Zulassungszahlen Mercedes weiter auf den Rückmarsch
HB HAMBURG. Wie der europäische Herstellerverband ACEA am Mittwoch in Brüssel mitteilte, erhöhte VW seine Neuzulassungen im vergangenen Monat um 5,3 %. Europas größter Autobauer baute seinen Marktanteil in den 15 EU-Ländern und den drei EFTA-Ländern Schweiz, Norwegen und Island damit auf 19,4 (Vorjahreszeitraum: 18,2) Prozent ungewöhnlich stark aus. Branchenexperten führen dies auf den Erfolg des neuen Mittelklassemodells Passat und des Kleinwagens Fox sowie der Modelle der Ingolstädter VW-Schwester Audi zurück.
„VW stabilisiert sich“, sagte HVB-Analyst Georg Stürzer. Er wies darauf hin, dass sich Passat und Fox noch in der Anlaufphase befänden und den in kommenden Monaten womöglich noch stärkere Zuwächse zu erwarten seien.
Der Münchener Autokonzern BMW erhöhte die Neuregistrierungen sogar um über 22 % und steigerte seinen Marktanteil damit um einen Prozentpunkt auf 5,5 %. BMW hatte in den zurückliegenden Monaten seine komplette Modellpalette erneuert und zuletzt die kompakte 1er-Reihe sowie das neue Mittelklassemodell, den 3er, auf den Markt gebracht.
Die Verkäufe der Nobelmarke Mercedes von Daimler-Chrysler verringerten sich dagegen im vergangenen Monat um 10,5 %. Der Marktanteil schrumpfte auf 5,9 (6,5) Prozent. „Das ist die größte Negativ-Überraschung“, sagte Analyst Stephan Droxner von der Landesbank Baden-Württemberg. „Die C- und E-Klasse von Mercedes sind im Mai schlicht nicht gelaufen.“ Möglicherweise habe auch die Qualitätsdiskussion Spuren hinterlassen. Daimler-Chrysler hatte in seiner bislang größten Rückrufaktion im Frühjahr 1,3 Mill. Mercedes-Pkw in die Werkstätten beordert.
„Ich bin skeptisch, was das Ziel von Mercedes angeht, im Gesamtjahr steigende Absätze zu erzielen. Das wird nur mit Preisabschlägen möglich sein“, sagte Droxner. Derzeit führt Mercedes den neuen Kompaktvan, die B-Klasse, ein. Im Juli wird die geländetaugliche M-Klasse erwartet. Die angestrebten Stückzahlen dieser beiden Modelle reichen nach Droxers Einschätzung aber nicht aus, um die Absätze von Mercedes in diesem Jahr wie geplant auch insgesamt zu erhöhen.
Ausdruck des Absatzerfolgs von VW und BMW im Mai waren nach Einschätzung der Branchenexperten auch die Neuzulassungen in Frankreich. Auf dem knapp hinter Großbritannien drittgrößten europäischen Markt erhöhten sich die Pkw-Neuzulassungen aller Hersteller um 8,4 %. Allerdings konnten die beiden heimischen Autobauer Peugeot Citroen und Renault davon nicht profitieren. Nach Berechnungen des deutschen Branchenverbands VDA haben die ausländischen Hersteller ihre Verkäufe in Frankreich um 13 % gesteigert und im Mai einen Marktanteil von über 43 % erreicht, 1,8 %punkte mehr als vor Jahresfrist.
Den Rückgang der Neuzulassungen in den 15 EU-Ländern und den drei EFTA-Staaten um 1,3 % führt ACEA auf einen Absatzeinbruch in Italien zurück. Dort hatte ein vierwöchiger Streik der Automobiltransporteure zu Lieferengpässen geführt. Abgesehen von diesem Sondereffekt seien die Absätze auf den fünf größten Märkten Westeuropas lediglich in Großbritannien (minus 3,4 %) zurückgegangen, teilte der ACEA mit. Deutschland (plus 6,2 %), Frankreich und Spanien (plus 7,1 %) legten dagegen zu.
Das wundert mich auch nicht, wenn ein C320CDI teurer in der Leasingrate ist wie ein A6 3,0TDI mit Tiptronic und DPF.
Gruss
Jonny
Ähnliche Themen
15 Antworten
Re: Zulassungszahlen Mercedes weiter auf den Rückmarsch
Zitat:
Original geschrieben von JonnyCurtis
Die Verkäufe der Nobelmarke Mercedes von Daimler-Chrysler verringerten sich ... Das ist die größte Negativ-Überraschung ... Die C- und E-Klasse von Mercedes sind im Mai schlicht nicht gelaufen. Möglicherweise habe auch die Qualitätsdiskussion Spuren hinterlassen.
Für mich überhaupt keine Überraschung – erst recht keine negative, zeigen doch die sinkenden Verkaufszahlen bei Mercedes, daß die Marktgesetze noch funktionieren. Mittelmäßige Qualität zu Spitzenpreisen ist nicht marktfähig. Die Qualitätsdiskussion hat also nicht möglicherweise, sondern garantiert ihre Spuren hinterlassen! Für mich als geplagter Kunde eine Bestätigung, als Aktionär jedoch tragisch.
So long
Mal davon abgesehn, dass der 25.000ste Qualitätsthread irgendwann nur noch ermüdend wirkt, wie sieht es mit einer Zulassungsstatisktik aus? Welche Stückzahlen wurden von welchem Modell verkauft?
Gruß Alex
Hallo Catexus,
ganz interessant sind hier die Zulassungszahlen des
Kraftfahrtbundesamtes, die unter www.kba.de
zugaenglich sind.
Allzeit Gute Fahrt !
Ja, auf der Seite war ich auch schon, da muss man sich arg durchwühlen. Gibts nichts übersichtliches, vieleicht mercedesspezifisch? 
Gruß Alex
Na das ist doch mal ein schöner Link. Werd ich nach der Arbeit gleich inspizieren
Gruß Alex
Erst die grauen Vertriebskanäle,die an den offiziellen Händlern vorbeiliefen,stopfen und sich dann über sinkende Verkaufszahlen wundern ist schon fast pervers.Hätten sie schon früher die Produktion an die Absatzzahlen gekoppelt hätten sie zwar keine Verkaufsrekorde gebrochen müßten aber jetzt keine Ausreden für die "Absatzkriese"suchen.Wenn sie den Händlern dieselben Konditionen bieten würden wie ihren damaligen Schiebern würden die diese erstens mehr verdienen und zweitens die Autos immer noch billiger als jetzt verkaufen.Vielleicht sollte man die Preise mal für alle nach unten korrigieren als Überkapazitäten mit bis zu 40% Rabatt den Großabnehmern in den Arsch zu schieben.Dann haben die Autovermieter eben das Pech das sie ihre Mietwagen nicht mehr mit Gewinn verscherbeln können.Das Ganze würde auch wieder zu stabileren Gebrauchtwagenpreisen führen.Das gilt für alle Hersteller.
Zitat:
Original geschrieben von Sir Donald
Das gilt für alle Hersteller.
Richtig … aber wie sollen die armen Automanager ihren Jahresbonus erreichen, wenn sie nicht knapp vor Jahresende noch alle Register ziehen, um auf ihre Soll-Absatzzahl zu kommen? 
Das gilt im Übrigen nicht nur für Auto-Hersteller. Nirgendwo gibt es so viel augenzwinkernden (Selbst-)Betrug wie in großen Konzernen. Jedes Amt ist dagegen ein Muster an Transparenz … 
Zitat:
Original geschrieben von paquito
…aber wie sollen die armen Automanager ihren Jahresbonus erreichen, wenn sie nicht knapp vor Jahresende noch alle Register ziehen, um auf ihre Soll-Absatzzahl zu kommen?
Der Endspurt kurz vor dem Jahresende wäre nicht mehr nötig, weil sich das Absatzziel bereits früher erreichen lassen würde.
Zitat:
Original geschrieben von Sir Donald
Das gilt für alle Hersteller.
Einspruch
Zitat:
Original geschrieben von JerryCLK
Einspruch
Hast du bei deinem Einspruch Porsche im Sinn...?
nachdem letzte woche ein bekannter mit seinem alten 124er in der ortsansässigen mercedes werkstatt seine hinterachslager wechseln lassen wollte, und der inkompetente meister behauptet hat, das da die ganze achse raus muss, und das 1200€ kostet, muss ich davon ausgehen, das es mercedes noch immer viel zu gut geht!
guter service fängt nämlich an der untersten stelle an, und der wird sich da sicher keinen neuen kaufen!
irgendwann klappt ihr spiel mit den tausenden tageszulassungen kurz vor jahresende nämlich auch nicht mehr.
Zitat:
Das Ganze würde auch wieder zu stabileren Gebrauchtwagenpreisen führen.Das gilt für alle Hersteller.
ich hätte noch nicht gemerkt, das die gebrauchtwagenpreise bei MB unstabil sind.
im gegensatz zu VW sind die sogar unverhältnissmäßig stabil!
In einem anderen Forum hat erst einer einen Jahreswagen gekauft,gut 30% unter Liste,bei einem Händler habe ich erst mal einen gesehen,fast 40% unter Liste.Der war auch ein Jahr alt.Solche Nächlässe waren bei Mercedes auch schon mal unüblich.Sicher fibt es Autos die Gebraucht gut weggehen,gibt aber auch Standuhren.Das dei Kisten gebraucht immer noch schweineteuer sind liegt daran das sie Neu weit über der Konkurrenz liegen.Bei einem hohen Wiederverkaufswert sollte man immer erst daran denken wie hoch der Anschaffungspreis war und beim Wertverlust sollet man die Prozente mal in Bares umrechnen,da stellt man dann doch gelegentlich fest das der geringe prozentuale Wertverlust doch ein grösserer Batzen Bares ist als der höhere prozentuale eines Nichtpremiumherstellers.
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Hast du bei deinem Einspruch Porsche im Sinn...?
... erwischt... 
Zitat:
Original geschrieben von dieselschraube
ich hätte noch nicht gemerkt, das die gebrauchtwagenpreise bei MB unstabil sind.
Die MB-Gebrauchtwagenpreise sind doch genauso in den Keller gegangen wie die der anderen Hersteller. Sie liegen relativ zwar noch etwas besser, trotzdem ist der absolute Wertverlust bei MB aufgrund der hohen Neupreise ein immenser Batzen - ich kann jetzt nach 3 Jahren 25T€ in den Wind schreiben... 
Die Konjunktur, die leidige Qualitätsdebatte und die Neuwagenrabatte tragen hier direkt Früchte.
Neben dem Design waren für mich vor 3 Jahren die erwartete hohe Qualität und der erwartete gute Wiederverkaufswert Kaufgründe trotz des heftigen Preises. Pustekuchen...
Heute würde es wohl kein Mercedes mehr werden, daher kann ich den Threadtitel nachvollziehen... 