Der 2016 eingeführte Tiguan 2 ist in Deutschland ein Bestseller. Nun erweitert VW das Angebot um den siebensitzigen Tiguan Allspace. Erste Fahrt im langen Tiguan.
Marseille - Vans wie VW Touran oder Sharan sind zwar vielseitig und praktisch, aber das reicht heute nicht mehr. Sie gelten als uncool. Familienväter finden nun eine Alternative: SUV mit dritter Sitzreihe versprechen ähnlich viel Platz bei mehr, naja, Sex-Appeal. Bisher hatte Volkswagen hier nichts Adäquates zu bieten. Das ändert sich ab dem 6. November mit dem Tiguan Allspace. So nennen VWs Marketingstrategen die um knapp 22 Zentimeter verlängerte Version des normalen Tiguan. Der Allspace wird damit zum direkten Verwandten des Skoda Kodiaq. Der Längenzuwachs kommt nicht ausschließlich dem Radstand zugute, der um 11 Zentimeter verlängert wurde. Die übrigen Zentimeter vergrößern den Kofferraum. Klar, dass der Allspace so einiges wegsteckt. Wer den langen Tiguan als Fünfsitzer bestellt und damit auf die dritte Sitzreihe verzichtet, kann üppige 760 Liter in den Kofferraum laden. Mit umgeklappter Rücksitzlehne (Fernentriegelung vom Kofferraum) wächst der Stauraum sogar auf 1.920 Liter. So viel Platz bieten selbst Kombis der oberen Mittelklasse nur selten. Mit dritter Sitzreihe unter dem Ladeboden bleiben immer noch 700 Liter übrig, maximal 1.775 Liter passen dann in den Tiguan. Beide Versionen bieten eine Laderaumlänge von 1,92 Meter. Quelle: Volkswagen Auch in Sachen Flexibilität steht der Tiguan Allspace einem vergleichbar großen Van kaum nach. Die mittlere Sitzreihe lässt sich um bis zu 18 Zentimeter längs verschieben - je nachdem, ob man mehr Beinfreiheit oder mehr Gepäckraum benötigt. Allerdings ist für Erwachsene die dritte Reihe schlicht zu eng. Kinder können hier halbwegs vernünftig untergebracht werden. Hinter der dritten Sitzreihe bleiben allerdings nur 230 Liter Gepäckraum. Praktisch ist die gestengesteuerte Heckklappe. Sie schwingt elektrisch hoch, sobald man den Fuß unter den Stoßfänger bewegt. Das kostet allerdings Aufpreis (Serie nur bei der Topversion Highline). Motoren ab 150 PSDa der Tiguan Allspace auf der gleichen Architektur wie der normale Tiguan aufbaut, stecken unter der Haube weitgehend die gleichen Antriebe. Unterschied: Sowohl beim Benziner als auch mit Diesel geht es erst bei 150 PS los. Der Topbenziner leistet 220 PS, der stärkste Diesel 240 PS. Das Fahrgefühl verändert sich durch die Überlänge kaum. Der Allspace fährt wie der klassische Tiguan ruhig und komfortabel, solide und sicher. Einzig der Wendekreis ist größer, und das Rangieren erfordert mehr Aufmerksamkeit. Sehr nützlich sind dafür Sensoren und Kamerasysteme. Ein einfacher Parkassistent kostet in der Basis 580 Euro Aufpreis. Vollwertige Rangierhilfe kostet 625 Euro und erfordert zusätzlich „Composition Media (235 Euro). Insgesamt bietet der Tiguan Allspace dennoch eine bessere Ausstattung als der kurze Tiguan. So entspricht bereits die Basisausstattung Trendline weitgehend der „Comfortline“ des normalen Tiguan. Zur Serienausstattung gehören unter anderem Klimaanlage, Spurhalteassistent, City-Notbremse, Fußgängererkennung, das Infotainmentsystem „Composition Colour“ und ein variabler Ladeboden. So will VW die inzwischen zahlreichen Wettbewerber wie Nissan X-Trail, Mitsubishi Outlander, Hyundai Santa Fe oder Skoda Kodiaq, auf Abstand halten. Preislich startet der VW Tiguan Allspace bei knapp unter 30.000 Euro. Ein leistungs- und ausstattungsmäßig vergleichbarer kurzer Tiguan kostet nur ein paar Hundert Euro weniger. Damit dürfte die Entscheidung zumindest bei Familien recht häufig zugunsten der Langversion fallen. Die mag zwar im Alltag das eine oder andere Mal durch ihre Größe praktische Nachteile haben. Aber wer Platz benötigt, nimmt das sicher gern in Kauf. VW Tiguan Allspace – Technische DatenMaße Fünftüriges, siebensitziges SUV
Motoren und Preise
Quelle: SP-X (Michael Specht) |