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Zusammenhang "Außentemperatur vs. Verbrauch in kWh/100 km"
Die Verbrauchsanzeigen meines iX1 pendelt sich bei 0 °C und sparsamer Fahrweise bei 21 kWh/100 km ein. Bei 10 °C und gleichermaßen sparsamer Fahrweise bei ca. 15 kWh/100 km. Gleichzeitig werden 100% Ladezustand im ersten Fall in 300 km, im zweiten Fall in 350 km Reichweite übersetzt. So weit nicht ungewöhnlich.
Ich frage mich aber Folgendes:
Ist die höhere Verbrauchsangabe bei 0 °C realiter nicht einer schlechteren Effizienz des Elektromotors anzulasten, sondern einer bei Kälte geringeren Kapazität der Batterie? Wären also die korrekten Werte wie folgt:
0 °C, 100% Ladezustand entsprechen ca. 45 kWh,
10 °C, 100% Ladezustand entsprechen ca. 53 kWh.
Effizienz beträgt in beiden Fällen 15 kWh/100 km
Wenn dem so wäre, würde damit die geringere 100% Kapazität der Batterie bei Kälte "verschleiert" und über eine vermeintlich schlechtere Effizienz begründet.
Die Alternative wäre dann, dass der Verbrauch immer bei sagen wir 15 kWh/100 km angegeben würde, die Batteriestandsanzeige aber bei Kälte zum Beispiel auch bei maximaler Ladung nur ca. 85% anzeigen würde.
Will man das dem Autofahren, also dem Kunden, nicht so präsentieren? Kann er besser mit höherem Verbrauch als mit einer sichtbar kälteeingeschränkten Batterie leben?
Denn: Warum sollte ein Elektromotor bei Kälte eine so wesentlich schlechtere Effizienz haben? Das wäre mir neu.
11 Antworten
Die Antwort ist: Heizbedarf.
Mehr nicht.
Der Mehrverbrauch bei Kälte ist echt und geht in die Heizung. Bei Kurzstrecken noch mehr als bei Langstrecken.
Ist halt so, und heizen will man ja auch; ist ja kein Abfallprodukt wie beim Verbrenner.
Danke, das mag stimmen. Ich werde das testen, indem ich in einigen Tagen bei 0 °C ohne jegliche Heizung/Sitzheizung/Lenkradheizung zur Arbeit fahre. Das ist mir der Erkenntnisgewinn wert. Ich müsste dann unabhängig von Frosttemperaturen bei 15 kWh/100 km oder weniger rauskommen.
Zitat:
@Schwarzwald4motion schrieb am 28. Januar 2025 um 21:33:26 Uhr:
Ist halt so, und heizen will man ja auch; ist ja kein Abfallprodukt wie beim Verbrenner.
Das sind beides interessante Artikel hinter den Links, danke.
Allerdings schreibt "efahrer" nur, warum Batterien bei Kälte ihre Maximalkapazität einbüßen. Da ist keine Information zur Effizienz = Verbrauch des Elektromotors drin.
Und im Norwegertest wird leider nicht gesagt, ob die Autos auf der Teststrecke geheizt wurden {Schade!). Also keine Aussage darüber, woher die Reichweiteneinbuße kommt: Von einer geringeren Batteriekapazität, von einer schlechteren E-Motor-Effizienz oder von einer laufenden Heizung.
Wie gesagt, ihr mache mal den Test ohne Heizung.
Der Elektromotor kann nichts dafür. Der Akku kann weniger abgeben, wenn er kälter ist, d.h. aber nicht, dass alles was rein ist, schon wieder draußen ist.
Und natürlich haben die Norweger ihren Praxistest unter Real Bedingungen gefahren, machen die nicht zum ersten Mal.
Der Akku wird temperiert (beheizt / gekühlt), um auf passender Betriebstemperatur zu sein (damit er eben so wie immer arbeitet). Auch hier -> tendenziell mehr Heizbedarf bei 0°. (Fürs Schnellladen muss er bei diesen Temperaturen noch wärmer werden, aber darum geht es ja nicht.)
Der Elektromotor wird - genau wie ein Verbrennungsmotor - ebenso temperiert. Die Verluste durch den Elektromotor sind bei niedrigeren Temperaturen eher niedriger, da einerseits die Leitfähigkeit steigt/der Widerstand sinkt (Effekt eher gering) und andererseits hier eher niedrigerer Kühlbedarf für den Motor anfällt. Einfrieren darf die Elektronik aber natürlich auch nicht.
Zitat:
@adavers schrieb am 28. Januar 2025 um 21:42:43 Uhr:
Allerdings schreibt "efahrer" nur, warum Batterien bei Kälte ihre Maximalkapazität einbüßen. Da ist keine Information zur Effizienz = Verbrauch des Elektromotors drin.
Und im Norwegertest wird leider nicht gesagt, ob die Autos auf der Teststrecke geheizt wurden {Schade!). Also keine Aussage darüber, woher die Reichweiteneinbuße kommt: Von einer geringeren Batteriekapazität, von einer schlechteren E-Motor-Effizienz oder von einer laufenden Heizung.
Wie gesagt, ihr mache mal den Test ohne Heizung.
Morgen...!
Meiner Meinung nach spielen da verschiedene Themen mit ein. Zum einen, dass haben die Forenkollegen ja schon dargestellt, zum anderen ist mir bei deiner Frage der Luftwiderstand bzw. die höhere Luftdichte bei kühleren Temperaturen direkt eingefallen.
Die benötigte Leistung hab das schnell für den BMW iX1 mal durchgerechnet:
Gewicht: 2.435 kg
cw-Wert: 0,26
Frontfläche (Breite x Höhe): ~3,0 m²
Geschwindigkeit (100 km/h): 27,78 m/s
Reibwert: 0,01
Luftdichte bei 20°C: 1,2041 kg/m³
Luftdichte bei 0°C: 1,2922 kg/m³
Berechnungsformel:
Leistung in Watt = 0,5 * Luftdichte * Luftwiderstandsindex (cw-Wert*Frontfläche) * Geschwindigkeit³ + Erdbeschleunigung * Masse* Reibwert * Geschwindigkeit
Leistung (kW) für Luftdichte bei 20°C = ~16,7
Leistung (kW) für Luftdichte bei 0°C = ~17,4
Ist zwar nicht viel, aber Kleinvieh (~4% benötigte Mehrleistung) macht bekanntermaßen auch Mist.
MfG André
Gestern habe ich das in einem anderen Forum rausgesucht aber es passt auch hier.
BMW i4 40 mit 80,8kWh Nettokapazität alle Werte laut App:
Start mit 99% bei minus 5° mit Dachbox
Erste Strecke: 249km, 115,2km/h Schnitt, Gesamtverbrauch 68,7kWh 27,6kWh/100km
Ladestart mit 6% und 21km Restreichweite.
Meine Interpretation: a) die Karre hat mehr Verbraucht Heizung innen und Akku geschätzt 3kWh/100km
Aber Der Akku hat eine geringere Kapazität 93% zwischen Start und lade waren nach obiger Angabe 73,9kWh also fehlen 8kWh oder 10% ob die beim Start im Akku drin waren oder nicht, keine Ahnung.
PS: bei 33% gab es einen Ladeabbruch, musste noch mal neu starten.
@Steffen_i4
Im Verbrauch in der MyBmw-App sind aber die rekuperierten kWh abgezogen.
Den Wert kann man für keinerlei Berechnung heranziehen.
Wie viel hast du denn geladen von wieviel SoC (Start zu Ende)? Das wäre relevant.
Und nochmal: der Akku wird temperiert, da hat der dann seine normale Kapazität.
Zitat:
@Xentres schrieb am 29. Januar 2025 um 10:35:37 Uhr:
@Steffen_i4
Im Verbrauch in der MyBmw-App sind aber die rekuperierten kWh abgezogen.
Den Wert kann man für keinerlei Berechnung heranziehen.
Wie viel hast du denn geladen von wieviel SoC (Start zu Ende)? Das wäre relevant.
Und nochmal: der Akku wird temperiert, da hat der dann seine normale Kapazität.
Die Kiste hing zu Hause an der Wallbox, abends mit 80% angestöpselt, Sofortladen ohne Zeiteinstellung und Klimatisieren zur Abfahrtszeit. Früh um 4:00 die ganzen Taschen reingestopft und dann ging es los. Es standen m.E. 99% da. Geladen habe ich in Hilpoltstein bei Allegro eben wegen Verbrauch und Restreichweite 21km bei 6% rund 2kWh gesamt gehen auf Kosten des Höhenunterschieds. Alle anderen Daten sind angegeben, mehr kann ich dazu nicht sagen.
Ob ich konstant mit 20 oder 27kWh Verbrauch fahre oder ungleichmäßig und dabei ein bissel rekuperiere, sollte den den mittleren Verbrauch nicht beeindrucken und 27,6kWh/100km auf 249km sind die besagten 68,7kWh gesamt. Leider waren dann laut Anzeige nur noch 5 (6%) und nicht mehr 12kWh im Akku.