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Studie: Ladesäulen sind sogar in Städten knapp - Löchriges Netz für E-Mobilität in deutschen Städten

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Lademöglichkeit für E-Autos sind selten in Deutschland. Sogar in Großstädten kommt oft nur eine Elektroladesäule auf mehrere tausend Einwohner.

Wer laden will muss suchen: Vielerorts in Deutschland teilen sich mehrere tausend Einwohner eine Ladesäule Wer laden will muss suchen: Vielerorts in Deutschland teilen sich mehrere tausend Einwohner eine Ladesäule Quelle: dpa/picture-alliance

München - In deutschen Großstädten herrscht weiterhin Ladesäulenknappheit. Vielerorts kommt nur eine Stromtankstelle auf tausende Einwohner, wie eine Studie des Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen ermittelt hat. Selbst in Elektroauto-Hochburgen wie Stuttgart, Unternehmenssitz von Mercedes und Porsche, teilen sich demnach 2.694 Menschen eine Ladesäule. Zum Vergleich: In der Vorzeigestadt Amsterdam kommt eine Säule auf 650 Einwohner. Insgesamt gibt es in der niederländischen Hauptstadt rund 1.300 Strom-Tankstellen. In den 50 größten deutschen Städten zusammen sind es insgesamt nur knapp 600 mehr.

Stuttgart ist in Deutschland noch der positive Ausreißer. Auf Rang zwei des Städtevergleichs folgt Osnabrück, wo sich bereits 7.113 Einwohnern eine Ladesäule teilen, in Mülheim auf Rang drei ist das Verhältnis 7.935 zu eins. Auch in den Metropolen sieht es nicht besser aus: Berlin hat eine Ladesäule pro 10.597 Einwohner, bei München liegt die Zahl bei 12.868 Einwohnern. Absolutes Schlusslicht unter den 50 größten deutschen Städten ist Solingen, wo auf knapp 159.000 Einwohner drei Ladesäulen kommen – das entspricht einem Verhältnis von 53.000 zu 1. Mangels einer einheitlichen Ladesäulenliste haben die Wissenschaftler Daten von sechs einschlägigen Webseiten verarbeitet.

Eine schnelle Verbesserung der Ladesäulen-Situation in den Städten ist nicht in Sicht. Zwar hat die Bundesregierung 300 Millionen Euro an Fördergeldern für Kommunen und Stromversorger bereitgestellt, doch das reicht höchstens für 15.000 Ladesäulen – also eine pro 5.300 Einwohner. Noch fährt aber auch nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung ein E-Mobil; doch dürfte die Zahl gegen Ende des Jahrzehnts deutlich steigen, wenn attraktive neue Modelle auf den Markt kommen und Fahrverbote mindestens im Ausland vielleicht aber auch in den Zentren großer Städte drohen.

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