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ZUKUNFT DES DIESELMOTORS - Bericht vom Spiegel Online

Themenstarteram 24. August 2005 um 20:23

Laut diesem Bericht wäre der Dieselmotor in Maximal 10 Jahren,

"Unrentabel" was haltet ihr davon ?!

 

 

So sauber wie ein Benziner soll ein Diesel werden - das ist das erklärte Ziel der Motorenentwickler. Mit verbesserten Einspritzsystemen und intensiverer Abgasreinigung soll der Dieselmotor seine Erfolgsgeschichte noch einige Jahre fortsetzen.

AdBlue-Technik: Reduktionsmittel wandeln Stickoxide in Stickstoff und Wasser um

Stuttgart/Schwalbach - Immer mehr Diesel-Fahrzeuge mit Rußpartikelfilter - das wird eines der großen Themen der Internationalen Automobilausstellung (IAA) vom 15. bis 25. September in Frankfurt/Main sein. Doch während die Autokäufer sich nun auf die größere Selbstverständlichkeit besser gereinigter Dieselabgase freuen können, ist dieses Thema für die Entwickler längst abgehakt. Denn sie entwerfen bereits fleißig die Zukunft des Diesels. Die wird vor allem in nochmals verbesserten Einspritzsystemen und weiteren Möglichkeiten der Abgasreinigung bestehen, so dass der Diesel seine Erfolgsgeschichte fortsetzen kann - jedenfalls für einige Jahre.

Die derzeit größte Herausforderung bei der Entwicklung der Dieselmotoren von morgen ist laut Siemens VDO in Schwalbach am Taunus die für das Jahr 2010 angekündigte nächste Abgasnorm Euro 5. Auch wenn die wirklichen Grenzwerte noch nicht feststehen, wird die Norm wesentlich schärfere Bestimmungen mit sich bringen. So wird laut Bosch in Stuttgart darüber diskutiert, dass beispielsweise bei den Rußpartikeln der Grenzwert von bisher 25 Milligramm pro Kilometer auf dann fünf Milligramm pro Kilometer herabgesetzt werden könnte. "Bei solchen Vorgaben kann man davon ausgehen, dass im Jahr 2010 der Partikelfilter bei allen Personenwagen mit Dieselmotor erforderlich ist", erklärt Bosch-Sprecher Richard Backhaus.

"Niedriger Verbrauch bei höherer Performance"

Doch schon bevor es so weit ist, wird sich in den Motoren etwas tun - unter anderem werden die Drücke weiter steigen, mit denen die Einspritzsysteme arbeiten. Gelten heute noch Einspritzdrücke von 1600 bar als bemerkenswert, wird es bald weit darüber hinaus gehen. 2200 bar sind bereits erreicht, und auch 2500 bar hält man bei Siemens VDO für durchaus realisierbar. "Das Ziel lässt sich einfach formulieren", sagt Joachim Töpfer, Sprecher von Siemens VDO. "Der Diesel soll so sauber werden wie der Benziner. Der Haupttrend geht weiter in Richtung niedriger Verbrauch bei höherer Performance."

 

Einspritzsystem: Drücke von 2500 bar hält man bei Siemens VDO für realisierbar

Bei all dem haben die Drücke ihren Anteil: Sie erlauben es laut Töpfer, den Kraftstoff feiner zu zerstäuben, besser zu verbrennen und besser auszunutzen. Doch mehr Druck und bessere Ergebnisse gibt es aber nicht als Selbstverständlichkeit. Um die Ziele zu erreichen, sind auch neue Techniken notwendig. Ein Mittel ist beispielsweise die Piezo-Technik: Laut Siemens VDO kommen in den Einspritzelementen Piezo-Aktoren zum Einsatz - sie bestehen aus dünnen Keramikplättchen, die sich durch das Anlegen von Spannung blitzschnell ausdehnen oder zusammenziehen. Dies ermöglicht eine wesentlich exaktere und schnellere Steuerung als bei herkömmlichen Einspritzventilen.

Auch im Abgastrakt ist mit dem Partikelfilter das letzte Wort noch nicht gesprochen. Laut Bosch entfleuchen einem Dieselmotor nicht nur Rußpartikel, sondern auch Stickoxide. Das Problem: Ist der Motor auf einen geringen Ausstoß von Rußpartikeln abgestimmt, entstehen mehr Stickoxide - und umgekehrt. Als eine Abhilfe gegen Stickoxide gelten Systeme, die durch dosierte Zugabe so genannter Reduktionsmittel Stickoxide in Stickstoff und Wasser umwandeln. Bei Bosch heißt das entsprechende Mittel "AdBlue": "Es handelt sich dabei um eine Harnstoff-Wasser-Lösung", erklärt Richard Backhaus.

Das Ende der Dieseltechnik droht

DaimlerChrysler in Stuttgart arbeitet bereits mit dieser Technik. Das grundsätzliche Problem der Lösung: Das Reduktionsmittel wird wie herkömmlicher Kraftstoff, jedoch in geringeren Mengen verbraucht und muss ständig an Bord eines Wagens sein. Um dies zu gewährleisten, wird laut DaimlerChrysler für Nutzfahrzeuge ein Netz zusätzlicher Zapfsäulen aufgebaut.

"Bei den Pkw herrschen natürlich andere Rahmenbedingungen", erklärt Firmensprecherin Edith Meissner. Hier strebt man eine Lösung an, bei der das Nachzapfen während der Werkstatt-Termine im Rahmen von Inspektionen unbemerkt geschieht. "Wir gehen bei den notwendigen Tanks im Auto von einer Größenordnung in der Höhe von 30 bis 40 Litern aus", sagt Meissner. "Das ist etwas, das sich noch ganz gut unterbringen lässt." Wann die Technik in der Serie bei Personenwagen Einzug hält, ist allerdings noch unklar.

Ähnliches gilt auch für die nächste Entwicklungsstufe des Diesels. Die steht laut Richard Backhaus unter dem Oberbegriff "teilhomogene Dieselverbrennung". "Bei diesem Verfahren wird der Kraftstoff bereits während der Verdichtung eingespritzt. Dadurch hätte er viel Zeit, sich mit der Luft zu vermischen." Die Verbrennung soll dadurch besonders sauber sein. "Die Herausforderungen bestehen unter anderem in der exakten Steuerung des Verbrennungsbeginns." Ein Termin für den Serieneinsatz der Technik dürfte denn auch nach dem Jahr 2010 liegen.

Zu diesem Zeitpunkt könnte die Diesel-Karriere allerdings schon ins Stocken kommen. "Der Diesel wird seinen Höhepunkt zwischen 2010 und 2012 erreicht haben", vermutet der Automobilforscher Ferdinand Dudenhöffer vom Prognoseinstitut B&D Forecast in Leverkusen. Nach dieser Zeit wird es der Motor nicht mehr so einfach haben. "Die Kostensituation wird schwieriger." Denn die vielen neuen Techniken kosten eben auch Geld, das der Kunde zahlen muss. Eine große Chance besteht dann für den Benziner mit Hybridantrieb, meint Dudenhöffer. Diese Kombination könnte bis 2035 ein Erfolgsmodell sein - bevor der Fahrzeugantrieb Stück für Stück auf Brennstoffzellen übergeht.

Von Heiko Haupt, von Spiegel Online , 24. August 2005

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22 Antworten

Hi!

Seeehr interessant - und was nehm ich, wenn ich jetzt ein Auto kaufen muss???

dieselgruß b.

Das ist ja ganz lustig was die da schreiben, aber dem Diesel gehört definitiv die Zukunft! Allein schon deswegen weil er rund 5% effizienter arbeitet als der Benziner!

Und die Idioten werden früher oder später von alleine wieder von ihrem "Feinstaub"-Trip runterkommen.

Oder es wird noch schlimmer und sie verbieten weiche Reifen weil die auch so viel Abrieb & Feinstaub erzeugen.

cu

Re: ZUKUNFT DES DIESELMOTORS - Bericht vom Spiegel Online

 

Zitat:

Original geschrieben von atley

" Denn die vielen neuen Techniken kosten eben auch Geld, das der Kunde zahlen muss. Eine große Chance besteht dann für den Benziner mit Hybridantrieb, meint Dudenhöffer. Diese Kombination könnte bis 2035 ein Erfolgsmodell sein - bevor der Fahrzeugantrieb Stück für Stück auf Brennstoffzellen übergeht.

Von Heiko Haupt, von Spiegel Online , 24. August 2005

Ja wenn der Herr Heiko Haupt vom Spiegel das so interpretiert und Herr Dudenhöffer durch nachdenken es so so sieht, dann wird es wohl im JAhre 2035 genau so sein.

am 26. August 2005 um 12:05

Naja, das rentabelste ist Diesel ja schon lange nicht seit moderne Autogas (LPG) Anlagen die entsprechenden Abgasnormen erreichen...

Wundert mich nur, dass sich das als Serienprodukt bei Autoherstellern noch nicht so durchsetzt.

Zitat:

Original geschrieben von Voodoo3

Das ist ja ganz lustig was die da schreiben, aber dem Diesel gehört definitiv die Zukunft! Allein schon deswegen weil er rund 5% effizienter arbeitet als der Benziner!

Und die Idioten werden früher oder später von alleine wieder von ihrem "Feinstaub"-Trip runterkommen.

Oder es wird noch schlimmer und sie verbieten weiche Reifen weil die auch so viel Abrieb & Feinstaub erzeugen.

cu

Das würd ich so nicht sagen (wollen), der Diesel ist mitnichten das Nonplus Ultra.

Es gibt aber auch noch andere Entwicklungen, z.B. Gasbetriebene Motoren und die allseits beliebte BRennstoffzelle.

Die aktuellen Diesel glänzen eher durch eine recht bescheidene Leistungsentfaltung, wirklich entspannt/gemütlich oder aber auch schnell fährt man (=ich) mit einem Diesel irgendwie nicht...

Zitat:

Original geschrieben von freifallspoiler

Naja, das rentabelste ist Diesel ja schon lange nicht seit moderne Autogas (LPG) Anlagen die entsprechenden Abgasnormen erreichen...

Wundert mich nur, dass sich das als Serienprodukt bei Autoherstellern noch nicht so durchsetzt.

Doch, schon, das tut es langsam, nur halt nicht in D...

In UK gibts AFAIK auch 'Vauxhalls' mit LPG, hier in D ist die Auswahl aber recht überschaubar, leider.

Monovalente Fahrzeuge kann man auch an einer Hand abzählen...

Diesel hat eine relativ hohe Dichte und hat daher rund 10 Prozent mehr Energiegehalt (Heizwert) je Liter als Benzin.

Würden alle Treibstoffe

a) nach Gewicht und

b) gleich besteuert (was ich mir als LPG-Fahrer nicht unbedingt wünsche)

wäre ein relativer Gleichstand erreicht.

Durch die Motorenkonstruktion erreicht der Diesel im Teillastbereich zusätzliche Vorteile, während der Benziner im Hochleistungsbereich aufgrund seiner Drehzahlfähigkeit überlegen ist.

Durch die hohe Nachfrage ist Diesel in D vor Steuer bereits 10 Prozent teurer als Super.

Bedingt durch die Steuer ist so im Lauf von Jahrzehnten, insbesondere durch die technische Entwicklung des letzten Jahrzehnts, eine Entwicklung entstanden, die gegen die grundsätzliche technische Vernunft spricht.

Die USA fördern den lange verpönnten Diesel (Pollution) um so eine bessere Ausschöpfung der Rohölvorräte zu erreichen.

Europa geht noch weiter und fördert nicht nur die GAser, sonder will unbedingt vermehrt regenerative Rohstoffe voranbringen.

Mit autogasbetriebene Benziner erleben derzeit aufgrund der steuerlichen Bevorzugung einen kleinen Run.

Führend sind hier italienische und holländische Hersteller.

Während es Länder in Europa gibt, die 10 und mehr % Gasmarktanteile besitzen, ist der Markt in D mit derzeit rund 0,1 bis 0,5 % noch sehr gering.

Durch die GASnutzung werden die vorhandenen Rohöl- und Erdgasvorräte effizienter genutzt und halten somit länger.

LPG wird bekanntlich mangels Nachfrage zum Teil immer noch unverwertet abgefackelt.

Die deutschen Massenhersteller (VW-Konzern, BMW und Daimler) sind abseits von Benzin und Diesel bislang viel zu unbeweglich.

Hoffentlich wird sich dies eines Tages nicht rächen.

am 26. August 2005 um 12:53

Zitat:

Würden alle Treibstoffe

a) nach Gewicht und

b) gleich besteuert (was ich mir als LPG-Fahrer nicht unbedingt wünsche)

Das dürfte Dir recht sein, wenn alle Treibstoffe gleich und nach Gewicht besteuert würden, da LPG nur wenig mehr als die Hälfte von dem wiegt was Benzin wiegt, wenn ich nicht völlig auf dem Holzweg bin. :-)

Würde eine Steuergerechtigkeit nach Heizwert eingeführt, so müsste die Dieselsteuer 9 Prozent über Benzin liegen, LPG dagegen 28 Prozent preiswerter sein.

Steuerneutral im Aufkommen wäre derzeit eine Besteuerung von:

Benzin 54 Cent/l (statt 65 Cent/l)

Diesel 59 Cent/l (statt 47/Cent/l)

LPG 39 Cent/l (statt 10 Cent/l)

Tankstellenpreise dann:

Super: 1,18 EUR/l

Diesel: 1,34 EUR/l

LPG: 0,88 Cent/l (mit Marktdruck 0,81 Cent/l)

Umweltaspekte wären dabei noch nicht berücksichtigt, man könnte die noch moderat und ebenfalls Steueraufkommensneutral einfließen lassen, z.B. Benzin/Diesel je 5 Cent/l hoch, LPG 10 Cent/l runter.

Tankstellenpreise dann:

Super: 1,23 EUR/l

Diesel: 1,40 EUR/l

LPG: 0,77 Cent/l (mit Marktdruck 0,64 Cent/l)

Annex:

Bei LPG haben die Nettomarktpreise noch eine erhebliche Schwankungsbreite. Der Kunde bekommt durch die Abrechnung in Litern relativ wenig Heizwert für sein Geld.

Hier sind bei größererer Verbreitung somit größere Preisreserven nach unten als bei Benzin/Diesel.

. . . ich würd die DIESEL's auch höher besteuern, weil sie eine höhere Lärmemmision haben.

KLACKER-KLACKER-KLACKER-...

Grüsse

Ein weiterer Nachteil der schönen neuen Technik ist der Kraftstoff.

Um derart genaue Abgaswerte zu erhalten benötigt man Kraftstoff der immer dieselben Eigenschaften hat. Die Zusammensetzung und Herstellung wird schwieriger.

Das ist schon mal das Aus für BioDiesel und PÖL. Ferner wird Diesel immer teurer.

Viele Benziner laufen ja auch nur noch mit SuperPlus.

Da muß man bald den Premium Diesel kaufen für nochmal 10cent pro Liter mehr, zusätzlich zu weiteren Erhöhungen.

In 2-3 Jahren kostet Diesel 1.30E prognostiziere ich. Spätestens.

Das gibt ja auch Sinn.

Lag die Dieselsäule vor vielen Jahren irgendwo am anderen Ende der Tanke (wie Heute LPG), so haben moderne Säulen Heute Diesel und Benzinhahn an einer Säule.

Dieselfahrzeuge liegen trotz Rußfilterdiskussion in den Neuzulassungen inzwischen vorne.

Folge:

Hier haben Staat und Ölkonzerne inzwischen den größten Teich zum Fischen.

Steuer- und Preisschraube angedreht, das Auto bleibt schließlich ein paar Jahre am Markt, der Absatz ist gesichert.

P.S:

1988 war die Steuerlast auf:

Diesel 27,23 Cent/l

Benzin 24,54 Cent/l

Dann ging es los, wobei Diesel stark zurückblieb.

http://www.mwv.de/Steuersaetzeentwicklung.html

Hausgemachte und steuerbedingte Feinstaubdiskussion ...

am 26. August 2005 um 17:20

wie hoch ist dann der Benzinpreis im Jahre 2035.????

lalalalalala

Benziner kaufen, LPG fahren, Sparen :D

Diesel ist zur Zeit nicht gut ... also für logisch denkende Menschen.

- Von der Politik im Licht

- Von der PRESSE im Licht

- Dieselpreis steigt wegen der wachsenden Nachfrage (aber das hätte man sich auch schon vor 5 Jahren denken können)

Bald kommt wieder eine Welle von Benzinmotoren ...

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