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Z750 Rahmen gebrochen

Kawasaki
Themenstarteram 11. September 2012 um 16:02

Hallo Kawasakifahrer!

 

Ich würde gerne eure Meinung hören:

 

Mein bester Kumpel besitzt eine Z750 BJ 2009 mit 14.000 km und 34 PS. Die letzte Tour lief leider nicht so gut. Ich fuhr vor und über einen relativ steilen Berg mit Wiese links und rechts verläuft eine leicht kurvige Straße. Ich hatte etwas Vorsprung und wartete hinter der Kuppe auf ihm. Der kam aber nicht und ich drehte um. Da sah ich schon, wie er in der Wiese lag. Nach seinen Angaben zog das Motorrad in leichten Rechtskurve nach links. Er lenkte gegen, doch die Straße war nicht besonders breit und er kam von der Fahrbahn ab. Mit ca 40 (er bremste) rutschte er die Schotterböschung (ca 50cm tiefer als Straße) in die Wiese. Im selber ist nichts passiert (Lederkombi). Wir erkannten sofort, dass der Lenker rechts richtig verbogen war und eine Delle in der Tank gedrückt hat. Man muss sagen, dass er den Lenker gegen einen breiteren ausgetauscht hat, da er selber recht groß ist. Nach Fahrprobe und einigen Test fuhren wir langsam nach hause.

 

Gestern war er in der Werkstatt, wo die festgestellt haben, das der Rahmen am Lenkkopflager gebrochen ist! So ist der Schaden mit Verkleidungsteile, Rahmen und Einbau mit 3500 Euro zu beziffern.

 

Meine Meinung dazu:

Ich kann nicht glauben, dass der Rahmen von dem Sturz bricht. Viele andere Fahrer machen 100 Wheelies, ständig Stoppies und fahren wie die Bekloppten, deren Motorräder halten auch länger als 50.000 km. Anderer Freund hatte letztes Jahr nen mittelschweren Unfall mit seiner Honda CBR 600 RR (die überschlug sich 3 mal und flog 5 m durch die Luft in ein Feld). Da waren natürliche die Verkleidungsteile samt Haltern hinüber, aber Rahmen, Motor und Räder waren voll in Ordnung. Ich sage: Dadurch, dass der Rahmen beschädigt war, kam der Unfall überhaupt erst zu Stande (Motorrad zog nach links) und nicht umgekehrt. Wie es dazu kam, kann man nur spekulieren. Wie der Erstbesitzer die 9000km gefahren sind, wissen wir nicht- Motorrad sah beim Kauf aus wie neu, also top gepflegt und Wartung wurde beim Kawa-Partner gemacht. Ich gehe jetzt mal von einem Materialfehler/Bauteilfehler aus. Schleichtend haben sich die Mikrorisse in der Schweißnaht ausgebreitet, bis diese gerissen ist. Aber wenn ich sehe, wie hoch der Qualtitätsstandart in der Industrie ist, kann ich das gar nicht wahrhaben. Ich selber bin momentan in der der Forschung und Entwicklung (KFZ Zulieferer) tätig und sehe, was wir mit unseren Fahrwerksteilen und Karosserieteilen machen. Die werden 10.000 Zyklen mit unrealistisch hohen Belastungen getestet und da passiert nichts. Von dem gleichen gehe ich auch mal bei Kawasaki aus. Bei einer (vollautomatisierten?) Fertigung sollten solche Fehler nicht auftreten.

 

Wie würdet ihr weiter vorgehen bzw was sagt ihr dazu? Die Werkstatt würde ihm 1500 Euro für das Motorrad bezahlen. Ein anderer Händler 3000. Gekauft hatte er es diesen Frühjahr beim Kawasakihändler. Mein Kumpel hat also noch Gewährleistung. Meiner Meinung nach geht das zu Lasten des Händlers bzw wenn der abblockt ist das eine Kulanzsache von Kawasaki. Wenn die sagen, dass kommt vom Unfall, dann darf man mit so einem Motorrad ja weder stark beschleunigen noch stark bremsen und sowieso nicht schneller als 50 fahren.

 

Langer Text, ich weiß. Aber ihr sollt den Sachverhalt auch einschätzen können.

 

Vielen Dank

Marcel

2012-09-02-157
Beste Antwort im Thema

Hallo, ohne dir zu nahe zu treten. Dein Kumpel hat einen Fahrfehler gemacht und Ihr sucht jetzt einen Dem Ihr die Kosten dafür aufdrücken könnt. Jeder Unfall ist für sich selbst zu sehen. Es gibt keine Standartunfälle wie sie bei euch getestet werden. Sollten wirklich Produktionsmängel bestehen must du diese Nachweisen und nicht der Hersteller. Alles zu deinen Kosten.

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Hallo, ohne dir zu nahe zu treten. Dein Kumpel hat einen Fahrfehler gemacht und Ihr sucht jetzt einen Dem Ihr die Kosten dafür aufdrücken könnt. Jeder Unfall ist für sich selbst zu sehen. Es gibt keine Standartunfälle wie sie bei euch getestet werden. Sollten wirklich Produktionsmängel bestehen must du diese Nachweisen und nicht der Hersteller. Alles zu deinen Kosten.

am 11. September 2012 um 17:56

oder aber erst mal auf eigene Kosten ein Gutachten erstellen lassen

Schau Dir den Bruch mal genau an: Wenn die Bruchstelle verrostet ist, war er schon länger. Ich glaube allerdings auch daß der Bruch durch den Sturz passiert ist. Denn bei einem gebrochenen Rahmen im Bereich des Lenkkopflagers hätte Dein Kumpel schon vorher was bemerken müssen. Leichter wäre die Sache, wenn die Schweißnaht im Ganzen von der Schweißstelle abgeplatzt wäre, dann ists Pfusch.

Sprich mal mit nem Sachverständigen (oder nem TüVler) und hol Dir ne unverbindliche Meinung ein. Ob sich ein Gutachten überhaupt lohnt.

Themenstarteram 11. September 2012 um 18:56

Zitat:

Original geschrieben von CBX 1000

Hallo, ohne dir zu nahe zu treten. Dein Kumpel hat einen Fahrfehler gemacht und Ihr sucht jetzt einen Dem Ihr die Kosten dafür aufdrücken könnt. Jeder Unfall ist für sich selbst zu sehen. Es gibt keine Standartunfälle wie sie bei euch getestet werden. Sollten wirklich Produktionsmängel bestehen must du diese Nachweisen und nicht der Hersteller. Alles zu deinen Kosten.

Danke für deine Einschätzung. Ganz klar, es war ein Fahrfehler. Es gäbe da auch nichts drum herum zu reden, wenn der Sturz schwerer gewesen ist. Ich kann nur nicht nachvollziehen, dass selbst wenn das Motorrad unglücklich gefallen ist, so schnell ein Bruch entsteht- Dewegen die Diskussion. Ich habe noch eine KTM LC4 und die hatte auch schon einen Ausflug in den Straßengraben, die Spuren ließen sich mit Neuteilen im Wert von ca. 100 Euro beheben. Aber das ist was anderes. Mir kommt das nur ein bisschen komisch vor und dewegen hinterfrage ich das...

 

@Stebo64: Hast du damit schon Erfahrungen gemacht?

 

 

Ich würde jetzt auch nicht die Kawa mit ner KTM vergleichen, die KTM ist fürs Gelände gebaut worden...

 

Naja was ist denn passiert?

...Beim Sturz klappt der Lenker ein bis zum Lenkanschlag unten am Lenkkopf.

Im Moment in dem das Moped Bodenberührung bekommt, gibt's an der Stelle dann einen heftigen Schlag.

...und hier kommt dann der Punkt, der dir wahrscheinlich das Genick bricht (im übertragenen Sinn zum Glück ;) )...die Kraft wirkt in dem Moment über den Lenker...und der ist nich orischinal.

...furchtbar ist des Meisters Kraft, wenn er mit Verlängerung (oder breiteren Lenkern) schafft ;)

Solange der Riss nicht deutlich erkennbar "alt" ist oder an einer völlig abwegigen Stelle (etwa weit weg von den Anschlägen)

 

...was ist denn da genau gerissen? Wirklich der Lenkkopf, sprich das Rohr im dem der Gabeldorn steckt oder hat's einfach nur den Lenkanschlag zerbröselt/verbogen?

Den allein könnte man schonwieder hintüdeln...die haben doch noch Stahlrahmen oder?

Der eine oder andere Händler malt da schonmal den Teufel an die Wand, wenn's dem Umsatz dient. ;)

Themenstarteram 11. September 2012 um 19:35

Zitat:

...was ist denn da genau gerissen? Wirklich der Lenkkopf, sprich das Rohr im dem der Gabeldorn steckt oder hat's einfach nur den Lenkanschlag zerbröselt/verbogen?

Den allein könnte man schonwieder hintüdeln...die haben doch noch Stahlrahmen oder?

 

Der eine oder andere Händler malt da schonmal den Teufel an die Wand, wenn's dem Umsatz dient. ;)

Ich gucke mir das morgen noch mal genauer an und versuche das mal fotomäßig festzuhalten.

Themenstarteram 12. September 2012 um 15:05

@Stefan_Raba:

 

Du bist mit deiner Vermutung ziemlich richtig. Hab mir heute den Rahmen und vorallem das Lenkkopflager genauer angesehen. Der Anschlag hat den Belastungen nicht Stand gehalten.

 

Die Frage ist, wie geht man weiter vor? Der TüVler wird das auf keinen Fall durchgehen lassen. Wir wollten jetzt mal eine unabhängige Meinung einholen lassen, zb von der Dekra (gibt einen ganz guten hier). Wenn die sagen, da brauchen wir überhaupt nichts versuchen, dann werden wir das auch nicht tun. Wenn der meint, man kann das wieder herrichten, wäre die nächste Frage, wer das wieder richten kann.

Inwiefern die Stabilität wirklich beeinflusst wurde, weiß man nicht. Ich meine, das ist kein Problem.

 

Mein Kumpel möchte das Motorrad jetzt am liebsten weggeben, er vertraut da nicht mehr.

2012-09-12-166

Die wenigsten Motorrad-Hersteller lassen an ihren Rahmen was schweißen. Warum auch? Die wollen neue verkaufen.

Ich würde an Eurer Stelle den Riß von einem GUTEN Schweißer flicken lassen und mir weniger Gedanken machen. Jedenfalls sieht mir, wenn ich das richtig gesehen haben, das nicht gerade danach aus als ob der Riß den Unfall verursacht hätte.

Jey, Treffer ;)

Man kann sich mal Gedanken über's Richten vom Rahmen machen.

Da wird der Rahmen halt vermessen und die Anschläge ersetzt.

Erstbestes Beispiel das ich gefunden hab:

http://www.motorradteile-bursig.de/richten.htm#MotorradRahmen

Wenn er das Moped aber eh loswerden will, würd ich die so lassen und zusehen, dass ich sie gut als Schlachtmoped verkaufen kann.

Nicht gleich an den erstbesten verhökern.

Weil auch wenn sie jetzt repariert wird, bleibt's ein Unfallmoped mit Delle im Tank usw.

Verkauft sich schlecht...und einfach "nix sagen" beim Verkauf kann pöse pöse teuer werden. ;)

Wär mir das bei meiner ollen Möhre passiert, würd ich mir da einfach aus nem 5mm Flacheisen nen neuen Anschlag zurechtschneiden, dranschweißen, frische Farbe, fertig.

Die will ich aber auch nimmer verkaufen und ich bin auch der einzige der damit fährt.

 

 

Themenstarteram 12. September 2012 um 17:50

Zitat:

Original geschrieben von Softail-88

Die wenigsten Motorrad-Hersteller lassen an ihren Rahmen was schweißen. Warum auch? Die wollen neue verkaufen.

Ich würde an Eurer Stelle den Riß von einem GUTEN Schweißer flicken lassen und mir weniger Gedanken machen. Jedenfalls sieht mir, wenn ich das richtig gesehen haben, das nicht gerade danach aus als ob der Riß den Unfall verursacht hätte.

Ja das Schadensbild spricht eindeutig dafür, dass der Schaden vom Sturz kommt.

Die Aussage im Link von dir, Stefan spricht eig. eine deutliche Sprache. Wenn der Anschlag verbogen ist, dann ist der Rahmen auch verzogen. Ich persöhlich würde mich mit dem Zustand nicht mehr so wohl fühlen. Eine Möglichkeit ist jetzt noch bisschen zu fahren und im Winter ein Projekt draus zu machen (Rahmen ausbauen und richten lassen) oder aber dafür zu sorgen, dass das Motorrad für gutes Geld wegkommt.

Pfuschen und scheinheilig verkaufen ist eine Einstellung, die es unter Motorradfahrern (und auch Autofahrern) gerade unter dem Sicherheitsaspekt nicht geben sollte und auch mit unserem Gewissen nicht zu vereinbaren ist.

Marcel

Sicherlich mal keine schlechte Idee das ganze nicht zu überstürzen.

Viel geht dieses Saison eh nichtmehr zusammen.

Ob der Rahmen verzogen ist...da lobt natürlich auch der "Rahmenrichter" seine Arbeit.

Ich muß nur präzise genug messen und die Toleranzen eng genug wählen, dann ist der nagelneue Rahmen frisch vom Band auch schon verzogen.

Gerade bei der japanischen Massenfertigung darf man da oft nicht so ganz genau hinschauen.... ;)

Aber es ist auf jeden Fall richtig, gerade bei nem fast neuen Mopeds ordentlich zu arbeiten, kann man ja noch 20, 30 Jahre fahren das Ding. ;)

Lacksatz abbauen, Rahmen vermessen lassen und dann weitersehen. So würde ich es machen. Ist der Rahmen in Ordnund, oder lässt sich richten, dann ist er auch sicher. Auf einen Pfusch lässt sich ein "Rahmenrichter" da nicht ein.

Ist der Rahmen OK, dann den Anschlag reparieren und guten, gebrauchten Tank, sowie neuen Lenker drauf und gut ist.

So sehe ich das.

Zitat:

Original geschrieben von 10mapa9

Zitat:

Original geschrieben von Softail-88

Die wenigsten Motorrad-Hersteller lassen an ihren Rahmen was schweißen. Warum auch? Die wollen neue verkaufen.

Ich würde an Eurer Stelle den Riß von einem GUTEN Schweißer flicken lassen und mir weniger Gedanken machen. Jedenfalls sieht mir, wenn ich das richtig gesehen haben, das nicht gerade danach aus als ob der Riß den Unfall verursacht hätte.

Ja das Schadensbild spricht eindeutig dafür, dass der Schaden vom Sturz kommt.

Die Aussage im Link von dir, Stefan spricht eig. eine deutliche Sprache. Wenn der Anschlag verbogen ist, dann ist der Rahmen auch verzogen. Ich persöhlich würde mich mit dem Zustand nicht mehr so wohl fühlen. Eine Möglichkeit ist jetzt noch bisschen zu fahren und im Winter ein Projekt draus zu machen (Rahmen ausbauen und richten lassen) oder aber dafür zu sorgen, dass das Motorrad für gutes Geld wegkommt.

Pfuschen und scheinheilig verkaufen ist eine Einstellung, die es unter Motorradfahrern (und auch Autofahrern) gerade unter dem Sicherheitsaspekt nicht geben sollte und auch mit unserem Gewissen nicht zu vereinbaren ist.

Marcel

So das find ich mal eine gute Einstellung. Und das verdient Respekt. So denken leider wenige.

CBX 1000

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