Nürburgring: BMW M4 GT4 und Hyundai i30 N im Test
Neue Modelle im 24-Stunden-Härtetest
Brandneue Sportgeräte mitten im Getümmel: Beim 24-Stunden-Rennen testete Hyundai den GTI-Verschnitt i30 N, BMW und Audi ihre neuen Rennwagen für die Masse.
Nürburg - Mehr als 150 Autos traten am Freitag zum Qualifying des 24-Stunden-Rennens am Nürburgring an. Darunter drei Fahrzeuge, die es streng genommen gar nicht gab: Zwei Hyundai i30 N und ein BMW M4 GT4. Weder die Koreaner noch die Bayern hatten ihre Modelle bis dahin offiziell vorgestellt, nie eindeutige Daten und Preise zu den Basis-Fahrzeugen genannt.
BMW holte beides im Anschluss an das Qualifying nach, Hyundai wird spätestens auf der IAA im Herbst Konkretes zum ersten Hot-Hatch der Marke sagen. Wie ging der Test aus? Alle drei neuen Modelle erreichten das Ziel, doch leicht war das nicht. MOTOR-TALK besuchte in der Schlussphase die Crews an den Boxen.
Der M4 wird schärfer und schärfer
Es herrscht kein Mangel an scharfen Versionen des BMW 4er. Sportfahrer können bereits wählen zwischen M440i, M4 und M4 mit Competition-Paket. Wer schnell genug war, konnte sich womöglich das kompromisslose und limitierte Track-Tool M4 GTS sichern. Daneben ist der neue M4 CS bald erhältlich. Nun also eine weitere Version des BMW M4. Der GT4. Im Unterschied zu seinen Baureihen-Brüdern ist er ein reines Rennfahrzeug ohne Straßenzulassung.
Der Rennwagen mit Überrollzelle soll Privatteams ansprechen, die schnell und vergleichsweise kostengünstig in einer Langstreckenserie mitmischen wollen. Für 169.000 Euro gibt's das für die GT4-Kategorie aufgebaute Fahrzeug, das bei Motor und Getriebe nah an den Straßenversionen bleibt. Die Leistungsangabe ist beim M4 GT4 so eine Sache. Im Langstreckensport werden überlegene Fahrzeuge etwas gedrosselt. Im Fachchinesisch spricht man von "Balance of Performance." Die PS-Ausbeute des M4 GT4 richtet sich nach dem gewählten Programm. BMW stapelt tief, spricht nur von einer Motorleistung ab 431 PS.
BMW fordert Porsche
Am Nürburgring kam der M4 GT4 auf Gesamtrang 36 ins Ziel. "Wir hatten Gott sei dank keine nennenswerten Probleme, das Auto läuft absolut so, wie wir uns das vorgestellt haben", resümiert ein sichtlich erschöpfter BMW-Mechaniker in der Box.
Beim ersten Einsatz trat der M4 GT4 nicht in der richtigen Klasse an, die nötige Homologation steht noch aus. Doch der BMW scheint den in der GT4 tonangebenden Porsche Cayman ebenbürtig.Ein echter Konkurrent bringt sich gerade in Stellung: Audi testete beim 24-Stunden-Rennen seinen Kundensportler R8 LMS GT4 in der offenen Klasse - und war schneller. Insider gehen davon aus, dass die R8 GT4 in einer schärferen Konfiguration an den Start gingen als der BMW M4 und die Porsche.
Hyundai i30 N "weitestgehend seriennah"
In der Hyundai-Box achtete man weniger stark auf die Konkurrenz. Der Einsatz des i30 N diente Test- und Marketingzwecken für die kommende Sportversion des i30. Wenn man Zeiten verglich, dann eher teamintern. Eines der zwei Autos trat im Renntrimm an, das andere entsprach nach Hyundai-Angaben weitestgehend der Serie. "Der Unterschied sind über eine Runde rund fünf Sekunden", erklärte uns Pieter Schothorst vor seinem letzten Turn.
Er belegte im weniger modifizierten Hyundai i30 N mit seinen Kollegen Jong-hyuk Kwon, Youngsun Jee und Jens Dralle den 95. Rang. "Da wäre mehr drin gewesen, wir haben zu Beginn viel Zeit verloren." Einer der Teamkollegen verlor im Bellof-S das Auto und flog mit dem Heck voran in die Leitschiene. Die Nordschleife verzeiht eben keine Fehler - ganz egal, ob Publicity oder der Sieg das Ziel ist.
Schön wäre es, wenn es bei Hyundai zukünftig die hellblaue Grundfarbe als normalen Uni-Lack in allen Modellreihen geben würde!
Ansonsten habe ich an ein Alltagsauto durchaus andere Ansprüche als an eines im Renneinsatz. 🙄
Gruß Michael
5 Sekunden für eine Rennstrecken-Optimierung sind aber jetzt nicht wirklich viel für die Nordschleife? Das erfährt man im späteren Straßenverkehr wenig bis gar nicht vermute ich.
Tja und der kleine Golf GTI TCR auf Gesamtrang 29. 😆
Ein M440i ist mir allerdings neu..........
"Beim 24-Stunden-Rennen testete Hyundai den GTI-Verschnitt i30 N..."
Schreibt der Autoren-Verschnitt auf Motor-Talk...
Die TCR Fahrzeuge sind auch schneller als die GT4 Fahrzeuge, weil GT4 = Seriennah. Ein TCR Fahrzeug ähnelt eher einem richtigen Tourenwagen und hat mit der Serie eigentlich nichts zu tun.
Lediglich auf der Döttinger Höhe wäre der GT4 Bmw wohl schneller.
Außerdem bleibt ein Golf ein besch*** Golf, selbst wenn der in 2 Minuten da rum kommt 😊
:P
Achso GT4=Seriennah, deswegen hat der auch so ne Frittentheke am Heck und ~100 Ps mehr wie der GTI TCR.
Dann erklär mir mal welchen achso entscheidenen Vorteil der Golf gegenüber dem M4 GT4 hatte.
Edit: Mal ganz davon ab das der TCR ~70k € weniger kostet.
Das sicherlich, von einem der moralisch verkommensten Hersteller der Welt...
Aus dem GT4-Regelement (wikipedia):
"Grundlage müssen Serienfahrzeuge mit einer jährlichen Produktionsmenge von mindestens 300 Einheiten sein, die durch geringe Modifikationen renntauglich gemacht und durch Vergleichstests mit anschließenden Nivellierungsmaßnahmen auf eine annähernd ähnliche Fahrleistung gebracht [...] werden. Das Mindestgewicht beträgt 1000 kg. Neben der Entfernung der Innenraumverkleidungen und dem Einbau von Sportsitzen, dürfen die Veränderungen lediglich den Einbau neuer Bremsanlagen, Dämpfersysteme und Sicherheitsausstattung wie etwa Überrollkäfige oder Renntanks umfassen."
Gut!
Dann hast Du ja bestimmt auch in das Regelement der TCR Serie geguckt.
Wiki:
Am 15. September 2014, wurden die technischen Regularien veröffentlicht. Am 22. Januar 2016 wurde diese nochmal überarbeitet.
Zugelassene Autos: 4/5-türige Fahrzeuge
Chassis: Überarbeitetes Chassis vom Serienmodell
Mindestgewicht: 1250 kg für Fahrzeuge mit Produktionsgetriebe, 1285 kg für Fahrzeuge mit Renngetriebe (beide mit Fahrer)
Mindestlänge: 4,20 Meter
Maximale Gesamtbreite: 1,95 Meter
Motor: Turbo-Benzin oder Diesel bis 2,0 Liter
Drehmoment: ca. 410 Nm
Leistung: 330 PS
Schmierung: Nasssumpfschmierung
Auspuff: Homologierter Katalysator unter Verwendung von Serienteilen
Antrieb: Vorderradantrieb
Getriebe: Produktionsgetriebe oder TCR Serie Getriebe sequenziell; Paddle Shift ist erlaubt
Bremsen:
Vorne: max. 6 Kolben Bremssättel, Bremsscheiben max. Durchmesser 380 mm
Hinten: max. 2 Kolben Bremssättel; Serienmäßiges ABS ist erlaubt
Räder: Maximale Abmessungen der Felge: 10" x 18"
Aerodynamik:
Frontflügel: 2014 SEAT León Eurocup
Heckflügel: FIA Anhang J Art. 263 2014
Bodenfreiheit: mindestens 80 mm
Leistung / Gewichtsverhältnis: Balance of Performance (Gewichtsunterschied zwischen +70 und -20 kg vom minimalen Fahrzeuggewicht)
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Also nochmal, wo hat der GTI TCR da jetzt einen großen Vorteil?
Das Mindestgewicht beträgt 250-285 kg mehr als in der GT4 Klasse, die Leistung ist ebenfalls begrenzt, einzig die Chassis dürfen angepasst werden.
Und der Front- sowie Heckspoiler sieht mir auch beim Bild des BMW M4 GT4 keineswegs nach Serie aus.
..sind zwei völlig unterschiedliche Fahrzeuge.
TCR für "Rundstrecke".
GT4 für Langstrecke, wie die VLN, 24h, etc.
Daher liegen sie preislich und in der Entwicklung auch auf ähnlichem Niveu.
Die "neue" GT4 Klasse soll es den ambitionierten Teams ermöglichen, in die
"GT-klasse" aufzusteigen.
Bisher gabs ja unter den GT-Fahrzeugen nur eine Klasse, die GT3, nicht so wie
bei den "kleineren" Klassen.
Grüße
Muss ich das!? Ich habe mich auf die zitierte Aussage bezogen. Dein Der-Golf-ist-besser-Rumgepimmel interessiert mich nicht. Bei 24 Stunden zählt mehr als nur die Performance.
@Guzzi97
1. Liegen die Fahrzeuge Preislich mitnichten auf gleichen Niveau.
2. Hat hier ein Fahrzeug das nicht für Langstreckerennen optimiert wurde, weniger Leistung hat und ein höheres Mindestgewicht mal eben zwei Runden mehr auf der Nordschleife zurück gelegt.