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Hennessey Goliath 6x6: Pick-up mit 6x6-Antrieb - Ein Chevy Silverado mit drei Achsen und 714 PS

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US-Tuner Hennessey macht Chevrolets Pick-up Silverado zum Goliath. Mit dritter Achse und zusätzlichem Kompressor. Verrückt, diese Amis? Ähnliches gab es bei Mercedes.

714 PS, 914 Nm und eine dritte Achse: Mit dem Goliath 6x6 bringt US-Tuner Hennessey die extremste Variante des Chevrolet Full-Size Pick-ups Silverado 714 PS, 914 Nm und eine dritte Achse: Mit dem Goliath 6x6 bringt US-Tuner Hennessey die extremste Variante des Chevrolet Full-Size Pick-ups Silverado Quelle: Hennessey

Sealy, Texas – Bei US-Tuner Hennessey neigt man zum Extrem. In Bezug auf die Leistung bei praktisch jedem Modell der Firmengeschichte. Hinsichtlich des Top-Speed zumindest beim (planmäßig) 300 Meilen schnellen Hypercar Venom F5. Und in diesem Fall bei der Offroad-Kompetenz: Der Goliath kommt mit drei Achsen, jede von ihnen ist angetrieben. Der Pick-up auf Basis des neuen Chevrolet Silverado ist nicht das erste derartige Fahrzeug im Programm. Aber das stärkste. Das Vorbild stammt von Mercedes, irgendwie.

714 PS und 914 Nm Drehmoment

Abgesehen von der dritten Achse unterscheidet sich der Goliath 6x6 durch spezielle Stoßstangen und den Überrollbügel mit LED-Galerie vom Chevrolet Silverado Abgesehen von der dritten Achse unterscheidet sich der Goliath 6x6 durch spezielle Stoßstangen und den Überrollbügel mit LED-Galerie vom Chevrolet Silverado Quelle: Hennessey Nicht dass ein serienmäßiger Chevrolet Silverado keine imposante Erscheinung wäre. Der in mehreren Radständen angebotene US-Truck zählt zum Full-Size-Segment. Übersetzt auf europäische Verhältnisse bedeutet das: sehr, sehr groß. In der Trail-Boss-Ausstattung soll er bereits über passable Steigfähigkeit verfügen.

Doch verglichen mit dem Hennessey Goliath 6 x 6 wirkt das Basis-Modell so gewöhnlich wie ein VW Golf. Abgesehen von der dritten Achse verbauen die Texaner andere Stoßfänger sowie einen Überrollbügel mit LED-Scheinwerfergallerie. Auf Wunsch steckt im extremen Silverado eine Bremsanlage von Brembo. Im Innenraum kommt es ebenfalls zu noch nicht näher spezifizierten Anpassungen.

Die Adaptionen im Motorraum kommuniziert die Schmiede um Firmengründer John Hennessey konkreter: Das 6,2-Liter-Aggregat wird um ein selbst entwickeltes Kompressor-Set und eine eigens angefertigte Auspuffanlage ergänzt. Damit leistet der Achtzylinder 714 PS (bei 6.200 Umdrehungen), das Drehmoment soll bei 914 Nm (bei 4.200 Umdrehungen) liegen. Das ist eine Steigerung in der Größenordnung eines Hot-Hatch-Aggregates: Plus 289 PS und 395 Newtonmeter im Vergleich zum bereits potenten Serienmotor. Der Tuner hält rund 4,5 Sekunden für den Sprint von 0 auf 60 Meilen (rund 96 km/h) für realistisch. An mangelnder Traktion wird es jedenfalls nicht scheitern.

24 Modelle sollen entstehen, der Startpreis liegt bei 318.643 Euro. Die Kosten für den zugrunde liegenden Chevrolet Silverado sind bereits enthalten. Der spannendste Punkt wird erst später in die Aufpreisliste aufgenommen. Demnächst soll es ein Stroker-Set geben - also mehr Hubraum durch eine geänderte Kurbelwelle. Dann steigt die Leistung auf 819 PS.

Dauerkonkurrent aus eigenen Reihen: VelociRaptor

Hennesseys erster Pick-up mit Sechsrad-Antrieb: Auf Basis eines Ford F150 Raptor bauen die Texaner diesen VelociRaptor Hennesseys erster Pick-up mit Sechsrad-Antrieb: Auf Basis eines Ford F150 Raptor bauen die Texaner diesen VelociRaptor Quelle: Hennessey Stärker als die einzige Alternative in Hennesseys Portfolio ist schon der Serien-Goliath. Für Chevrolet-Fans ist das entscheidend. Denn der ebenfalls als 6 x 6 erhältliche VelociRaptor basiert auf einem Ford F150. In den USA stehen F-Serie und Silverado zueinander wie einst in Deutschland GTI und Manta. Jüngst wurde die Thematik durch die Tatsache aufgeheizt, dass Chevy in der Werbung die vermeintlich geringere Belastbarkeit der Ford-Ladefläche thematisierte. Auf die Hennessey-Modelle lässt das keine Rückschlüsse zu, beide Böden entstehen beim Tuner selbst.

Dem Veloci-Raptor (und der Komik des Namens) liegt das F150-Top-Modell Raptor zugrunde. Hennessey steigert die Leistung des doppelt aufgeladenen 3,5-Liter V6 von 457 auf mehr als 600 PS. Konkrete Preise nennt der Tuner nicht.

Der Sechsrad-Benz war teurer

Mercedes brachte 2013 die Sechsrad-Variante der G-Klasse. Der G63 AMG 6x6 startete bei 451.000 Euro Mercedes brachte 2013 die Sechsrad-Variante der G-Klasse. Der G63 AMG 6x6 startete bei 451.000 Euro Quelle: Mercedes / sp-x Dass der Tuner zwei derart ähnliche Modelle parallel im Programm führt, könnte dem positiven Echo zur Mercedes Sechsrad-Version der G-Klasse geschuldet sein. Wir erinnern uns: Der G 63 AMG 6 x 6 war der Serien-Ableger eines für das australische Militär entwickelten Fahrzeuges.

Die Soldaten mussten schmächtige Diesel fahren, Zivilisten erhielten einen 5,5-Liter-V8 mit zwei Turboladern. Mit dem 544 PS starken Offroader sprach Mercedes vordergründig betuchte Kunden im nahen Osten an. Das Basismodel startete bei 451.000 Euro. Preistechnisch neigt man eben nicht nur bei Hennessey zum Extrem.

 

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