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Skoda Yeti (2009-2017): Gebrauchtwagen-Kaufberatung - Solides SUV mit Schwächen beim Antrieb

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Kompakt, eckig und praktisch. Ein gebrauchter Skoda Yeti bietet viel Platz zum fairen Preis. Allerdings hat das kompakte SUV einige Schwächen, auf die man achten sollte.

Praktische Karosserie, im Konzernvergleich günstige Preise: Der Yeti profitierte früh vom sich abzeichnenden SUV-Boom im kleinen Segment Praktische Karosserie, im Konzernvergleich günstige Preise: Der Yeti profitierte früh vom sich abzeichnenden SUV-Boom im kleinen Segment Quelle: Skoda

  • Solide, praktisch und beliebt
  • Große Auswahl an Motoren
  • Einige Motoren mit Problemen

Berlin – Skoda ist wie Volkswagen, nur viel günstiger. So lautet ein häufiges Kaufargument für die tschechische Marke. Das gilt auch für den Yeti. Das vergleichsweise geräumige Mini-SUV kostete einige Tausender weniger als der größere VW Tiguan. Das machte den Skoda Yeti als Neuwagen beliebt – und nun als Gebrauchtwagen, auch wenn er einige Schwächen zeigt. Und zwar genau deshalb, weil er mit VW-Technik fährt. Mehr dazu in den einzelnen Kapiteln.

Der Skoda Yeti wurde in einer Offroad- und ab 2013 zusätzlich einer "City"-Version verkauft Der Skoda Yeti wurde in einer Offroad- und ab 2013 zusätzlich einer "City"-Version verkauft Quelle: Skoda Die Basis des Skoda Yeti ist solide und bleibt es bei regelmäßiger Pflege auch. Diese Pflege ist unabdingbar bei dem 4,22 Meter lange Fünftürer. Etwa 2.900 Fahrzeuge finden sich derzeit bei mobile.de, 1.800 davon haben eine noch mindestens zwölf Monate gültige HU-Plakette, rund 1.500 davon ein ausgefülltes Scheckheft. Warum das wichtig ist? Je nach Motor benötigt der Yeti ein paar wichtige Reparaturen. Sonst droht teurer Ärger.

Es gibt einige wirklich ärgerliche Macken am Yeti. Wer die nicht ausmerzt, wird voraussichtlich wenig Freude mit dem Auto haben. Einen guten Überblick gibt das Yeti-Forum bei MOTOR-TALK.de. Wir gehen hier auf die häufigsten Problemstellen ein. Weitere hilfreich Infos bieten die Testberichte der MOTOR-TALKer.

Historie/Modellwechsel

2009 stellte Skoda den Yeti auf dem Genfer Autosalon vor, in den Handel kam er einige Monate danach. Skodas neues SUV ist kompakt, geräumig und günstig – im Vergleich zu den Modellen von VW. Der Yeti nutzt die Basis des VW Tiguan, wobei der VW rund 20 Zentimeter länger ist und anfangs etwa 4.000 Euro mehr kostete. So blieb ausreichend Distanz zum VW bestehen.

Viele Rückrufe gab es nicht während der Bauzeit des Yeti. Lediglich wegen zweier Defekte mussten Besitzer mit ihrem Skoda außerplanmäßig in die Werkstatt fahren. Bei Modellen mit 2.0-TDI-Motoren, gebaut zwischen August 2009 und Dezember 2013, kann es zu Rissbildungen in der Krafstoffhochdruckleitung kommen. Laut ADAC müssten inzwischen alle Fahrzeuge repariert worden sein. Autos aus dem Bauzeitraum Oktober 2013 bis Juli 2017 haben Probleme mit den Gurtstraffern. Unter Umständen können sie sich bei einem Unfall lösen.

Vor dem Facelift fuhr der Yeti mit einer beinahe rallyemäßigen Anordnung der Nebelleuchten vor Vor dem Facelift fuhr der Yeti mit einer beinahe rallyemäßigen Anordnung der Nebelleuchten vor Quelle: dpa / Picture Alliance Wer sich ein Fahrzeug aus diesen Jahrgängen anschaut, sollte darauf achten, dass die Rückrufaktionen durchgeführt wurden. Im Vergleich zu anderen Fahrzeugen - innerhalb des VW-Konzerns wie außerhalb – sind insgesamt nur zwei Rückrufe aber ein guter Wert.

Eine Auffrischung erhielt der Yeti nach vier Jahren im Herbst 2013. Optisch unterscheidet sich dieses Modell vom Vorgänger recht deutlich. Der Kühlergrill wurde geändert, die Scheinwerfer eckig. Den fast rallyemäßigen Offroad-Look mit versetzt angeordneten Nebelleuchten verlor der Yeti damit. Seitdem sitzen eckige Nebelscheinwerfer im Stoßfänger.

Optional konnten Kunden nun Bi-Xenon-Scheinwerfer bestellen, die Rückleuchten an der Heckklappe erhielten ein neues Design. Seit dem Facelift verkaufte Skoda auch eine Variante ohne SUV-Kunststoff-Optik. Interessanter als das Facelift ist aber die Motoren-Modellpflege im Juni 2015. Seitdem erfüllen die Antriebe die Abgasnorm Euro 6 und fahren mit einer Start-Stopp-Automatik. Ende 2017 lief der Yeti aus und wurde vom Karoq ersetzt. Der basiert technisch auf dem Seat Ateca.

Karosserie

Die Wahl der Karosserievariante fällt leicht: Es gibt in Deutschland nur den Fünftürer in 4,22 Meter Länge, 1,79 Meter Breite und bis zu 1,69 Meter Höhe. In China bot Skoda noch einen Yeti mit langem Radstand und 60 Zentimeter mehr Fahrzeuglänge an.

Auch als normaler Kompakter bietet der Yeti ausreichend Platz. Auf den vorderen Sitzplätzen können sich die Passagiere über mangelnde Kopf- und Beinfreiheit jedenfalls nicht beschweren. Selbst großgewachsene Fahrer über 1,90 Meter finden hier bequem Platz. Dafür geht es in der zweiten Reihe etwas beengt zu, je nachdem wie die Sitze eingestellt sind.

Der Kofferraum des Yeti fasst 405 bis 1.760 Liter Der Kofferraum des Yeti fasst 405 bis 1.760 Liter Quelle: Skoda „Ich fahre einen Yeti 1.2 und bin 186 cm groß. Man hat auf der Rücksitzbank genügend Platz!“, schreibt ein MOTOR-TALK-Nutzer. Der Yeti verfügt über wie der Skoda Roomster über eine verschiebbare Sitzbank und bietet damit einen variablen Innenraum. In den Kofferraum passen in der Standard-Konfiguration lediglich 405 Liter, bei umgeklappter oder einfach ausgebauter zweiter Sitzreihe werden es bis zu 1.760 Liter.

Rost scheint beim Yeti ein Thema. Tritt er auf, dann gern an der Heckklappe, an den Türunterkanten, unter der Gummidichtung, an den Türen unterhalb des Fensters und an den Falzen. „Unser Yeti hat die Türen kostenlos neu lackiert bekommen. Untere Türecken waren angerostet, hat was mit der Dichtung zu tun, die falsch oder zu hart (oder was auch immer) ist und dann da scheuert“, schreibt ein Yeti-Fahrer im Forum. Ein anderer Autofahrer kann ebenfalls von Rost an seinem Yeti berichten: „Es gibt beim Yeti Rostprobleme an den Türen. Ursache ist wohl die Dichtung zwischen vorderer und hinterer Tür. Die Händler sind entsprechend informiert, wo die Problemstellen sind“, schreibt er.

Motor | Getriebe

Zu Beginn der Bauzeit hatten die Kunden die Wahl zwischen drei Benzinern mit 1,2, 1,4 und 1,8 Litern Hubraum sowie drei 2,0-Liter-Dieselmotoren. Bei den leistungsschwächeren Benzinern mit 105 PS und 122 PS treiben die Motoren nur die Vorderräder an, der 150-PS-Benziner sowie der gleichstarke Diesel übertragen ihre Leistung an alle vier Räder. Lediglich beim 110-PS-Diesel können sich die Kunden zwischen Front- und Allradantrieb entscheiden.

Nicht jedoch beim Getriebe: Während der Fronttriebler auf ein manuelles Fünfgang-Getriebe setzt, arbeitet beim Allrad ein Sechsgang-Handschalter. Ein Doppelkupplungsgetriebe bot VW für den Motor nicht an. Als Topmotor leistet der 2.0 TDI bis zu 170 PS. „Der 170 PS TDI gehört zu den Schummel-Skandal-Dieseln. Schöner Motor, kaum Probleme außer bei nur-Kurzstrecken-Fahrern, da geht dann der DPF zu“, schreibt ein Yeti-Besitzer.

Der Basismotor mit 105 PS arbeitet eher träge und ist daher keine gute Wahl. Besser zum Yeti passt der 1.4 TSI mit 122 PS, der ab Juni 2010 angeboten wurde. Darüber rangiert der 1,8-Liter-TSI mit 160 PS als Handschalter und 152 PS mit DSG. Alle Motoren, auch der ab Dezember 2010 verkaufte 1.6 TDI, erfüllen nur die Euro-5-Norm.

Mit der höheren Schadstoffnorm Euro 6 arbeiten die Antriebe seit Juni 2015. In der aktuellen Diskussion um Stickoxide und Fahrverbote in Innenstädten ist das ein wichtiges Kriterium. Diese Fahrzeuge sind dadurch etwas teurer. Der Basismotor leistete nun 110 PS, der 1.4 TSI 125 oder 150 PS. Den 1.8 TSI strich VW ebenso aus dem Programm wie den kleinen 1.6 TDI. Bei den Dieseln leistete der 2.0 TDI nun 110 oder 150 PS.

Die Monte-Carlo-Ausstattung war sportlich gemeint, wurde aber nicht allzu oft gekauft und ist daher eher schwer zu finden Die Monte-Carlo-Ausstattung war sportlich gemeint, wurde aber nicht allzu oft gekauft und ist daher eher schwer zu finden Quelle: Skoda Wie im gesamten VW-Konzern arbeiten die Motoren nicht problemlos. TSI-Motoren kämpfen mit defekten Turboladern oder der Verstell-Unterdruckdose. Eine Reparatur wird dann teuer. Viel Ärger bereiten bei frühen 1.2 TSI und 1.4 TSI sich längende Steuerketten. Inklusive Spanner und Gleitschienen kostet eine neue Kette mit Einbau deutlich mehr als 1.000 Euro. Ab 2012 gelten die Motoren trotz weiter vorhandener Steuerketten als zuverlässig. Mit der Umstellung auf Euro 6 kamen neue Motoren mit Zahnriemen.

Auch die größeren Benziner mit 1,8 oder 2,0 Litern Hubraum machen Sorgen. Bei ihnen können Nockenwellenversteller und Kettenspanner frühzeitig verschleißen. Neuere Motoren dürften die Probleme aber nicht mehr haben, meint auch ein MOTOR-TALKer: „Einen Benziner mit Steuerkette würde ich nicht kaufen, besser die neuen mit Zahnriemen. Ab Modelljahr 2016 wurden die verkauft, also ab Mai/Juni 2015“. Wenn es rasseln sollte, dann Finger weg und Auto schnell wieder abstellen.

Die Diesel gelten als robust und langlebig, zumindest dann, wenn sie anständig gewartet werden. Bei den TDI-Motoren muss nach 150.000 Kilometer der Zahnriemen gewechselt werden. Wer dabei Wasserpumpe und Spannrolle gleich mittauscht, spart sich späteren Ärger. Bei einigen Motoren verkoken die AGR-Ventile und die Partikelfilter setzen sich zu.

Anfangs machten auch die Doppelkupplungsgetriebe Probleme. Ein Nutzer berichtet: „Das "trockene" 7-Gang (DQ200; beim 1.2TSI, 1.4TSI, 1,6TDI) macht schon mal öfter Probleme, beim Ölbad-6-Gang (DQ250; 2,0TDI, 1,8TSI) gibt es eher wenig Probleme“. Die trockenen Getriebe sind bei den Fronttrieblern verbaut, die nassen bei den Allradlern. Eine gute Wahl sind prinzipiell die manuellen Getriebe. „Die Yetis mit Handschaltgetriebe sind auch vorzüglich zu fahren. Ich hatte selbst mal einen 1.2 mit Sechsganggetriebe“, beschreibt ein MOTOR-TALKer seine Erfahrungen.

Mit Allrad und Haldex-Kupplung der vierten Generation kommt der Yeti sogar durchs Gelände. Bei normaler Fahrt fließt fast die komplette Antriebskraft an die Vorderräder. Treten zwischen den beiden Achsen Drehzahlunterschiede auf, schließt die elektrohydraulisch gesteuerte Kupplung und verteilt die Kraft zwischen den Rädern.

Fahrwerk

Laut TÜV-Report schlägt sich der Skoda Yeti in den meisten Prüfaspekten gut bis besser als vergleichbare Fahrzeuge. Bei manchen Fahrzeugen reißen mitunter die Achsmanschetten und werden undicht, ansonsten gibt es wenig an der Achsaufhängung zu kritisieren.

Auch Federn, Dämpfer, Lenkung und die Auspuffanlage bieten keinen echten Anlass zur Kritik. Ältere Fahrzeuge kämpfen dagegen mit Ölverlust am Antrieb, neuere mit stark verschlissenen Bremsscheiben. Die sollten deshalb genau untersucht werden. Ein Blick unters Autos klärt auch schnell, ob der Yeti an Inkontinenz leidet.

Ausstattung/Sicherheit

Das Cockpit des Skoda Yeti ist kein Designwunder, aber übersichtlich und gut zu bedienen Das Cockpit des Skoda Yeti ist kein Designwunder, aber übersichtlich und gut zu bedienen Quelle: Skoda

Die hohe Sitzposition und die sehr gute Rundumsicht dank der großen Seitenscheiben machen den Yeti bei älteren Autofahrern und Familien beliebt. Dazu kommen ein übersichtliches Cockpit, die einfache und intuitive Bedienung und eine ordentliche Verarbeitung.

Zur Sicherheitsausstattung zählen unter anderem sieben bis neun Airbags (optional) und ESP mit integrierter Offroad-Funktion. Zum variablen Van-Ersatz wird der Yeti mit der Varioflex-Sitzbank, die sich in alle möglichen Stellungen verschieben lässt. Es sind drei Einzelsitze, die sich separat umklappen, nach vorn aufstellen oder ausbauen lassen.

Über der Basis Active bietet das Ausstattungsniveau Ambition unter anderem Abbiegelicht, Bordcomputer, Armlehne, Parksensoren und Tempomat. Style beinhaltet unter anderem LED-Rückleuchten, Bergfahrassistent und 17-Zoll-Räder. Die Topversion des Yeti nennt sich Laurin & Klement und ist eher selten zu finden. Eine Zeit lang verkaufte Skoda auch die Ausstattung Elegance. Außerdem bot Skoda ein mattschwarzes Outdoor-Paket mit den klassischen SUV-Insignien wie Unterfahrschutz und Kunststoffverkleidung an.

So gut das Blech auch ist, ein bisschen hapert es an der Elektronik. Einige Yeti-Kunden hadern mit der Zentralverriegelung. Die mitunter nicht den Schlüssel erkennt, so dass das Auto verschlossen bleibt.

Marktsituation/Preise

Skoda produzierte den Yeti sieben Jahre lang, etwas mehr als 160.000 Autos kamen nach Deutschland. Die meisten sind noch in erster Hand, bei mobile.de werden derzeit nur 2.900 Fahrzeuge angeboten. So wundert es kaum, dass der Yeti hoch gehandelt wird. Das niedrigste Angebot liegt noch bei knapp unter 10.000 Euro.

Gepflegte Exemplare mit weniger als 100.000 Kilometer und mit ausgefülltem Scheckheft und zwölf Monate gültiger HU finden sich aktuell rund 1.200-mal auf mobile.de.

Fahrzeuge nach dem Facelift 2013 und neueren Motoren ab 2015 kosten ab ungefähr 15.000 Euro.

Fazit/Empfehlung

Wer einen Yeti fährt, der behält ihn bislang. Das begrenzt das Angebot und erhöht die Preise. Wenn wir einen suchen würden, dann ein Modell mit neuen Motoren ab Juni 2015, einen 1.4 TSI mit 125 oder 150 PS, manuellem Sechsganggetriebe und Frontantrieb, gerne als Version Ambition oder Style. Davon werden derzeit auf mobile.de nur rund 40 Fahrzeuge angeboten, ab rund 15.000 Euro.

 

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