Ein Elektro-Auto mit dem Charme eines Einkaufswagens. Doch der Bajoun E100 stellt vieles in Frage: Wer sagt, ein Tesla Model 3 sei leistbar und ein Smart Fortwo klein?
Liuzhou / China – Tesla ruft rund 30.000 Euro für sein Model 3 aus und nennt es “leistbar”. Was ist dann der elektrische Bajoun E100 zu Preisen ab rund 4.500 Euro? Freilich: Manche Menschen würden wohl die doppelte Summe hinlegen, nur um das unförmige Auto nicht fahren zu müssen. Dabei ist der Zweisitzer weit ernsthafter als sein Auftritt. Und kein Billig-Auto im klassischen Sinn. Der E100 lässt sogar den Smart riesig wirken Abgesehen davon haben die Zweisitzer viel gemeinsam. Beide wurden als Gemeinschaftsprojekt großer Unternehmen geboren: beim Smart schlossen sich zuletzt Mercedes und Renault zusammen, beim E100 waren es General Motors und der Joint-Venture-Partner Shanghai Auto Industrie Group (SAIC). Er wird dem chinesischen Markt vorbehalten bleiben. Wie der Smart bei uns, ist der Bajoun im Reich der Mitte ein Lifestyle-Produkt, kein entbehrungsreiches Low-Cost-Car. Parksensoren für das 2,5-Meter-Auto Die Basisversion kommt mit einem Wifi-Hot-Spot und LCD-Touchscreen an der Mittelkonsole. Und auch wenn das Auto denkbar knapp hinter dem Gesäß des Fahrers endet: Parksensoren sind ebenfalls dabei. Das wahre Ausstattungshighlight ist aufpreispflichtig und aus europäischer Sicht ungewohnt: Bessere Luftfilter in der Klimaanlage. Volle Hütte für umgerechnet 6.151 EuroBewohner der Smog-geplagten Mega-Citys werden hier ihr Kreuzchen machen. Und dennoch einigermaßen günstig wegkommen. Auf mehr als 6.151 Euro lässt sich der Preis nicht hochtreiben. Mitverantwortlich dafür: Massive Elektro-Förderungen von Staat und Region. Vorerst ist der E100 ausschließlich in der Provinz Guangxi erhältlich. Dort registrierten sich mehr als 5.000 potenzielle Käufer für ein Modell aus der Vorab-Serie mit 200 Exemplaren. Nun legten GM und die Joint-Venture-Partner 500 weitere E100 auf, auch die werden schnell vergriffen sein. |
