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Zweitfahrzeug für Frau und Kind

Themenstarteram 24. Juli 2014 um 21:04

Hallo zusammen,

bin auf der Suche nach einem zuverlässigen Fahrzeug in der Golf-Klasse für meine beiden Mädels. Hauptsächlich für Stadtverkehr und Kurzstrecke, max. 6000km pro Jahr.

5-Türer, Servo, ZV, Klima und Isofix sind die einzigsten Anforderungen.

Preislich bis max. 5000€ und wie gesagt in der Golf-Klasse, nicht größer und nicht kleiner :D

Welche Fahrzeuge kommen da in Frage? Egal ob Golf3, Toyota Corolla oder Audi A3... hauptsache zuverlässig und solide. Preis/Leistung sollte halt stimmen (=

Aktuell rostet ein Polo aus dem Jahre 2001 mit 60PS vor sich hin, und schafft gerade noch so den Alltag... also eine Steigerung zu dem sollte es auf jeden Fall schon sein :D

Bin auf eure Vorschläge gespannt!

Beste Antwort im Thema

Der Alfa ist zweifelsohne sympathisch und hat viel Flair, aber trotz alledem würde ich eher andere Marken empfehlen: Das sind sehr gute Autos, die Rostgeschichten aus der Alfasud-Ära haben mit aktuellen Alfas absolut nichts im Sinn, und ein gut gepflegter, regelmäßig von fachkundigem Personal gewarteter Alfa ist nicht unzuverlässiger als Fahrzeuge anderer Hersteller. Die Verarbeitung ist auch durchaus solide - aber als Alltagsauto ist ein Alfa nicht immer geeignet.

Auch wenn ich das mache, was Guzzi97 nicht wünschte - ich kann einen Alfa einfach nicht jedem empfehlen, der gerade irgendeinen preisgünstigen Kompaktwagen sucht und auf die Marke keinen Wert legt: Das sind Autos für absolute Fans, die idealerweise bereits mehrere Alfas hatten und sich auskennen. Ein Auto, das bei Bedarf empfindlich hohe Rechnungen erzeugt und im Unterhalt sowieso teurer ist als der Durchschnitt, wo es nur vergleichsweise wenige gute Servicebetriebe gibt, ist hier keine Empfehlung. Ich bleibe, auch wenn ich mich entschuldigen muss, aufrichtig dabei - ein Alfa ist kein Auto für Leute, denen die Marke relativ egal ist. Man sollte beim Kauf eines Alfa ein echter Fan sein und wissen, was auf einen zukommt.

Nicht falsch verstehen: Ich will nicht abwerten. Alfas sind gute Autos, aber nicht, um sie im Alltagsverkehr aufzufahren - da empfehle ich nette andere Fahrzeuge, die vielleicht auch mehr Platz bieten und preiswerter zu unterhalten sind.

Zum Beispiel einen Corolla. Der Toyota Corolla ist der Inbegriff für Zuverlässigkeit schlechthin. Der Corolla ist Kult. Viele trauern diesem beständigen Japaner, der 2007 vom glücklosen Auris abgelöst wurde, noch heute nach. Dennoch gehen sie nicht leer aus und finden viele Corolla – und zwar auf dem Gebrauchtwagenhof, wo die intern E12 genannte letzte, sehr empfehlenswerte, qualitativ sehr hochwertige und immer noch sehr zeitgemäße Baureihe (2001-2007) immer wieder auftaucht. Das sind sehr ordentliche Kompakte, die noch heute nicht unbedingt alt aussehen. Liefern sie doch eine komplette Ausstattung, ein zeitlos-schlichtes Design, ausreichend Platz und Komfort sowie natürlich die unbedingte Zuverlässigkeit ab: Alles Werte, mit denen man den japanischen Kompaktwagen lieb gewinnen kann. ESP ist nicht immer drin, dafür elektrische Fensterheber, Klimaanlage (manchmal auch eine Klimaautomatik), Audiosystem und mindestens sechs Airbags: So muss das sein. Die Corolla-Modelle waren schon immer mustergültig und ohne Fehl und Tadel verarbeitet; der E12 macht da keine Ausnahme. Für um 3.000 Euro gibt es frühe 1.4-Liter-Schräghecks oder auch das eine oder andere (selten verkaufte), recht elegante Stufenheck; für die hier maximal möglichen 5.000 Euro landen wir bei Baujahren um 2005 herum. Qualitätsprobleme? Unbekannt. Dafür sind die Werkstatt- und Teilepreise bei Toyota kein Discount-Tarif. Sein guter Gesamtwert und seine hohe Zuverlässigkeit gepaart mit kompletten Ausstattungen machen den Corolla aber zu einem Auto, bei dem es nur heißen kann: Sehr empfehlenswert!

Ansonsten: Ford Focus Mk2, Opel Astra H (beide ab 2004) - gute und geradlinige Autos ohne grobe Fehler, zuverlässig und solide, gut verarbeitet und preiswert im Unterhalt. Es kann immer wieder sehr gepflegte Rentnerautos mit geringen Laufleistungen und vollem Scheckheft geben. Das sind echte Allrounder, die gemessen an dem, was sie können, immer besser als der Golf sind und auch zuverlässiger.

Der Honda Civic ab 2002 mit der hohen Karosse ist zuverlässig und hat gute Motoren, aber die Werkstätten sind rar gesät und zudem ziemlich teuer: Honda sieht sich als japanische Premium-Manufaktur, wenngleich der Qualitätseindruck im Innenraum exakt dieses Civic wenig danach aussieht, sondern eigentlich ziemlich billig daherkommt mit einfachster Materialauswahl. Die Rostanfälligkeit kann ich bestätigen.

Der Mazda 3 ist ebenso rostfreudig, die Werkstätten sind nicht billiger als bei Honda: Muss nicht sein. Zudem rostet der Mazda 3 eigentlich einfach immer; selbst die schönen Seniorenautos von Opa Heinz aus erster Hand mit bester Pflege und vollem Servicenachweis vom Mazda-Haus gammeln bitter. Der Mazda ist sehr zuverlässig und lockt mit sehr kompletten Ausstattungen, aber er ist ein arger Roster: Lieber nicht!

Mégane und Citroen C4 sind Autos wie die Deutschen, ohne grobe Fehler, ohne echte Problemherde. Einfach nur zuverlässig, aber eben ungefragt und aufgrund dem alten "Franzosen-Image" nicht sehr gefragt. Dafür aber hat der Zweitbesitzer heute das Plus, für wenig Geld viel Auto zu bekommen. Die Servicepreise sind etwas teurer als bei Opel und Ford, entsprechen etwa dem Klassendurchschnitt der Kompakten und liegen immer noch niedriger als beim VW Golf oder dem Audi A3.

Der Peugeot 308 ist zwar besser als sein unseliger Gurken-Vorgänger namens 307, aber ich würde von ihm dennoch eher Abstand halten. Peugeot hatte in diesen Jahren immer wieder mal ernste Qualitätsprobleme, die erst ab etwa 2010 sukzessive ausgemerzt wurden. Für bis zu 5.000 Euronen ist die Luft beim 2008 eingeführten Modell auch relativ dünn, gleiches gilt für den Fiat Bravo, der auch 2008 auf den Markt kam.

Wo wir schon bei Fiat sind: Sicher trefft ihr bis 5.000 Euronen auch auf den Fiat Stilo. Von dem rate ich euch aber nur ab! Dieser Kompaktwagen wird durch seinen hohen Wertverlust interessant, denn da gibt es ein vergleichsweise junges und modernes, gut ausgestattetes, recht anständig verarbeitetes Fahrzeug mit vielen Sicherheits- und Komfortdetails für geringe Preise. Geräumig ist der Stilo zudem, das Fahrwerk ist anständig, die Triebwerke sind auch im Ganzen nicht verkehrt, der Kombi Multi-Wagon ist ein sehr brauchbarer Familienbegleiter. Wäre das nicht was? Leider nein. Der größte Grund dafür sind seine Elektroausfälle – der Stilo bleibt zwar selten komplett stehen und ist grundsätzlich nicht unzuverlässig, aber er hat leider genau die Probleme, die man sich als Autofahrer und erst recht nicht als preisbewusster Autofahrer definitiv vom Hals halten sollte: Seine gesamten Elektro-Bauteile sind durch die Bank berüchtigt für ihre Anfälligkeit. Ohne Sinn glimmende Glühlampen im Kombiinstrument, defekte Steuergeräte und Navigationssysteme, sich willkürlich in Abwesenheit des Fahrers einschaltende Verbraucher, Fehlermeldungen über nicht vorhandene Defekte, Ärger mit den Schlüsseln und der Zentralverriegelung – alles das ist beim Stilo alles schon mal da gewesen, und das muss wirklich nicht sein. Zwar gibt es, das sei zur Ehrenrettung des eigentlich sympathischen und gut durchdachten Stilo gesagt, eine recht breite Serienstreuung, die besagt, dass viele Fahrzeuge keine größeren Probleme haben, aber auf der anderen Seite gibt es eben auch etliche Exemplare dieses Fiat, die mehr in der Werkstatt stehen als daheim. Man steckt jedoch bekanntlich nie drin – daher spreche ich eher ein Nein zum Stilo aus. Ein weiteres Problem bei diesem Auto, das jedoch nicht mit dem Wagen an sich zusammenhängt, sind durch den hohen Wertverlust bedingte Folgebesitzer, die wenig Geld für den Unterhalt haben und daher einen satten Wartungsstau erzeugen – überproportional häufiger als bei anderen, vergleichbaren Kompaktwagen. Kaum ein anderes Auto der Kompaktwagenklasse ist unterm Strich in der Lage, derartig hohe Kosten zu verursachen. Daher auch hier mein Urteil: Stilo? Lieber nicht.

Ich hoffe, ich konnte helfen!

27 weitere Antworten
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27 Antworten
am 24. Juli 2014 um 21:08

Peugeot 308 wäre zB! Ausser es soll ein Deutscher Hersteller sein, dann wäre A3/ Golf 5

hi,

naja beim Golf wäre man da bei einem frühen Golf V. Mit 1,4 oder 1,6l Saugmotor (kein FSI) sicher nicht das schlechteste aber halt wie immer sehr teuer.

Beim A3 gilt dasselbe,wäre dann aber evtl. nochmals etwas älter. Da es den 1,4er hier nicht gibt wäre der 1,6er Motor der Wahl.

Für 5000€ bekommt man aber auch deutlich jüngere Focus oder Astra die dem Golf Technisch nicht nachstehen.

Auch hier wären die Basissaugmotoren der 1,4l/1,6l Klasse zu bevorzugen.

 

Von den Eigenschaften her super ist eine Mercedes A-Klasse. Kompakt aber viel Platz und erhöhte Sitzposition. Außerdem sehr Sicher.

bei Reparaturen wird es aber schnell teuer und frühe W169 rosten Teilweise massiv.

Gruß Tobias

am 24. Juli 2014 um 21:40

Zitat:

Original geschrieben von Turbotobi28

hi,

naja beim Golf wäre man da bei einem frühen Golf V. Mit 1,4 oder 1,6l Saugmotor (kein FSI) sicher nicht das schlechteste aber halt wie immer sehr teuer.

Beim A3 gilt dasselbe,wäre dann aber evtl. nochmals etwas älter. Da es den 1,4er hier nicht gibt wäre der 1,6er Motor der Wahl.

Für 5000€ bekommt man aber auch deutlich jüngere Focus oder Astra die dem Golf Technisch nicht nachstehen.

Auch hier wären die Basissaugmotoren der 1,4l/1,6l Klasse zu bevorzugen.

 

Von den Eigenschaften her super ist eine Mercedes A-Klasse. Kompakt aber viel Platz und erhöhte Sitzposition. Außerdem sehr Sicher.

bei Reparaturen wird es aber schnell teuer und frühe W169 rosten Teilweise massiv.

Gruß Tobias

Ich stimme meinem Vorredner zu, vor allem der Opel Astra ist sehr zu empfehlen und dabei auch preiswert.

Immer eine Empfehlung wert ist der Toyota Corolla.

Erwähnen möchte ich noch den Mazda 3, bei diesem Modell muss man zwar auf Rost achten, aber ein gepflegtes Modell ohne Rost ist auch ein sehr guter Kauf.

Hi,

der Rost bei Mazda hat wenig mit Pflege zu tun. Da kann man als Kunde Pflegen wie man will,wenn man einen erwischt bei dem die Konservierung nix taugt dann rostet der trotz Pflege an allen Ecken und Enden ;)

Es rosten aber wirklich nicht alle und ohne Rost sind Mazda eigentlich immer empfehlenswert. Kleiner nachteil der Mazda 3 ist relativ groß bietet aber vergleichsweise wenig Platz im Innenraum.

Die Technik ist aber absolut solide.

am 24. Juli 2014 um 21:56

Zitat:

Original geschrieben von Turbotobi28

Hi,

der Rost bei Mazda hat wenig mit Pflege zu tun. Da kann man als Kunde Pflegen wie man will,wenn man einen erwischt bei dem die Konservierung nix taugt dann rostet der trotz Pflege an allen Ecken und Enden ;)

Es rosten aber wirklich nicht alle und ohne Rost sind Mazda eigentlich immer empfehlenswert. Kleiner nachteil der Mazda 3 ist relativ groß bietet aber vergleichsweise wenig Platz im Innenraum.

Die Technik ist aber absolut solide.

Ich habe als Ursache für den Rost ja das in unseren Gefilden verwendete extrem agressive Streusalz im Verdacht. Und wenn jemand wenig/gar nicht auf gesalzenen Straßen gefahren ist dann sollte das kein Problem sein, hätte ich vielleicht gleich so schreiben sollen ^^

Bei Mazdas bietet sich auf jeden Fall an selbst nachträglich eine Hohlraumkonservierung durchzuführen, denn abgesehen vom Rost sind die extrem zuverlässig.

Ein später Astra G oder Focus I mit 1.6er Motoren sind die Wahl der Vernunft. Für nen Peugeot 308 ist das Budget etwas knapp. Relative Exoten wie einen Citroen C4, Subaru Impreza oder Kia Cerato kann man anschauen, wenn man über einen stolpert.

Honda Civics (ab 2002) haben ungewöhnlich viel Platz und traditionell gute Motoren, gelten aber als unbeliebt und etwas rostempfindlich.

am 25. Juli 2014 um 4:02

Oder nach dem ersten i30 von Hyundai Ausschau halten. Durch den Wertverlust sind sie schneller in dieser Preisklasse. Ich hab so einen 1.4 Benziner mal 2 Jahre gefahren und er hat mich ausser seinem Unterhalt nix gekostet. Hat auch ne Steuerkette sogar!

Lg EvC220CDI

am 25. Juli 2014 um 6:03

Peugeot 308 aus 2008/2009 bis 80tkm sollte mit etwas Verhandlungsgeschick drin sein.

Aber, es gibt soviele Alternativen!

am 25. Juli 2014 um 8:29

Der Mégane ist günstig, aber kein VW oder "Japaner", deshalb fehlt wohl das Grundvertrauen.

Sind Hyundais und Kias nicht in erster Linie mit Garantie attraktiv? In den einschlägigen Statistiken (HU, ADAC) schneiden sie sehr schlecht ab, wenn man einkalkuliert, dass sie regelmäßig die Werkstatt sehen.

Und die kleinen Benziner haben Kette, gerade der 1.4er gilt aber doch als sehr schlapp und nicht sparsam. Da kann man gleich beim 1.4er Golf bleiben, der immerhin im 5er noch nicht zu Tode übersetzt wurde wie im VIer.

am 25. Juli 2014 um 9:38

Zitat:

Original geschrieben von mirabeau

Der Mégane ist günstig, aber kein VW oder "Japaner", deshalb fehlt wohl das Grundvertrauen.

Sind Hyundais und Kias nicht in erster Linie mit Garantie attraktiv? In den einschlägigen Statistiken (HU, ADAC) schneiden sie sehr schlecht ab, wenn man einkalkuliert, dass sie regelmäßig die Werkstatt sehen.

Und die kleinen Benziner haben Kette, gerade der 1.4er gilt aber doch als sehr schlapp und nicht sparsam. Da kann man gleich beim 1.4er Golf bleiben, der immerhin im 5er noch nicht zu Tode übersetzt wurde wie im VIer.

Wie gesagt, meiner war super. Nix für Langstrecke wegen 'Schlapp' (ich fahre bei 35t im Jahr seit einiger Zeit wieder einen Diesel), aber er sucht doch nach Stadt und Kurzstrecke. Und da war er mehr als ausreichend motorisiert mit 109 PS.

Wartungskosten waren sehr moderat, Verarbeitung war gut, Platzausbeute auch. Dieser i30 wurde auch mit in Deutschland entwickelt und auf den deutschen Markt hin ausgerichtet.

http://www.adac.de/.../Hyundai_i30_14_Comfort.pdf

Meine Erfahrung mit 2 VW's (Polo 9N) und einem Skoda Oktavia vom Bekannten trieben mich damals übrigens von VW fort. Und grad der V-er wird nicht üppig gelobt. Seither sah ich mit Hyundai und danach Mercedes die Werkstätten nur noch zum Kundendienst und nicht mehr zur Fehlersuche!

am 25. Juli 2014 um 9:51

Ich weiß, dass i30 und Kia C'eed damals in Europa für Europa entwickelt und gebaut wurden. Und Du hast Recht, wenn der Golf genügt, ist es wurscht, ob sich die 109 PS im Hyundai gefühlt wie 80 fahren lassen. Ist ja nur eine Angabe im Brief.

..ich werf mal nen Alfa Romeo 147 ins Rennen.

Preis / Leitung mehr als TOP, zuverlässigkeit sowieso.

ISOFIX ist beim 147er Alfa immer Serie und davon 2 an der Zahl.

Rost, kennt er nciht, da die KArosserie Vollverzinkt ist...

und nicht wie bei vielen Mitbewerber (auch Audi) nur Teilverzinkt.

Selbst mit dem kleinsten Motor, dem 1.6er mit 105PS ist flottes

vorankommen möglich und das bei geringen Wartungskosten (er ist

nicht so kompliziert wie der 120PS Motor) sowie geringem Verbrauch.

Bzgl. der Wartung, die kann jede gute freie Werkstatt durchführen.

z.b. in schwarz

http://www.autoscout24.de/Details.aspx?id=253301600&asrc=st|as

oder in Rot

http://www.autoscout24.de/Details.aspx?id=252300829&asrc=st|as

p.s. bitte vesrchont diesen Post von Anektoden sowie "Erfahrungen" der

70ziger Jahre ala "Alfa rostem Alfas sind unzuverlässig, Alfas sind

zu teuer im Unterhalt, etc.p.p."

Themenstarteram 27. Juli 2014 um 10:29

Vielen Dank für die vielen Vorschläge, werde mal alle genannten Fahrzeuge genauer unter die Lupe nehmen.

Am liebsten wäre mir natürlich ein deutsches Fahrzeug aber gegen einen i30, Corolla, Megane oder 147 hätte ich auch nichts. Solange das Gesamtpaket stimmt, kommt eigentlich jedes Auto in Frage und deshalb muss ich jetzt mal in meinem Umkreis schauen was es für Angebote gibt. :)

Der Alfa ist zweifelsohne sympathisch und hat viel Flair, aber trotz alledem würde ich eher andere Marken empfehlen: Das sind sehr gute Autos, die Rostgeschichten aus der Alfasud-Ära haben mit aktuellen Alfas absolut nichts im Sinn, und ein gut gepflegter, regelmäßig von fachkundigem Personal gewarteter Alfa ist nicht unzuverlässiger als Fahrzeuge anderer Hersteller. Die Verarbeitung ist auch durchaus solide - aber als Alltagsauto ist ein Alfa nicht immer geeignet.

Auch wenn ich das mache, was Guzzi97 nicht wünschte - ich kann einen Alfa einfach nicht jedem empfehlen, der gerade irgendeinen preisgünstigen Kompaktwagen sucht und auf die Marke keinen Wert legt: Das sind Autos für absolute Fans, die idealerweise bereits mehrere Alfas hatten und sich auskennen. Ein Auto, das bei Bedarf empfindlich hohe Rechnungen erzeugt und im Unterhalt sowieso teurer ist als der Durchschnitt, wo es nur vergleichsweise wenige gute Servicebetriebe gibt, ist hier keine Empfehlung. Ich bleibe, auch wenn ich mich entschuldigen muss, aufrichtig dabei - ein Alfa ist kein Auto für Leute, denen die Marke relativ egal ist. Man sollte beim Kauf eines Alfa ein echter Fan sein und wissen, was auf einen zukommt.

Nicht falsch verstehen: Ich will nicht abwerten. Alfas sind gute Autos, aber nicht, um sie im Alltagsverkehr aufzufahren - da empfehle ich nette andere Fahrzeuge, die vielleicht auch mehr Platz bieten und preiswerter zu unterhalten sind.

Zum Beispiel einen Corolla. Der Toyota Corolla ist der Inbegriff für Zuverlässigkeit schlechthin. Der Corolla ist Kult. Viele trauern diesem beständigen Japaner, der 2007 vom glücklosen Auris abgelöst wurde, noch heute nach. Dennoch gehen sie nicht leer aus und finden viele Corolla – und zwar auf dem Gebrauchtwagenhof, wo die intern E12 genannte letzte, sehr empfehlenswerte, qualitativ sehr hochwertige und immer noch sehr zeitgemäße Baureihe (2001-2007) immer wieder auftaucht. Das sind sehr ordentliche Kompakte, die noch heute nicht unbedingt alt aussehen. Liefern sie doch eine komplette Ausstattung, ein zeitlos-schlichtes Design, ausreichend Platz und Komfort sowie natürlich die unbedingte Zuverlässigkeit ab: Alles Werte, mit denen man den japanischen Kompaktwagen lieb gewinnen kann. ESP ist nicht immer drin, dafür elektrische Fensterheber, Klimaanlage (manchmal auch eine Klimaautomatik), Audiosystem und mindestens sechs Airbags: So muss das sein. Die Corolla-Modelle waren schon immer mustergültig und ohne Fehl und Tadel verarbeitet; der E12 macht da keine Ausnahme. Für um 3.000 Euro gibt es frühe 1.4-Liter-Schräghecks oder auch das eine oder andere (selten verkaufte), recht elegante Stufenheck; für die hier maximal möglichen 5.000 Euro landen wir bei Baujahren um 2005 herum. Qualitätsprobleme? Unbekannt. Dafür sind die Werkstatt- und Teilepreise bei Toyota kein Discount-Tarif. Sein guter Gesamtwert und seine hohe Zuverlässigkeit gepaart mit kompletten Ausstattungen machen den Corolla aber zu einem Auto, bei dem es nur heißen kann: Sehr empfehlenswert!

Ansonsten: Ford Focus Mk2, Opel Astra H (beide ab 2004) - gute und geradlinige Autos ohne grobe Fehler, zuverlässig und solide, gut verarbeitet und preiswert im Unterhalt. Es kann immer wieder sehr gepflegte Rentnerautos mit geringen Laufleistungen und vollem Scheckheft geben. Das sind echte Allrounder, die gemessen an dem, was sie können, immer besser als der Golf sind und auch zuverlässiger.

Der Honda Civic ab 2002 mit der hohen Karosse ist zuverlässig und hat gute Motoren, aber die Werkstätten sind rar gesät und zudem ziemlich teuer: Honda sieht sich als japanische Premium-Manufaktur, wenngleich der Qualitätseindruck im Innenraum exakt dieses Civic wenig danach aussieht, sondern eigentlich ziemlich billig daherkommt mit einfachster Materialauswahl. Die Rostanfälligkeit kann ich bestätigen.

Der Mazda 3 ist ebenso rostfreudig, die Werkstätten sind nicht billiger als bei Honda: Muss nicht sein. Zudem rostet der Mazda 3 eigentlich einfach immer; selbst die schönen Seniorenautos von Opa Heinz aus erster Hand mit bester Pflege und vollem Servicenachweis vom Mazda-Haus gammeln bitter. Der Mazda ist sehr zuverlässig und lockt mit sehr kompletten Ausstattungen, aber er ist ein arger Roster: Lieber nicht!

Mégane und Citroen C4 sind Autos wie die Deutschen, ohne grobe Fehler, ohne echte Problemherde. Einfach nur zuverlässig, aber eben ungefragt und aufgrund dem alten "Franzosen-Image" nicht sehr gefragt. Dafür aber hat der Zweitbesitzer heute das Plus, für wenig Geld viel Auto zu bekommen. Die Servicepreise sind etwas teurer als bei Opel und Ford, entsprechen etwa dem Klassendurchschnitt der Kompakten und liegen immer noch niedriger als beim VW Golf oder dem Audi A3.

Der Peugeot 308 ist zwar besser als sein unseliger Gurken-Vorgänger namens 307, aber ich würde von ihm dennoch eher Abstand halten. Peugeot hatte in diesen Jahren immer wieder mal ernste Qualitätsprobleme, die erst ab etwa 2010 sukzessive ausgemerzt wurden. Für bis zu 5.000 Euronen ist die Luft beim 2008 eingeführten Modell auch relativ dünn, gleiches gilt für den Fiat Bravo, der auch 2008 auf den Markt kam.

Wo wir schon bei Fiat sind: Sicher trefft ihr bis 5.000 Euronen auch auf den Fiat Stilo. Von dem rate ich euch aber nur ab! Dieser Kompaktwagen wird durch seinen hohen Wertverlust interessant, denn da gibt es ein vergleichsweise junges und modernes, gut ausgestattetes, recht anständig verarbeitetes Fahrzeug mit vielen Sicherheits- und Komfortdetails für geringe Preise. Geräumig ist der Stilo zudem, das Fahrwerk ist anständig, die Triebwerke sind auch im Ganzen nicht verkehrt, der Kombi Multi-Wagon ist ein sehr brauchbarer Familienbegleiter. Wäre das nicht was? Leider nein. Der größte Grund dafür sind seine Elektroausfälle – der Stilo bleibt zwar selten komplett stehen und ist grundsätzlich nicht unzuverlässig, aber er hat leider genau die Probleme, die man sich als Autofahrer und erst recht nicht als preisbewusster Autofahrer definitiv vom Hals halten sollte: Seine gesamten Elektro-Bauteile sind durch die Bank berüchtigt für ihre Anfälligkeit. Ohne Sinn glimmende Glühlampen im Kombiinstrument, defekte Steuergeräte und Navigationssysteme, sich willkürlich in Abwesenheit des Fahrers einschaltende Verbraucher, Fehlermeldungen über nicht vorhandene Defekte, Ärger mit den Schlüsseln und der Zentralverriegelung – alles das ist beim Stilo alles schon mal da gewesen, und das muss wirklich nicht sein. Zwar gibt es, das sei zur Ehrenrettung des eigentlich sympathischen und gut durchdachten Stilo gesagt, eine recht breite Serienstreuung, die besagt, dass viele Fahrzeuge keine größeren Probleme haben, aber auf der anderen Seite gibt es eben auch etliche Exemplare dieses Fiat, die mehr in der Werkstatt stehen als daheim. Man steckt jedoch bekanntlich nie drin – daher spreche ich eher ein Nein zum Stilo aus. Ein weiteres Problem bei diesem Auto, das jedoch nicht mit dem Wagen an sich zusammenhängt, sind durch den hohen Wertverlust bedingte Folgebesitzer, die wenig Geld für den Unterhalt haben und daher einen satten Wartungsstau erzeugen – überproportional häufiger als bei anderen, vergleichbaren Kompaktwagen. Kaum ein anderes Auto der Kompaktwagenklasse ist unterm Strich in der Lage, derartig hohe Kosten zu verursachen. Daher auch hier mein Urteil: Stilo? Lieber nicht.

Ich hoffe, ich konnte helfen!

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