Kfz-Steuer, Abgasuntersuchung, Winterreifen: Neue Regeln 2018
Das ändert sich 2018 für Autofahrer
Die Abgasuntersuchung misst wieder am Rohr, die Kfz-Steuer steigt für viele Autofahrer. Warum das so ist und was sich 2018 sonst noch ändert, lest Ihr hier.
Göttingen/Stuttgart/München - Abgasdiskussion und kein Ende. Auch im kommenden Jahr 2018 wird das Thema uns Autofahrer weiter begleiten. Und zwar auf mehreren Ebenen. Nicht in jedem Fall ist klar, was am Ende herauskommt. So steht schon im Februar eine wichtige Gerichtsentscheidung mit weitreichenden Folgen an. Das, und was sich 2018 sonst noch für Autofahrer ändert, lest Ihr in unserer Übersicht.
Abgasuntersuchung wieder am Auspuff
Bei der Abgasuntersuchung heißt es ab 1. Januar 2018: zurück zu den Wurzeln. Ab dem neuen Jahr wird wieder am Endrohr gemessen. Und zwar immer. Das war früher schon so. Im Nachklang der Abgasaffäre kommt die Gesetzesänderung früher, sagt Anja Smetanin vom Auto Club Europa (ACE). Zuvor reichte die Onboard-Diagnose. Nur wenn dabei Fehler auftauchten, musste am Auspuff gemessen werden."Durch die Endrohrmessung kann jetzt sicher erkannt werden, wenn die Abgasreinigung nicht mehr einwandfrei funktioniert", sagt Smetanin.
Für Autofahrer steigen mit der neuen Regelung in vielen Fällen die Kosten der Hauptuntersuchung. Je nach Bundesland kann die Untersuchung mit Endrohrmessung bei der Dekra bis zu 12 Euro mehr kosten als ohne. Beim TÜV Süd liegen die Preise mit Endrohrmessung üblicherweise um 8 Euro höher.
Entscheidung über Fahrverbote
Fahrverbote für Dieselautos werden heiß diskutiert, doch passiert ist noch nicht viel. Das liegt daran, dass derzeit noch nicht mal klar ist, ob auf Grundlage der geltenden Gesetze überhaupt Fahrverbote ausgesprochen werden können. Das Verwaltungsgericht Düsseldorf hatte im September 2016 entschieden, dass der Luftreinhalteplan von Düsseldorf um Fahrverbote ergänzt werden müsste. Geklagt hatte die Deutsche Umwelthilfe (DUH). Die NRW-Landesregierung legte mit Einverständnis der DUH Revision beim Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) ein.
Am 22. Februar 2018 verhandelt das BVerwG in Leipzig nun über die Frage. Kommt das Gericht zur Auffassung, dass gewisse Dieselmodelle ausgesperrt werden können, könnte dies wegweisenden Charakter haben. Es wäre die erste höchstrichterliche Entscheidung zu dem Thema. Auch in Berlin, Stuttgart, München und vielen anderen Städten werden die Stickoxidwerte überschritten.
Änderungen bei der Kfz-Steuer ab Herbst
Neuer Zyklus, neue Steuern: Ab dem 1. September gilt für die Berechnung der Kfz-Steuer nicht mehr der veraltete "Neue Europäische Fahrzyklus". Ab dann werden Verbrauch und CO2-Ausstoß für alle neu zugelassenen Autos nach dem WLTP-Zyklus ermittelt, der realistischere Werte ergeben soll. Hersteller gehen je nach Motorisierung von etwa 10 bis 15 Prozent höheren Werten aus. Entsprechend wird für viele Neuwagen die Kfz-Steuer steigen.Zudem müssen alle Neufahrzeuge ab 1. September die Schadstoffklasse 6c erfüllen, die seit diesem September schon für neue Fahrzeugtypen greift. Damit sinkt der maximal zulässige Grenzwert für die Anzahl ausgestoßener Rußpartikel. Den werden "viele der neuen Benziner mit Direkteinspritzung wohl nur mit einem Partikelfilter schaffen", schätzt Anja Smetanin. Einige Hersteller bauen schon jetzt Partikelfilter in Benziner ein.
Für den maximal zulässigen Stickoxidgrenzwert (NOx) ändert sich nach Euro 6c vorerst nichts. Er darf für Benziner weiterhin 60 mg/km nicht überschreiten und wird auf dem Prüfstand ermittelt. Bei Dieseln liegt der Wert bei 80 mg. Neue Typen werden bereits seit September 2017 nach der strengeren Norm Euro 6d-Temp zertifiziert. Hier werden NOx und Partikelzahl zusätzlich im realen Fahrbetrieb gemessen und dürfen 126 mg (Benziner) oder 168 mg (Diesel) nicht überschreiten. Für alle Neuwagen wird Euro 6d-Temp erst am 1. September 2019 verpflichtend.
Winterreifen mit neuem Symbol
Technisch bleibt alles beim Alten, doch optisch ändert sich etwas: Winter- und Ganzjahresreifen erhalten ab 2018 eine neue Kennzeichnung. "Diese Reifentypen müssen zukünftig mit dem neuen Alpine-Symbol gekennzeichnet sein, einer Schneeflocke vor einem Berg", sagt Tobias Goldkamp, Fachanwalt für Verkehrsrecht. Bisher reichte die M+S-Kennzeichnung.Alte Reifen mit M+S-Kennzeichen dürfen trotzdem weiter verwendet werden, auch bei winterlichen Straßenverhältnissen. Es gibt eine Übergangsfrist bis zum 30. September 2024. Natürlich müssen die Reifen intakt sein und ausreichend Profil (mind. 1,6 mm) aufweisen. Wer neue nach dem Jahreswechsel hergestellte Reifen ohne die neue Kennzeichnung kauft und bei winterlichen Bedingungen fährt, muss allerdings mit Bußgeldern rechnen.
Notruf in Autos wird zur Pflicht
Viele Neuwagen haben es schon an Bord, Autos, die ab dem 1. April 2018 neu typgeprüft werden, dürfen nicht mehr drauf verzichten: Das Notrufsystem eCall wird verpflichtend. eCall besteht aus einem GPS-Empfänger für die Standortdaten und einer Mobilfunkeinheit. "Bei einem Unfall übermittelt das System automatisch die Standortdaten an die Rettungsleitstelle, wodurch die Einsatzkräfte im Zweifelsfall schnell an den Unfallort gelangen", sagt Smetanin.Bei einem heftigen Aufprall wird der Notruf automatisch ausgelöst. Daneben kann er aber auch manuell durch einen Knopfdruck abgesetzt werden. Mit dem Auslösen des Notrufs wird auch eine Sprachverbindung zur Rettungsleitstelle hergestellt.
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Quelle: Mit Material von dpa
Müsste es nicht GPS-Sender heißen .... ?
Wer trägt eigentlich die Kosten für den E-Call, oder handelt es sich, da gesetztlich vorgeschrieben, um eine kostenfreie Mobilverbindung....??
Danke für die Klarstellung. Bei den Kommentaren einiger Benutzer unter anderen Artikeln könnte man meinen, dass diese Norm schon jetzt gilt.
Hallo,
und was soll das neue Symbol bei Winterreifen bringen, bzw. was ist der Grund dafür? ISt es weil es somit auch Analphabeten die Winterreifen erkennen können?
🙄
Danke VW, sowie alle, die den NEFZ nicht verstanden haben und sich über höhere Verbräuche mokierten.
🙄 🙄
Natürlich...
🙄 🙄 🙄
http://www.ikonengold.de/cms/index.php?id=56
🙄🙄🙄🙄
Wieso muss uns das aufgezwungen werden?
Also besser wird es jedenfalls nicht. Ob ich mir im nächsten Jahr wirklich einen Neuwagen kaufen soll, wie ich es vor hatte (Subaru BRZ)? Ich wäre bescheuert es zu tun! Was ist das bitte für ein Kaufklima, welches Regierung, Justiz und Industrie hier schaffen?!
Kein Newsbeitrag ohne den typischen MT-Qualitätsjournalismus... 🙄
eCall wird lediglich für neue Typgenehmigungen die nach dem 1. April zugelassen werden zur Pflicht! Neuwagen mit bereits bestehenden Typgenehmigungen können auch nach dem 1. April OHNE eCall gebaut werden...
Das M+S Symbol war nicht geschützt, man konnte es also auch auf Sommerreifen schreiben, was von vielen asiatischen Herstellern auch praktiziert wurde.
Wenn man das Schneeflockensymbol auf dem Reifen anbringen will, muss der Reifen durch einige Tests seine Wintertauglichkeit demonstrieren.
Ein paar sehr gute Änderungen!
Nervt mich auch immer, dass Leute aus dem NEFZ ihren persönlichen Realverbrauch ablesen wollten. Dabei geht es da nur um einen standardisierten Wert, um Fahrzeuge untereinander vergleichen zu können.
Ist doch das gleiche beim Smartphone. Da hat auch jeder je nach Nutzung völlig unterschiedliche Laufzeiten.
Nur schade, dass selbst das durch die vielen Schlupflöcher verwässert wurde (Reifendruck etc.). Hier hätte man frühzeitig deutlichere Richtlinien einführen müssen.
Also, das GPS-Signal wird vom Fahrzeug von den Satelliten empfangen, die Positionsdaten dann vom Fahrzeug an die Leitstelle gesendet. Also insofern ist GPS-Empfänger schon richtig.
Das ist doch das Problem: die Fahrzeuge können nicht untereinder verglichen werden! Bei gleichen NEFZ-Werten haben verschiedene Fahrzeuge mit dem gleichen Fahrer unterschiedliche Real-Verbrauchswerte.
Es wird halt unterschiedlich stark geschummelt oder ein Auto bietet auf dem Prüfstand mehr Schummelpotential als ein andres.
nein. das gerät errechnet, wie jedes navi oder wischfohn, aus dem empfang der zeitsignale der gps-satelliten die aktuellen koordinaten und diese werden dann über das mobilfunkteil übermittelt.
Der Weg ist schon richtig! Kann nicht sein, dass die Steuer nach einem viel zu niedrigen Laborwert ausgerichtet wird. Kaum jemand schafft es seinen Wagen mit NEFZ-Werten zu fahren...
Kann nicht sein? Wurde doch so gemacht. Also ist es so.
Steuern sind willkürlich gewählt. Normalerweise so, dass die Mittelschicht gerade noch damit klar kommt. Jetzt kommt halt die nächste Steuererhöhung. Weiter so. 🙄
gps für den notruf ok aber warum schreibt man nicht gleich eine vernünftige trackingmöglichkeit (diebstahlverfolgung) mit vor? in welchen fahrzeugen ist das vorgesehen? die hardware ist offenbar vorhanden aber für die deartige nutzung wird man wohl per aufpreisliste extra zahlen dürfen.
und klar gps basierte maut wäre nun auch kein problem mehr. autos die neu sind und das haben zahlen dann nach kilometern. alte autos holt man mit hohen pauschalen von der straße. die wachstumsspirale auto wird also weitergehen.