Mercedes will Tesla in der Königsdisziplin schlagen: Ab 2020 könnte ein Konkurrent zum Model S auf S-Klasse-Niveau starten. Erste Fotos und Details zum Mercedes EQS.
Quelle: sb-Medien | Stefan Baldauf Berlin – Es wird sie gewurmt haben beim Daimler. Die Mercedes S-Klasse musste sich im vergangenen Jahr dem Rivalen Tesla Model S geschlagen geben. Vom Elektroauto wurden laut Zahlen des Marktforschers Jato europaweit mehr als 16.000 Autos verkauft. Die S-Klasse – weltweit führend in der Luxusklasse – kam nur auf knapp 13.400 Exemplare. Und dabei sind die größten Märkte der EU bisher kaum elektrisch unterwegs. Wenn sie aufholen, soll sowas nicht mehr passieren. Daimler arbeitet an einem elektrischen Auto im Segment von S-Klasse und Model S. Mercedes-Entwicklungsingenieur Michael Kelz hatte das schon im April gegenüber dem britischen Magazin Autocar bestätigt. Daimler-Chef Dieter Zetsche sagte wenig später am Rande der Konferenz "Bosch Connected World", sein erstes eigenes Elektroauto werde der EQS sein. Mercedes EQS: Elektrische S-Klasse auf TestfahrtQuelle: sb-Medien | Stefan Baldauf Jetzt können wir einen ersten Blick auf Zetsches nächsten Wagen werfen. Das künftige Spitzenmodell der Elektromarke EQ fuhr unserem Erlkönigfotografen vor die Linse. Stark getarnt, um die Seitenlinie zu kaschieren, und auf abgesperrtem Gelände. Trotz der Planen an Front und Heck lässt sich schon einiges erahnen: Die A-Säule liegt flach im Wind, der Vorderwagen wird kürzer als bei der klassischen S-Klasse, der Radstand wird lang. Mercedes lässt das Heck nach Kombi aussehen, doch der Eindruck täuscht: Der EQS dürfte ein sportliches Limousinenheck nach Art eines Mercedes CLS oder eben eines Tesla Model S bekommen. Technische Eckdaten sind noch nicht bekannt. Der EQS soll auf der modularen Elektro-Architektur (MEA) von Daimler basieren. Er könnte eines der ersten Modelle von Mercedes sein, das auf dieser reinen Elektro-Plattform aufbaut. Der 2019 startende EQC, in dem wir bereits mitfahren durften, wurde noch auf einer weiterentwickelten MRA-Plattform von C- oder E-Klasse entwickelt. Mercedes EQS: Zwei Elektromotoren, mindestens 408 PSQuelle: Daimler Alle Elektromodule stammen jedoch aus dem neuen Elektrobaukasten und können entsprechend flexibel eingesetzt werden. Wir rechnen daher beim EQS mit je einem Elektromotor an Vorder- und Hinterachse, genau wie beim EQC. Dort leisten sie jeweils 150 kW (204 PS) und liefern geschätzt an die 700 Newtonmeter Drehmoment. Standesgemäß motorisiert wäre der EQS damit. Kräftigere Motoren sollten jedoch bei Bedarf kein Problem sein. Bei der Akkukapazität wird Mercedes im Vergleich zum EQC zulegen. Dort spricht der Hersteller derzeit von „70 kWh Plus“, die Reichweite gibt er mit rund 500 Kilometern nach NEFZ an. Der EQS hätte Platz für mehr als die 400 Pouch-Zellen des EQC. Sein Gewicht könnte wegen der dedizierten Plattform in etwa auf dem Niveau des EQC liegen (ca. 2,5 Tonnen). Zudem dürfte sich bei der Energiedichte bis zum Marktstart noch ein wenig tun. Im Tesla Model S steckt aktuell ein Akku mit bis zu 100 kWh Kapazität. Wir gehen davon aus, dass Mercedes da nicht zurückstehen will. Gegenüber Autocar kündigte Daimler-Mann Kelz an, dass der EQS schon 2020 auf den Markt kommen könnte, spätestens 2022. Bis dahin will Daimler 10 reine Elektromodelle im Angebot haben, Smart inklusive. Das erste der neuen Marke EQ wird der EQC, dessen Premiere wir noch in diesem Herbst erwarten. Der Marktstart ist für 2019 vorgesehen. Ein kompakter Stromer namens EQA könnte ebenfalls noch vor dem EQS kommen.
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