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ZRX 1100 Bremse lässt sich (vermutlich) nicht richtig entlüften

Kawasaki ZRX 1100
Themenstarteram 22. Juni 2017 um 11:40

Moin allerseits,

ich habe bei meiner 99er ZRX 1100 die Bremssättel überholt (zerlegt, gereinigt, neue Dichtungen) Stahlflexleitungen montiert und auch die Bremsbeläge erneuert.

Mein Problem ist nun, dass ich schon ca. 8 oder 9 Mal entlüftet habe (auch von unten am Entlüftungsnippel mit einer großen Spritze) und ich immer noch das Gefühl habe, dass die Bremse zu "weich" ist.

Die Bremswirkung ist voll da, aber ich kann den Hebel mit Kraft fast bis zum Lenker ziehen (Hebeleinsteller auf 4), das sollte wahrscheinlich ja nicht so sein, oder?

Ich habe beim Entlüften auch alles abgeklopft und sogar auch nach einer Kopfsteinpflasterfahrt noch einmal entlüftet (falls sich da noch Lufttaschen gelöst haben sollten), aber ich bekomme keinen härteren Druckpunkt hin. Den Trick mit dem über Nacht mit Kabelbinder fixierten Bremshebel habe ich auch schon zweimal angewendet - hat auch nichts gebracht. :(

Der Geberzylinder ist m.E. in Ordnung, denn der Druckpunkt ändert sich nicht, egal ob ich den Hebel schnell oder ganz langsam ziehe. Wenn ich gezogen halte bleibt der Drucke auch aufrecht.

Bin langsam mit meinem Latein am Ende - oder ist es vielleicht gar kein Problem, dass der Hebel sich so weit ziehen lässt und ich erwarte zu viel!? :confused:

Vielleicht ist ja auch einer aus dem Raum Hamburg hier, der sich das mal mit "Ahnung" anguckt...

Beste Grüße und danke im Voraus,

Heino

Img-1145
Beste Antwort im Thema
am 28. Juni 2017 um 8:32

Vermutlich hast du nicht unten im Sattel Luft, sondern oben in den Leitungen. Und die bekommst du nie durchgedrückt oder gezogen, die muss nach oben raus.

Dazu schraubst du den Behälter auf, unten bleibt alles zu.

Nun ziehst du am Hebel. Wenn du weit ziehst, geht das Loch unten im Behälter zu wie andere schon geschrieben haben. Aber eben nicht sofort. Also den Hebel nur ein paar mm ziehen. Dabei schaust du in das kleine Loch am Behälterboden. Hebel loslassen, wieder ein paar mm ziehen usw.

Recht bald sollten Luftbläschen aus dem Loch kommen, musst genau hinschauen, die können auch ganz klein sein.

Das machst du ne Weile, bis keine Luft mehr kommt. Dann etwas warten. Die Wartezeit kannst du dir verkürzen, in dem du etwas an den Leitungen wackelst und alle Verbindungen zB mit einem Schraubendrehergiff abklopfst.

Dann wieder mit dem Hebel spielen. Das ist weder schwierig noch anstrengend, brauchst nur Geduld. Mit 3 mal ziehen ist es nicht getan. Funktioniert aber auch mit ner Tasse Kaffee in der freien Hand.

Du kannst immer mal wieder prüfen, obs besser wird. Das System ist ja trotz offenem Deckel aus technischer Sicht noch geschlossen. Aber Vorsicht, etwas Druck geht auch immer in den Behälter, ziehst du langsam sinds kleine Wellen, ziehst du schnell wird es eine Fontäne. Also alles ganz gemächlich. mit übertriebener Hektik wird das alles nichts.

Dann kannst du noch den Lenkeinschlag ändern, das der Behälter mal in einem anderen Winkel steht. Natürlich in keinem, wo der Pott so schräg steht, das er ausläuft - logisch.

Mal ist das nach einer Minute gut, ich hab auch schon ne viertel Stunde mit dem blöden Hebel gespielt. Aber irgendwann war es dann immer gut.

Vorrausgesetzt natürlich immer, das das mit dem Sattel entlüften funktioniert hat ;)

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13 Antworten
am 22. Juni 2017 um 12:23

Moin,

Raum Hamburg? Da meldet sich gleich einer.....

Ansonsten hätte ich auch zum Spannbandtrick geraten.

Meine besten Erfahrungen habe ich dabei mit nach links eingeschlagenen Lenker und offenen Bremsflüssigkeitsbehälter gemacht.

Eingeschlagen deshalb, um sicherzustellen, dass die Bohrungen im Behälter an der höchsten Stelle sind.

Vorher soviel Bremsflüssigkeit absaugen, dass beim Einschlagen nichts überläuft.

Wenn Du langsam den Bremshebel betätigst, kannst Du an den Bohrungen im Behälterboden sehen, wie Bremsflüssigkeit in den Kolbenraum eingezogen wird bzw. entweicht.

So entlüftet sich der Zylinder, aber immer auf genügend Bremsflüssigkeit achten.

Für etwaige Luft in der Leitung im Linkseinschlag verbleiben und den Bremshebel leicht angezogen fixieren.

Viel Erfolg.

Ansonsten auf Rettung aus Hamburg warten :D

Hi,

ich bin zwar nicht der Hamburger, aber ich probiere es trotzdem mal!

:-)

ich entlüfte die Motorradbremsen immer mit einem Unterdruckentlüftungsgerät über die Entlüfternippel, in meinem Fall ein selbst gebautes. Es gibt aber auch z.B. bei Tante Louise so ne Handpumpe mit Becher, das dürfte auch gehen.

Den Hebel fixieren und dadurch auf Entlüftung hoffen dürfte meiner Meinung nach nix bringen. Sobald der Hebel gezogen wird, ist das System verschlossen und es kann keine Flüssigkeit mehr aus dem Behälter nachlaufen, geschweige denn Luft entweichen. Ich schätze, es passiert genau das, was auch bei nicht gezogenem Bremshebel passiert. Die Luftbläschen sammeln sich oben am Leitungsende und entweicht dann aus dem System, sobald der Hebel wieder losgelassen wird. Das geht aber auch ohne den Hebel zu ziehen!

Die Kolben kommen nachweislich alle aus den Sätteln, sobald man (vorsichtig) am Hebel zieht?

Ich sage, da ist noch Luft im System und die muss raus, dann klappt es auch mit dem Druckpunkt!

Ich bin vermutlich der Hamburger ;-)

Ich kann mir die Bremse gerne mal anschauen, aber es scheint, du hast alles schon so gemacht, wie man es eigentlich macht und kann dir da aus der Ferne keine Hilfe mehr geben.

Aber wenn wir uns mal treffen wollen, dann schreibe mich mal per PN an. Vor Ort fällt einem meist mehr dann ein ;-)

Themenstarteram 23. Juni 2017 um 5:26

Moin,

danke schon mal für die Tipps Jungs. Ja, die Kolben kommen alle leichtgängig raus - sind ja auch frisch von mir überholt. Ich habe glaube ich mittlerweile so ziemlich alles versucht, was man machen kann (außer vielleicht, das Moped kopfüber unter die Decke zu hängen und dann alles abzuklopfen :D).

Ich habe keinen Unterdruckentlüfter, aber im Prinzip habe ich mit der großen Spritze, die ich am Entlüfternippel angesetzt habe ja ein ähnliches Konstrukt - ich habe da in beiden Richtungen versucht (also mit Flüssigkeit reinpumpen, aber auch mit ansaugen).

Danke für das Angebot Forster - ich schreib dir ne PN. :)

Beste Grüße,

Heino

Welche Bremsflüssigkeit hast Du denn verwendet?

am 24. Juni 2017 um 12:30

Hast du die Luft jetzt raus? Wenn nicht, dann hätte ich da so eine Vermutung...

Themenstarteram 28. Juni 2017 um 6:52

Nein, die Luft ist noch nicht raus, ich habe am Freitag eine Verabredung für einen Versuch, das zu beheben.

Ich habe ATE DOT 4 Bremsflüssigkeit verwendet (neu gekauft).

@Chrom666

Welche Vermutung hättest du denn?

am 28. Juni 2017 um 8:32

Vermutlich hast du nicht unten im Sattel Luft, sondern oben in den Leitungen. Und die bekommst du nie durchgedrückt oder gezogen, die muss nach oben raus.

Dazu schraubst du den Behälter auf, unten bleibt alles zu.

Nun ziehst du am Hebel. Wenn du weit ziehst, geht das Loch unten im Behälter zu wie andere schon geschrieben haben. Aber eben nicht sofort. Also den Hebel nur ein paar mm ziehen. Dabei schaust du in das kleine Loch am Behälterboden. Hebel loslassen, wieder ein paar mm ziehen usw.

Recht bald sollten Luftbläschen aus dem Loch kommen, musst genau hinschauen, die können auch ganz klein sein.

Das machst du ne Weile, bis keine Luft mehr kommt. Dann etwas warten. Die Wartezeit kannst du dir verkürzen, in dem du etwas an den Leitungen wackelst und alle Verbindungen zB mit einem Schraubendrehergiff abklopfst.

Dann wieder mit dem Hebel spielen. Das ist weder schwierig noch anstrengend, brauchst nur Geduld. Mit 3 mal ziehen ist es nicht getan. Funktioniert aber auch mit ner Tasse Kaffee in der freien Hand.

Du kannst immer mal wieder prüfen, obs besser wird. Das System ist ja trotz offenem Deckel aus technischer Sicht noch geschlossen. Aber Vorsicht, etwas Druck geht auch immer in den Behälter, ziehst du langsam sinds kleine Wellen, ziehst du schnell wird es eine Fontäne. Also alles ganz gemächlich. mit übertriebener Hektik wird das alles nichts.

Dann kannst du noch den Lenkeinschlag ändern, das der Behälter mal in einem anderen Winkel steht. Natürlich in keinem, wo der Pott so schräg steht, das er ausläuft - logisch.

Mal ist das nach einer Minute gut, ich hab auch schon ne viertel Stunde mit dem blöden Hebel gespielt. Aber irgendwann war es dann immer gut.

Vorrausgesetzt natürlich immer, das das mit dem Sattel entlüften funktioniert hat ;)

Themenstarteram 28. Juni 2017 um 12:31

Super-Tipp. Danke für die ausführliche Beschreibung - das werde ich tatsächlich nochmal versuchen. Vielleicht brauche ich dann Forster gar nicht auf den Keks zu gehen. :)

Wieso auf den Keks? Ich tue es gerne!

Kannst es ja Probieren, wenn es klappt, ist ja gut.

Ich nutze dafür immer eine Unterdruckpumpe und damit bekommt man auch jedes Lüftchen heraus ;-)

So siehts aus!

Themenstarteram 30. Juni 2017 um 10:24

War auch nur scherzhaft gemeint, Forster. :)

Der Tipp hat leider nicht geklappt. Auch nach zigmal leicht ziehen und Leitungen/Hauptzylinder klopfen kam da kein Bläschen raus.

Ich werde nach meinem Urlaub dann doch Forsters freundliches Angebot annehmen und mal bei ihm rumschauen.

Schönes Wochenende euch allen.

Themenstarteram 17. August 2017 um 6:08

Moin allerseits,

mal als abschließendes Feedback:

Forster und ich haben es jetzt endlich mal geschafft, Wetter und Termine übereinander zu kriegen und ich war gestern bei ihm.

Fazit: Ich bin zu stark und unsensibel. :D

Scherz, nachdem Forster selbst mal gezogen hat und wir auch mit der Bremse seiner Kawa verglichen haben, kamen wir zu dem Schluss, dass das schon so passt und ich einfach einen zu harten Druckpunkt erwartet habe. Bremsen tut sie ja auch bestens, also fahre ich jetzt beruhigt weiter.

Der Termin war aber trotzdem nicht umsonst - wieder einen netten Biker kennen gelernt und nett geplaudert. :)

Beste Grüße und vielen Dank nochmal an Forster007

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