Nach mehr als 60 Jahren soll die Corvette zum Mittelmotor-Sportler werden. Ein Erlkönig testete auf dem Nürburgring - mit so wenig Tarnung zeigte sich die C8 noch nie.
Nürburgring – Was wir hier sehen, ist womöglich der größte Stilbruch in der amerikanischen Sportwagen-Geschichte: Seit 1953 sitzt der Motor bei einer Chevrolet Corvette vorne. Bei der achten Generation (C8) rückt er wohl zwischen die Achsen. Erste Gerüchte zur Mittelmotor-Vette kamen Ende 2017 auf, kurz darauf kursierten Bilder von in Planen gehüllten Versuchsfahrzeugen. Die Proportionen des Erlkönigs verbarg das nicht: Kurze Haube, langes Heck. Typisch Mittelmotor. Nun fuhr unserem Fotograf auf dem Nürburgring eine weit weniger getarnte C8 vor die Linse. Akte Y: Laufen alte und neue "Vette" parallel? Ist der Frontmotor im Kult-Sportler damit Geschichte? Zumindest nicht sofort, die aktuelle C7 soll erst 2021 auslaufen. Brancheninsider rechnen jedoch mit einer Präsentation der C8 auf der Detroit Motorshow Anfang 2019. Damit wären Front- und Mittelmotor-Corvette eine Zeit lang parallel erhältlich. Intern war im Dokument von Y1- und Y2-Modell die Rede – wohl ein Verweis auf einen ähnlichen technischen Unterbau. Die Corvette baut seit 1984 auf dem Y-Chassis von GM. Kommuniziert würde wohl eine andere Bezeichnung. Zum Beispiel der Namenszusatz „Zora“ für die Corvette C8. Jedenfalls ließ sich Chevrolet die Bezeichnung bereits schützen. US-Medien glauben an einen Verweis auf den Ingenieur der ersten Corvette, den Belgier Zora Arkus-Duntov. Der Techniker entwickelte später auch ein Concept-Car mit V8-Motor – untergebracht im Heck. Zwei neue Biturbo-Motoren Aktuell haben Vetten-Kunden die Wahl zwischen einem Siebengang-Handschaltgetriebe und einer Achtgang-Wandlerautomatik. Die Mehrheit entscheidet sich gegen das Kupplungspedal, beim Modellwechsel könnte die manuelle Variante gänzlich entfallen. Dann soll ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe des mexikanischen Zulieferers Tremec die Kraft an die Hinterräder leiten. Denkbar ist auch eine Lösung mit zehn Gängen und Drehmomentwandler. Welche Technik nun auch im Detail zwischen die Achsen der nächsten Chevrolet Corvette findet: Dank geringerer Fahrzeughöhe, längerem Radstand und konzeptbedingt besserer Gewichtsverteilung könnte die Vette der achten Generation schneller werden als die aktuelle Baureihe. Gut möglich, dass die Corvette C8 bald nach ihrem Marktstart auf den Nürburgring zurückkehrt - dann nicht mehr nur zu Testzwecken. Sondern zur Rundenzeiten-Jagd.
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