Audi RS7 (2019): Erlkönig, erste Details
Dicke Backen und ein dickerer V8
Erster Auftritt mit der fertigen Karosserie: Audi zeigt erstmals die dicken Backen des nächsten RS7, zunächst allerdings noch unter Tarnfolie. Alle Details.
Berlin – Aus dem RS7 macht Audi kein großes Geheimnis. Schon vor einem Jahr waren erste Versuchsträger auf öffentlichen Straßen unterwegs, damals noch mit schmaler Karosserie und Platzhaltern an den Radhäusern. Jetzt hat unser Fotograf erstmals ein fertiges, aber komplett getarntes Auto erwischt.
Die wichtigste Neuerung: Der neue Audi RS7 bekommt dicke Backen. Sein Vorgänger fuhr mit der Karosserie des A7. Audi erklärte: Verbreiterte Kotflügel würden das Auto unpraktisch machen. Auch ohne zusätzliches Blech sei er fast so breit wie ein RS6. Man beschränkte sich auf dicke Schweller und Schürzen. Beim neuen Modell ändert sich dies.
Audi RS7: 22-Zöller und Hybrid-Theorien
Optisch wird aus dem neuen RS7 also ein echter Vertreter der Sport-Reihe. Dazu gehören ovale Endrohrblenden, große Lufteinlässe und riesige Felgen. Audi wird für das neue Modell bis zu 22 Zoll Durchmesser anbieten. Sportfahrwerk und eine (optionale) Keramikbremse gehören ebenfalls zum RS-Programm.Zum Antrieb des RS7 gibt es viele Spekulationen. Der Porsche Panamera Turbo S gilt als Kandidat für eine Technikspende. In ihm leisten ein 4,0-Liter-V8-Benziner und ein Elektromotor gemeinsam 680 PS und 850 Newtonmeter Drehmoment. Damit wäre der RS7 Audis erstes RS-Modell mit Elektro-Unterstützung.
Technisch wäre das umsetzbar. Ein Plug-in-Modell ist in der Baureihe vorgesehen, Bauräume für Akku und Antrieb sind vorhanden. Nur das Getriebe passt nicht: Porsche setzt im Panamera ein PDK mit acht Gängen ein, das der Zulieferer ZF für den modularen Standardbaukasten entwickelt hat. Der A7 basiert auf dem modularen Längsbaukasten. Motor und Getrieben sitzen weiter vorn im Auto.
Der RS7 wird keine Panamera-Kopie
Der RS7 soll allerdings keine Kopie des stärksten Panamera werden. Zudem ist am Erlkönig keine Tankklappe auf der linken Fahrzeugseite zu erkennen. Seine Architektur schreibt vor, dass dort die Ladebuchse sitzt. Auch eine zweite RS7-Variante mit Plug-in-Technik ist unwahrscheinlich. Audi wird die Leistung nur aus einem Verbrenner holen.Hier kommt der 4,0-Liter-V8 zum Einsatz, der unter anderem Porsche Panamera und Lamborghini Urus antreibt. Audi entwarf den Motor und baute ihn in den alten RS7, Porsche überarbeitete den Antrieb umfassend. Nach wie vor sitzen zwei Turbolader zwischen den Zylinderbänken. Der Motor deckt einen Leistungsbereich von 460 (Panamera GTS) bis 650 PS (Urus) ab.
Ein Blick ins Segment deutet an, wie stark der neue RS7 wird. Ausschlaggebend ist die Business-Klasse in ihren stärksten Versionen, also BMW M5 und Mercedes E 63 AMG. Wir erwarten mindestens 600 PS und etwa 800 Newtonmeter Drehmoment. Eine Achtgang-Automatik wird die Kraft an alle vier Räder verteilen.
Mild-Hybrid: 48 Volt im Audi RS7
So ganz ohne Strom geht es dennoch nicht bei Audi. Alle neuen Modelle mit mindestens sechs Zylindern bekommen ein 48-Volt-System und einen Riemen-Starter-Generator. Der übernimmt die Aufgaben von Lichtmaschine und Anlasser. Audi erweitert die Start-Stopp-Automatik und schaltet den Verbrenner häufig ab, vor allem beim Segeln. Das spart Sprit.Das 48-Volt-Netz ermöglicht weitere Extras. In den SQ7 baut Audi einen Wankausgleich, der die Karosserie in Kurven gerade hält. Im gleichen Auto und im nächsten Audi S7 (2019) verkürzt eine elektrisch angetriebener Verdichter das Turboloch. Beide Optionen ließen sich im RS7 einsetzen. Ob Audi sie umsetzt, ist noch nicht bekannt.
Alles, was es im Vorgänger gab, wird es dagegen sicher in den neuen RS7 schaffen. Dazu gehören das optionale Sperrdifferenzial an der Hinterachse, adaptive Dämpfer und ein Paket, das die Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h (Serie, abgeregelt) auf 280 oder 305 km/h erhöht. Hinzu kommen alle Extras des A7, unter anderem das große Infotainmentsystem mit zwei Touchscreens.
Audi RS6 und Audi RS7 mit identischer Technik
Der Audi RS7 startet frühestens im kommenden Jahr. Audi wird zunächst das S-Modell (V6-Biturbo, 450 PS) vorstellen, die stärkste Motorisierung folgt später. Die Technik des RS7 wird unverändert im RS6 zum Einsatz kommen. Preislich orientieren sich die Autos an ihren Vorgängern in der hohen Leistungsklasse. Für den RS7 bedeutet das: Der Basispreis wird bei gut 120.000 Euro liegen.
Nun ja, dicker wird der V8 nicht - es bleibt weiterhin bei (zu wenigen) 4 Litern Hubraum.
Es handelt sich im Falle des A7 natürlich um den modularen Längsbaukasten von Audi.
Huch - natürlich handelt es sich um den. Ich hab wohl in den vergangenen Wochen zu oft über zu kleine Autos geschrieben. Da verwechselt man schonmal die Richtung. Danke, ist korrigiert.
Constantin
Solche Auto sollen verboten werden....
Oder noch besser und gerächter jeder bekommt ein Co2 Budget und kann sich entscheiden ob er autofahren oder fliegen will und den Rest zu Fuß macht.
Um genauer zu sein, handelt es sich beim Panamera um den Modularer Standardantriebsbaukasten (MSB) und beim A7 um
modulare Längsbaukasten (MLB) also sind beide Angaben Quatsch und Unfug. 😉
Ps: jetzt habe ich selbst quatsch gelesen und geschrieben oder der Text wurde geändert 😆 hatte beim Panamera MLB gelesen 😆
Wo kommt denn auf einmal der 450 PS BiTurbo für die S-Version her? Ist diese Information halbwegs gesichert? Denn, was man ja sonst so hier im Forum liest und auch mein Audi Händler sagt, ist, dass es im deutschen Markt den S6 ausschließlich als ca. 350 PS TDI geben wird...
22"? Ich fand den RS6 auf 21" viel zu hart und man musste Angst haben, dass da was nicht kaputt geht bei großen Schlaglöchern.
Na dann viel Spaß..
Schade wenns dabei bleibt, hätte mir hier schon den Hybrid-Antriebsstrang aus dem Panamera gewünscht - so als Option für die die es wollen. > 600PS V8 hat der "aktuelle" ja auch, das is jetzt nicht wirklich eine Neuerung und schon gar nicht "dicker".
Besser ist, wenn Du dich in einem Öko- statt Autoforum anmeldest.
Das habe ich hier aufgeschrieben: Erlkönig Audi S6
Ein großer Diesel wird mit Sicherheit kommen. Dem Biturbo fehlt ja noch ein Nachfolger. Ob der nun S6 TDI oder A6 55 TDI heißt, weiß ich nicht. Aber den S6 wird es auch weiterhin als Benziner geben.
Gruß
Echt? Krass! Wusste ich gar nicht. Gibt's ne verlässliche Quelle dafür?
Ganz schön rachsüchtig! Aber ich würde den Vorschlag voll unterstützen und sobald mein Dicobalt-Budget aufgebraucht ist den Rest zu Fuß machen.
Das Botaniker Forum ist nebenan. Sie haben die falsche Tür erwischt. Gehen Sie bitte weiter 😆 mein V8 verbraucht bestimmt 4 Liter mehr bei halb soviel PS 😆
Der war gut!
Wenn du so auf großen Hubraum stehst, kauf dir nen Ami. Mehr als 4l Hubraum braucht man nicht in einem aufgeladenen V8. Meines Erachtens soll endlich dieses übertriebene Ploppen aus der Mode kommen!
Man kann hier wohl davon ausgehen, dass es wie beim alten SQ5 ablaufen wird, auch wenn der Unterschied diesmal ziemlich heftig ausfällt:
DE/EU: 3.0 TDI mit 354 PS
US, ... : 3.0 TFSI mit 450 PS
Nichtmal die Amis werden hier das Glück haben einen V8 im S6 zu bekommen.
Mal schauen, ob wirklich ein PHEV-System in einem RS7 performance kommt und wie lange es dauert, bis diese Produktpolitik auch in den Klassen unterhalb Einzug halten wird.