Erster Auftritt mit der fertigen Karosserie: Audi zeigt erstmals die dicken Backen des nächsten RS7, zunächst allerdings noch unter Tarnfolie. Alle Details.
Berlin – Aus dem RS7 macht Audi kein großes Geheimnis. Schon vor einem Jahr waren erste Versuchsträger auf öffentlichen Straßen unterwegs, damals noch mit schmaler Karosserie und Platzhaltern an den Radhäusern. Jetzt hat unser Fotograf erstmals ein fertiges, aber komplett getarntes Auto erwischt. Die wichtigste Neuerung: Der neue Audi RS7 bekommt dicke Backen. Sein Vorgänger fuhr mit der Karosserie des A7. Audi erklärte: Verbreiterte Kotflügel würden das Auto unpraktisch machen. Auch ohne zusätzliches Blech sei er fast so breit wie ein RS6. Man beschränkte sich auf dicke Schweller und Schürzen. Beim neuen Modell ändert sich dies. Audi RS7: 22-Zöller und Hybrid-Theorien Zum Antrieb des RS7 gibt es viele Spekulationen. Der Porsche Panamera Turbo S gilt als Kandidat für eine Technikspende. In ihm leisten ein 4,0-Liter-V8-Benziner und ein Elektromotor gemeinsam 680 PS und 850 Newtonmeter Drehmoment. Damit wäre der RS7 Audis erstes RS-Modell mit Elektro-Unterstützung. Technisch wäre das umsetzbar. Ein Plug-in-Modell ist in der Baureihe vorgesehen, Bauräume für Akku und Antrieb sind vorhanden. Nur das Getriebe passt nicht: Porsche setzt im Panamera ein PDK mit acht Gängen ein, das der Zulieferer ZF für den modularen Standardbaukasten entwickelt hat. Der A7 basiert auf dem modularen Längsbaukasten. Motor und Getrieben sitzen weiter vorn im Auto. Der RS7 wird keine Panamera-Kopie Hier kommt der 4,0-Liter-V8 zum Einsatz, der unter anderem Porsche Panamera und Lamborghini Urus antreibt. Audi entwarf den Motor und baute ihn in den alten RS7, Porsche überarbeitete den Antrieb umfassend. Nach wie vor sitzen zwei Turbolader zwischen den Zylinderbänken. Der Motor deckt einen Leistungsbereich von 460 (Panamera GTS) bis 650 PS (Urus) ab. Ein Blick ins Segment deutet an, wie stark der neue RS7 wird. Ausschlaggebend ist die Business-Klasse in ihren stärksten Versionen, also BMW M5 und Mercedes E 63 AMG. Wir erwarten mindestens 600 PS und etwa 800 Newtonmeter Drehmoment. Eine Achtgang-Automatik wird die Kraft an alle vier Räder verteilen. Mild-Hybrid: 48 Volt im Audi RS7 Das 48-Volt-Netz ermöglicht weitere Extras. In den SQ7 baut Audi einen Wankausgleich, der die Karosserie in Kurven gerade hält. Im gleichen Auto und im nächsten Audi S7 (2019) verkürzt eine elektrisch angetriebener Verdichter das Turboloch. Beide Optionen ließen sich im RS7 einsetzen. Ob Audi sie umsetzt, ist noch nicht bekannt. Alles, was es im Vorgänger gab, wird es dagegen sicher in den neuen RS7 schaffen. Dazu gehören das optionale Sperrdifferenzial an der Hinterachse, adaptive Dämpfer und ein Paket, das die Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h (Serie, abgeregelt) auf 280 oder 305 km/h erhöht. Hinzu kommen alle Extras des A7, unter anderem das große Infotainmentsystem mit zwei Touchscreens. Audi RS6 und Audi RS7 mit identischer TechnikDer Audi RS7 startet frühestens im kommenden Jahr. Audi wird zunächst das S-Modell (V6-Biturbo, 450 PS) vorstellen, die stärkste Motorisierung folgt später. Die Technik des RS7 wird unverändert im RS6 zum Einsatz kommen. Preislich orientieren sich die Autos an ihren Vorgängern in der hohen Leistungsklasse. Für den RS7 bedeutet das: Der Basispreis wird bei gut 120.000 Euro liegen. |
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