Autogas bleibt vorerst günstig: Der Bundestag folgt der Empfehlung des Bundesrates und setzt den Steuervorteil fort. Ab 2019 steigt der Preis trotzdem jährlich.
Berlin – Ja, nein, vielleicht: Die Zukunft von Autogas (LPG, Flüssiggas) war lange ungewiss. Ursprünglich sollte die 1994 eingeführte steuerliche Begünstigung des Kraftstoffs Ende 2018 auslaufen. Der Koalitionsvertrag von 2013 sah eine Verlängerung bis 2021 vor. Doch die Refinanzierung scheiterte, Finanzminister Schäuble kappte den Steuervorteil. Der Bundestag stimmte im Februar 2017 zu. Zwei Monate später empfahl der Bundesrat eine Überarbeitung des Gesetzesentwurfs. LPG leiste einen signifikanten Beitrag zum Klimaschutz und solle deshalb über einen längeren Zeitraum unterstützt werden. Die Koalition folgte nun der Empfehlung: Autogas bleibt bis 2022 günstig. Autogas (LPG) und Erdgas (CNG): Steuervergünstigung über 2018 hinausDer geänderte Gesetzesentwurf sieht allerdings vor, die Steuerbegünstigung ab 2019 zu senken. Jährlich fallen dann 20 Prozent des Vorteils weg. Ab 2023 zahlen LPG-Fahrer den vollen Steuersatz auf ihren Kraftstoff. Bleibt es beim aktuellen Kraftstoffpreis, kostet ein Liter Autogas mit voller Steuer etwa 75 statt 60 Cent. Der Kraftstoff rechnet sich also auch langfristig. Für die Änderungen im Gesetzesvorschlag stimmten die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD. Außerdem unterstützte "Die Linke" die Vergünstigung. Sie hatte bereits vorher einen Änderungseintrag eingereicht. Kurios: Die Grünen enthielten sich. Keine Änderungen gibt es bei der Besteuerung von Erdgas. Hier folgt der neue Vorschlag dem alten: CNG behält den aktuellen Steuervorteil bis 2024. Danach wird die Vergünstigung gesenkt und fällt Ende 2026 vollständig weg. Eine gute Nachricht für die Autohersteller: Einige setzen auf Erdgas, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren. |