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Karl-Thomas Neumann von Opel zu Audi? - Neumann tritt zurück, Lohscheller neuer Opel-Chef

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Update: Opel gab heute den Rücktritt des Opel-Chefs Karl-Thomas Neumann bekannt. Nachfolger wird der bisherige Finanzchef Michael Lohscheller.

Will PSA Neumanns Elektro-Pläne nicht mittragen - oder lockt der Audi-Chefsessel? Neumann will nach dem Übergang von Opel an PSA komplett aus der Opel-Führung zurücktreten Will PSA Neumanns Elektro-Pläne nicht mittragen - oder lockt der Audi-Chefsessel? Neumann will nach dem Übergang von Opel an PSA komplett aus der Opel-Führung zurücktreten Quelle: dpa/Picture Alliance

Update 14:45 Uhr: Überarbeitet nach offizieller Meldung

Frankfurt - Opel-Chef Karl-Thomas Neumann will den Autobauer verlassen, wenn dieser endgültig an den Peugeot-Mutterkonzern PSA übergeht. Entsprechende Medienberichte hat Opel heute bestätigt.

Karl-Thomas Neumann tritt demnach mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Sprecher der Geschäftsführung zurück. Er bleibe Mitglied der Geschäftsführung, bis der Verkauf der bisherigen GM-Tochter an PSA umgesetzt sei. Der neue Opel-Chef wird der Meldung zufolge der bisherige Finanzchef Michael Lohscheller.

Lohscheller verantwortet seit September 2012 die Opel-Finanzen. Der Diplom-Kaufmann sammelte schon vor seiner Zeit in Rüsselsheim über viele Jahre Erfahrungen in der Automobilbranche: Er arbeitete bei Daimler, Mitsubishi und Volkswagen. Der 48-Jährige ist verheiratet und hat zwei Kinder.

PSA-Konzernchef Carlos Tavares äußerte sich dazu am Wochenende nur indirekt. Jeder müsse seine persönliche Entscheidung treffen, sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ, Montagausgabe). Neumann habe die Qualitäten, es sei ihm bislang aber leider nicht gelungen, Opel nachhaltig in die Gewinnzone zu führen.

Der bisherige Opel-Chef Karl-Thomas Neumann lässt sich folgendermaßen zitieren: „[Es war] eine schwierige, persönliche Entscheidung, Opel/Vauxhall mit dem Übergang an die PSA-Gruppe zu verlassen. Ich bin stolz auf das Team und darauf, was wir gemeinsam erreicht haben. Ich habe keinen Zweifel daran, dass Opel/Vauxhall mit dem Wechsel zur PSA-Gruppe noch erfolgreicher und stärker aufgestellt sein wird. Ich werde mich zunächst voll auf den Abschluss dieser Transaktion konzentrieren und anschließend die Zeit nehmen, über meine persönlichen nächsten Schritte zu entscheiden.“

100 Tage für neuen Plan

Wird neuer Opel-Chef: Michael Lohscheller soll den Sanierungsplan verantworten Wird neuer Opel-Chef: Michael Lohscheller soll den Sanierungsplan verantworten Quelle: Opel

Tavares forderte vom Opel-Management einen raschen Restrukturierungsplan. 100 Tage Zeit soll die Opel-Spitze dafür erhalten. "Wir werden kein vorgekochtes Rezept vorlegen, sondern von der Unternehmensleitung und den Führungskräften in Schlüsselpositionen die Ausarbeitung eines Plans verlangen, wie Opel aus der Verlustzone herauskommen und seine Performance verbessern kann."

Es seien alle Führungskräfte eingeladen, mit ihm diesen Weg zu gehen, so Tavares. "Sie müssen nur wissen, dass es so wie bisher nicht bleiben kann. Wir können nicht den Status quo in einem Unternehmen verteidigen, das Verluste macht. Das wird eine große Herausforderung. Wenn es leicht wäre, hätte es längst geklappt", sagte der Manager der Zeitung.

Dabei soll auch weiter ein Vorsitzender Opel führen, der sich allein um die Rüsselsheimer Marke kümmern soll. Die Marke werde zwar juristisch den PSA-Konzern eingegliedert, soll aber ansonsten ihre Eigenständigkeit bewahren und deutsche Tugenden in den Vordergrund spielen. Bis 2020 müsse Opel rentabel sein.

Beschäftigungsgarantien für die rund 38.000 Opel-Mitarbeiter über die bis 2018 laufenden Tarifverträge hinaus lehnte er aber ab. „Da muss man offen und ehrlich sein: Das Einzige, was Mitarbeiter schützt, ist Gewinn.“

Neumann zu Audi?

Und Neumann? Hat er bereits neue Pläne? Das legt ein Bericht der Nachrichtenagentur „Reuters“ nahe. Demnach will der Volkswagen-Konzern, wo Neumann bis 2013 tätig war, den Manager wieder unter Vertrag nehmen. Möglicherweise, um die Marke Audi zu führen, berichtet Reuters unter Berufung auf einen Insider. Dort steht der CEO Rupert Stadler Medienberichten zufolge unter Druck.

Neumann hatte die Übernahme durch PSA stets als richtigen Schritt bezeichnet. Möglicherweise sind bei den Franzosen aber seine Pläne zur Elektromobilität nicht gut angekommen. Die von Neumann geplante Komplettumstellung der Marke Opel auf Stromantrieb bis 2030 sei unrealistisch, erklärte am Sonntag der Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer vom Car-Institut der Universität Duisburg-Essen. Man dürfe bei einer Volumenmarke wie Opel die konventionellen Antriebe nicht so stark vernachlässigen.

Der frühere Opel-Betriebsratschef Klaus Franz bedauerte im Gespräch mit der "Automobilwoche" den möglichen Rückzug Neumanns. "Ich persönlich habe schon lange mit Neumanns baldigem Abschied gerechnet, denn eine Persönlichkeit wie er kann schlicht und einfach nicht unter einem PSA-Chef Carlos Tavares arbeiten", sagte er am Samstag der Fachzeitung.

Die Übernahme von Opel durch den PSA-Konzern soll in der zweiten Jahreshälfte über die Bühne gehen, der 31. Juli sei der früheste mögliche Zeitpunkt, sagte ein Opel-Sprecher vor wenigen Tagen. Bis dahin müssten aber alle Voraussetzungen erfüllt sein, besonders die Freigabe durch die Kartellbehörden.

 

 

Quelle: dpa, reuters; FAZ

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