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Stützlast, Nickbewegungen und Schlingern

Themenstarteram 10. Juli 2020 um 17:09

Hallo liebes Forum,

ich habe mal ein paar Fragen und würde mich freuen, wenn ihr mich etwas unterstützen könntet.

Ich bin jahrzehntelanger Autofahrer und habe auch einen Anhänger, nun haben wir uns einen Hobby-Wohnwagen zugelegt, 7,4m (siehe Foto) und ziehen ihn mit unserer E-Klasse.

Der WoWa wiegt leer ca. 1300kg und wir dürften durch die Auflastung ca. 360kg zuladen (soviel haben wir aber Incl. Vorzelt (30kg) und Ausstattung, Stühle und Essen/ Klamotten nicht zugeladen).

Ich hatte mit der integrierten Stützlastwaage im Stützrad die für meinen Wagen zulässige Stützlast ermittelt (75kg) und das dann auch so ausgelegt/ beladen.

Auf dem 300km-langen Hinweg zur Küste hat der WoWa immer recht ordentlich "genickt", also ich hatte das Gefühl, da steht einer auf der Kupplung und tritt immer feste runter. Ich konnte aber auch ca. 100km/h fahren und wir kamen gut an. Ich hatte aber auch im Kofferraum meines Sterns viele Getränke (6 Träger Wasser und auch noch einige schwere Sachen). Auf dem Campingplatz habe ich einem älteren Camper berichtet und der meinte nur, ich soll das Zelt dann lieber eher mittig im Gang hinlegen, dann würde das aufhören.

Auf dem Rückweg ne Woche später haben wir das auch so gemacht und da waren diese nickenden Bewegungen (ich weiß sonst gar nicht, wie ich das nennen soll) auch deutlich weniger. ich im Kofferraum hatten wir weniger drin. Unterwegs habe ich sogar nochmal an einem Rastplatz Halt gemacht und habe das Zelt doch im Gang noch etwa 20 cm weiter Richtung Deichsel geschoben und hatte den Eindruck, daß das Fahrverhalten dann noch besser war.

Habt ihr noch andere Hinweise, wie ich dem vorbeugen kann? Ich habe mir auch eine Stützlastwaage gekauft, da man mir sagte, die Stützlastwaage im StützRAD sei längst nicht so genau wegen des weiter hinten liegenden Rades.

Dann die zweite Frage: Da wir den WoWa noch mal zum Händler bringen mussten (ist ein Neufahrzeug, man musste aber ein paar Restarbeiten machen) habe ich ihn komplett leer geräumt und auch die Matratzen rausgenommen. Tja, die Fahrt etwa 50km zum Händler war echt fies... Ich meine, mir ist schon klar, daß der leer "federleicht" ist, aber liegen die dann aufgetretenen Schlingerbewegungen bei ca. 80km/h dann daran? Es war noch dazu recht windig - puh, ich war schweißgebadet... und hatte nun beides erlebt, wobei ich das oben beschriebene "Nicken" schlimmer fand.

Könntet ihr mir ein paar Tipps geben bzgl. Stützlast/ Beladung und wie man sowohl "Nicken" als auch "Schlingern" vermeiden kann? Muß ich die Stützlast der niedrigeren Seite (in dem Fall das Auto/ 75kg, der Hänger hat 100kg) voll ausreizen oder darf es weniger/ mehr sein? Muß es ganz exakt sein oder sind es Erfahrungswerte? Und wie ist es mit der Beladung des Kofferraums? Mein Stern hat ja Heckantrieb und den (schweren) Motor vorne.

Ich wäre Euch für Tipps und Tricks als Anfänger dankbar.

Herzlichen Dank :-) Gruß-Vierauge

E-Klasse mit Wohnanhänger
Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 12. August 2020 um 11:46

Hallo liebes Forum,

ein "Reisebericht" und eine Rückmeldung zu den vielen tollen Tipps:

- Ich habe mittels einer richtigen digitalen Stützlastwaage die Stützlast auf die erlaubten 75kg des Zugfahrzeugs eingestellt.

- Dann haben wir den WoWa gleichmäßig beladen (Küchensachen/ schwere Sachen unten-achsnah, Klamotten usw. mittig oder oben in den Schränken) und immer paralell auf die eventuelle (und minimal eingetretene) Stützlast geachtet.

- Schlußendlich habe ich das Vorzelt (30kg) dann mittig in den Gang direkt auf die Achse gelegt und auch nochmal anhand der sich veränderten Stützlast etwas nach hinten geschoben. Im Hinteren Bereich des WoWas waren nur wenige Sachen bzw. sehr leichte eingelagert. Die Gesamtgewichte der mitgeführten Utensilien incl. Lebensmittel waren etwa 150 kg.

- Im Zugfahrzeug habe ich wie durch einen Forumschreiber empfohlen direkt auf der Achse 2 6er-Träger Wasser und 6 Flaschen Limonade gelagert. Ansonsten hatten wir im Kofferraum nur einen kl. Gasgrill, unsere Kulturtaschen und ein wenig Kleinkram (also, ich will sagen, beim Wocheneinkauf wäre der Wagen voller...) - auf dem Rücksitz lag unsere 2x2m-Zudecke (ca. 7kg).

- Die gesamte Fahrt war extrem angenehm und wir hatten lediglich auf der letzten Zufahrtstraße zum Campingplatz wegen der Bodenwellen (war ne miese Straße) MINIMALE Nickbewegungen.

Ich bin sehr erleichtert und bedanke mich hier nochmal für alle tollen Tipps usw.

Mein persönliches Fazit: hier im Forum fragen und den WoWa (als Neuling wie ich) mit einer Stützlastwaage austarieren.

Vielen Dank und weiterhin einen schönen Sommer. :-)

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maximal stützlast immer ausreizen - bei dir sind es eben dann die 75kg. mehr ist da nicht erlaubt.

auch leer sollte er die 75kg stützlast haben.

Nickbewegungen sind normal.

Wie stark die ausfallen hängt sehr vom Zugfahrzeug ab, d. h. weiche Federung und hinten großer Überhang, begünstigen die Nickbewegungen.

Die Stützlast würde ich, im Rahmen des Zulässigen, möglichst hoch wählen, weil das der Fahrstabilität nützt.

Und die Getränke wenn möglich vor die Hinterachse deiner E-Klasse in den Fußraum, der ist sowieso sehr weich gefedert und hat einen langen Überhang. Das Schwere im Wowa über der Achse positionieren, nicht hinten, das begünstigt schlingern.

Zitat:

@4-Augen-E-Klasse schrieb am 10. Juli 2020 um 19:09:15 Uhr:

Hallo liebes Forum,

ich habe mal ein paar Fragen und würde mich freuen, wenn ihr mich etwas unterstützen könntet.

Ich bin jahrzehntelanger Autofahrer und habe auch einen Anhänger, nun haben wir uns einen Hobby-Wohnwagen zugelegt, 7,4m (siehe Foto) und ziehen ihn mit unserer E-Klasse.

Der WoWa wiegt leer ca. 1300kg und wir dürften durch die Auflastung ca. 360kg zuladen (soviel haben wir aber Incl. Vorzelt (30kg) und Ausstattung, Stühle und Essen/ Klamotten nicht zugeladen).

Ich hatte mit der integrierten Stützlastwaage im Stützrad die für meinen Wagen zulässige Stützlast ermittelt (75kg) und das dann auch so ausgelegt/ beladen.

Auf dem 300km-langen Hinweg zur Küste hat der WoWa immer recht ordentlich "genickt", also ich hatte das Gefühl, da steht einer auf der Kupplung und tritt immer feste runter. Ich konnte aber auch ca. 100km/h fahren und wir kamen gut an. Ich hatte aber auch im Kofferraum meines Sterns viele Getränke (6 Träger Wasser und auch noch einige schwere Sachen). Auf dem Campingplatz habe ich einem älteren Camper berichtet und der meinte nur, ich soll das Zelt dann lieber eher mittig im Gang hinlegen, dann würde das aufhören.

Auf dem Rückweg ne Woche später haben wir das auch so gemacht und da waren diese nickenden Bewegungen (ich weiß sonst gar nicht, wie ich das nennen soll) auch deutlich weniger. ich im Kofferraum hatten wir weniger drin. Unterwegs habe ich sogar nochmal an einem Rastplatz Halt gemacht und habe das Zelt doch im Gang noch etwa 20 cm weiter Richtung Deichsel geschoben und hatte den Eindruck, daß das Fahrverhalten dann noch besser war.

Habt ihr noch andere Hinweise, wie ich dem vorbeugen kann? Ich habe mir auch eine Stützlastwaage gekauft, da man mir sagte, die Stützlastwaage im StützRAD sei längst nicht so genau wegen des weiter hinten liegenden Rades.

Dann die zweite Frage: Da wir den WoWa noch mal zum Händler bringen mussten (ist ein Neufahrzeug, man musste aber ein paar Restarbeiten machen) habe ich ihn komplett leer geräumt und auch die Matratzen rausgenommen. Tja, die Fahrt etwa 50km zum Händler war echt fies... Ich meine, mir ist schon klar, daß der leer "federleicht" ist, aber liegen die dann aufgetretenen Schlingerbewegungen bei ca. 80km/h dann daran? Es war noch dazu recht windig - puh, ich war schweißgebadet... und hatte nun beides erlebt, wobei ich das oben beschriebene "Nicken" schlimmer fand.

bei der Leerfahrt, wäre die Stützlast interessant gewesen, denn es kann durchaus sein, dass diese dabei relativ niedrig war, was die Schlingertendenz erhöht.

Eine Stützradwaage, zeigt aufgrund der Hebelverhältnisse immer etwas mehr an, als die tatsächliche Stützlast an der Kupplung ist.

Wie ist es um die Stossdämpfer bestellt? Die an der Hinterachse müssen diese Bewegungen auffangen. Wenn die schon am Ende sind gleich etwas härtere nehmen um die Bewegungen effektiver abzufangen. Neben den Tipps welche genannt wurden (Stützlast immer voll ausreizen!) ist es wichtig grosse Gewichte in der Nähe der Achse zu positionieren. Wenn viel Gewicht ganz vorne ist, man dann merkt, dass die Stützlast zu hoch ist und dann zum Ausgleich was Schweres ins Heck legt wird das Fahrverhalten aufgrund der grossen Masse(nträgheit) sehr schlecht. Da braucht es bei manchen Wagen nur ein paar Kilo zu und dann wird er unfahrbar.

Ansonsten ist viel Gewicht auf der Hinterachse von Auto nicht schlecht, vorausgesetzt der Wagen hat noch ausreichend Federweg übrig. Ansonsten wird’s auch holprig...

Stoßdämpfer sollten gut oder härter sein. Deine Last im Kofferaum hat das Nicken begünstigt. Wind hast du ja selber gemerkt ist bei einem Wowa mit der Angriffsfläche was anderes wie bei einem Kiesanhänger. Rechne mal die Segelfläche vom Wowa-- 7,4 x 2,3= 17 qm da wäre maches Segelboot schon gut bedient.

Ein bekannter hat mir mal gesagt

Wenn man mit dem wohnwagen fährt und der Wind von unten an den wohnwagen drückt dann ist die stützlast niedriger ist und man soll sie ein bisschen höher setzten

Ob das tatsächlich stimmt weiß ich allerdings nicht

:confused:

Themenstarteram 10. Juli 2020 um 20:46

Danke für die Hinweise, ja - der Stern ist schon recht weich gefedert-gerade diese (alte) Altersklasse gleicht so als reiner Reisewagen einer Sänfte. Die Stoßdämpfer habe ich checken lassen, die sind in Ordnung.

Zitat:

@VentoRenner schrieb am 10. Juli 2020 um 20:27:13 Uhr:

Wie ist es um die Stossdämpfer bestellt? Die an der Hinterachse müssen diese Bewegungen auffangen. Wenn die schon am Ende sind gleich etwas härtere nehmen um die Bewegungen effektiver abzufangen. Neben den Tipps welche genannt wurden (Stützlast immer voll ausreizen!) ist es wichtig grosse Gewichte in der Nähe der Achse zu positionieren. Wenn viel Gewicht ganz vorne ist, man dann merkt, dass die Stützlast zu hoch ist und dann zum Ausgleich was Schweres ins Heck legt wird das Fahrverhalten aufgrund der grossen Masse(nträgheit) sehr schlecht. Da braucht es bei manchen Wagen nur ein paar Kilo zu und dann wird er unfahrbar.

Ansonsten ist viel Gewicht auf der Hinterachse von Auto nicht schlecht, vorausgesetzt der Wagen hat noch ausreichend Federweg übrig. Ansonsten wird’s auch holprig...

Zitat:

@rollerfreaknrg schrieb am 10. Juli 2020 um 22:11:27 Uhr:

...Wind von unten an den wohnwagen drückt dann ist die stützlast niedriger ist und man soll sie ein bisschen höher setzten

ich will auch das tolle zeug haben :D

stützlast wird von der geringeren stützlast zwischen kupplung und deichsel definiert - egal von wo der wind kommt. die seltenen unterbodenwinde werden hier nicht berücksichtigt, da die last in ruhezustand gemessen werden und bei erhöhung eine überlastung herbei führen.

Fahre seit über 25 Jahren mit Wohnwagen (auch mal mit geliehenen, gemieteten). Leer sind viele WoWa extrem schlecht fahrbar, insbesondere das Schlingern kann sehr heftig werden. Man muss gut beladen und die Stützlast (gemessen an der Kupplung, nirgendwo sonst) ausnutzen. Beim Wiegen die Handbremse des WoWa lösen, sonst verfälschen sogar die nicht drehfähigen Räder das Ergebnis. Ich hatte/habe als Zugfahrzeuge W124, W202, W210, S211, W211 und S203. Bei Laufleistungen auf die 200.000 KM zu und einem Alter von über 15 Jahren werden die Dinger weicher und das Nicken nimmt zu. Gewicht im PKW ist immer gut (hinten hängen ja auch meist 1,3 bis 1,6 Tonnen dran), wichtig ist auch der erhöhte Luftdruck der Hinterräder, die Stützlast drückt ja ganz hinten, da sind 75 KG schon eine ganze Menge. Ich würde also mal die ganze Hinterachse anschauen lassen, nicht nur die Dämpfer. Wenn man übrigens wirklich völlig Ruhe haben will, wäre ein E-Klasse Kombi (T-Modell) ein echter Tipp: Dessen serienmäßiger Niveauregulierung trauere ich immer noch nach. Ich habe aber auch alle anderen durch einige Beladungsexperimente ganz gut zum Laufen bekommen.

Ich glaube auch das liegt am Zugfahrzeug, langer Überstand, relativ weiche Federung.

Vielleicht hast du ja mal die Gelegenheit ein anderes Fahrzeug mit dem Hänger zu testen, du wirst schnell merken, jedes Fahrzeug ist anders, kurzer Überstand z.B. macht schon sehr viel aus.

Ich habe derzeit 3 Fahrzeuge die alle für das Gewicht meines WW mit 100 kmh zulässig sind, jeder von den 3 verhält sich anders, ist so

Ich denke auch, das liegt an der weichen Federung in Verbindung mit langenm hinteren Überhang und gegenüber aktuellen Fahrzeugen insgesamt kürzeren Radstand.

Linderung bringt auch eine Antischlingerkupplung mit Belägen vorne und hinten, die auch Nickbewegungen dämpfen. Heutige Antischlingerkupplungen sind allerdings meines Wissen immer mit solchen Belägen ausgstattet. Vielleicht arbeiten die Beläge nicht richtig, z.B. aufgrund von Verschmutzungen oder Öl auf dem Kupplungskopf.

Bei der von mir aktuell gefahrenden C-Klasse (mit Luftfederung) und 1600kg-Anhänger sind Nickbewegungen fast nicht vorhanden. Nur bei echt heftigen Bodenwellen ist da was zu spüren. Die Luftfederung scheint das weitestgehend zu unterdrücken.

Ich fahre einen gut beladenen Wohnwagen mit ca. 1600 kg. Ob da die erlaubte Stützlast ausgenutzt wird oder nicht, spielt keine Rolle. Zumindest habe ich das in vielen Jahren festgestllt. Ob da 75 kg oder 60 kg aufliegen ist doch nicht merkbar. Den Kofferraum belade ich normal. Also nicht sechs Kasten Bier mit viel Gewicht. Das wäre mir zuviel und dann noch die 75 kg Stützlast mit langen Hebel. Also die Kästen in den WW am Boden und gut ist. Mit meinen vielen km die ich gefahren bin habe ich nur festgestellt, das die Geschwindigkeit 100 beim Tempomat ausreichen. Es geht auch Tacho 120 km aber dann geht das Schlinger los und ist nur mit abbremsen (vom Gas gehen) zu bereinigen. Wenn ich da einige WW Zieher auf der Autobahn mit hoher Geschwiindigkeit an mir vorbeischlingern sehe da würde ich am liebsten Wetten abschließen wie weit die kommen. Aber die wenigsten landen, gott sei dank, im Graben. Aber enstpanntes Fahren sieht anders aus. e

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