule von der Elektronik auch aktiviert.
Unter anderem deshalb haben sich auch die elektronischen Zündanlagen in modernen Motoren durchgesetzt, ein weiterer Vorteil ist, daß hier verschleissfreie Bauteile zum Einsatz kommen. Der Unterbrecher war ja ein sehr verschleissreiches Bauteil mit relativ kurzer Lebendauer. Und es waren ja immer auch noch Verstelleinrichtungen erforderlich, die in Abhängigkeit von der Drehzahl des Motors und der Stellung der Drosselklappe zur Gemischbildung den Zündzeitpunkt auch noch verschieben mussten!
Da kamen dann irgendwelche mechanischen Fliehkraftregler oder Unterdruckdosen zum Einsatz, die auch recht fehleranfällig waren, weil es sich eben um Mechanik handelte.
Moderne Kennfeldzündungen sind alle vollkommen verschleissfrei und wesentlich genauer als die alten Anlagen!
Mess mal den Primär-Widerstand beider Spulen.
Du hast nur die Sekundärseite gemessen.
Der Gleichrichter hat nix mit Zündanlage zu tun.
Andere Baustelle !!
Da fliesst immer Strom von der Batterie zur Zuendspule,wenn Zündung angeschalten wird.
Das ist ja ne Batterie-Zuendanlage unterbrechergesteuert.
Deswegen heisst die ja auch so.
Da brauchste immer ne intakte Batterie zum Starten.
Wenn einer der Unterbrecher geschlossen ist,fliesst auch Strom und die Spule erwärmt sich.
Völlig normal.
Du hast ja nur einen Nocken auf der Kurbelwelle.
Je nachdem wie die Mühle ausgeht ,steht der Nocken so,dass ein Unterbrecherkontakt offen und einer geschlossen ist.
Zitat:
@mirsanmir schrieb am 6. Juli 2021 um 12:43:57 Uhr:
Hat die noch eine unterbrechergesteuerte Zündanlage drin oder ist das schon eine elektronische?
War die Frage ernst gemeint oder rethorisch ?
Baujahr 1972 !
Da wussten die bei Yamaha noch nicht mal ,wie ne elektronische Zündung aussieht.
Das waren voll die Schnarchzapfen bei diesem Thema.
Konnte KAWASAKI und SUZUKI besser zu dem Zeitpunkt.
KAWA bei den Strassenrenner A 7 SAMURAI z.B.
SUZUKI bei den Enduros.
TS 400 Apache
Bei Yamaha gab's für die Viertakter ( SR 500 ) erst ab 1976 ne elektronische Thyristor-Zündanlage.
Für die Zweitakter sogar erst 1978.
Überprüfe ob der Unterbrecher abgenutzt ist und der Kontaktabstand/Schließwinkel stimmt.
Paßt das nicht wird die Spüle wärmer als normal.Schließwinkel zu groß=Zündspule heiß.
Nochmals vielen Dank, sehr hilfreiche Antworten. Also, ich habe jetzt mal gemessen. Tatsächlich wechselt schon beim Kicken, wie nun zu erwarten, in welche Spule gerade der Strom bei Zündung „an“ fliesst. Kollege Zufall hatte wohl bewirkt, dass ich dreimal so gekickt hatte, dass immer nur der Nocken für eine Spule geschlossen war. Es fliessen übrigens ca 2,2 A je Spule, was erklärt, warum bei einer 5 Ah Batterie bei Zündung an und trotz allem Licht aus schnell früher Ende war und noch heute ist. Die ca 25 Watt reichen dann eben auch, in Wärme umgesetzt, für ein oder zwei ordentlich warme Spulen. Der erste Kick diese Woche, nach 5 Monaten gründlicher Restauration, kann also kommen!
Optisch noch ein sehr guter Zustand!
An den Zündspulen liegt bei Zündung ein immer Spannung an.
Stimmt der Abstand/Schließwinkel durch Abnutzung der oder eines Unterbrecherkontaktes nicht mehr, wird die Ladezeit der Spule länger und diese
erwärmt sich stärker.
Stimmt der Kontaktabstand, wurde der Schließwinkel gemessen und die Zündung abgeblitzt?