Tollen Schub und viel Leistung aus vergleichsweise wenig Hubraum - das bieten nicht nur Modelle mit Turbolader: Wir zeigen Euch 10 starke Gebrauchtwagen mit Kompressor.
Quelle: dpa / Picture Alliance | BMW | mobile.de Von Arild Eichbaum Berlin - Wenn der stärkste Motor einer Baureihe nicht ihr größter ist, ein 1400er beim Modellwechsel das scharfe 2-Liter-Aggregat ersetzt oder, ganz allgemein, der Schub um Welten früher kommt als erwartet - dann ist oft ein Turbolader beteiligt. Aber längst nicht immer. Neben der vom Abgasstrom in Rotation versetzten Version gibt es eine weitere Form der Zwangsbeatmung von Benzinmotoren: den direkt vom Motor angetriebenen Kompressor. Viel Fahrspaß dank tollem Drehmoment bieten solche Autos ebenfalls - potente Leistungen vorausgesetzt. Wir stellen Euch 10 spannende Modelle vor - und sagen, was sie auf dem Gebrauchtwagenmarkt kosten. Die gelisteten Kompressorträger kommen samt und sonders fahrbereit und mit mindestens sechs Monaten TÜV. Wir wünschen viel Spaß beim alternativen Verdichten der Ansaugluft! 1. Audi A6 3.0 TFSI (2008-2011)Quelle: dpa / Picture Alliance Klar, ein V6 mit 3,0 Litern Hubraum wäre schon ohne Aufladung einer Business-Limo wie dem Audi A6 würdig. Beim 3,0 TFSI der C6-Generation ist zusätzlich ein Kompressor an der Erbringung von 290 PS und 420 Newtonmetern beteiligt. Mit dieser Motorisierung soll Audis zweitgrößte Limousine mit 9,4 Litern auf 100 Kilometern auskommen. Exemplare des von 2008 bis 2011 erhältlichen A6 3,0 TFSI sind auf mobile.de ab rund 10.000 Euro erhältlich. Wer statt des gehobenen Mittelklassewagens ein anderes Auto mit vier Ringen am Grill und dem 3.0-Liter-Kompressor dahinter will, hat die Wahl zwischen dem sportlichen Mittelklassewagen S4 (aus der A4-Baureihe B8) sowie dem SUV Q7 (aus der ersten Baureihe 4L). 2. Jaguar F-TYPE 5.0 (seit 2013)Quelle: dpa / Picture Alliance Rein akustisch hält wenig mit einem Jaguar F-Type mit. Erst recht, wenn ein V8-Aggregat unter der langen Fronthaube steckt. Das Aggregat mit Kompressor-Aufladung leistet in den Top-Modellen R und SVR mehr als 500 PS. Günstiger kommt der F-Type 5,0 – Exemplare des 495 PS starken, heckgetriebenen Sportwagens kosten auf mobile.de ab rund 63.000 Euro. Coupé und Cabriolet benötigen für den Spirnt von 0 auf 100 km/h höchstens 4,3 Sekunden. Der V8 mit Kompressor ist bei Jaguar auch in den Limousinen XE (als Project 8), XF und XJ erhältlich. Außerdem bietet Marken-Schwester Land Rover mehrere Hochbeiner mit diesem Kompressor-Aggregat. 3. Ford Mustang Shelby GT 500 (2007-2014)Quelle: dpa / Picture Alliance Beim Mustang der fünften Generation hatten Kunden die Wahl zwischen einem 213 PS starken V6 sowie dem 304 PS starken V8 des Mustang GT. Wer mehr Pferde im Pony-Car will, braucht einen der zwischen 2007 und 2014 gebauten Shelby GT 500. Mit – je nach Baujahr - 507 bis 660 PS und 651 bis 814 Newtonmeter aus einem 5,4-Liter-V8-Kompressor. Die Kraft wird stets über ein manuelles Sechsgang-Getriebe an die starre Hinterachse geleitet – Automatik hatte Ford hier nicht im Programm. Auf mobile.de werden aktuell mehr als 70 Exemplare angeboten, die Preise starten im Bereich rund 30.000 Euro.
4. Chevrolet Corvette ZR1 (2007-2013)Quelle: dpa / Picture Alliance Die stärkste Corvette der sechsten Generation ist nicht die mit dem größten Motor: In der ZR1 kommt ein 6,2 Liter großer V8 mit Kompressor-Aufladung auf 647 PS sowie ein Drehmoment von 814 Newtonmeter. Damit erreicht der klassische US-Sportwagen die 100 km/h in 3,4 Sekunden. Die Verzögerung zurück in den Stand sollte ebenfalls hinreichend schnell gelingen: Die sportlichste Version der Baureihe kommt serienmäßig mit Carbon-Keramik-Bremsen. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt ist die ZR1 selten, fünf Exemplare finden sich auf mobile.de, die Preise beginnen im Bereich rund 80.000 Euro. 5. VW Golf G60 (1989-1991)Quelle: dpa / Picture Alliance Als viele Konkurrenzprodukte mit Turbolader kamen, führte Volkswagen in mehreren Sportmodellen den Kompressor ein – allerdings nicht unter dieser Bezeichnung. Doch der in den 80er-Jahren lancierte G-Lader gehört ebenfalls zur Gattung. Spaßigste Modelle sind aus heutiger Sicht neben dem Polo G40 die G60-Varianten des Golf II. Im regulären G60 GTI und dem verbreiterten, Allrad-getriebenen Rallye-Golf kam der entsprechend aufgeladene 1,8-Liter-Vierzylinder auf 160 PS und 225 Newtonmeter. Besonders begehrt ist der stärkere G60 Limited mit 210 PS und 252 Newtonmeter. Doch rar sind die Golf mit G-Lader allesamt. Generell sollte man die Inserate genau lesen: Längst nicht jeder erhältliche Golf II „G60“ ist ein Original. Viele wurden erst später mit dem G-Lader versehen. 6. Dodge Challenger Hellcat (seit 2014)Quelle: mobile.de Der aktuelle Dodge Challenger kommt als Hellcat mit 717 PS, 880 Newtonmeter und einer 0 auf 100 km/h-Sprintzeit von 3,9 Sekunden. Der heckgetriebenen Ami-Sportwagen wird von einem 6,2-Liter-V8 mit Kompressor-Aufladung angetrieben. Die zwangsbeatmete Variante ist seit 2014 auf dem Markt, quasi als Gegenentwurf zu wilden Ford Mustang Shelbys und potenten Chevrolet Camaro. In diesem Segment zählen Viertelmeile-Zeiten: Die 402 Meter sind auf Straßenreifen in 11,2 Sekunden erledigt, mit Slicks steht im Ziel allemal eine 10 voran. Der Challenger und sein viertüriger Ableger Charger kommen vergleichsweise häufig als Eigenimport nach Deutschland. Entsprechend finden sich mehr als 30 gebrauchte Modelle auf mobile.de. Sauger-Varianten starten im Bereich von 40.000 Euro, für die wilden Kompressor-Versionen muss man mit rund 10.000 Euro mehr rechnen. 7. Mercedes C-Klasse 204 (2007-2010)Quelle: dpa / Picture Alliance Lange bot Mercedes Kompressoren nur in Nischenmodellen an. Für die breite Masse standen die Püsteriche erst ab den 90er-Jahren zur Verfügung: Bei der C-Klasse des Typs W202 wurde bei der Beatmung nachgeholfen, bei den Nachfolgeserien W203 und W204 ebenfalls. Die W204 Limousinen und S204 Kombis waren einerseits als C 180 Kompressor mit 1,6-Liter-Vierzylinder und 156 PS sowie 230 Nm erhältlich. Im C 200 Kompressor steckte ein aufgeladener 1,8-Liter mit 184 PS und 250 Nm. Je nach Modell und Getriebe-Art (Sechsgang-Schaltung oder Fünfstufen-Automatik standen zur Wahl) verbrauchen die zwischen 2007 und 2010 gefertigten Sterne laut Hersteller vertretbare 6,5 bis 8,3 l/100 km. Auf mobile.de sind gut erhaltene Modelle bereits für weniger als 10.000 Euro erhältlich. 8. Seat Ibiza Cupra 6J (2009-2015)Quelle: dpa / Picture Alliance Sie sind selten, doch es gibt sie: Autos mit Turbolader und Kompressor. Zu den bekanntesten Vertretern gehört der Lancia Delta S4– die heute begehrte Homologationsbasis für das erfolgreiche Gruppe B Rallye-Fahrzeug aus den 80ern. Doch es gibt günstigere Aufladungs-Zwitter mit sportlicher Auslegung. Zum Beispiel den kompakten Seat Ibiza Cupra in der von 2005 bis 2011 gebauten 6J-Reihe. Sein 1,4-Liter-Vierzylinder kommt mit doppelter Beatmung auf 179 PS und ein Drehmoment von 250 Nm. Die 100 km/h erreicht der Ibiza in rund 7 Sekunden, der Top-Speed liegt bei knapp 230 km/h. Bei enthemmtem Gasfuß ist die Hersteller-Verbrauchsangabe von 5,9 bis 6,4 Litern (NEFZ) freilich illusorisch. Auf mobile.de finden sich aktuell mehr als 30 Exemplare, einige davon werden zu Preisen unterhalb von 10.000 Euro angeboten. 9. Porsche Panamera S Hybrid/S E Hybrid (2011-2016)Quelle: dpa / Picture Alliance Zugegeben, bei Porsche hat der Turbolader ungleich mehr Tradition und Verbreitung als der Kompressor. Doch einen potenten Zuffenhausener mit dieser Technologie gibt es. Beim Panamera S Hybrid (nach der Modellpflege als Panamera S E Hybrid) übernahm ein V6-Kompressor die Verbrenner-Seite des Antriebes. Die erste Baureihe der Porsche-Limo kam zunächst auf eine Systemleistung von 380 PS und 580 Nm Drehmoment. Nach der Modellpflege leistete der bis 2016 gebaute Hybrid 416 PS, das Drehmoment stieg auf 590 Nm. Auf mobile.de werden aktuell mehr als 20 Exemplare angeboten, die Preise starten bei rund 40.000 Euro. 10. Mini Cooper S (2002-2008)Quelle: BMW 2001 kam der Retro-Mini unter Hoheit des neuen Markeneigentümers BMW, ein Jahr darauf das Sportmodell: Der Mini Cooper wurde von einem 1,6-Liter-Vierzylinder mit Kompressor angetrieben. Das Vor-Facelift (2002 bis 2004) kam auf 163 PS und 210 Newtonmeter, bis 2008 gab es 170 PS und 220 Nm. Damit ließ sich der Mini in 7,2 bis 7,7 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen. Noch schneller war das Top-Modell Cooper S JCW. Hier sorgte der 1,6-l-Kopressor für 211 bis 218 PS. Auf mobile.de werden aktuell mehr als 300 Exemplare der scharfen Mini-Varianten angeboten, die Preise beginnen im mittleren fünfstelligen Eurobereich. |