Das Model X zog ein Flugzeug - noch nie schleppte ein E-Auto schwerer. Und doch ist die Stimmung bei Tesla gedrückt: Man fühlt sich von den Medien benachteiligt.
Quelle: Screenshot via Qantas Youtube-Präsenz Melbourne - Tesla-Boss Elon Musk kritisiert die Medien: “Es ist super-schräg, dass ein Tesla-Crash, der mit einem gebrochenen Knöchel endet, die Titelseiten füllt - während es nahezu keine Berichterstattung über die rund 40.000 Personen gibt, die alleine im vergangenen Jahr im US-Straßenverkehr starben“, monierte er in einem Twitter-Post. Auslöser war ein Auffahrunfall eines Model S auf ein stehendes Feuerwehrauto. Doch im Grunde geht es genauso um die Artikel zu vorangegangenen Unfällen, etwa als ein Model X gegen einen Betonpoller krachte. Damals überlebte der Fahrer nicht. Dass (tödliche) Unfälle mit den Marken etablierter Hersteller in Medien weniger ausführlich behandelt werden, mag stimmen. Nur: Mit etwaigen guten Connections der alten, eisenbiegenden Autoindustrie hat das nichts zu tun. Mit dem Neulingsstatus des kalifornischen Automobilbauers auch nicht. Und genau so wenig mit der Antriebstechnik. Sondern vor allem damit, wie Tesla sein Fahrassistenten-Paket präsentiert. Opferrolle ungerechtfertigtSo zeigte Tesla auf der Unternehmensseite ein Video einer Versuchsfahrt mit einem autonomen Modell – inklusive entspannt mit den Händen auf den Beinen lümmelndem Fahrer. Im Begleittext wird von der „notwendigen Hardware für autonomes Fahren“ berichtet, das wesentlich höhere Sicherheitspotenzial im Vergleich zum Fahrer aus Fleisch und Blut gelobt. Wenn also ein Tesla-Modell ungebremst in stehende Hindernisse donnerte, ist die Frage nach dem Einfluss der „Autopilot“ getauften Funktion berechtigt. Und die Beschäftigung mit dem Grund für das grenzenlose Vertrauen des Fahrers in das System naheliegend. Quelle: Screenshot via Qantas Youtube-Präsenz 773 PS gegen 130 TonnenDass Tesla nicht nur mit Assistenzsystemen, sondern auch mit seinen Antrieben in die Medien kommt, dafür sorgt der Hersteller gern. Etwa, indem man schwere Brocken an ein Tesla Model X hängt. Das Elektro-SUV zog bereits einige mit Erde gefüllte Waggons (laut Angabe 113,4 Tonnen) von Musks Boring Company aus einem Tunnel. Nun spannten Tesla und Qantas das Model X Topmodell P100D vor ein (mit Ausnahme der Piloten) unbesetztes Passagierflugzeug des Typs Boeing 787-9 Dreamliner. Heißt: Zwei E-Motoren mit einer Systemleistung von 773 PS (568 kW) gegen mehr als 130 Tonnen. Ein Video beweist: Das Model X zog das Flugzeug und stellte damit einen neuen Guinness-Weltrekord auf - noch nie zog ein E-Auto mehr Gewicht.
Der Gesamt-Rekordhalter ist der Porsche Cayenne. Ein S-Diesel zog im Vorjahr einen Airbus A380 auf dem Pariser Flughafen. Der doppelstöckige Passagierflieger wog 285 Tonnen. Jahre zuvor zog ein Toyota Tundra das aussortierte Spaceshuttle Endeavour auf einem Teil seines Weges ins Museum. Aber klar, unter den erhältlichen Stromern ist das Model X das potenteste Zugfahrzeug. Der stärksten Variante dürften hier bestenfalls der Jaguar I-Pace und das angekündigte Elektro-SUV Audi E-Tron nahe kommen. ***** In eigener Sache: Wir verschicken unsere besten News einmal am Tag (Montag bis Freitag) über Whatsapp und Insta. Klingt gut? Dann lies hier, wie Du Dich anmelden kannst. Es dauert nur 2 Minuten. |