Zahnriemenwechsel 20V Turbo AAN
Hallo,
ich muss bei meinem 20V Turbo Audi S6 den Zahnriemen wechseln..
1. Was sollte ich dabei alles mit wechseln?
2. Nockenwellensteuerkette auch neu ?
km stand: 202.000 km
Beste Antwort im Thema
Hallo zusammen,
so, ich hab mich jetzt getraut und das Thema in Angriff genommen: es hat super geklappt, allerdings brauchst Du eine Hebebühne und einen 2. Kollegen. Spezialwerkzeug brauchst Du nur bedingt (je nach Werkstattausrüstung und handwerkliches Geschick). Das blaue "Bastel-selbst"-Buch kann ich jedoch wärmstens empfehlen, wenn auch nicht alles vom AAN enthalten ist, reicht es perfekt für die "Drum-Rum-Arbeiten". Ich hab eine Klimaanlage, was die Sache etwas schwieriger gestaltet hat.
Folgende Punkte habe ich erledigt:- Zahnriemen und Zahnrippenriemen inkl. Umlenkrolle gewechselt
- Wasserpumpe und Themostat gewechselt
- Hydraulikpumpe gewechselt (da blubberte an der grossen oberen Kreuz-Schraube Öl bei laufendem Motor raus)
- Ventildeckeldichtung komplett (inkl. Innenteil) gewechselt
- Alles in Allem hat es ca. 7 Stunden gedauert inkl. Probefahrt und Check
Zuallererst: was würde ich das nächste Mal anders/besser machen?- Direkt neuen Klimakompressor mitwechseln
- Hydraulikleitungen und schadhafte Wasserschläuche mitwechseln
- Spritzwasserpumpe für Scheibe und Frontscheinwerfer mitwechseln
Und so lief das im Groben ab (wer mehr Erfahrungen ausgetauscht haben möchte, soll sich bei mir melden):- Stossstange abbauen (siehe blaues Bastelbuch)
- Scheinwerfer beide ausbauen (siehe blaues Bastelbuch)
- Kühlerbefestigungen am Schlossträger (siehe blaues Bastelbuch) lösen
- Kühler links und rechts unten (senkrechte Verschraubung) lösen: Achtung, das ist fummelig und ich hab eine Mutter abgedreht, was am Schluss ein Riesenmist war (Gewindestange durch Gummiauflage für Kühler ist von oben und unten mit einer Kontermutter verschraubt)
- Schlauch zur rechten Scheinwerferreinigungsanlage (in Fahrtrichtung gesehen) am Scheinwerfer lösen und wegbinden
- Dann kann man den Kühler (inkl. Klimakühler/angebaut) leicht nach vorne und in Fahrtrichtung links drehen (leider nicht mehr als ca. 20-30°, was jedoch für die ganzen Zahnriemen-Arbeiten völlig reicht: den Kühler und Klima abzulassen und die ganzen Schläuche abzubauen, war mir zu umständlich)
- Kunststofflüfterrad ausbauen (4 Inbusschrauben, in der Mitte unter der Metallspange ist keine Schraube, Achtung: vorne/hinten markieren/aufschreiben)
Dann ging's los:- Zeichnet Euch auf jeden Fall den Verlauf der Rippenriemen und Zahnriemen (hinterer Riemen von vorne betrachtet, zur Kurbelwelle und Nockenwelle) auf (beide, nicht nur einen!)
- Oberen Rippenriemen-Metalldeckel bei Wasserpumpe/vor Hydraulikpumpe abbauen (ansonsten kommt Ihr nicht an die Wasserpumpe ran) (Achtung: Wanne für Kühlwasser drunterlegen)
- Spanner mit Knochenschlüssel "entspannen" und Rippenriemen abnehmen
- Rippenriemenspanner ausbauen
- Wasserpumpe ausbauen (prüft unbedingt die "neue" Pumpe, ob alles funktioniert und das innenliegende Trubinenrad fest montiert ist und mitläuft, es kam schon vor, dass das nicht passt und somit die neue Pumpe leider nicht pumpte)
- Wenn Ihr die Hydraulikpumpe wechselt: Lichtmaschine von oben abdecken und ebenfalls Wanne unterstellen, das ist eine Riesen-Hydraulikölsauerrei). Vergesst nicht die neuen Kupferdichtungen für die Montage zu besorgen
- Jetzt müsst Ihr noch den dicken grossen oberen Schlauch abbauen (nur oben und zur Seite schieben), damit Ihr an den Thermostat besser rankommt
- Hinter/unterhalb der Wasserpumpe/Hydraulikpumpe ist der Flansch zum Thermostat (zur Abdichtung empfiehlt sich bei der Montage eine Dichtungscreme für den Flansch)
- Den Rippenriemenspanner kann man ersetzen, wenn er nicht mehr richtig spannt oder die Rolle festsitzt. Bei mir war alles gut und somit hab ich denselben wieder eingebaut
Jetzt kommt der (von vorne in den Motorraum betrachtet) hintere Zahnrippenriemen (Nockenwelle/Kurbelwelle):- Kunststoffabdeckung zum Zylinderkopf oben links mit Klips lösen und jetzt kommt der schwierige Teil:
- Markierung am oberen Rad/Nockenwelle (Pfeil am gehäuse) muss mit Markierung am Rad übereinstimmen. Wie drehe ich das ganze dort hin?
- Gang raus, die grosse Schraube in der Mitte der Kurbelwelle (unten: es war, glaube ich, eine 32 Nuss nötig) mit entsprechendem Hebel so lange vorsichtig drehen, bis die Markierungen übereinstimmen (siehe hierzu auch blaues Buch).
- Wenn die obere Markierung vom Rad mit der am Gehäuse übereinstimmt, dann ist am Kurbelwellenrad unten die Markierung auch richtig (siehe auch blaues Bastel-Buch)!
- Empfehlung: Nehmt weisse Farbe/Nagellack oder was auch immer mit einem kleinen Pinsel (z.B. weisse Steinschlag ausbesserungsfarbe für den Lack) und macht am unteren Kurbelwellenrad (wo der Riemn drauf läuft) eine Markierung und am Motorblock auch, die beide exakt übereinstimmen und als zusätzliche Absicherung/Markierung beim Wiedereinbau wertvoll dienen
- Ab jetzt darf das ganze Gebilde nicht mehr verändert werden! Wenn die saubere Zuordnung von Nocken- und Kurbelwelle gegeneinander verstellt wird, könnt Ihr einen kapitalen Motorschaden verursachen
- Löst die 4 kleinen Schrauben rund um die Zentralbefestigungsschraube der Kurbelwelle unten (aber noch nicht ganz ausbauen)
- Dann grosse Nuss auf Zentralschraube und einen entsprechend langen Hebel verwenden und jetzt muss der Motor gegengehalten werden (!), damit er sich nicht bewegt beim Loslösen der Zentralschraube: hierzu gibt es ein Audi-Spezialwerkzeug zum Arretieren (hatte ich aber nicht), wir haben das grosse Schwungrad von unten (2. Kollege ist mit einem enstprechend überdimensionierten Schraubendreher oder starkem Hebelwerkzeug gefragt) festverkeilt (Achtung: beim ersten Versuch ist uns glatt der Schraubendreher an der Spitze abgebrochen, das sind enorme Kräfte: 32er Nuss plus ca. 1.5 Meter Hebel...). Beim 2. Versuch hat es dann geklappt
- Zentralschraube und 4 kleine Schrauben lösen und Rad abbauen
- Metalldeckel unten lösen
- Erst jetzt kann der Zahnriemen gelöst werden, dazu den Riemspanner/Umlenkrolle lösen (das sind, glaube ich 3 oder vier Schrauben, die Ihr lösen müsst). Nicht abbauen, sondern nur lösen, damit Ihr später mit dem Knochenschlüssel den Spanner betätigen könnt.
- Umlenkrolle auf jeden Fall erneuern (zentrale Schraube lösen und auswechseln)
- Zahnriemen wechseln und hier müsst Ihr beim Einbau wieder höllisch aufpassen, damit die Zähne so aufgesetzt sind, dass es auf keinen Fall einen Versatz zwischen Nocken- und Kurbelwelle gibt. Wie geht das? Setzt den Zahnriemen unten auf (Kurbelwelle) auf und setzt im 2. Schritt den Zahnriemen entgegen dem Uhrzeigersinn des Riemens auf das obere Nockenwellenrad, indem Ihr den Riemen entsprechend händisch spannt/zieht (ohne dass sich die Kurbelwelle unten bewegt!). Somit stellt Ihr sicher, dass zwischen unterem Kurbelwellenrad und oberem Nockenwellenrad die kürzeste Entfernung hergestellt ist und die Zähne entsprechend greifen ohne dass im Anschluss ein Versatz möglich ist.
- Jetzt auch wieder wichtig: sofort den Spanner mit neuer Umlenkrolle durch 2. Kollegen spannen (kräftig!) und Spanner mit Schrauben fest befestigen. Jetzt sollte der Zahnriemen festsitzen. Dicke Schraube unten aus der Kurbelwelle wieder ausschrauben
- Jetzt muss geprüft werden, ob alles fest zusammen verläuft. Dazu muss der Zahnriemen einmal komplett durchgedreht werden. Dazu die dicke Schraube unten in die Kurbelwelle einsetzen und mit der dicken 32er Nuss und dem Hebel einmal komplett um 360° langsam durchdrehen und prüfen, ob obere Markierung, untere an der Kurbelwelle inkl. der zusätzlichen Lackmarkierung wieder übereinstimmen. Wenn das geklappt hat, dann perfekt, es geht jetzt an den Zusammenbau von allem vorherigem.
- Da die Kunststoffabdeckung schon weg war, habe ich noch die alte brüchige Ventildeckeldichtung gewechselt (Achtung, wenn Ihr den Deckel löst, dann immer alle 4 Imbusschrauben synchron Stück-für-Stück ausdrehen, sodass der Deckel immer parallel zum Ventildeckel verläuft. Dann abnehmen, Achtung: die Gummischnorchel zu den Zändkerzen sind empfindlich und mit dem Alter auch brüchig! Ventildeckel lösen, Dichtungen abmachen (innen und aussen und mit entsprechendem Nitroverdünnungsreiniger den Dichtungssitz am Kopf und Ventildeckel säubern), neue Dichtungen und Halbringe einsetzen und wieder befestigen)
- Zahnriemen-Spanner und Befestigungsschrauben nochmals prüfen
- Dann Kunststoffdeckel mit Klammern wieder befestigen, untere Metallabdeckung wieder anbauen
- Kurbelwellenrad wieder aufsetzen, kleine Rundumbefestigungsschrauben wieder einsetzen aber nicht ganz festschrauben
- Zentralschraube an Kurbelwelle eindrehen
- Jetzt muss wieder 2. Kollege von unten den Motor gegenhalten (hierzu nun mit definiertem Drehmoment (siehe balues Buch) und definierter Überdrehung die Schraube eindrehen
- Dann Rippenriemen entsprechend der Zeichnung einsetzen (2. Kollege "entspannt" dabei mit Knochenschlüssel den Riemenspanner)
- Riemenspanner loslassen: fertig ;-)
- obere Metallbefestigung wieder einsetzen und befestigen (vor Hydraulikpumpe)
- Kunststofflüfterrad wieder einbauen (vorne/hinten berücksichtigen)
- Flüssigkeiten NACHFÜLLEN, WICHTIG (bei mir ca. 4 Liter Kühlerflüssigkeit und Hydrauliköl)
- JETZT ist die erste Gelegenheit, um den Motor anzuwerfen und alles zu prüfen für eine Minute
- Kühler wieder einbauen/befestigen
- Schlossträger und Scheinwerfer, dann Stossstange wieder einbauen (Achtung: stellt sicher, das der Bowdenzug zur Öffnung der Motorhaube richtig wieder eingebaut ist, ich hatte das zuerst falsch gemacht und wir konnten im Anschluss nicht mehr die Motorhaube öffnen. Wir mussten den Kühlergrill rausbrechen und dann die beiden Schlösser von Hand mit langem Schraubendreher auffummeln...)
- Last but not least: auf zur Probefahrt (Achtung: Bremsversuche einplanen zuallererst), bei mir war alles dicht, ausser, dass die gebrauchte Hydraulikpumpe genau an derselben Stelle blubberte, wie meine alte ;-) soviel zum Thema "ich vertraue Online-Auktionshändler im Gebrauchtteilemarkt" (neu kostet das Ding allerdings rund 500-600€)
Viel Spass Euch an einem verregnete Tag und Lust auf dreckige Finger ;-)
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7 Antworten
Hallo,
Steuerkette musst Du nicht wechseln.
Ansonsten alle Rollen, Spannrollen, Simmerringe Nockenwelle und Kurbelwelle und, falls die Wapu über den Riemen angetrieben wird, diese auch erneuern. Keilriemen/Keilrippenriemen natürlich auch gleich miterneuern. Evtl. auch das Riemenrad Kurbelwelle, sowie die Schraube, die das Rad mit der KW verbindet.
Gruß, Manuel
Hi zusammen,
hat mir hierzu jemand eine Anleitung, ggf. mit Fotos?
Gruss von
Rosenhero
Zitat:
Original geschrieben von Rosenhero
Hi zusammen,
hat mir hierzu jemand eine Anleitung, ggf. mit Fotos?
Gruss von
Rosenhero
Ohne professionelle Anleitung , kann ich von dieser Reparatur nur dringend abraten. Ohne das benötigte Spezialwerkzeug ist das zudem auch unmöglich. Besorgt Euch ein Reparatur- oder gleich ein Werkstatthandbuch zu dem Kapitel, in dem alles genau beschrieben wird und natürlich das komplette Spezialwerkzeug, was für diese Reparatur benötigt wird, sonst geht es in die Hose.
-Essentiell sind die Steuerzeiten, dazu wird KW und NW Fixierung benötigt. ca 45 Euro
-Lösen des Viskolüfters (sofern der S6 einen hat) der Zweilochmutterndreher ca 20 Euro
->und 32er Maul-Schlüssel bei meinem V6
-Anzugsdrehmoment auf die Spannrolle würde ich beim alten noch eingebauten Zahnriemen vorher mal üben, da das mit der Mechanik des Spannarms und der Beschreibung der Rückstellung des Spannelements nicht gleich von Anfang an klar ist.
-Passender Abzieher für die NW Räder wird benötigt, in der Bucht gibt es die Sätze für V6 für ca. 55 Euro.
-Gegenhalter für NW Rad ca. 30 Euro
Wichtig auch zu klären, ob das Spannelement (kleiner Zylinder, der auf den Spannarm der Spannrolle drückt) noch gängig ist. Wenn nicht, muss das Spannelement auch ausgetauscht werden. Kostet zwischen 80 - 120 Euro.
Alles in allem eine anspruchsvolle Arbeit, weil die Verantwortung sehr hoch ist und man einen kapitalen Motorschaden produzieren kann, wenn man was falsch macht. Solange man die Zusammenhäng nicht genau kennt, rate ich dazu die Finger davon zu lassen. Ich hatte anfangs tagelang die Schweißperlen der Angst auf der Stirn stehen, das kann man sich ersparen. Ich glaube, jeder der das so ähnlich erlebt hat, wird mir da zustimmen.
Wer das Ganze in Ruhe angehen will sollte beim ersten Mal ein Wochenende einplanen.
Zitat:
Original geschrieben von schraubermani 123
Hallo,
Steuerkette musst Du nicht wechseln.
Ansonsten alle Rollen, Spannrollen, Simmerringe Nockenwelle und Kurbelwelle und, falls die Wapu über den Riemen angetrieben wird, diese auch erneuern. Keilriemen/Keilrippenriemen natürlich auch gleich miterneuern. Evtl. auch das Riemenrad Kurbelwelle, sowie die Schraube, die das Rad mit der KW verbindet.
Gruß, Manuel
Simmeringe für die Kurbelwelle zu wechseln ist aber auch eine ganz schön anspruchsvolle Arbeit, das macht man ungeübt nicht einfach so, ausserdem muss man, je nach Laufleistung des Motors, etwaigen Verschleiß auf der KW berücksichtigen und dann den nächst kleineren Durchmesser nehmen, soweit ich weiss. Das sind alles Arbeiten die Motorinstandsetzer machen und die mit einem erheblichen Erklärungsbedarf verbunden sind, weshalb da sehr viel falsch gemacht werden kann. Ich bezeifle, dass ein Laie alles auf Anhieb richtig macht. Dann hätten ja solche Berufe keine Berechtigung mehr. Und EIN Fehler reicht aus ... und der Motor ist platt.
Wieso das Riemenrad der kW (so genanter Schwingungsdämpfer) ausgetauscht werden solll würde mich noch interessieren? Darauf läuft doch nur der Keilrippenriemen aus Gummi.
Hallo zusammen,
so, ich hab mich jetzt getraut und das Thema in Angriff genommen: es hat super geklappt, allerdings brauchst Du eine Hebebühne und einen 2. Kollegen. Spezialwerkzeug brauchst Du nur bedingt (je nach Werkstattausrüstung und handwerkliches Geschick). Das blaue "Bastel-selbst"-Buch kann ich jedoch wärmstens empfehlen, wenn auch nicht alles vom AAN enthalten ist, reicht es perfekt für die "Drum-Rum-Arbeiten". Ich hab eine Klimaanlage, was die Sache etwas schwieriger gestaltet hat.
Folgende Punkte habe ich erledigt:- Zahnriemen und Zahnrippenriemen inkl. Umlenkrolle gewechselt
- Wasserpumpe und Themostat gewechselt
- Hydraulikpumpe gewechselt (da blubberte an der grossen oberen Kreuz-Schraube Öl bei laufendem Motor raus)
- Ventildeckeldichtung komplett (inkl. Innenteil) gewechselt
- Alles in Allem hat es ca. 7 Stunden gedauert inkl. Probefahrt und Check
Zuallererst: was würde ich das nächste Mal anders/besser machen?- Direkt neuen Klimakompressor mitwechseln
- Hydraulikleitungen und schadhafte Wasserschläuche mitwechseln
- Spritzwasserpumpe für Scheibe und Frontscheinwerfer mitwechseln
Und so lief das im Groben ab (wer mehr Erfahrungen ausgetauscht haben möchte, soll sich bei mir melden):- Stossstange abbauen (siehe blaues Bastelbuch)
- Scheinwerfer beide ausbauen (siehe blaues Bastelbuch)
- Kühlerbefestigungen am Schlossträger (siehe blaues Bastelbuch) lösen
- Kühler links und rechts unten (senkrechte Verschraubung) lösen: Achtung, das ist fummelig und ich hab eine Mutter abgedreht, was am Schluss ein Riesenmist war (Gewindestange durch Gummiauflage für Kühler ist von oben und unten mit einer Kontermutter verschraubt)
- Schlauch zur rechten Scheinwerferreinigungsanlage (in Fahrtrichtung gesehen) am Scheinwerfer lösen und wegbinden
- Dann kann man den Kühler (inkl. Klimakühler/angebaut) leicht nach vorne und in Fahrtrichtung links drehen (leider nicht mehr als ca. 20-30°, was jedoch für die ganzen Zahnriemen-Arbeiten völlig reicht: den Kühler und Klima abzulassen und die ganzen Schläuche abzubauen, war mir zu umständlich)
- Kunststofflüfterrad ausbauen (4 Inbusschrauben, in der Mitte unter der Metallspange ist keine Schraube, Achtung: vorne/hinten markieren/aufschreiben)
Dann ging's los:- Zeichnet Euch auf jeden Fall den Verlauf der Rippenriemen und Zahnriemen (hinterer Riemen von vorne betrachtet, zur Kurbelwelle und Nockenwelle) auf (beide, nicht nur einen!)
- Oberen Rippenriemen-Metalldeckel bei Wasserpumpe/vor Hydraulikpumpe abbauen (ansonsten kommt Ihr nicht an die Wasserpumpe ran) (Achtung: Wanne für Kühlwasser drunterlegen)
- Spanner mit Knochenschlüssel "entspannen" und Rippenriemen abnehmen
- Rippenriemenspanner ausbauen
- Wasserpumpe ausbauen (prüft unbedingt die "neue" Pumpe, ob alles funktioniert und das innenliegende Trubinenrad fest montiert ist und mitläuft, es kam schon vor, dass das nicht passt und somit die neue Pumpe leider nicht pumpte)
- Wenn Ihr die Hydraulikpumpe wechselt: Lichtmaschine von oben abdecken und ebenfalls Wanne unterstellen, das ist eine Riesen-Hydraulikölsauerrei). Vergesst nicht die neuen Kupferdichtungen für die Montage zu besorgen
- Jetzt müsst Ihr noch den dicken grossen oberen Schlauch abbauen (nur oben und zur Seite schieben), damit Ihr an den Thermostat besser rankommt
- Hinter/unterhalb der Wasserpumpe/Hydraulikpumpe ist der Flansch zum Thermostat (zur Abdichtung empfiehlt sich bei der Montage eine Dichtungscreme für den Flansch)
- Den Rippenriemenspanner kann man ersetzen, wenn er nicht mehr richtig spannt oder die Rolle festsitzt. Bei mir war alles gut und somit hab ich denselben wieder eingebaut
Jetzt kommt der (von vorne in den Motorraum betrachtet) hintere Zahnrippenriemen (Nockenwelle/Kurbelwelle):- Kunststoffabdeckung zum Zylinderkopf oben links mit Klips lösen und jetzt kommt der schwierige Teil:
- Markierung am oberen Rad/Nockenwelle (Pfeil am gehäuse) muss mit Markierung am Rad übereinstimmen. Wie drehe ich das ganze dort hin?
- Gang raus, die grosse Schraube in der Mitte der Kurbelwelle (unten: es war, glaube ich, eine 32 Nuss nötig) mit entsprechendem Hebel so lange vorsichtig drehen, bis die Markierungen übereinstimmen (siehe hierzu auch blaues Buch).
- Wenn die obere Markierung vom Rad mit der am Gehäuse übereinstimmt, dann ist am Kurbelwellenrad unten die Markierung auch richtig (siehe auch blaues Bastel-Buch)!
- Empfehlung: Nehmt weisse Farbe/Nagellack oder was auch immer mit einem kleinen Pinsel (z.B. weisse Steinschlag ausbesserungsfarbe für den Lack) und macht am unteren Kurbelwellenrad (wo der Riemn drauf läuft) eine Markierung und am Motorblock auch, die beide exakt übereinstimmen und als zusätzliche Absicherung/Markierung beim Wiedereinbau wertvoll dienen
- Ab jetzt darf das ganze Gebilde nicht mehr verändert werden! Wenn die saubere Zuordnung von Nocken- und Kurbelwelle gegeneinander verstellt wird, könnt Ihr einen kapitalen Motorschaden verursachen
- Löst die 4 kleinen Schrauben rund um die Zentralbefestigungsschraube der Kurbelwelle unten (aber noch nicht ganz ausbauen)
- Dann grosse Nuss auf Zentralschraube und einen entsprechend langen Hebel verwenden und jetzt muss der Motor gegengehalten werden (!), damit er sich nicht bewegt beim Loslösen der Zentralschraube: hierzu gibt es ein Audi-Spezialwerkzeug zum Arretieren (hatte ich aber nicht), wir haben das grosse Schwungrad von unten (2. Kollege ist mit einem enstprechend überdimensionierten Schraubendreher oder starkem Hebelwerkzeug gefragt) festverkeilt (Achtung: beim ersten Versuch ist uns glatt der Schraubendreher an der Spitze abgebrochen, das sind enorme Kräfte: 32er Nuss plus ca. 1.5 Meter Hebel...). Beim 2. Versuch hat es dann geklappt
- Zentralschraube und 4 kleine Schrauben lösen und Rad abbauen
- Metalldeckel unten lösen
- Erst jetzt kann der Zahnriemen gelöst werden, dazu den Riemspanner/Umlenkrolle lösen (das sind, glaube ich 3 oder vier Schrauben, die Ihr lösen müsst). Nicht abbauen, sondern nur lösen, damit Ihr später mit dem Knochenschlüssel den Spanner betätigen könnt.
- Umlenkrolle auf jeden Fall erneuern (zentrale Schraube lösen und auswechseln)
- Zahnriemen wechseln und hier müsst Ihr beim Einbau wieder höllisch aufpassen, damit die Zähne so aufgesetzt sind, dass es auf keinen Fall einen Versatz zwischen Nocken- und Kurbelwelle gibt. Wie geht das? Setzt den Zahnriemen unten auf (Kurbelwelle) auf und setzt im 2. Schritt den Zahnriemen entgegen dem Uhrzeigersinn des Riemens auf das obere Nockenwellenrad, indem Ihr den Riemen entsprechend händisch spannt/zieht (ohne dass sich die Kurbelwelle unten bewegt!). Somit stellt Ihr sicher, dass zwischen unterem Kurbelwellenrad und oberem Nockenwellenrad die kürzeste Entfernung hergestellt ist und die Zähne entsprechend greifen ohne dass im Anschluss ein Versatz möglich ist.
- Jetzt auch wieder wichtig: sofort den Spanner mit neuer Umlenkrolle durch 2. Kollegen spannen (kräftig!) und Spanner mit Schrauben fest befestigen. Jetzt sollte der Zahnriemen festsitzen. Dicke Schraube unten aus der Kurbelwelle wieder ausschrauben
- Jetzt muss geprüft werden, ob alles fest zusammen verläuft. Dazu muss der Zahnriemen einmal komplett durchgedreht werden. Dazu die dicke Schraube unten in die Kurbelwelle einsetzen und mit der dicken 32er Nuss und dem Hebel einmal komplett um 360° langsam durchdrehen und prüfen, ob obere Markierung, untere an der Kurbelwelle inkl. der zusätzlichen Lackmarkierung wieder übereinstimmen. Wenn das geklappt hat, dann perfekt, es geht jetzt an den Zusammenbau von allem vorherigem.
- Da die Kunststoffabdeckung schon weg war, habe ich noch die alte brüchige Ventildeckeldichtung gewechselt (Achtung, wenn Ihr den Deckel löst, dann immer alle 4 Imbusschrauben synchron Stück-für-Stück ausdrehen, sodass der Deckel immer parallel zum Ventildeckel verläuft. Dann abnehmen, Achtung: die Gummischnorchel zu den Zändkerzen sind empfindlich und mit dem Alter auch brüchig! Ventildeckel lösen, Dichtungen abmachen (innen und aussen und mit entsprechendem Nitroverdünnungsreiniger den Dichtungssitz am Kopf und Ventildeckel säubern), neue Dichtungen und Halbringe einsetzen und wieder befestigen)
- Zahnriemen-Spanner und Befestigungsschrauben nochmals prüfen
- Dann Kunststoffdeckel mit Klammern wieder befestigen, untere Metallabdeckung wieder anbauen
- Kurbelwellenrad wieder aufsetzen, kleine Rundumbefestigungsschrauben wieder einsetzen aber nicht ganz festschrauben
- Zentralschraube an Kurbelwelle eindrehen
- Jetzt muss wieder 2. Kollege von unten den Motor gegenhalten (hierzu nun mit definiertem Drehmoment (siehe balues Buch) und definierter Überdrehung die Schraube eindrehen
- Dann Rippenriemen entsprechend der Zeichnung einsetzen (2. Kollege "entspannt" dabei mit Knochenschlüssel den Riemenspanner)
- Riemenspanner loslassen: fertig ;-)
- obere Metallbefestigung wieder einsetzen und befestigen (vor Hydraulikpumpe)
- Kunststofflüfterrad wieder einbauen (vorne/hinten berücksichtigen)
- Flüssigkeiten NACHFÜLLEN, WICHTIG (bei mir ca. 4 Liter Kühlerflüssigkeit und Hydrauliköl)
- JETZT ist die erste Gelegenheit, um den Motor anzuwerfen und alles zu prüfen für eine Minute
- Kühler wieder einbauen/befestigen
- Schlossträger und Scheinwerfer, dann Stossstange wieder einbauen (Achtung: stellt sicher, das der Bowdenzug zur Öffnung der Motorhaube richtig wieder eingebaut ist, ich hatte das zuerst falsch gemacht und wir konnten im Anschluss nicht mehr die Motorhaube öffnen. Wir mussten den Kühlergrill rausbrechen und dann die beiden Schlösser von Hand mit langem Schraubendreher auffummeln...)
- Last but not least: auf zur Probefahrt (Achtung: Bremsversuche einplanen zuallererst), bei mir war alles dicht, ausser, dass die gebrauchte Hydraulikpumpe genau an derselben Stelle blubberte, wie meine alte ;-) soviel zum Thema "ich vertraue Online-Auktionshändler im Gebrauchtteilemarkt" (neu kostet das Ding allerdings rund 500-600€)
Viel Spass Euch an einem verregnete Tag und Lust auf dreckige Finger ;-)
wiso dichtest du die hydraulikpumpe nicht einfach ab?
wenn Du mir sagst wie, gerne! Die Pumpe leckt NICHT an den Anschlüssen sondern an dieser grossen flachen Mutter...
Danke im Voraus.