ADAC-Versuch: Weniger NOx-Ausstoß dank Nachrüst-SCR-Kat
ADAC: Diesel-Nachrüstung ist möglich und sinnvoll
Der ADAC erstand vier gebrauchte Euro-5-Diesel und drückte die Schlüssel vier Nachrüst-Anbietern für SCR-Kats in die Hand. Ergebnis: Weniger NOx-Ausstoß. In jedem Fall.
Landsberg – Die Nachrüstung älterer Diesel-Fahrzeuge mit einem SCR-Kat ist möglich. Und ergibt Sinn – unabhängig von Fahrzeug oder Nachrüstungs-Anbieter. So jedenfalls das Ergebnis einer Versuchsreihe des ADAC.
Bei gebrauchten Euro 5-Fahrzeugen konnte der Stickoxid-Ausstoß laut dem ADAC durch den nachträglichen Einbau eines Abgasreinigungssystems mit AdBlue Harnstofflösung um 44 bis zu mehr als 70 Prozent gesenkt werden. Der Kraftstoff-Verbrauch erhöhte sich um vertretbare 1 bis 6 Prozent. Der AdBlue-Verbrauch bewegte sich in einer Spanne von 1,5 bis 2,8 Liter pro 1.000 Kilometer.
Vier speziell unspezielle Gebrauchte
Der ADAC erstand für seine Versuchsreihe mehrere gebrauchte Euro 5-Fahrzeuge: Als „herkömmliche“ PKW einen Mercedes B 180 CDI mit 1,5 Litern Hubraum, einen Opel Astra CDTI Sports Tourer mit 1,7 Litern Hubraum. Daneben einen VW T5 Multivan 2.0 TDI sowie einen Fiat Ducato 130 Multijet 2,3 D. Die Auswahl erfolgte gezielt: Man wollte möglichst unterschiedliche Hubräume abdecken und Aggregate mit einer möglichst großen Verbreitung. „Die Transporter wurden ausgewählt, um auch den typischen innerstädtischen Liefer- und Handwerkerverkehr abzubilden“, ergänzt Thomas Kassner, Vorstand Technik & Umwelt beim ADAC Württemberg.Nach dem Ankauf wurden die Emissionen der Fahrzeuge Im ADAC Technik Zentrum Landsberg gemessen – sowohl auf dem Prüfstand nach WLTC (wordwide harmonized light vehicle test cycle) als auch nach dem RDE (Real Driving Emissions)-Standard. Sprich im Realbetrieb auf der Straße.
Die NOx-Reduktionsraten im Detail
Anschließend gingen die Testfahrzeuge an je einen Nachrüst-Anbieter: TwinTecerhielt den Astra, Dr. Pley die B-Klasse, Oberland-Mangold den T5 und HJS den Ducato. Danach wurde erneut gemessen, zunächst auf dem Prüfstand im simulierten Stadtverkehr.
Bei einem Kaltstart verbesserte sich der NOx-Ausstoß je nach System um 44 bis 61 Prozent. Bei der simulierten Überland-Fahrt waren zwischen 78 bis 88 Prozent bessere Werte möglich. Sobald die Betriebstemperatur erreicht war, lagen die Reduktionsraten auch im Stadtverkehr bei mehr als 70 Prozent. Im realen Verkehr verbesserten sich die NOx-Emissionen ebenfalls.
Kosten und Anerkennung
Die Hersteller geben die Preise ihrer Systeme mit 1.400 bis 3.300 Euro an, der Einbau ist da bereits inklusive. Hinzukommen Kosten durch den Mehrverbrauch an Diesel und an Ad-Blue. Je nach Fahrzeug und Umrüst-System errechnete der ADAC Mehrkosten im Bereich von 35 bis 58 Cent pro 100 Kilometer.Die für den Endverbraucher entscheidendste Frage vermochte das Experiment freilich nicht zu klären: Wird eine solche Umrüstung vom Gesetzgeber anerkannt? Dies ist eine zentrale Voraussetzung für positive Effekte der Investition – etwa die Umgehung etwaiger Fahrverbote. Hier müssten schnell gesetzliche Rahmenbedingungen für die Zertifizierung und Überprüfung von SCR-Nachrüstlösungen festgelegt werden, erklärt der ADAC. Außerdem sei die Unterstützung der Hersteller entscheidend, etwa um schneller an relevante Fahrzeugdaten gelangen zu können.
Traurig: Vom ADAC kein Wort zur Standfestigkeit und Nachteilen. Dies soll wohl dann der Verbraucher im alltäglichen Betrieb "erfahren".....
Der ADAC braucht keine E-Autofahrer, denn die bleiben nciht liegen.
Also unterstützt man die Verbrenner-Industrie.
Link mit mehr Infos.
...Kraftstoffverbrauch erhöhe sich um vertretbare 0,1 bis 0,6 Prozent...
Das soll wohl eher Liter heißen, oder wie soll man null Komma Prozentwerte im Verbrauch ermitteln?
Und einen halben Liter Mehrverbrauch fände ich nicht vertretbar.
Also der Mehrverbrauch in l/ 100 km wird ja angegeben, zwischen 0.07 l und 0.26 l. Das ist definitiv vernachlässigbar.
1% bis 6% sind gemeint.
Manche bekommen es hält nicht hin, den kompletten Text + Grafik zu lesen und zu verstehen.
Die Ergebnisse sehen sehr vielversprechend aus, ich hoffe der Gesetzesgeber und die Automobilindustrie werden eine zufriedenstellende Lösung finden.
Es ist nicht Aufgabe des ADAC, den Job der Fahrzeughersteller bzw. der Zulieferer und Zubehöranbieter zu übernehmen.
Es sind1 bis 6%. Der absolute Mehrverbrauch steht im Artikel.
HJS spritzt das Ammoniak in flüssiger Form ein was den Energieaufwand verringert.
Sollen wir dir den gesamten Bericht vorlesen?🙄
Erfahrungen gibt es auch aus der Nutzfahrzeugbranche.
Man sollte seine Mitmenschen nicht unterschätzen! Ich bleibe dabei: Keinerlei Aussage/ Erfahrungen über Langzeittauglichkeit.
Damit wären die Fake News von Motor Talk mal wieder widerlegt:
https://www.motor-talk.de/.../...er-ihre-diesel-nicht-um-t6154544.html
Wo siehst du da einen Widerspruch? 😕
Bisher "nur" zwei Prototypen Pkw plus der Passat vor einiger Zeit.
Nichts Neues, da die Wirksamkeit und Verwendbarkeit allg. schon bekannt waren.
Es fehlen klare Angaben zur Umsetzbarkeit in der Breite, Verfügbarkeit, Genehmigungsverfahren, etc. Damit als Sofortmaßnahme, und nur die zählt im Augenblick, nicht geeignet und purer Aktionismus. Bis die zugelassene Serienreife da ist, sind viele umrüstbare Diesel verschwunden.
Aber immerhin: Es bewegt sich was. Aber wenn man schon probeweise umrüstet, dann hätte man auch probeweise km abspulen können.
Und was ist hiermit:
Werden durch die Nachrüstung solcher Systeme nicht neue umweltschädliche Stoffe freigesetzt? Denn eine Überdosierung von AdBlue kann für einen erhöhten Ausstoß an Ammoniak sorgen – ein bisher unlimitierter Schadstoff. Hierfür fehlen zudem noch schnell reagierende Sensoren und die Vorgaben der zulässigen Werte.
Stichwort Kosten.