Zylinderkopfdichtung Ölverlust
Hallo zusammen,
hab einen C180 Bj 94. Hat jetzt ca. 215 tkm drauf und bin mit ihm eigentlich ganz zufrieden (bis auf den Rost). Am Zylinderkopf direkt vorne über dem Lüfterrad sifft er ziemlich Öl. Der Mechaniker aus der MB-Werkstatt meinte, dass man den Kopf nachziehen müsste und er dann Dicht ist. Da gab es wohl auch von MB eine Aktion, die Zylinderköpfe auf kulanz nach zu ziehen (damals als er noch jung war).
Reicht es wirklich aus, nur die Zylinderkopfschrauben nach zu ziehen?? (Es ist kein Wasser im Öl, und es ist auch kein Öl im Wasser). Der Ölverlust selbst ist auch nicht so hoch. Zwischen den Ölwechseln brauch ich kein Öl nachkippen.
Wenn das reicht braucht man theoretisch nur den Deckel runter schrauben und die Zylinderkopfschrauben nachziehen, oder kommt dann sonst noch was dazu??
Gruß
6-topf
Beste Antwort im Thema
hey,
würde ich schön bleiben lassen - in aller Regel sind dort (wir sprechen vom Zylinderkopf) Dehnschrauben verbaut die genau auf einen bestimmten Drehmoment ausgelegt sind -
Bis auf wenige Ausnahmen gilt - Wenn man aus *irgendeinem* Grund (=Undichtigkeit) zwangsweise auf die Idee kommt, an derartigen Teilen rumzukurbeln, dann hat entweder jemand beim Einbauen Bockmist gebaut - oder es ist simpel und einfach etwas im Laufe der Zeit über'n Jordan gegangen... (lange Laufleistungen - auch eine Kopfdichtung verschleisst - wenn man überlegt was die aushalten muss)
Es gibt wesentlich mehr zerquetschte Dichtungen als welche, die zu lasch angezogen waren. Fast immer waren es stümperhafte Versuche, eine schon undichte Stelle durch "Nachknallen" dicht zu bekommen...
Meistens mit recht erheblichen Folgeschäden. Nur wenn in den Montageanweisungen *explizit* eine Vorgabe aufgeführt ist, daß nachgezogen werden MUSS - ich sagte NUR DANN - sollte dies auch durchgeführt werden.
zitat:
Wer Dehnschrauben mehr als einmal verwendet, bekommt *genau* das, was er damit bestellt hat - früher oder später einen Wasser- und Ölspringbrunnen. Nachziehen bitte nur im Notfall, wenn keine Möglichkeit besteht, die defekte Dichtung sofort zu tauschen und man sich noch mit der undichten "nach-hause-retten* möchte. Das kann funktionieren, muß aber nicht... - Häufig drückt es dann an der eh schon angeknabberten Stelle durch die erhöhte Druckkraft den mürben Rest erst richtig raus. Im übelsten Falle kommen dann recht schnell die ersten "Knabberspuren" in der Substanz des Zylinderkopfes. Dann ist es mit einem Dichtungstausch nicht mehr getan...
Oder nehmt, einfach eine neue Dichtung, einen Satz neuer Dehnschrauben und einen ordentlichen Drehmomentschlüssel - und gut ist...
Dann aber bitte *wirklich* nachziehen - zwei Durchgänge mit dem "versetzten Kreuzgang" nach Vorgabe der Anzugsreihenfolge mit den jeweils für den Durchgang vorgeschriebenen Drehmoment. Der erste Durchgang spannt und dehnt vor, der zweite sorgt für absolut gleichmäßige Kraftverteilung der Flächenpressung.
Gruß
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22 Antworten
Probier's doch mal mit dem Nachziehen. Das allein kostet ja nicht viel und wenn es dann gegessen ist, ist doch gut. Sollte die Dichtung aber schon angegriffen sein, muss sie halt neu.
Zitat:
Original geschrieben von 6-topf
Hallo zusammen,
hab einen C180 Bj 94. Hat jetzt ca. 215 tkm drauf und bin mit ihm eigentlich ganz zufrieden (bis auf den Rost). Am Zylinderkopf direkt vorne über dem Lüfterrad sifft er ziemlich Öl. Der Mechaniker aus der MB-Werkstatt meinte, dass man den Kopf nachziehen müsste und er dann Dicht ist. Da gab es wohl auch von MB eine Aktion, die Zylinderköpfe auf kulanz nach zu ziehen (damals als er noch jung war).
Reicht es wirklich aus, nur die Zylinderkopfschrauben nach zu ziehen?? (Es ist kein Wasser im Öl, und es ist auch kein Öl im Wasser). Der Ölverlust selbst ist auch nicht so hoch. Zwischen den Ölwechseln brauch ich kein Öl nachkippen.
Wenn das reicht braucht man theoretisch nur den Deckel runter schrauben und die Zylinderkopfschrauben nachziehen, oder kommt dann sonst noch was dazu??
Gruß
6-topf
Hallo
ja es reicht aus die Schrauben nach zu ziehen. es sind auch nicht die eigentlichen Zylinderkopfschrauben sondern die (ich glaube es sind 4 Schrauben, habs schon lange nicht mehr gemacht) 4 Schrauben im Steuergehäuse. wenn ich mich recht entsinne sind es Inbusschrauben.
Hallo mit wieviel nutenmeter sollte mann das machen danke
hey,
würde ich schön bleiben lassen - in aller Regel sind dort (wir sprechen vom Zylinderkopf) Dehnschrauben verbaut die genau auf einen bestimmten Drehmoment ausgelegt sind -
Bis auf wenige Ausnahmen gilt - Wenn man aus *irgendeinem* Grund (=Undichtigkeit) zwangsweise auf die Idee kommt, an derartigen Teilen rumzukurbeln, dann hat entweder jemand beim Einbauen Bockmist gebaut - oder es ist simpel und einfach etwas im Laufe der Zeit über'n Jordan gegangen... (lange Laufleistungen - auch eine Kopfdichtung verschleisst - wenn man überlegt was die aushalten muss)
Es gibt wesentlich mehr zerquetschte Dichtungen als welche, die zu lasch angezogen waren. Fast immer waren es stümperhafte Versuche, eine schon undichte Stelle durch "Nachknallen" dicht zu bekommen...
Meistens mit recht erheblichen Folgeschäden. Nur wenn in den Montageanweisungen *explizit* eine Vorgabe aufgeführt ist, daß nachgezogen werden MUSS - ich sagte NUR DANN - sollte dies auch durchgeführt werden.
zitat:
Wer Dehnschrauben mehr als einmal verwendet, bekommt *genau* das, was er damit bestellt hat - früher oder später einen Wasser- und Ölspringbrunnen. Nachziehen bitte nur im Notfall, wenn keine Möglichkeit besteht, die defekte Dichtung sofort zu tauschen und man sich noch mit der undichten "nach-hause-retten* möchte. Das kann funktionieren, muß aber nicht... - Häufig drückt es dann an der eh schon angeknabberten Stelle durch die erhöhte Druckkraft den mürben Rest erst richtig raus. Im übelsten Falle kommen dann recht schnell die ersten "Knabberspuren" in der Substanz des Zylinderkopfes. Dann ist es mit einem Dichtungstausch nicht mehr getan...
Oder nehmt, einfach eine neue Dichtung, einen Satz neuer Dehnschrauben und einen ordentlichen Drehmomentschlüssel - und gut ist...
Dann aber bitte *wirklich* nachziehen - zwei Durchgänge mit dem "versetzten Kreuzgang" nach Vorgabe der Anzugsreihenfolge mit den jeweils für den Durchgang vorgeschriebenen Drehmoment. Der erste Durchgang spannt und dehnt vor, der zweite sorgt für absolut gleichmäßige Kraftverteilung der Flächenpressung.
Gruß
Zitat:
Original geschrieben von pepsixx
hey,
würde ich schön bleiben lassen - in aller Regel sind dort (wir sprechen vom Zylinderkopf) Dehschrauben verbaut die genau auf einen bestimmten Drehmoment ausgelegt sind -
Bis auf wenige Ausnahmen gilt - Wenn man aus *irgendeinem* Grund (=Undichtigkeit) zwangsweise auf die Idee kommt, an derartigen Teilen rumzukurbeln, dann hat entweder jemand beim Einbauen Bockmist gebaut - oder es ist simpel und einfach etwas im Laufe der Zeit über'n Jordan gegangen... (lange Laufleistungen - auch eine Kopfdichtung verschleisst - wenn man überlegt was die aushalten muss)
Es gibt wesentlich mehr zerquetschte Dichtungen als welche, die zu lasch angezogen waren. Fast immer waren es stümperhafte Versuche, eine schon undichte Stelle durch "Nachknallen" dicht zu bekommen...
Meistens mit recht erheblichen Folgeschäden. Nur wenn in den Montageanweisungen *explizit* eine Vorgabe aufgeführt ist, daß nachgezogen werden MUSS - ich sagte NUR DANN - sollte dies auch durchgeführt werden.
zitat:
Wer Dehnschrauben mehr als einmal verwendet, bekommt *genau* das, was er damit bestellt hat - früher oder später einen Wasser- und Ölspringbrunnen. Nachziehen bitte nur im Notfall, wenn keine Möglichkeit besteht, die defekte Dichtung sofort zu tauschen und man sich noch mit der undichten "nach-hause-retten* möchte. Das kann funktionieren, muß aber nicht... - Häufig drückt es dann an der eh schon angeknabberten Stelle durch die erhöhte Druckkraft den mürben Rest erst richtig raus. Im übelsten Falle kommen dann recht schnell die ersten "Knabberspuren" in der Substanz des Zylinderkopfes. Dann ist es mit einem Dichtungstausch nicht mehr getan...
Oder nehmt, statt mich zu zwingen hier rumzuphilosophieren, einfach eine neue Dichtung, einen Satz neuer Dehnschrauben und einen ordentlichen Drehmomentschlüssel - und gut ist...
Dann aber bitte *wirklich* nachziehen - zwei Durchgänge mit dem "versetzten Kreuzgang" nach Vorgabe der Anzugsreihenfolge mit den jeweils für den Durchgang vorgeschriebenen Drehmoment. Der erste Durchgang spannt und dehnt vor, der zweite sorgt für absolut gleichmäßige Kraftverteilung der Flächenpressung.
Gruß
Die Schrauben im Steuergehäusedeckel sind KEINE Dehnschrauben, darum immer locker durch die Hose atmen. Die Schrauben wurden bei einer Charge nicht mit dem notwendigen Drehmoment angezogen, darum können die nachgezogen werden. Das Drehmoment habe ich im Moment nicht im Kopf. Kann ich morgen aber nachschauen
Zitat:
Original geschrieben von Dahoo
Die Schrauben im Steuergehäusedeckel sind KEINE Dehnschrauben, darum immer locker durch die Hose atmen. Die Schrauben wurden bei einer Charge nicht mit dem notwendigen Drehmoment angezogen, darum können die nachgezogen werden. Das Drehmoment habe ich im Moment nicht im Kopf. Kann ich morgen aber nachschauen
@Dahoo = kleiner Spaßvogel was
TE sprach, zitat "Der Mechaniker aus der MB-Werkstatt meinte, dass man den Kopf nachziehen müsste und er dann Dicht ist."
was sollte den das sonst für nen Kopf sein als der Zylinderkopf?
die Schrauben vom Steuergehäusedeckel hast erst du ins Spiel gebracht... (da war ich noch am Schreiben)
Morgen...!
Ich an deiner Stelle würde nix unternehmen. Wie du schon selbst festgestellt hast, verliert er soo wenig Öl, auch wenn es nach sehr viel mehr ausschaut, dass du selbst zwischen den Intervallen keines nachkippen musst.
"Never change a running system!!!"
Meiner suppt auch schon seit acht Jahren oder 200.000 km aus der Stirnwand. Einfach vor jedem TÜV sauber machen und die Sache ist gegessen.
Das Nachziehen der Zylinderkopfschrauben, bzw. deren Tausch bringt nix. Diese Erfahrung habe ich selbst gemacht. Das Nachziehen der Stirnwandschrauben wurde schon in älteren Freds als Lösung des Problems behandelt. ABER viele weisen, wie pepsixx, darauf hin, dass diese Schrauben nicht nachgezogen, sondern getauscht werden sollten. Diese Arbeit ist dann doch ein wenig umfangreicher!!!
Also, ich wünsche ne allzeit gute und angenehme Fahrt...
mfg André
Mein C200 sifft an bschriebener Stelle seit 70 000 km. Zwischen den Ölwechselintervallen fülle ich cirka einen halben Liter nach.
Ich habe ein Auge auf den Ölverbrauch und prüfe regelmässig Öl und Kühlwasser auf Auffälligkeiten.
Einen zwingenden Handlungsbedarf sehe ich nicht.
Wie schon erwähnt, kann das planlose Nachziehen an solch heiklen Schrauben einen kapitalen Schaden zur Folge haben.
Zitat:
Original geschrieben von 02663203
Hallo mit wieviel nutenmeter sollte mann das machen danke
Sir Isaac Newton verdiente sein Geld nicht im horizontalen Gewerbe, sondern er war ein genialer Physiker, der mit Principia Mathematica die Grundlagen der Mechanik niedergeschrieben hat.
Newtonmeter, abgekürzt Nm
@servicetool
Netter Gag aber er hat ja nicht "Nuttenmeter" geschrieben !
Willi
Hier mal was zu den Zylinderkopfschrauben,
als alter Motorschrauber.
eine neue Schraube vom 4 Zyl. ist 102mm lang ( M12 )
vom 6 Zyl 160mm
Wenn sich eine Schraube schon über 2,5 mm gedehnt hat,
d.h. wenn jetzt die Schraube 104,5mm lang ist, sollte sie
unbedingt durch neue ersetzt werden.
Die Schrauben sollten ganz leicht eingeoelt werden und in
3 Arbeitsgängen angezogen werden.
1. Alle Schrauben nach vorgeschriebener Reihenfolge mit 55Nm
anziehen.
2. Gleiche Reihenfolge wie 1, alle Schrauben um genau 90° nachziehen.
3. Das gleiche noch einmal um genau 90° nachziehen, somit werden die Schrauben
später nicht mehr nachgezogen.
Es ist aber zu empfehlen immer neue Schrauben zu nehmen um spätere
Undichtigkeiten zu vermeiden.
mfg. RollyHH
Danke mal für eure Antworten, werde mal noch weiter beobachten:-) Ist ja nicht so schlimm, außer die Ölflecken. Leider gabs beim C180 keine Plastikverkleidung unter dem Motor.
Gruß
6-topf
Hallo,,
das mit der Zylinderkopfdichtung kenne ich auch ganz gut,bei meinem C-280 hatte ich auch diese Probleme,einmal habe ich die Zylinderkopfdichtung auf Garantie gewechselt bekommen,das 2.Mal habe ich an der selben Stelle einen Ölleckage festgestellt und bin gut 1,5 Jahre damit gefahren ohne die Kofdichtung wechseln zulassen.Nach dieser Zeit mit geringem Ölverlust von ca. 2 ltr.auf 15.000km,fing auch der Wasserverlust an und dann habe ich mir die Kopfdicchtung ein 2.Mal wechseln lassen auf meine Kosten.
Das war 293.000 km dann der Fall,mit Wasserpumpe,leckende Ölpumpe,neue Steuerkette und Motorplanung,hat der Spass dann in einer freien Werkstatt 3.000€ gekostet,war zwar ein kleines Vermögen,aber ich bin zum Verkauf weitere 60.000 km mit dem Auto unterwegs gewesen,mit einem im Inneren kerngesunden Motor.
Bei meinem Reihen-6-Zylinder soll es sich um eine Kontruktionsbedingte Mangel der Kopfdichtung handeln,die in der Regel immer an der gleichen Stelle einen Schwachpunkt hatte,wo diese undicht wurde,in der Nähe des Lüftungsrades,dies war zweimal bei der Fall.
Gruss Uwe
im WIS gibt es dafür neue Schrauben (TORX ohne Scheibe, bisher Inbus mit Scheibe) mit einem größeren Kopf. Diese würde ich verbauen und mit dem vorgeschriebenen Drehmoment anziehen.