Der Diesel-Anteil am Neuwagenmarkt sinkt, die Gebrauchtpreise fallen. Laut einer Studie wird sich das künftig selbst dann nicht ändern, wenn keine Fahrverbote kommen.
Frankfurt/Main - Der bei vielen Autofahrern in Verruf geratene Dieselantrieb wird nach Einschätzung der Beratungsgesellschaft PwC auch ohne Fahrverbote nicht mehr zu einem Comeback kommen. Vor allem die seit Monaten sinkenden Restwerte für gebrauchte Fahrzeuge drückten auf die Leasing- und Finanzierungsraten, berichteten die PwC-Autoexperten in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie. Große Betreiber etwa von Dienstwagen-Flotten - bislang aus Kostengründen die treuesten Dieselkunden - stellten zunehmend auf sparsame Benziner oder Hybrid-Fahrzeuge um. "Die Änderung der Restwerte ist ein struktureller Effekt, der nur schwer umkehrbar sein dürfte", erklärte Analyst Christoph Stürmer. Das kommende Jahr werde für die Händler möglicherweise noch schwieriger werden, weil nun große Mengen von Leasing-Rückläufern auf den Markt drängten, die nur die ältere Euro-5-Abgasnorm erfüllen. Der Markt werde von gebrauchten Dieseln überschwemmt. PwC rechnet wegen der deutlichen Rückgänge bei Dieselfahrzeugen nicht nur in Deutschland damit, dass im kommenden Jahr nur noch 40 Prozent der Neuzulassungen in Europa diesen Antrieb haben werden. 2016 habe der Anteil noch 49 Prozent betragen, im Jahr 2023 könnten es inklusive der leichten Nutfahrzeuge noch 37 Prozent sein. Bei den Personenwagen wäre der Prognose zufolge nur noch gut jeder vierte Wagen (27,2 Prozent) ein Selbstzünder.
Quelle: dpa |