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Zurückschalten mit Zwischengas

Harley-Davidson
Themenstarteram 13. Juni 2006 um 13:09

Hallo Leute,

wollte mal wissen, ob ihr immer mit Zwischengas zurückschaltet.

Ein Freund hat mich darauf aufmerksam gemacht, und jetzt mach ich das auch immer. Die Gänge 'flutschen' nur so rein.

Soll schonend fürs Getriebe und den gesamten Antriebsstrang sein.

7 Antworten
am 13. Juni 2006 um 13:45

ich würde es eher so formulieren, durch das gas geben erhöhst du einfach die motordrehzahl auf das ungefähre niveau des niedrigeren gangs, das ist kein zwischengas im klassischen sinne, ich hoffe du kuppelst nicht zwischen?! ;)

nein, aber sinnvoll ist es sicher dem getriebe auf diesem wege zu helfen...

gruß vom Müggelsee

Themenstarteram 13. Juni 2006 um 13:54

Nein, Zwischenkuppeln tu ich nicht, würde auch zuviel Zeit kosten und ist bei den heute verwendeten Synchronringen auch nicht nötig. Lediglich einen kurzen Zug am Gasgriff, wenn ausgekuppelt ist, um die Drehzahl leicht zu erhöhen.

am 13. Juni 2006 um 22:32

namd,

zwischenkuppeln kannst ja auch irgendwie nicht, hast ja keinen leerlauf zwischen den gängen.

aber die kupplung wird damit geschohnt, in sofern ,ich machs auch.

nur vom zweitenin den ersten , da kannst zwischenkuppeln, sinnigerweise.

gruss,

volli

am 14. Juni 2006 um 14:05

Fahrtechnik: Bremsen und runterschalten mit Zwischengas

 

Ave,

habe mir diese Frage vor einiger Zeit selbst gestellt. Bin dann nach Recherche im Internet auf folgenden Bericht gestossen. Seither fahre ich nur noch mit Zwischengas. Geht schon nach kurzer Fahrt automatisch, ohne grosses nachdenken. Seither fährt sichs beim runterschalten viel entspannter.

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Zitat "KoflAIR" Anfang:

Mit Zwischengas zurückschalten tut man, um bei allen Motorfahrzeugen mit Getriebe möglichst wenig Beschleunigungsmoment auf die Kupplung zu bringen um damit einerseits das Material zu schonen, und andererseits kein unerwünschtes Beschleunigungsmoment auf die Räder des Fahrzeugs zu bringen. Als Beschleunigungsmoment gilt auch negative Beschleunigung, also Verzögerung.

Beispiel Autofahren. Wenn man zu einer Kreuzung kommt, benutzt man gerne den Zurückschaltvorgang als Bremshilfe. Auskuppeln, nächstniedrigeren Gang rein, laaangsam einkuppeln. Der Motor wird durchs einkuppeln von Standgasdrehzahl langsam (oder zügig) auf Drehzahl gebracht, das wiederum bremst das Fahrzeug ab. Hierbei erfährt die Kupplung Reibverschleiß, und die Reifen ein Bremsmoment.

Mit Zwischengas sähe die Sache wie folgt aus. Gang raus und nächstniedrigen Gang rein, dosierten Gasstoß, und flott einkuppeln. Richtig dosiert, hat der Motor zum Zeitpunkt des einkuppelns genau die Drehzahl, den Vorgang ruckfrei ablaufen zu lassen.

Beim Motorrad sollte man das immer machen, denn in Situationen wo es unerlässlich ist, wäre es fatal oder zumindest von Nachteil, es nicht so zu machen. Daher schon in der Zeit trainieren, um es in der Not zu haben.

Konkret die arge Kurvenfahrt. Hierbei überträgt der Hinterreifen Querkräfte, die angenommen nahe seiner Haftgrenze liegen. Erfolgt nun ein harter Gangwechsel, egal ob rauf oder runter, kommen zu den Querkräften noch Längskräfte hinzu, und durch das Kräfteparallelogramm entsteht eine Kraft, die den Reifengummi zum Gleiten bringt. Ein Hinterradrutscher eventuell mit Sturz wäre die fatale Folge.

Nun die Übung die es zu üben gilt.

Versuche, geradeausfahrend ein Gefühl für deinen Motor und dein Getriebe zu entwickeln. Wähle dabei eine Gschwindigkeit, die in allen 6 Gängen fahrbar ist, idealerweise nahe der Höchstdrehzahl des ersten Ganges, um ein breites Drehzahlspektrum mit der Übung abzudecken. Schalte dann alle Gänge wiederholt rauf und runter, ohne die Geschwindigkeit zu ändern, und achte auf möglichst lastwechselfreien Anschluss.

Konkret: Angenommen dein Motorrad geht mit dem ersten Gang voll ausgedreht 95 km/h. Mach dann die Übung mit 75-80 km/h.

Fahre also ca. an 80er und schalte in den 6. Gang rauf. Schalte nun runter. 6. in den 5. mit einem leichten Zwischengasstoß. 5. in den 4. einen bissl festeren Gasstoß. 4. in die 3. einen noch festeren. 3. in die 2. einen sehr deutlichen. 2. in die 1. zurück einen heftigen Gasstoß, denn hierbei muss der Motor fast an den roten Bereich gedreht werden, damit der Anschluss nahtlos funktioniert.

Es reicht auch, die Übung nur mit den Gängen 1-4 zu machen, da die Sprünge von 4-6 so knapp liegen, dass es sich kaum auszahlt.

Übe diese Übung oft. Das geht fast immer und überall, sowohl in der Stadt, als auch bei Überlandfahrten. Du wirst bald ein Gefühl entwickeln, wieviel Gasstoß jeweils notwendig ist, um weich runterzuschalten.

Nächste Übungseinheit bzw. eine parallele dazu, ist die simultane Benutzung von Gas und Vorderbremse. Simple Übung. Kupple im ersten Schritt vorm abbremsen aus, bremse und gib dabei gleichzeitig rhytmische Gasstöße. Versuche, den Bremsdruck konstant zu halten, dass es also keine pumpende Bremsung wird, sondern schön gleichmäßig. Du wirst dabei lernen ein Gefühl für den Bremshebeldruck zu entwickeln, und parallel dazu die Gasgriffstellung zu ändern.

Im zweiten Schritt versuche die Kombination beider Übungen. Somit solltest du nach einiger Zeit das Runterbremsen mit Runterschalten mit Zwischengas beherrschen.

BRAVO! Du hast bis hierher gelesen!

Noch einen Tip als Ergänzung. Erfahrene Motorradfahrer haben stets zwei Finger auf der Bremse und auf der Kupplung. Sowohl bei normaler Fahrt, als auch beim Beschleunigen, als auch beim Bremsen. Vor allem im Stadtverkehr gibt das eine gute Portion an zusätzlicher Reaktionsfähigkeit, da der Weg zum Bremshebel, der locker mal eine halbe Sekunde dauern kann, völlig eliminiert wird. Es werden damit ultraschnelle Reaktionszeiten möglich, und Gangwechsel sind ebenso jederzeit möglich, was bei Beobachtern einen sehr coolen Eindruck hinterlässt.

Nicht zuletzt ist diese Art von Reaktionsfähigkeit auch eine kräftige Portion aktiver Sicherheit gegenüber unvorhergesehener Situationen, wie zB plötzlich aus Einfahrten ragenden PKWs oder überraschend auftauchender Fussgänger...

Zitat "KoflAIR" Ende

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Mit bestem Gruß aus dem wilden Süden

Moen

@hd-steff

Hi Stefan,

Harleygetriebe (und alle mir bekannten Motorradgetriebe) haben keine Synchronringe.

Es sind durch die Bank Klauengetriebe, bei denen seitlich an den Schalt- und Gegenrädern angeordnete Schaltklauen ineinandergreifen (auch eine Frage der Baugröße).

Angleichung der unterschiedlichen Drehzahlen der geschalteten Räder beim Runterschalten ist nur über den schon erwähnten Gasstoß, Erhöhen der Drehzahl des Motors, des Kupplungskorbes und der Getriebenebenwelle (weil die Ölbadkupplung nie ganz trennt) möglich.

Zwischengas im klassischen Sinn, Einkuppeln zwischen den Schaltvorgängen während des Durchlaufens des zwischen allen Gängen zu findenden Leerlaufs wie beim Synchrongetriebe in Autos, ist nicht möglich. Beim Hochschalten macht das jeder automatisch: Hahn zu und Kupplung ziehen sind ein (vom geübten Fahrer) unbewusst durchgeführter Vorgang. Bei passender zeitlicher Abstimmung (Feinmotorik) gibt's weder beim Gaswegnehmen und Auskuppeln einen Ruck, noch ein laut vernehmliches Schaltgeräusch. Der Vorgang wird halt zeitlich (mehr oder minder unbewusst) so durchgeführt, daß die Drehzahlen der zu schaltenden Räder etwa gleich sind und ein Schaltgeräusch und Ruck vermieden werden.

Gruß aus H

Uli

am 15. Juni 2006 um 4:26

@ Uli G.

 

Darf ich das so verstehen, daß ich bei ohnehin ruckfreiem Schalten mit weichem Übergang die Geschichte mit dem Zwischengas auch weglassen kann? Ich bin ja nicht so ein alter Hase wie manch anderer hier im Forum und hab von dieser Fahrweise bisher noch nichts vernommen. Auch Bekannte die schon länger fahren, haben bei Nachfragen auf was man so achten sollte, nichts davon erwähnt.

nn

MOIN!

Also ich fahre alles was zu schalten ist mit Zwischengas zurück.

( Manchmal sogar meine elektr. Oral B :D )

Außer ich will die Motorbremskraft ( Paßabfahrt oder rote Ampel ) nutzen.

Besonders bei einem heißen Landstraßenritt ist runterschalten mit Zwischengas für mich die einzige Möglichkeit, um ein mögliches Blockieren des Hinterrades beim Anbremsen und Runterschalten vor der Kurve zu vermeiden.

Antihopping Kupplung gibt es ja wohl noch nicht für HDs. :D

( Oder hätte ich mir doch lieber eine KTM Superduke holen sollen... grübel..)

Wenn ich aber mal bewußt "leise" fahren möchte oder muß,

Bullen, Eierschaukeltour, ruhige Wohnsiedlung Sonntags um 07:00, empfindliche "Neuschnecke", fahre ich auch mal ohne "Zwischengas".

@Uli

Also da ich ja nicht nur "pumpen" gehe, sonder natürlich auch noch was anderes trainiere, mache ich mir bezüglich meiner Ausdauerkraft keine Sorgen. Schon mal "Cliffhanger" gesehen?? :D

 

SHABBES

P.S.

Kann mal jemand Petrus sagen, er kann die Dusche wieder ausmachen!? Danke!

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