VW Golf 8 (2019): Mule, Erlkönig, erste Details
Hier testet VW den Golf 8
VW schickt den nächsten Golf zum ersten Mal auf öffentliche Testfahrt. Noch mit altem Blech, aber mit neuem Cockpit, EA-888-Motor und modifiziertem Heck. Erlkönig-Bilder.
Nürburgring – Bis zum Produktionsstart des VW Golf 8 dauert es nur noch etwas mehr als ein Jahr. Im Juni 2019 beginnt der Bau des neuen Kompakten im Volkswagen-Stammwerk Wolfsburg, das hat VW bereits vor Zulieferern öffentlich bestätigt. Höchste Zeit also, die nächste Generation des unvermeidlichen Bestsellers in die Abstimmung zu schicken. Nun sind die ersten Versuchsträger des Golf 8 abseits von geheimen Teststrecken unterwegs: Der nächste Golf dreht Testrunden auf der Nürburgring Nordschleife.
Es handelt sich bei dem Versuchsträger um einen sogenannten "Mule", also um neue Technik unterm alten, bekannten Blech. Der Prototyp trägt die Karosserie des Golf 7. Einziger äußerlich sichtbarer Unterschied: Die Heckstoßstange und der hintere Radlauf sind modifiziert. Auf den ersten Blick wirkt das wie ein provisorisch reparierter Heckschaden. Tatsächlich aber zeigt dieses Detail mehr. Nämlich, dass der Golf zum nächsten Modellwechsel größer wird.
Der achte VW Golf wächst in Länge und Radstand. Die aktuelle Generation, 2012 eingeführt, gehört mit 4,25 Metern Länge mittlerweile zu den kürzeren Modellen in der Kompaktklasse: Der neue Ford Focus etwa erreicht 4,37 Meter Länge.Die Insassen im nächsten Golf bekommen also mehr Platz, außerdem erwarten wir mehr Kofferraumvolumen. Bisher passen 380 Liter ins Golf-Heck, nach dem Modellwechsel werden es mehr als 400 sein. Besonders interessant: Unser Erlkönig-Fotograf hat einige Neuerungen im Innenraum erwischt.
Neues Instrumentendisplay, neue Bedienstruktur
Im Versuchsträger sitzt ein neues digitales Kombiinstrument. Den virtuellen Tacho gibt es bereits im Golf, aber in einer anderen Form. Das Klimabedienteil verändert sich ebenfalls. Der Golf 8 tauscht die Drehregler für Temperatur und Gebläse gegen Tasten. Das Design und die Ergonomie ähneln dem Bedienteil des neuen VW Touareg in der Basisversion.
Die Tasten, die aufgeschraubte Konsole und der flache DSG-Wählhebel könnten auf ein neues Bedienkonzept hindeuten. Es bleibt vermutlich bei der Eingabe per Touchscreens – vielleicht sogar mit zwei getrennten Bildschirmen. Audi führte ein ähnliches System in den Modellen A6, A7 und A8 ein.
Eine andere Möglichkeit: Der Infotainment-Monitor wird deutlich größer und übernimmt die Bedienfunktionen der Klimaanlage. Weil kein Bildschirm im Prototyp verbaut ist, halfen sich die Ingenieure mit einer einfachen Blende. Der DSG-Hebel muss keine tiefere Bedeutung haben.
Unter der Motorhaube des Versuchsträgers steckt ein Vierzylinder-Turbobenziner ohne Abdeckung. Am Layout von Batterie, Luftfilterkasten und Kühlmittelbehälter ändert sich nichts. Die Position des Ölstabs deutet darauf hin, dass es sich um einen 1,8- oder 2,0-Liter-Motor der Baureihe „EA 888“ handelt. VW deckt mit ihm derzeit einen Bereich von 180 PS (Golf Alltrack) bis 310 PS (Golf R) ab.
Früher Golf GTI Prototyp auf dem Nürbrugring?
Ein Foto des Unterbodens zeigt zudem eine Mehrlenker-Hinterachse. Bei schwächeren Motoren setzt VW bislang auf eine einfachere Konstruktion, also wird es sich hier um einen Golf mit mehr Leistung handeln. Die kleinen Stahlfelgen schränken weiter ein: Eine Bremse, die unter 16-Zoll-Felgen passt, gibt es derzeit nur bis zu einer Leistung von 230 PS. Es könnte sich also sogar um einen frühen GTI-Prototypen handeln.Das deckt sich mit den Aussagen von VW-Chef Herbert Diess. Er sagte im Gespräch mit MOTOR-TALK im vergangenen Jahr: Der Golf 8 GTI „wird sehr pur sein“, aber „eine klassische Weiterentwicklung“ des aktuellen Golf GTI. Einen Hybrid-GTI wird es nicht geben.
Strom ist dennoch ein wichtiges Thema im neuen Golf. Es wird ihn erstmals mit 48-Volt-Bordnetz und Riemen-Startergenarator geben. So will VW viel Sprit im Kompakten sparen. Technisch möglich wäre auch ein zweiter Elektromotor im Getriebe oder an der Hinterachse. Basis für den Mild-Hybrid-Strang wird der 1,5-Liter-Benziner („EA 211 Evo“).
Kein E-Golf mehr in der Generation 8
Im neuen Golf bringt VW auch einen Erdgas-Motor mit bis zu 160 PS. Dieselmotoren wird es im Golf weiterhin geben. Sie reinigen ihre Abgase mit NOx-Speicherkats und AdBlue. Ungünstige Betriebszustände, in denen schlechte Abgaswerte auftreten, könnten mit Elektroverdichtern überbrückt werden.
Ein E-Golf kommt allerdings nicht mehr. In Generation 7 brauchte VW dieses Modell, um ein Serienfahrzeug mit Elektroantrieb auf den Markt bringen zu können. In Zukunft nicht mehr: Anfang 2019 debütiert der VW I.D., ein Elektroauto auf speziell dafür entwickelter Plattform. Der I.D. fährt weiter und kostet weniger als ein E-Golf. Und macht den E-Golf überflüssig.
Genaue Details zur achten Generation Golf erwarten wir in ungefähr einem Jahr. VW investiert 1,8 Milliarden Euro in die Entwicklung des neuen Modells. Erweiterte autonome Fahrfunktionen hat der Hersteller bereits angekündigt, außerdem eine dauerhafte Internetverbindung. Für konkrete Preise ist es noch zu früh. Derzeit startet der Kompakte bei 18.075 Euro als Dreitürer. Wir schätzen, dass der neue Golf etwa 18.500 Euro kosten wird und nur noch als Fünftürer zu haben ist.
Weiterlesen: Die Antriebe für den nächsten Golf
Oder die wird es dann nur noch als SA gegen Aufpreis geben 😆
Das betrifft aber nicht nur VW sondern wird wohl der Trend bei immer mehr Herstellern werden.
Gähn...
Das interessanteste an dem Artikel ist der Hinweis auf den VW I.D. - der E-Golf Ersatz mit RWD.
Endlich wieder brandheiße VW News.
Keine analoge Instrumente - nein Danke.
Kein E-Golf - aber bestimmt ein paar neue Diesel.
Wie kommt man bei einem Erlkönig/Mule an Bilder von Motor, Achse und Innenraum?😕
Irgendwie komisch. Normalerweise kommt man da nicht so nah dran zum fotografieren.
Bisschen sehr zeigefreudig die Damen und Herren von VW.
Das digitale Cockpit ist bei VW gut integriert und sehr schön lesbar.
Bin eigentlich auch kein Fan von, bei den meisten Motorrädern sind digitale Cockpits schrecklich integriert. Im Passat B8 aber z.B. ist das ganz ordentlich.
Schade, dass es keinen E-Golf mehr geben wird.
ich probier es mal ganz sachlich.
Ich habe mich gerade mit dem 7 Facelift angefreundet. Von außen finde ich einen Golf nicht sonderlich aufregend, auch innen gibts keinen "Boah ey" Effekt. Allerdings gefällt mir das virtuelle Cockpit sowie der Aufbau und die Optik des Innenraum schon sehr. Es wirkt durchaus stimmig und eckt nicht an. Jetzt ist aber genau dieses Facelift quasi 1 Jahr nach Release schon wieder veraltet. Der Golf 8 kommt. Irgendwie hat das den faden Beigeschmack ein altes Auto zu kaufen. Ich bin mal gespannt wie sich die Preise entwickeln. Ein Facelift R fände ich durchaus interessant, auch mit einem GTI PP liebäugel ich etwas. Hoffen wir mal das mit jedem Tag den der 8 näher kommt, die Preise für den jetzt (noch) aktuellen Golf purzeln und purzeln.
Vermutlich wird der I.D. die bessere Alternative.
Also ist das auch ein Wettbewerb? Wer hat den Längsten (Kompaktwagen)?!
Muss die Kompaktklasse wirklich noch größer werden?
Auch diese Teile kommen reihenweise in der Weltgeschichte rum und da haben auch VW-fremde Personen durchaus mal Zugriff drauf und können schnell ein paar Bilder schießen...
Dass es keinen E-Golf mehr geben wird, ist ein schwerer Fehler von VW, wenn es denn so kommen sollte!
Denn es wird jede Menge traditioneller GOLF-Fahrer geben, die eventuell auf reinen Elektroantrieb umsteigen würden, aber eben nur wenn es ein Elektro-GOLF ist.
Diese Klientel kauft nur GOLF, wie sie früher immer nur Käfer kaufte.
Strategisch ein riesengroßer Fehler!
Andere Elektroautos, die k e i n GOLF sind, werden von diesen hunderttausenden GOLF-Käufer nicht angenommen! Ich gehe davon aus, dass diese Entscheidung von einem Novizen im Management getroffen wurde, der sich der wahren Tragweite dieser Entscheidung nicht bewußt wird, da so der ganze Elekktrodurchbrauch bei VW gefährdet ist!
Nochmal: Volkswagen-Käufer werden die E-Technik nur annehmen, wenn sie im GOLF verbaut ist. Notfalls muss halt ein spezieller Elektro-Golf gebaut werden, mit anderer Plattform als die normalen Gölfe. Hauotsache, dieser E-GOLF wird auch weiter GOLF sich nennen.
Ich stehe für eine weitere Unternehmensberatung für die Volkswagen AG in der Sache gerne zur Verfügung, allerdings nur gegen eine angemessene Aufwandsentschädigung, wobei bereits die kostenfreie Anlieferung so eines Gefährtes vor meine Haustür als neues Eigentm von mir als ausrechend betrachtet wird:
https://...lkswagen-nutzfahrzeuge.de/.../multivan-business.html
Dieser Multivan-Business soll der zur Zeit teuerste VW sein.
@TwoLaneBlacktop: VW will (und kann) das Elektroauto sowieso noch nicht in Massen produzieren.
Zum Artikel: find schade dass die Kompaktwagen immer grösser werden.
der VW GOLF ist doch der einzige Kompaktwagen der tatsächlich KAUM größer wurde..
(VW hat das IMHO richtig gemacht, und größere Variaten angeboten, wie den Golf+/Sport.. wenn der nicht so OPA mäßig wäre, von der Optik, hätte sicher der auch besser verkauft..)
der E-GOlf ist Super, hat aber zuwenig Reichweite, (wie fast alle e-auto) da müssten min. 60 bis 80 kwh rein passen , und die werden einfach nicht platz haben..
Darum geht es nicht!
Dieser E-GOLF muss immer weiterentwickelt werden, die Leute müssen ihn im Alltag sehen, dass der Nachbar jetzt auch schon einen VW E-GOLF fährt, soballd er irgendein Exoten-VW-Elektroauto fährt, ist er eh raus und wird in der Bungalow-Siedlung oder Reihenhaussiedlung gemobbt.
Das ist ja der große Vorteil des E-GOLF, er wird gar nicht als Elektroauto wahrgenommen, und ich kenne die GOLF-Klientel, das sind alles so Spießer, die möglichst wenig auffallen wollen, und dieses biedere GOLF-Design haben wollen, Oberstudienräte z. B., die es zu einem kleinen Reihenhaus gebracht haben, da muss ein GOLF vorstehen, nur ein GOLF, sowie früher der Lehrer eben Käfer fuhr, oder auch die Pfarrer, alle fahren sie Spießer-Golf, die kaufen ein Eklektroauto nur als E-GOLF!
Das als meine unternehmensstrategische Warnung ans VW-Management!
Diese falsche Entscheidung kann den ganzen Konzern ruinierne, da der Anschluß ans Elektroauto-Zeitalter verpasst wird.
Stattdessen wieder neue Diesel-Stinkegölfe!
Na ja, weitere Beratung von mir, nur gegen die obengenannte Prämie in Form eines Multivan Business mit Vollausstattung. Farbe möglichst silbermetallic. Danke!