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Zafira Tourer: Hohe Abweichung beim Geschwindigkeits- und Wegstreckenzähler
Folgendes Problem: Bei der Serienbereifung 225 50 R17 habe ich Abweichungen von über 9 % bei der Geschwindigkeitsanzeige bei der Dekra messen lassen - also angezeigt werden z.B. 110, tatsächlich fährt man aber nur gut 100 km/h. Die haben zu mir gesagt, dass dies für eine neues Fahrzeug wie dem Zafira Tourer schon recht viel wäre. Bei der Geschwindigkeit wäre dies auch noch gerade in der gesetzlich zugelassenen Toleranz.
Nun meine Frage: Wenn beim Zafira Tourer die V-Messung an die Wegstreckenmessung gekoppelt ist, dann liegt die Wegstreckenmessung weit über der gesetzlich zugelassenen Toleranz mit max. 4 % Abweichung von den tatsächlich gefahrenen km. Ich habe subjektiv den Eindruck, dass der Zafira Tourer die km recht "schnell" zählt.
Wer weiß hier Bescheid, weil messen lassen könnte ich das nur beim Eichamt (wie bei einem Taxi). Wenn der Wegstreckenzähler nun ebenfalls eine Abweichung von knapp 10 % hat, würde dies ja bei 100.000 km Fahrleistung in drei Jahren ca. 10.000 km zu viel zählen!!!, was sich ja dann beim Wiederverkauf oder Rückgabe an den Händler negativ bemerkbar macht.
Beste Antwort im Thema
Hallo,
ich bin in der Entiwcklung von Infotainmentdisplays und Kombiinstrumeten tätig, drum möchte ich mal ne kleine technische Erklärung liefern:
Aus der Raddrehzahl wird über den Abrollumfang gewertet die Wegstrecke und die Geschwindigkeit ermittelt.
Für die V-Anzeige gibt es eine im EEPROM des Geräts codierbare so genannte Voreilung - diese wird additiv dem gemessenen Geschwindigkeitssignal zugeführt, bevor es auf den Schrittmotor des Tachozeigers bzw. den digitalen Speedo gegeben wird. Diese kann typischerweise nicht über Diagnoseservices verstellt werden und wird entweder beim Zulieferer oder am Bandende in die Geräte geschrieben.
Diese Voreilung ist im Odo-Signal (Wegstrecke) nicht enthalten, damit ist der Wegstreckenzähler immer genauer als die Tachoanzeige und genügt den gesetzl. Anforderungen.
Die Voreilung wird dem gegenüber meist so bedatet, dass für alle Rad-Reifenkombinationen incl. aller worst-case-Toleranzen es nie zu einer geringeren als tatsächlich gefahrenen angezeigten Geschweindigkeit kommen kann. Somit wird auch hier die gesetzliche Anforderung erfüllt.
Viele Grüße
Markus
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25 Antworten
Wolle Fragezeiche kaufe (Da Du kein Fragezeichen benutzt hast, ist es ein wenig schwierig, die Frage zu identifizieren ...)????
Im Ernst, die Geschwindigkeitsberechnung ist selbstverständlich mit der Wegstreckenmessung gekoppelt, weil die Geschwindigkeit sich ja aus Wegstrecke vs. Zeit ergibt.
Die Abweichung kannst Du übrigens auch im sogenannten Geheimmenü des Bordcomputers erkennen, dort wird die vom GPS ermittelte Geschwindigkeit angezeigt. Bei mir sind die Abweichungen auch recht hoch, ganz besonders mit Winterreifen.
Aber das ist halt so. Das Problem haben mehr oder weniger alle.
Du kannst ja beim Wiederverkauf die Nettokilometerleistung angeben ...
Oder Du machst es wie ich: Ich schneide auf Landstraßen möglichst oft die Kurven, da hole ich mir dann wieder ein paar Kilometer zurück.
Übrigens hatte ich in Erinnerung, dass die Abweichung maximal 7 Prozent des Skalenwertes betragen darf. Scheint hier bestätigt zu werden:
Die Abweichungen sind bekannt...
Aber Opel kann da angeblich nichts machen...
Wenn Du 100.000 km runter hast sollten 10.000 mehr auf dem Tacho auch nichts mehr ausmachen.
Zumal sie begründbar und nachvollziehbar sind.
Die Tacho-Abweichung darf meines Wissens maximal sein: 10% des Istwertes + 4 km/h, bei 100 km/h real also maximal 14 Km/h Voreilung. D.h., der Tacho darf keine geringere Geschwindigkeit anzeigen, als tatsächlich gefahren wird, aber bis zu "10% +4 km/h mehr ".
Die Fahrzeuggeschwindigkeit wird bei Fahrzeugen mit CAN-Bus als komplex ermittelter Rechenwert aus den Raddrehzahlen an den Rädern bzw. allen Rädern ermittelt (ESP/ABS-Sensorik ist ja an allen Rädern i.d.R. vorhanden), deshalb muß man i.d.R. auch eine Tachokorrektur bei jeder anderen verwendeten Reifengröße vornehmen lassen.
Ohne dass ich es genau weiß...aber ich denke, dass der Wegstreckenzähler sein Zählsignal bzw. seine Zählsignale mit von anderen "Quellen" oder nur von anderen Quellen" erhält (Getriebe?...?) und/oder das die zurückgelegte Wegstrecke anders bzw. mit anderen Parametern errechnet wird, denn sonst wüßte ich nicht zu erklären, wie die Abweichung der Geschwindigkeitsmessung (10% +4km/h, bei 100 Km/h = maximal 14% Abweichung legal) sich bei der gesetzlich zulässigen Toleranz so stark von den gesetzlichen Toleranzen der Wegstreckenmessung (maximal 4% Toleranz in beide Richtungen) unterscheiden darf und das praktisch auch tut.
Viele Grüße,vectoura
bei tempo 145 laut tacho läuft meiner nach gbs 140 mit den 19zoll.
bei meinem vectra was ich vorher hatte konnte man mittels tech2 die reifen grösse eingeben und die kmh waren bei mir sehr genau, muss mal fragen ob dies beim tourer auch möglich ist.
gruss günter
Zitat:
Original geschrieben von zafira biturbo
bei tempo 145 laut tacho läuft meiner nach gbs 140 mit den 19zoll.
bei meinem vectra was ich vorher hatte konnte man mittels tech2 die reifen grösse eingeben und die kmh waren bei mir sehr genau, muss mal fragen ob dies beim tourer auch möglich ist.
gruss günter
Der Unterschied zwischen den Reifen ist nicht so groß. Zwischen einem neuen und einem abgefahrenen Reifen liegen in etwa 2,5 - 3 km/h UNterschied.Damit kann man nicht die zulässigen 10% Toleranz ausgleichen.
Die zulässigen Reifen bei einem Fahrzeug haben in etwa immer den gleichen Durchmesser.
Zitat:
Original geschrieben von Steph666
Der Unterschied zwischen den Reifen ist nicht so groß. Zwischen einem neuen und einem abgefahrenen Reifen liegen in etwa 2,5 - 3 km/h UNterschied.Damit kann man nicht die zulässigen 10% Toleranz ausgleichen.
Die zulässigen Reifen bei einem Fahrzeug haben in etwa immer den gleichen Durchmesser.
Bei mir war der Unterschied zwischen Sommer- und Winterreifen extrem. Ich weiß die exakten GPS-Werte nicht mehr, aber während ich sonst bei Tempolimits außerorts immer 20 km/h mehr als erlaubt einstelle, um unterhalb der Punkte zu bleiben, bin ich beispielsweise bei Tempo 100 im Winter auf fast 130 hochgegangen und hatte fast die gleiche Nettogeechwindigkeit.
Mein Tipp für den Umgang mit dem Thema lautet, ermittle die tatsächliche Abweichung übers GPS, falls vorhanden, und richte deinen Fahrstil danach aus. So läufst du weder Gefahr, dauernd zu schnell, noch ein Verkehrshindernis zu sein.
Hallo,
ich bin in der Entiwcklung von Infotainmentdisplays und Kombiinstrumeten tätig, drum möchte ich mal ne kleine technische Erklärung liefern:
Aus der Raddrehzahl wird über den Abrollumfang gewertet die Wegstrecke und die Geschwindigkeit ermittelt.
Für die V-Anzeige gibt es eine im EEPROM des Geräts codierbare so genannte Voreilung - diese wird additiv dem gemessenen Geschwindigkeitssignal zugeführt, bevor es auf den Schrittmotor des Tachozeigers bzw. den digitalen Speedo gegeben wird. Diese kann typischerweise nicht über Diagnoseservices verstellt werden und wird entweder beim Zulieferer oder am Bandende in die Geräte geschrieben.
Diese Voreilung ist im Odo-Signal (Wegstrecke) nicht enthalten, damit ist der Wegstreckenzähler immer genauer als die Tachoanzeige und genügt den gesetzl. Anforderungen.
Die Voreilung wird dem gegenüber meist so bedatet, dass für alle Rad-Reifenkombinationen incl. aller worst-case-Toleranzen es nie zu einer geringeren als tatsächlich gefahrenen angezeigten Geschweindigkeit kommen kann. Somit wird auch hier die gesetzliche Anforderung erfüllt.
Viele Grüße
Markus
Klingt ziemlich einleuchtend.
Hast Du zufällig auch Erfahrungswerte, wie groß der Unterschied zwischen Reifen mit kleinstem und größtem Umfang sowie bei der ungünstigsten Toleranzkette in Prozent ungefähr sein kann?
@mclotz, Danke für die technische Erklärung.
Da lag ich mit meiner Vermutung also richtig, das die Wegstreckenberechnung und Geschwindigkeitsberechnung jeweils unterschiedlich errechnet/ermittelt werden.
Viele Grüße,vectoura
Zitat:
Original geschrieben von toffil
Klingt ziemlich einleuchtend.
Hast Du zufällig auch Erfahrungswerte, wie groß der Unterschied zwischen Reifen mit kleinstem und größtem Umfang sowie bei der ungünstigsten Toleranzkette in Prozent ungefähr sein kann?
Beim ZT lt. OpelSerienreifenkatalog liegt die größte Abweichung zwischen den Reifengrößen 225/50 R 17 und 235/30 R19, hier beträgt die Abweichung beim Abrollumfang dann 2,1 %. Dazu kommen dann noch sicherlich Toleranzen innerhalb der "Errechnungskette".
Viele Grüße,vectoura
Zitat:
Original geschrieben von toffil
Zitat:
Original geschrieben von Steph666
Der Unterschied zwischen den Reifen ist nicht so groß. Zwischen einem neuen und einem abgefahrenen Reifen liegen in etwa 2,5 - 3 km/h UNterschied.Damit kann man nicht die zulässigen 10% Toleranz ausgleichen.
Die zulässigen Reifen bei einem Fahrzeug haben in etwa immer den gleichen Durchmesser.
Bei mir war der Unterschied zwischen Sommer- und Winterreifen extrem. Ich weiß die exakten GPS-Werte nicht mehr, aber während ich sonst bei Tempolimits außerorts immer 20 km/h mehr als erlaubt einstelle, um unterhalb der Punkte zu bleiben, bin ich beispielsweise bei Tempo 100 im Winter auf fast 130 hochgegangen und hatte fast die gleiche Nettogeechwindigkeit.
Mein Tipp für den Umgang mit dem Thema lautet, ermittle die tatsächliche Abweichung übers GPS, falls vorhanden, und richte deinen Fahrstil danach aus. So läufst du weder Gefahr, dauernd zu schnell, noch ein Verkehrshindernis zu sein.
Das klingt aber nach einer nicht zulässigen Reifenkombination.
Ich denke doch. Habe zwar nicht kontrolliert, gehe aber davon aus, dass man mir korrekte Schlappen draufgemacht hat. Aber die Differenz war wirklich enorm und hat mich sehr überrascht. Allerdings weiß ich jetzt auch, warum mein Vectra mit Winterreifen so viel "schneller" war.
Zitat:
Original geschrieben von toffil
Ich denke doch. Habe zwar nicht kontrolliert, gehe aber davon aus, dass man mir korrekte Schlappen draufgemacht hat. Aber die Differenz war wirklich enorm und hat mich sehr überrascht. Allerdings weiß ich jetzt auch, warum mein Vectra mit Winterreifen so viel "schneller" war.
Fast 30% Unterschied... wo sollen die denn herkommen?
Die Differenz ergibt sich doch aus dem Durchmesserunterschied der Reifen. Die Standardbereifung hat einen dynamischen Radius von etwa 320 mm, für 30% Abweichung müsste der Reifen dann ja in etwa nur noch 220 mm Radius haben.
Das wäre ein Sprung von 225/45/17 auf 145/50/13.
Halt ich für unwahrscheinlich.
Ganz soviel war es nicht, leider kriege ich die genauen Zahlen nicht mehr zusammen. Vielleicht habe ich die auch hier irgendwo mal reingeschrieben, ich weiß es nicht mehr.
Ich nehme aber auch an, dass das Abfahren der Reifen ebenfalls eine gewisse Rolle spielt. Die Abweichung bei den Sommerreifen habe ich bei ziemlich neuen Reifen ermittelt, dann das nächste Mal erst wieder bei Winterreifen.