Größere Zahl, kleinerer Motor – zur Modellpflege ändert Mercedes viel an S-Klasse Coupé und Cabrio. Aber der Reihensechser mit 48-Volt-Netz fehlt im Line-up.
Stuttgart – Käufer von S-Klasse Coupé und Cabrio müssen sich auf größere Zahlen einstellen. Vor allem bei jenen auf dem Heckblech: Mit der Modellpflege bekommen die großen Zweitürer die aktuelle Mercedes-Nomenklatur. Hinzu kommen viele Neuerungen, die wir vom Facelift der Limousine kennen. Auf Manches müssen die Zweitürer jedoch verzichten. Mercedes S-Klasse Coupé und Cabrio: „Mopf“-MotorenNeu sind die Typenbezeichungen der beiden Benziner. Der S 400 4Matic heißt künftig S 450 (nur Coupé), der S 500 wird zum S 560. Unterschied zur Limousine: Neue Zahlen bedeuten hier nicht unbedingt neue Motoren. Im S 450 arbeitet weiterhin der alte 3,0-Liter-V6. Der bekommt ein neues Getriebe mit neun Gängen und sprintet dadurch etwas schneller. Mercedes nennt 5,5 statt bisher 5,6 Sekunden auf Tempo 100. In den S-Klasse-Limousinen ersetzt ein Reihensechser mit 48-Volt-Bornetz (M256) den V6. Den gibt es im S 450 Coupé nicht. Der S 500 mit dem neuen 3,0-Liter-R6 fehlt ebenfalls im Programm. Wir rechnen nicht damit, dass sich das ändern wird. Neu ist der Motor in S 560 und S 560 4Matic. Mercedes ersetzt alle Achtzylinder durch den 4,0-Liter-V8 von AMG, der unter der Kennung M178 im Sportwagen AMG GT läuft. Im S 560 heißt er M176 und leistet 469 PS sowie 700 Newtonmeter Drehmoment. Dabei soll der V8 weniger verbrauchen als der V6. Daimler gibt den S 450 4Matic mit 8,9 Litern nach NEFZ an, den S 560 4Matic mit 8,7 Litern. Hier hilft unter anderem die Zylinderabschaltung. Mercedes-AMG S 63 4Matic+ mit 612 PSDer gleiche Grundmotor steckt im S 63 4Matic+. 612 PS und 900 Newtonmeter treffen auf den überarbeiteten vollvariablen Allradantrieb, der in der E-Klasse debütierte. Statt eines Siebengang-Doppelkupplungsgetriebes setzt AMG das neue Neungang AMG Speedshift-Getriebe mit nasser Anfahrkupplung statt Drehmomentwandler ein. Topmodell bleibt der AMG S 65 mit 6,0-Liter-V12. Der leistet wie bisher 630 PS und 1.000 Newtonmeter Drehmoment und schaltet mit AMGs Siebengang-DCT. Die Motoren der Zweitürer im Überblick
Äußerlich verändern sich vor allem die AMG-Modelle. Mercedes verpasst S 63 und S 65 den sogenannten Panamericana-Grill. Den führt der Hersteller seit dem Facelift des GT für alle großen AMG-Modelle ein. Weniger ins Auge fallen die neuen Rückleuchten. Mercedes setzt zum ersten mal OLED-Technologie ein. Im Innenraum setzt Mercedes nun das aktuelle Widescreen-Display ein, das zwei 12,3-Zoll-Bildschirme unter einem gemeinsamen Deckglas vereint. Kompatible Smartphones laden kabellos, Iphones und Android-Handys lassen sich per Carplay oder Android Auto mit dem Infotainment verbinden. Verbesserte Assistenten in S-Klasse Coupé und CabrioBei den Assistenten folgen Coupé und Cabrio ebenfalls der Limousine und fahren nun ein bisschen autonomer. Die Distronic-Plus reduziert in Kurven, vor Kreuzungen oder in Kreisverkehren automatisch die Geschwindigkeit. Dafür nutzt das System mehr Kartendaten des Dienstes "Here" als bisher. Die Magic Body Control mit Kurvenneigefunktion hat Mercedes etwas verbessert. Jetzt legt sich das Coupé bei Geschwindigkeiten von bis zu 180 km/h um bis zu 2,65 Grad in die Kurve. Das soll die auf die Insassen einwirkenden seitlichen G-Kräfte abmildern. Das Cabrio federt serienmäßig mit dem adaptiven Luftfahrwerk. Am neuen Lenkrad gibt es berührungsempfindliche Bedienflächen. Die Sprachsteuerung beherrscht 450 Befehle und kann nun auch Fahrzeugfunktionen wie die Klimaanlage oder die Sitzbelüftung steuern. Außerdem hält die sogenannte „Energizing“ Komfortsteuerung Einzug in die Zweitürer. Damit lassen sich Klimaanlage, Licht- und Musikstimmung, Sitzheizung und -belüftung auf bis zu sechs verschiedene Programme einstellen. Der Kunde soll so "je nach Stimmung oder Bedürfnis" sein eigenes, spezielles "Wellness-Set-up" finden. |