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Yamaha XJ 600 51N Nach (sehr) langer Standzeit restaurieren

MBK
Themenstarteram 12. Juni 2018 um 16:32

Hallo Zusammen.

Ich bin momentan dabei, meine Klasse A zu mache und schaue mich in dem Zuge schon nach Mopeds um.

Im Nachbarort habe ich ein eine Yama XJ 600 BJ `90 mit 54 kW gefunden. für den Anfang finde ich sie nicht schlecht, sie gefällt mir optisch und die Leistung stimmt auch.

Die Yamaha hat im Jahr `00 bei einem Kilometerstand von knapp 30.000 km eine neue Kette, Ritzel und Bereifung bekommen und wurde seit dem nur noch von der Werkstatt nachhause gefahren. Nun steht das gute Stück seit 18 (!) Jahren abgedeckt in der Trockenen und Temperierten Garage. Weil gleichzeitig Nachwuchs beim jetzigen Eigentümer anstand, ist er das Moped seit dem nicht mehr gefahren. von Außen macht sie einen gepflegten Eindruck. Sie ist einmal um gekippt, ein Sturz hat sie nicht erlitten.

Sie ist momentan nicht Fahrbereit, Die Batterie ist längst tot, und der Tank ist von innen gerostet.

Die Gänge schalten durch und der Motor dreht. Flugrost ist fast nicht zu finden, was darauf hindeutet, dass sie tatsächlich immer in der Garage gestanden hat. Motor Ist von außen trocken.

die Yamaha würde für 400 Euro den Besitzer wechseln, alle Papiere sind vorhanden.

Nun ist es so, dass ich mal Industriemechaniker gelernt habe (arbeite jetzt allerdings im Medizinischen Bereich) und über eine gut - Sehr gut ausgestattete Werkzeugaustattung verfüge. In Meiner Jugend habe ich an Simsons, recht erfolgreich geschraubt.

Ich sehe hier jetzt ein Schnäppchen für mich und habe folgendes vor:

- Tank von innen entrosten (sandstrahlen?? oder gibt`s was einfacheres?)

- Batterie erneuern

- Vergaser reinigen und Kraftstoffleitung erneuern

- Ölwechsel

- Neue Reifen aufziehen (Nach 18 Jahren hart wie Plastik)

- Kühlerflüssigkeit tauschen

Vorausgesetzt sie läuft nach den Maßnahmen wieder, was würdet ihr noch machen? Gibt`s Besonderheiten bei zb. der Bremse? die Beläge sind noch sehr gut und der Druckpunkt stimmt.

Welche "Überraschungen" können mich außerdem nach so langer Standzeit erwarten?

Worauf muss ich speziell achten, um sie durch den Tüv zu bekommen?

als Budget für die Restaurierung hatte ich 300 +/- Euro Angesetzt. Mit Batterie, Reifen, Flüssigkeiten... Ist das realistisch?

Im Endeffekt erhoffe ich mir einen Youngtimer mit verhältnismäßig wenig Laufleitung zu einem Budget von 700-800 Euro inkl. Tüv und Teilen. Vielleicht noch kurz zur Ergänzung, ich habe Spaß beim Schrauben ;)

zum Schluss noch Bilder:

Edit: Ich möchte noch hinzufügen, dass der Besitzer die Yamaha erst kürzlich abgemeldet hat. Der lange Stillstand war also nicht geplant. Somit gehe ich davon aus, dass seine Aussage, sie hätte bis zur letzten Fahrt ohne Probleme funktioniert, wahr ist.

 

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36 Antworten

Die XJ ist ne schöne Maschine. Sie steht auch gut da. Das ist das Eine. Lange Standzeiten sind allerdings auch nicht zu unterschätzen. Nicht nur die Reifen sind nach langen Zeit marode, auch die Elektrik ist dann ein Thema. Reparatursatz für den Vergaser solltes du noch investieten. Dichtung Hauptbremszylinder? Alternativ gibt's für ein paar Euro mehr, auch schon Maschinen, die fahrbereit sind, vielleicht aber auch mit mehr Kilometer.

am 12. Juni 2018 um 18:59

Mit Sandstrahlen kommst Du im Tank nicht weit - da hast Du nur Sand im Tank. Das mußt Du chemisch machen, incl. Versiegelung. Ansonsten natürlich die Bremsflüssigkeit wechseln - und rechne mal damit, daß evt. die Bremsleitungen auch zugequollen sind (oder porös). Und natürlich ist der Vergaser ein Knackpunkt, da dürften die Düsen und Bohrungen zu sein; da wirst Du ohne Ultraschall-Reinigung nicht weit kommen.

Du bist bei so einem Bock unter Umständen schneller 500 € los als Du denkst - mit etwas Pech auch mehr. Und das sind Erfahrungswerte. Kommt natürlich darauf an, was Du alles selbst machen kannst und was alles so anliegt.

Ohne allzu große Erfahrung beim Schrauben empfehle ich, lieber die 500 oder mehr Euros in ein anderes, fahrtüchtiges Mopped zu stecken. Sonst schraubst Du Dir u.U. den Wolf und bist dann irgendwann so gefrustet, daß Du die Kiste gar nicht mehr willst.

Zitat:

@Softail-88 schrieb am 12. Juni 2018 um 20:59:56 Uhr:

Mit Sandstrahlen kommst Du im Tank nicht weit - da hast Du nur Sand im Tank. Das mußt Du chemisch machen, incl. Versiegelung. Ansonsten natürlich die Bremsflüssigkeit wechseln - und rechne mal damit, daß evt. die Bremsleitungen auch zugequollen sind (oder porös). Und natürlich ist der Vergaser ein Knackpunkt, da dürften die Düsen und Bohrungen zu sein; da wirst Du ohne Ultraschall-Reinigung nicht weit kommen.

Du bist bei so einem Bock unter Umständen schneller 500 € los als Du denkst - mit etwas Pech auch mehr. Und das sind Erfahrungswerte. Kommt natürlich darauf an, was Du alles selbst machen kannst und was alles so anliegt.

Ohne allzu große Erfahrung beim Schrauben empfehle ich, lieber die 500 oder mehr Euros in ein anderes, fahrtüchtiges Mopped zu stecken. Sonst schraubst Du Dir u.U. den Wolf und bist dann irgendwann so gefrustet, daß Du die Kiste gar nicht mehr willst.

Das sehe ich ganz ähnlich. Musst dich halt fragen ob du ein Mopped kaufst um Erfahrungen zu sammeln oder einfach nur zum Fahren.

Bei einer Gebrauchten hat man grundsätzlich hin und wieder etwas zu schrauben.

Bei deinem Schätzchen da oben hast du schon ein etwas größeres Restaurationsobjekt. Musst dich halt entscheiden.

Eine Option wäre noch, eine 2. Baugleiche zum Ausschlachten zu holen, damit du nicht alles neu kaufen musst.

Themenstarteram 13. Juni 2018 um 6:14

Danke für die Antworten und Anregungen.

Ich werde das Projekt einfach mal starten und hole die XJ heute mit dem Anhänger ab.

Werde erstmal nur die Verschleißteile tauschen, die nötig sind um den Motor zu reanimieren, den Tank entrosten und gucken, ob sie läuft. Wenn das der Fall ist, kommen neue Reifen hinzu. Dann wird es nicht zu teuer, falls ich scheitern sollte.

Zur Not wird sie als Bastlerfahrzeug wieder verkloppt.

Freeman777

am 13. Juni 2018 um 6:15

Moin,

das Ding sieht auf den ersten Blick doch gar nicht schlecht aus. Und wenn Du Spaß am Schrauben hast, warum nicht?

Ich würde ungesehen Reifen und Bremsleitungen erneuern, dann alle Flüssigkeiten wechseln und weiterschauen.

Den Tank müsste man von innen gesehen haben um zu beurteilen, was zu tun ist. Sandstrahlen wäre hier nicht das Mittel der Wahl, da gibt es Versiegelungssets für. Wenn allerdings nur leichter Flugrost auf dem Mitteltunnel entdeckt wurde, kannst Du die Tankversiegelung sicher auch auf später verschieben. Die Vergaser können sich zu einem Problem entwickeln, müssen sie aber nicht. Lass bitte die Finger von Reparatursätzen von Louis oder Polo. Da gibts meiner Meinung nach nur original oder Keyster, wobei ich jetzt nicht geguckt habe, ob Keyster was für die XJ hat. Gemein wäre es, wenn die Vergaser nach erfolgreicher Reinigung an den Drosselklappenachsen Nebenluft ziehen würden, aber auch da soll es je nach Vergasertyp günstige Möglichkeiten geben...

Was Dein Budget angeht, google mal was alleine ein Satz Reifen, Bremsleitungen und die Flüssigkeiten kosten, da bleibt kaum was übrig. Das wird knapp...

Ansonsten scheint es auf den ersten Blick eine schöne solide Basis zum schrauben und fertig machen zu sein. Vermeide aber bitte Gedanken an einer „Restaurierung“, das ist etwas deutlich aufwändigeres als ein fahrfertig machen, wie Du es vor hast. Was Dein jetziges Vorhaben nicht abwerten soll, sondern es ist halt etwas in meine Augen etwas anderes...

viel Spaß,

Oliver

Themenstarteram 13. Juni 2018 um 7:34

Zitat:

@JoeBarHG schrieb am 13. Juni 2018 um 08:15:05 Uhr:

Moin,

.... Vermeide aber bitte Gedanken an einer „Restaurierung“, das ist etwas deutlich aufwändigeres als ein fahrfertig machen, wie Du es vor hast. Was Dein jetziges Vorhaben nicht abwerten soll, sondern es ist halt etwas in meine Augen etwas anderes...

viel Spaß,

Oliver

Gut, dann nenne ich es Reanimation :)

am 13. Juni 2018 um 14:28

Von dem Polo-Kruscht die Finger lassen ist ein guter Tipp... ich gehe noch weiter: Bevor Du irgendwo irgendwelche Ersatzteile bestellt, überprüf das bitte zwei- und dreimal. Es kommt vor, daß z.B. in der gleichen Sorte Motorrad zwei oder drei verschiedene Vergaser eingebaut wurden - und ähnliche Sperenzchen. Also, nicht wie Wild drauf losbestellen.

Und wenn es Probleme gibt- FRAGEN. Wir sind bei Dir.

In welcher Ecke schraubst du eigentlich?

Themenstarteram 13. Juni 2018 um 16:24

Zitat:

@Softail-88 schrieb am 13. Juni 2018 um 16:28:29 Uhr:

Von dem Polo-Kruscht die Finger lassen ist ein guter Tipp... ich gehe noch weiter: Bevor Du irgendwo irgendwelche Ersatzteile bestellt, überprüf das bitte zwei- und dreimal. Es kommt vor, daß z.B. in der gleichen Sorte Motorrad zwei oder drei verschiedene Vergaser eingebaut wurden - und ähnliche Sperenzchen. Also, nicht wie Wild drauf losbestellen.

Und wenn es Probleme gibt- FRAGEN. Wir sind bei Dir.

In welcher Ecke schraubst du eigentlich?

Ah! Guter Tipp, danke!

Ich schraube in Freudenberg bei Siegen im schönen Südwestfalen

Hab die XJ heute geholt. Der Tank is hinüber. Da kamen gut 1 1/2 Hände voll rost raus. Habe in der bucht einen gefunden und schon bestellt. Der glänzt noch von innen!

Ich verstehe nicht ganz, warum ich unbedingt die Bremsleitungen tauschen soll. Sehen nicht porös aus und bremsen tut sie auch. Flüssigkeit zieht Wasser, saß kenne ich vom Mountainbike. Habe im Fahrrad Bereich schon einige bremsen neu befüllt und entlüftet, das sollte also kein Thema sein. Sobald der Tank und die Batterie da ist, versuche ich das gute Stück mal anzuschmeißen.qird vermutlich Freitag oder Samstag.

Ich berichte!

 

Evtl bekommst du hier Hilfestellung:

www.xjfahrer.bboard.de

re

am 14. Juni 2018 um 6:11

Moin,

Bremsleitungen tauschen müssen, musst Du natürlich nur bei bedarf. Allerdings ist der Unterschied zwischen einer alten Gummileitung (auch wenn sie nicht rissig ist) und einer neuen Leitung enorm. Auch kann eine Gummileitung innerlich zu quellen und das sieht man Ihr von außen nicht an.Und wenn Du eine neue Leitung kaufst, macht es keinen Sinn wieder auf Gummi zu gehen, weil die gibt es vermutlich nur original, da wird eine Stahlflex mit ABE sogar günstiger sein...

viel Spaß beim schrauben.

Oliver

Mir geht bei der Warnung von Vergaserrepsätzen von Polo übrigen vor allen Dingen um die Schwimmernadelventile und sonstiges mechanisches was einen beim späteren Abstimmen in den Wahnsinn treiben kann und wird. Wenn’s nur um die enthaltenden Dichtungen und Gummirunge geht, halten die genauso gut, solange die Passgenauigkeit gegeben ist

Themenstarteram 14. Juni 2018 um 13:46

Noch eine dumme Frage, für die ich wahrscheinlich erschlagen werde.

Ja, die Reifen sind 18 Jahre alt und ja, das ist verdammt alt ABER:

Kann ich die Reifen noch fahren? Sie haben keine Risse, sind nicht porös, fühlen sich gut an und haben keine Ecken. Wie gesagt, sie wurden vor Stillstand neu aufgezogen und wurden geschützt vor UV und Kälte in der Garage am Motorrad gelagert.

Versteht mich nicht falsch, ich würde sicher für neue investieren. Scheue mich aber davor, gut aussehende Reifen wegzuwerfen.

Warscheinlich würde dies der TÜV sowieso bemängeln...

am 14. Juni 2018 um 16:34

Amüsanterweise würde das der TüV nicht bemängeln - wenn sie keine Risse u.ä. haben, ist dem das Alter egal. Dem TüV ist es dann aber auch egal, wenn Du im Graben liegst und die mühselig renovierte Mühle gleich wieder Schrott ist. Es geht einfach darum, daß die alten Dinger nach 18 Jahren keine ausreichende Haftung mehr haben. Nicht umsonst haben derartige Teile in der Szene den Spitznamen "Holzreifen". Das sagt dann wohl alles.

Ich hätte keine Bedenken, die eine oder andere kleine Testfahrt um den Block mit sowas zu machen - aber in die Alpen oder so möchte ich damit nicht. Und Gefahrensituationen, wo es evt. drauf ankommt, möchte ich damit auch nicht erleben.

Auch wenn ich als Schwabe Deinen Gedankengang bestens nachvollziehen kann. Gute Reifen wegwerfen.... das tut weh!

Ja ja der TÜV. Habe letztes Jahr zwei perfekte Reifen vom Anhänger entsorgen dürfen, ca 3000 km gelaufen, stets im Dunklen gestanden, außer bei der Fahrt natürlich, keine Risse und dergleichen. Waren aber 7 Jahre alt und mussten daher weg. Der Anhänger läuft 100 km/h, aber auf einem PKW dürften sie ohne Einschränkungen bis zum Index (160 km/h) benutzt werden. Schwer nachvollziehbar....

re

am 14. Juni 2018 um 17:26

Das mit dem Reifenalter ist eben einer der Gründe, WARUM Dein Anhänger 100 laufen darf. Du darfst sie weiterfahren - aber dann eben ohne die 100er-Genehmigung.

Das ist aber die einzige Ausnahme. Ansonsten ist das Reifenalter für den TüV uninteressant. Mein Kumpel läßt sein Vorkriegs-Mopped auch mal mit 20 Jahre alten Reifen durch den TüV -kein Problem. Das Teil fährt eh nur auf Oldtimer-Treffen.

Aber das ist die Ausnahme. Auf der "normalen" Straße haben solche Reifen nix mehr verloren.

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