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ZX-10 Tomcat (1989) geeignet für Wiedereinsteiger?
Hallo zusammen
Ich hatte als Jungspund vor 15 Jahren den grossen Motorradführerschein (Kat. “A unbeschränkt” in der Schweiz).
Als dann Frau und Kinder dazukamen, entschloss ich mich, mein damaliges Mopped (Suzuki GS500) wieder zu verkaufen und bin seit 2011 ausser ein paar Rollern nicht mehr auf 2 Rädern gefahren. Hauptsächlich weil ich gar keine Zeit mehr hatte und um den Nerven meiner lieben Frau einen Gefallen zu tun (“Motorradfahren gleichbedeutend mit Todesfalle”).
Nun sind die Kids etwas grösser, die Sorgen meiner Frau etwas kleiner und ich möchte wieder auf den Gaul.
Da mir die GS500 irgendwie zuletzt etwas zu zahm war, schaue ich mich nach etwas mit mehr “Bumms” um (wobei mir Drehmoment und Beschleunigung angesichts des 120 km/h Tempolimits auf der schweizer Autobahn klar wichtiger sind als die Leistung, Vmax kann man hier eh nicht ausfahren).
Dabei bin ich auf eine gut erhaltene ZX-10 von 1989 mit 70’000 km für umgerechnet ca. 1000€ gestossen.
Das bullige Design und die Farbgebung gefallen mir unglaublich gut. Dagegen wirkt meine frühere Suzi wie ein Kinderfahrrad.
Nun habe ich einige Fragen bevor ich die Probefahrt mache:
1) Taugt das Motorrad angesichts der Kilometerleistung und seiner 30 Jahre generell noch was oder läuft es eher Richtung Liebhaberwert?
2) Muss ich bei diesem Typ/Jahrgang auf irgendwelche Macken und Mängel speziell achten? Gibt es eindeutige Warnzeichen, die “Finger weg” bedeuten?
3) Ist das Mopped angesichts Drehmoment/Leistung generell für Wiedereinsteiger wie mich empfehlenswert (bin mittlerweile 36 Jahre alt und brauche einfach ein gescheites Rad aber ohne unbedingt den Kick zu suchen)? Es soll sich für lockere Touren und etwas Pendeln eignen und Leistungsreserven beim überholen haben – damit hat sich’s dann auch schon.
Bin gespannt auf eure Meinung und danke herzlich
TheHero
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@moppedsammler schrieb am 25. Februar 2020 um 21:13:30 Uhr:
Das Ding ist Baujahr 89. Die ZXT00B ist ein gutes Motorrad. Und dass das insbesondere in der Schweiz für umgerechnet 1000 Euro ein Schnäppchen ist, schrieb ich ja bereits.
Ich habe meine Touren mit der schwarzen Sau noch gut in Erinnerung. Und ich habe mich auf der wohler gefühlt, als 2015 auf der 160 PS-Granate BMW K1300GT, 20 Jahre jünger und vollgestopft mit Elektronik, die schon mal den ganzen Bock lahm gelegt hat. Und die hat auch gebraucht noch 10.000 Euro mehr gekostet, als die ZXT00B.
Die Wartung der ZXT00B war pillepalle, Vergaser ausbauen und professionell reinigen war ein Kinderspiel, an die Ventile kam man gut ran und außer der Wartung und ein paar neuen Bremsscheiben habe ich nichts machen müssen.
Mach das mal an einer K1300GT (Ventile, Vergaser hat die ja keine mehr). Selbst mit meiner weitgehend voll ausgestatteten Werkstatt und dem BMW Diagnosegerät bekommt man da die Krise. An der Zixxe hab ich mit Schraubenschlüsseln gearbeitet, das erste, das ich bei den neueren BMWs benötige, ist dass GS-911 und meinen laptop. Die alte ZX10 ist ein tolles Bike zum Wiedereinstieg. Und in allen Bereichen stark genug. In der Schweiz fahren die Leute ohnehin vernünftiger.
Wenn man das so liest frag man sich was 30 Jahre sog. "Fortschritt" eigentlich gebracht hat.
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44 Antworten
Wieviele Schrauberkenntnisse hast Du? Bei einem solch alten Schätzchen wirst Du immer wieder das ein oder andere Schrauben müssen. Die ZX10 ist ein nettes Sammlerobjekt. Das war immerhin mal das schnellste Motorrad der Welt. Das erste Powerbike im Alurahmen.
Wenn Du einfach nur fahren willst, ist es das Falsche.
Ich würde auf jeden Fall was mit ABS empfehlen und Einspritzanlagen sind wartungsärmer.
Ich hatte eine der letzten Zixxen in blau-weiß und heul der eigentlich immer noch hinterher, so ein schönes Bike.
Außer Inspektionen habe ich nie was dran machen müssen während der knapp 2 Jahre die ich sie hatte. Entscheidend ist sicher, was man ausgeben möchte, bzw. welchen Zustand der Bock hat, so gern ich auch schraube, aber inzwischen bin ich auch bequemer geworden und fahre lieber.
Übrigens ist "Tomcat" nur eine besondere Lackierung der Zixxe und keine offizielle Bezeichnung
Ich hatte die ZX10 „damals“ auch, von 1992-1994. Die ZX10 Tomcat ist trotz ihrer 998ccm auf Höchstgeschwindigkeit ausgelegt und entwickelt ihren Maximalen Drehmoment bei 9000 Umdrehungen, also für Deine geschilderten Bedürfnisse eher ungeeignet. Für die Schweiz würde ich mir eine Ducati Monster oder eine Z1000 holen. 120 kannst Du problemfrei ohne Verkleidung fahren. Ich selbst fahre eine 2015er Z1000 die kommt für einen 4 Zylinder extrem gut unten raus und oben rum fehlt ihr auch nix. Es kommt halt darauf an, was Du ausgeben willst.
Kaufen.
Die alte ZX10 ist weder ein Sammlerobjekt, noch wird sie mal hochpreisig. Ist ein gutmütiges Motorrad mit ordentlich Schub auch aus dem Keller, angenehm in der Schweiz-Variante, da deutlich leiser als die EU-Version.
Ich habe mit der auf Superbike-Lenker umgerüsteten ZX10 zahlreiche große Touren gefahren und war immer zufrieden. Obwohl ich Selbstschrauber bin und eigentlich alles, von Inspektionen bis kapitalen Motorschäden selbst machen kann, habe ich mir an meiner ZX10 nie die Hände schmutzig gemacht. Die lief einfach.
70.000 km sind dem Alter und dem Preis angemessen. Für Schweizer Verhältnisse sind 1000 Euro ein Schnäppchen.
Also da muss ich widersprechen, untenrum hat die Tomcat meiner Meinung nach nicht genug Schub, das hab ich ja auch bereits geschrieben und ich hatte auch einen leichten Motorschaden bei knapp 20.000km, aber wenn bei 70.000 noch nichts kaputt ist, sollte das ja halten. Allerdings ist sie ja mit knappen 260kg auch kein Leichtgewicht.
Man darf mir gerne widersprechen, das ändert jedoch nichts an meiner Aussage.
Ist subjektives Empfinden.
Der Motor meiner ZX10 hatte 101 kW. Ab 3000 Touren hat die kräftig geschoben.
Vielfach wurde die mit 72 kW (flache Vergaserdeckel) verkauft. Die geht lange nicht so gut.
Ich bin aber kein Heizer, sondern Tourenfahrer und ganz gern eher untertourig gefahren. Schont die Nerven und die Reifen, reduziert den Kraftstoffverbrauch (um 4-4,5l) und ermöglicht so ein entspanntes langes Fahren, auch mal 9-10 Stunden im Sattel. Das insbesondere auch aufgrund des SB-Lenkers.
Ich bin danach auf eine BMW K1100LT umgestiegen, der man Druck aus dem Keller nachsagt. Da war meine "schwarze Sau" besser.
Mittlerweile fahre ich nahezu ausschließlich Enduros und habe jegliches Interesse an Sport- und Sporttourenmotorrädern verloren. Aber an die "schwarze Sau" erinnere ich mich gerne. Wir haben viel gemeinsam erlebt.
Ich habe die von 2007 bis 2010 gefahren. 2011 bin ich auf die 1100er BMW umgestiegen.
Auf meiner website gibts noch eine Reisereportage aus 2010 mit der ZX10.
http://www.moppedsammler.de/touren-und-reisen/mehrtaegige-touren/
Man muss ganz herunter scrollen, "Tour de France 2010". In Etappen aufgeteilt.
Ich hatte ebenfalls eine offene Version, ich bin seitdem nie wieder so entspannt mit 160km/h oder schneller aufrecht sitzend über die Autobahnen gereist. Zuwenig Dampf hatte die auf jeden Fall nicht, man konnte sie herrlich schaltfaul bewegen. Auf Alpenpässen war sie m.e. nicht soo gut aufgehoben, aber irgendwas is ja immer.
Ich hatte die offene Version mit 101 KW, ich muss allerdings dazu sagen, ich war damals 22. Ich bin eventuell ein wenig dazu geneigt, sie mit meiner 2015er Z1000 zu vergleichen und das hinkt natürlich etwas. War ihrer Zeit definitiv voraus. Ist halt jetzt ein in die Jahre gekommenes Bike, aber für 1000 Öcken kannst nix falsch machen.
Das Ding ist Baujahr 89. Die ZXT00B ist ein gutes Motorrad. Und dass das insbesondere in der Schweiz für umgerechnet 1000 Euro ein Schnäppchen ist, schrieb ich ja bereits.
Ich habe meine Touren mit der schwarzen Sau noch gut in Erinnerung. Und ich habe mich auf der wohler gefühlt, als 2015 auf der 160 PS-Granate BMW K1300GT, 20 Jahre jünger und vollgestopft mit Elektronik, die schon mal den ganzen Bock lahm gelegt hat. Und die hat auch gebraucht noch 10.000 Euro mehr gekostet, als die ZXT00B.
Die Wartung der ZXT00B war pillepalle, Vergaser ausbauen und professionell reinigen war ein Kinderspiel, an die Ventile kam man gut ran und außer der Wartung und ein paar neuen Bremsscheiben habe ich nichts machen müssen.
Mach das mal an einer K1300GT (Ventile, Vergaser hat die ja keine mehr). Selbst mit meiner weitgehend voll ausgestatteten Werkstatt und dem BMW Diagnosegerät bekommt man da die Krise. An der Zixxe hab ich mit Schraubenschlüsseln gearbeitet, das erste, das ich bei den neueren BMWs benötige, ist dass GS-911 und meinen laptop. Die alte ZX10 ist ein tolles Bike zum Wiedereinstieg. Und in allen Bereichen stark genug. In der Schweiz fahren die Leute ohnehin vernünftiger.
Zitat:
@moppedsammler schrieb am 25. Februar 2020 um 21:13:30 Uhr:
Das Ding ist Baujahr 89. Die ZXT00B ist ein gutes Motorrad. Und dass das insbesondere in der Schweiz für umgerechnet 1000 Euro ein Schnäppchen ist, schrieb ich ja bereits.
Ich habe meine Touren mit der schwarzen Sau noch gut in Erinnerung. Und ich habe mich auf der wohler gefühlt, als 2015 auf der 160 PS-Granate BMW K1300GT, 20 Jahre jünger und vollgestopft mit Elektronik, die schon mal den ganzen Bock lahm gelegt hat. Und die hat auch gebraucht noch 10.000 Euro mehr gekostet, als die ZXT00B.
Die Wartung der ZXT00B war pillepalle, Vergaser ausbauen und professionell reinigen war ein Kinderspiel, an die Ventile kam man gut ran und außer der Wartung und ein paar neuen Bremsscheiben habe ich nichts machen müssen.
Mach das mal an einer K1300GT (Ventile, Vergaser hat die ja keine mehr). Selbst mit meiner weitgehend voll ausgestatteten Werkstatt und dem BMW Diagnosegerät bekommt man da die Krise. An der Zixxe hab ich mit Schraubenschlüsseln gearbeitet, das erste, das ich bei den neueren BMWs benötige, ist dass GS-911 und meinen laptop. Die alte ZX10 ist ein tolles Bike zum Wiedereinstieg. Und in allen Bereichen stark genug. In der Schweiz fahren die Leute ohnehin vernünftiger.
Wenn man das so liest frag man sich was 30 Jahre sog. "Fortschritt" eigentlich gebracht hat.
Hallo zusammen
Vielen lieben Dank für eure Rückmeldungen.
Ich denke ich bin handwerklich ziemlich begabt und würde das meiste am Motorrad selbst erledigen – denn die Motorradwerkstätten in der Schweiz (und im grenznahen süddeutschen “Speckgürtel”) machen einen sonst ziemlich schnell arm.
Wo ich einfach aus reinem Selbsterhaltungstrieb die Finger von lasse ist alles was mit Rädern/Reifen oder dem Bremssystem zu tun hat. Wenn es den Motor oder irgendwelche Elektrik dahinrafft wegen meiner “Talente”, ist es ja noch verschmerzbar. Bei einem fahrlässig selbst provozierten plötzlichen Bremsversagen, Reifentod oder Radlagerschaden in vollem Gallopp hört der Spass einfach auf.
Mal schauen was die Probefahrt, das Wartungsheft und ein nettes Gespräch mit dem bisherigen Halter zu Tage fördert, ich halte euch auf jeden Fall auf dem laufenden...
LG
TheHero
Zitat:
@nebukatonosor schrieb am 25. Februar 2020 um 22:37:10 Uhr:
Wenn man das so liest frag man sich was 30 Jahre sog. "Fortschritt" eigentlich gebracht hat.
Die Erkenntnis, die 1300GT gegen eine 05er 1200 GS einzutauschen, bei der das ABS ausgebaut ist.
Kann ich wieder alles problemlos selbst machen.
Und vom übrigen Geld eine schöne Reise.
Die ZX 10 Tomcat habe ich vor wenigen Jahren gesucht, gesucht, gesucht. Nix ordentlichers gefunden und bin dann über meine heutige Ninja gestolpert. I
Ich mag die Tomcat sehr.
Die ZX-10 hab ich auch von 90-92 gefahren. Am Nienstädter Pass haben mich die ganzen Deppen bewundert weil ich der einzige war der die Kurven auf der Ideallinie fahren kann. Mit der GS-1200 eiert man da schon mehr rum. Aber mit der Z1000, die ich natürlich auch gefahren habe, geht das fast so gut wie mit der GS500. Zum Schrauben an der ZX-10 braucht man natürlich mein außergewöhnliches Fachwissen was bei den anderen Pfuschern nicht vorhanden sein kann. Für die Schweiz mit ihrem Tempolimit würde ich die W-800 für einen Wiedereinsteiger empfehlen. Damit bin ich schon mehrfach gefahren und die Leistung überfordert selbst einen Schweizer nicht. Als ich neulich mit der XS 1100 gefahren bin habe ich auch gemerkt das die alten Bikes doch ganz schön schwer sind. Viel schwerer als die R 1150 die ich gestern gefahren habe. Ich fahre häufiger mit der XT 660 in die Schweiz. Mehr Leistung braucht auch kein anderer. Auch wenn er nicht so gut wie ich fahren kann. In Zukunft werde ich alle meine Fahrten mit all meinen Mopeds bei Youtube veröffentlichen damit die ganze Welt sehen kann wie toll ich doch bin.