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Zu hohe Kompression auf Zylinder #8, 1968 Cadillac 472Cui

Themenstarteram 7. September 2009 um 8:10

Moin moin,

seit kurzem beschäftige ich mich intensivst mit "Klopfproblemen" meines '68er Cadillacs. Vor allem in den Sommermonaten klopft er gerne (also der Motor), meist beim Beschleunigen nach längerer Autobahnfahrt oder bei Volllast in höheren Drehzahlen...

Aus einschlägigen Foren ist mir mittlerweile bekannt, dass die 472er und 500er Cadillacmotoren gerne zum Klopfen neigen und Überhitzungsprobleme haben. Vor allem Motoren der Baujahre 68-70, da diese die höchsten Verdichtungen hatten (10,5:1).

Dass die Klopffestigkeit durch die Zündung und den Oktangehalt des Benzins beeinflusst wird, ist mir klar.

Da ich aber ausschließlich mit Super Plus unterwegs bin, denke ich, sollte es nicht am Kraftstoff liegen sondern eher an der Zündung. Abstellen des Klopfen ist mir bisher nur durch Verstelleung der Zündung gelungen. Allerdings muss ich dann die Zündung auf 0 Grad stellen, was nicht dem vorgeschriebenen Daten des Manuals entspricht. Hier ist angegeben, die Zündung auf 5 Grad OT zu stellen. Zudem hat der Motor deutlich weniger Leistung, wenn ich die Zündung auf 0 Grad stelle.

Um das Thema hier abzukürzen. Ich habe vorgestern einen Kompressionstest durchgeführt, um einfach mal zu sehen, wie der Zustand der Kolbenringe usw. ist. Dabei habe ich festgestellt, dass bei einem Zylinder (Zylinder 8) eine überdurchschnittlich hohe Kompression anliegt (über 15 Bar). Die restlichen 7 Zylinder liegen alle zwischen 13 und 14 Bar. Schön zu sehen war dieses Phänomen auch am Zündkerzenbild der Kerze des 8. Zylinders, denn das ist sehr weiß/hell. Zusätzlich habe ich die Krümmertemperaturen an den 8 einzelnen Auslasskanälen gemessen. Hierbei hat sich ebenfalls herausgestellt, dass die Temperatur am Zylinder #8 deutlich höher war als an den übrigen Auslasskanälen (Gut, natürlich darf man nicht vergessen, dass am Aulass #8 die restlichen Abgase dieser Bank zusammen vorbeifließen...)

Fragen:

- Kann dieser 8. Zylinder Ursache meines Klopfproblems sein?

- Was kann zu einer solch hohen Kompression führen? Ablagerungen in der Brennkammer?

- Wer hatte schonmal ein derartiges Problem?

Hier noch ein paar Infos am Rande:

Am Motor selber wurde bisher nur die Wasserpumpe getauscht. Ansonsten sind komplett die Originalkomponenten inkl. Köpfe, Kolben, Kolbenringe, Kurbelwelle, Verteiler (jedoch durch elektronische Zündung ergänzt) etc. verbaut. Die aktuelle Laufleistung beträgt original 60.200 Meilen.

Am Anhang noch die gemessenen Kompressionen der einzelnen Zylinder.

Ich bin für jeden Hinweis dankbar.

Schöne Grüße,

Stefan

Beste Antwort im Thema

Wenn ich recht informiert bin, sind der Kompressionsdruck und das Verdichtungsverhältnis NICHT ein- und dasselbe.

Natürlich scheint sich da bei Deinem Motor ein Problem eingestellt zu haben, dem man nachgehen muss, besonders wenn er klopft, was bei meinem noch nie der Fall war (ok, Bj. 1973 mit niedrigerer Verdichtung).

Aber die Kompressionswerte an sich finde ich ganz in Ordnung, denn sie weichen nicht wirklich stark voneinander ab.

Dass die Motoren - wie eigentlich alle US V8 - nicht vollgasfest sind, ist aber ja eigentlich auch bekannt. Dazu wäre wohl die heavy duty Ausführung nötig mit zusätzlichem Motoröl- und Getriebeölkühler, wenn ich das hier richtig verstanden habe bisher. So könnte wahrhaftig zu einem Überhitzungsproblem gekommen sein. Wie schnell bist Du denn damit unterwegs gewesen und wie lange? Nun ist dieser besagte Zylinder auch am weitesten von Kühler und Wasserpumpe entfernt. Kann es sein, dass da irgendwas den Kühlwasserfluss zu dem Zylinder behindert?

Die Motorprofis hier werden Dir aber sicher Konkreteres dazu sagen können.

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Wenn ich recht informiert bin, sind der Kompressionsdruck und das Verdichtungsverhältnis NICHT ein- und dasselbe.

Natürlich scheint sich da bei Deinem Motor ein Problem eingestellt zu haben, dem man nachgehen muss, besonders wenn er klopft, was bei meinem noch nie der Fall war (ok, Bj. 1973 mit niedrigerer Verdichtung).

Aber die Kompressionswerte an sich finde ich ganz in Ordnung, denn sie weichen nicht wirklich stark voneinander ab.

Dass die Motoren - wie eigentlich alle US V8 - nicht vollgasfest sind, ist aber ja eigentlich auch bekannt. Dazu wäre wohl die heavy duty Ausführung nötig mit zusätzlichem Motoröl- und Getriebeölkühler, wenn ich das hier richtig verstanden habe bisher. So könnte wahrhaftig zu einem Überhitzungsproblem gekommen sein. Wie schnell bist Du denn damit unterwegs gewesen und wie lange? Nun ist dieser besagte Zylinder auch am weitesten von Kühler und Wasserpumpe entfernt. Kann es sein, dass da irgendwas den Kühlwasserfluss zu dem Zylinder behindert?

Die Motorprofis hier werden Dir aber sicher Konkreteres dazu sagen können.

am 7. September 2009 um 14:59

Helles Zündkerzenbild könnte aber auch "zu mager" bedeuten, dann ist die Verbrennungstemperatur auch zu hoch und es kann zum klopfen kommen.

Schau mal mit Bremsreiniger ob er da an der Ansaugbrücke Luft zieht oder der Unterdruckanschluss für den Bremskraftverstärker ist nur am 8. Zylinder angenommen wird ( wie z.B. Chevy). Hier könnte auch Falschluft angesogen werden.

 

grz

Das die einzelnen Zylinder Abweichungen in der Kompression haben, ist nicht ungewöhnlich. Das kann mit dem Testgerät zusammenhängen. Hast Du eins, was man reinschrauben kann oder es nur auf das Kerzenloch draufsteckt und festhalten muß. Bei dem zuletzt genannten Gerät gibt es sehr hohe Abweichungen. An meinem Motor waren auch Abweichungen festzustellen als ich es vor einigen Jahren mal gemessen hatte, jedoch mit dem einschraubbaren Testgerät. Da würde ich mir keinen so großen Kopf machen.

Ich denke auch, daß es an der Zündung liegt. Wichtig wäre zu wissen, wieviel Grad er bei 3000 RPM macht. Dafür brauchst Du allerdings eine einstellbare Zündpistole. Wenn er da deutlich höher als 32-34 ° liegt, dann hast Du die Ursache.

Hattest Du mal unter den Verteilerfinger geschaut, ob die Federn noch intakt sind ? Vielleicht sind die Federn ausgenudelt und die Gewichte bringen den Verteiler auf über 40°. Das wäre natürlich zu viel für den Caddy-Motor und er fängt an zu klingeln.

Dann solltest Du auch mal die Unterdruckdose am Verteiler kontrollieren, ob die noch funktioniert. OK, bei Vollgas geht die eh in die Nullstellung zurück und hat keine Funktion. Aber vielleicht klingelt der Motor auch beim Cruisen bei leichtem Gasgeben, oder die Dose hat sich in einer weit ausgestellten Position verabschiedet.

PS: Ich hoffe, Du füllst auch den Bleiersatz rein. Wenn nicht, könnten sich die Ventile in den 68er Kopf eingeschlagen haben und das Klingeln kommt vielleicht daher.

Themenstarteram 10. September 2009 um 17:40

Vielen Dank erst mal für die Beiträge!

@ deville73:

Ja, das ist mir schon bewusst, dass vor allem die "alten" US-Motoren nicht gerade drehzahlfest sind. Dennoch sollten meiner Meinung nach beim Cruisen zwischen 60 und 70 mph auf der Lanstraße oder Autobahn keine Überhitzungsprobleme aufkommen.

Dass der 8. Zylinder am weitesten von der Wasserpumpe entfernt ist, stimmt auch. Könnte natürlich auch sein, dass an den hinteren beiden Zylindern das Wasser einfach nicht mehr die richtige Kühlleistung bringt... Ich habe den Motor bisher nicht zerlegt und habe deshalb auch keine Informationen darüber, ob die Wasserkanäle evtl. verengt/verstopft sind...

@TC9000:

Das mit dem Thema Bremsenreiniger ist mir irgendwie nicht so ganz klar. Wie sollte ich das genau überprüfen? Dass der Bremstkraftverstärker den Unterdruck über den Ansaugbrückenkanal #8 bezieht ist korrekt (siehe Bild).

Auffallend ist eben, dass nur die Zündkerze von Zylinder #8 so hell ist... Daraus würde ich schließen, dass es nicht am Vergaser liegt, bzw. dass das Gemisch an sich zu mager ist...

@mike cougar

Ich hatte zuerst ein Testgerät zum reinschrauben. Da aber das Innengewinde im Zylinderkopf erst nach ca. 8-10 mm beginnt, konnte ich es nicht anschrauben. Hatte deshalb nur eins mit einem Gummipfropfen zur Hand gehabt, das ich dann auf jeden einzelnen Kerzenschacht gedrückt hatte. Habe extra mehrmals gemessen - aber jedes Mal mit dem selben Ergebnis...

Zum Thema Zündung. Ich denke, dass es mit an meinem Zündverteiler liegt. Wie bereits erwähnt, wird dieser über Fliehkraft und Unterdruck verstellt. Das Fliehkraftsystem ist meiner Meinung nach intakt. Habe Federn und Gewichte überprüft. Ist alles frei von Verschmutzung und leichtgängig.

Leider habe ich nur eine "konventionelle" Zündpistole und kann daher die Zündung nur im Standgas ablesen...

Was ich aber mittlerweile herausgefunden habe ist, dass wenn ich den Unterdruckschlauch entferne und nur über die Fliehkraftverstellung fahre, eigentlich kein Klopfen mehr habe. Das würde ja bedeuten, dass etwas mit der Unterdruckverstellung nicht in Ordnung ist...

Habe deshalb gleich mal einen neuen Verteiler geordert, da bis jetzt immer noch der Originale verbaut ist.

Zum letzten Hinweis. Ich fahre ausschließlich Super Plus mit einem Schuss Bleiersatz. Also nur das Beste vom Besten :D

Wenn noch jemand Hinweise hat, nur her damit!

Vielen Dank & schöne Grüße,

Stefan

Zitat:

Was ich aber mittlerweile herausgefunden habe ist, dass wenn ich den Unterdruckschlauch entferne und nur über die Fliehkraftverstellung fahre, eigentlich kein Klopfen mehr habe. Das würde ja bedeuten, dass etwas mit der Unterdruckverstellung nicht in Ordnung ist...

Dann hast Du die Ursache wahrscheinlich gefunden. Die U-Dosen gehen häuig kaputt. Und wenn der neue Verteiler eingebaut ist, wirst Du sehen, das er wieder ordentlich läuft.

Sinnvoll wäre allerdings direkt eine einstellbare U-Dose einzubauen. Es gibt nämlich original U-Dosen mit unterschiedlichem Verstellwinkel. Wenn Du Pech hast, schicken die einen Verteiler mit zu hoch eingestellten Gradzahlen und er wird immer noch klingeln. Mit einer einstellbaren U-Dose kannst Du das halt selber einstellen.

am 11. September 2009 um 6:44

Ohne die Unterdruckverstellung hast du im Teillastbereich weniger Frühzündung. Es ist logisch, dass der Motor dann bei Teillastbeschleunigung weniger bis gar nicht klingelt. Dafür fehlt dir aber auch ein gutes Stück Leistung und dein Spritverbrauch dürfte merkbar ansteigen.

Von daher zeigt diese Aktion eigentlich, dass dein Unterdruckverstellsystem funktioniert. Die meisten Unterdruckdosen kann man einstellen. Dazu muss ein (ich meine 5/32")Innenseckkantschlüssel in den Nippel der Dose gesteckt werden. Man kann dann an einer Schraube in der Dose drehen und damit die Federvorspannung der Unterdruckmembran einstellen. Maximal 2 Umdrehung rein oder raus und dann wieder Probefahren. Eine ermüdete Feder kann nämlich dazu führen, dass die Unterdruckverstellung zu früh kommt.

PS: In einem früheren Posting hattest du geschrieben, dass auch bei Vollgas Klingeln auftritt. Das wäre gänzlich unabhängig von der Unterdruckverstellung der Zündung und extrem schädlich für den Motor. Weil Klingeln im Teillastbereich ist relativ harmlos, bei Vollgas ist die Belastung um ein Vielfaches höher. Man hört es bei Vollgas auch erst wenn das klingeln sehr stark ist. Das ist garnicht gut für den Motor und unbedingt zu vermeiden.

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