Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) schaut bei Audi vorbei. Die Behörde will sich ein Bild darüber machen, wie der Hersteller bei den Softwareupdates und beim WLTP vorankommt.
Ingolstadt - Nach der Staatsanwaltschaft nimmt auch das Kraftfahrzeug-Bundesamt (KBA) den Dieselskandal bei Audi vor Ort in Ingolstadt unter die Lupe. Die Fachleute der Behörde wollen sich an diesem Mittwoch "bei Audi über den aktuellen Stand der Aufklärungsarbeit in der Dieselkrise informieren", wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. "Wir wissen, dass wir viel Vertrauen zurückgewinnen müssen", erklärte Audi-Einkaufsvorstand Bernd Martens, Leiter der internen Taskforce, die die Dieselkrise aufarbeiten soll. Audi-Chef Rupert Stadler sitzt seit Anfang vergangener Woche in Untersuchungshaft - es steht der Vorwurf im Raum, dass der Spitzenmanager Einfluss auf Zeugenaussagen seiner Untergebenen zum Dieselskandal nehmen wollte. Die Münchner Staatsanwaltschaft hatte im Laufe der Ermittlungen sowohl die Unternehmenszentrale als auch Stadlers Wohnhaus durchsucht. Nun wird auch das KBA in Ingolstadt vorstellig. Ein Thema ist laut Audi die Überarbeitung der Steuersoftware für die Dieselmotoren. Außerdem will das KBA wissen, ob Audi das neue internationalen WLTP-Prüfverfahren für die Abgas- und Verbrauchswerte vorschriftsmäßig umsetzt - eine wesentliche Voraussetzung für die Erteilung der so genannten Gesamtbetriebserlaubnis für neue Fahrzeuge durch das Bundesamt. "Unser höchstes Interesse gilt der rückhaltlosen Aufklärung", sagte Martens. "Das wollen wir morgen bei der Zertifizierung auch an unseren Prüfständen unter Beweis stellen." Quelle: dpa |