Autonomes Fahren: China und Deutschland rücken zusammen
Schulterschluss im Handelsstreit
Im Handelsstreit: BMW, Daimler und VW verabreden mit chinesischen Unternehmen Partnerschaften zum autonomen Fahren. Und die Politik demonstriert den Willen zur Nähe.
Berlin – Um kurz nach halb zehn ist sie da, die Kanzlerin. Ein Konvoi aus zwei Audi A8 und einer S-Klasse rauscht über das Vorfeld des ehemaligen Flughafens Tempelhof. Vorneweg ein VW Up des Flughafen-Dienstleisters Wisag, als Wegweiser. Das Bild will nicht ganz zum Thema der Veranstaltung passen: Es geht um die Zusammenarbeit deutscher Autobauer mit chinesischen Firmen beim autonomen Fahren. Kurz nach Angela Merkel folgt der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang in einer Maybach-S-Klasse, mit wesentlich größerer Entourage aus Polizei, Limousinen und VIP-Bussen.
Der Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) hat geladen. Merkel und Li Keqiang sollen sich übers autonome Fahren informieren. Kurz zuvor haben BMW, Daimler und Volkswagen in einer Unterschriften-Zeremonie Vereinbarungen über die gemeinsame Zusammenarbeit mit chinesischen Firmen unterzeichnet.
BMW-Boss Harald Krüger, sein Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich, Daimler-Entwicklungsvorstand Ola Källenius und der oberste Volkswagen-Mann Herbert Diess sind vor Ort. Genau wie Verkehrsminister Andreas Scheuer, Wirtschaftsminister Peter Altmaier und weitere Prominenz aus Politik und Autobranche. Kurz: Der Termin am Tempelhofer Feld ist wichtig.
Verlässliche Partnerschaften mit China
Ob Li und Merkel allzu viel technisches Detailwissen mitnehmen? Rund zehn Minuten Lehrzeit stehen jedem Hersteller zur Verfügung, VW bietet eine Runde im selbstfahrenden Mini-Bus Sedric an, Daimler zeigt Assistenzfunktionen in der E-Klasse und BMW lässt autonome i3 übers Vorfeld rollen. Merkel sagt am Ende: „Wir haben beide auch eine kleine Fahrt gemacht, sind auch gut wieder angekommen.“Aber darum geht es nicht. Es geht darum, verlässliche Wirtschafts- und Technologie-Partnerschaften zu schmieden. Auch und vor allem, da andernorts Partnerschaften wegzubrechen drohen. Und Handelskriege angezettelt werden, unter denen die deutsche Autoindustrie leidet.
China hat jüngst als Reaktion auf US-Zölle angekündigt, Strafzölle in Höhe von 40 Prozent auf Autos aus US-Produktion zu erheben. Zwar wurden die Zölle zum 1. Juli für den Rest der Welt von 25 auf 15 Prozent gesenkt. Doch deutsche Hersteller produzieren viel in den USA, vor allem die beliebten SUV. Die jetzt am Rande des Besuchs des Ministerpräsidenten Li bei der Kanzlerin unterzeichneten Erklärungen haben also auch Symbolkraft.
China treibt Entwicklung zum autonomen Fahren voran
Doch sie sind mehr als das. Das autonome Fahren gehört neben der Elektromobilität zu den wichtigsten Zukunftstechnologien. Und US-Firmen wie Google oder Uber könnten die deutschen Autobauer abhängen.BMW hat deshalb ein Memorandum of Understanding mit dem Technologie-Konzern Baidu unterzeichnet, der in China die größte Suchmaschine betreibt. Die Münchner beteiligen sich an Baidus Plattform fürs autonome Fahren, "Apollo". Außerdem will BMW gemeinsam mit dem Autobauer Great Wall den neuen elektrischen Mini in China bauen.
Volkswagen China, Seat und der chinesische Autohersteller JAC unterzeichneten eine Absichtserklärung, bis 2021 ein gemeinsames Forschungs- und Entwicklungszentrum zu errichten. Audi verbündet sich mit Huawei, um bei der Vernetzung von Autos voranzukommen. Bei Daimler geht es um eine Vertiefung der Partnerschaft zur Tsinghua Universität zur Erforschung „nachhaltigen Verkehrs“. Erst in der letzten Woche erhielt Daimler zudem die Genehmigung, autonome V-Klassen auf Chinas Straßen zu testen.
Viele ungeklärte Fragen, viele Daten aus China
China investiert aktuell viel ins autonome Fahren. Wie bei der Elektromobilität gilt: Wenn China etwas oben auf die Prioritätsliste setzt, geht es rasend schnell. Anders als in Deutschland darf man auch davon ausgehen, dass die Regierung schnell die rechtlichen Grundlagen für die Erprobung selbstfahrender Autos schaffen wird.Li Keqiang versicherte zum Abschluss des Treffens auf dem Tempelhofer Feld, dass China sich offen zeigen werde gegenüber der deutschen Industrie. Umgekehrt forderte er allerdings das Gleiche. China werde die erforderlichen Daten zur Verfügung stellen, damit gemeinsam Autos entwickelt würden, die dann auf Straßen fahren könnten.
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Autonomes Fahren ist doch aus KP-Sicht genauso ein Baustein zur Überwachung ihrer Bürger.
Ganz wunderprächtig, dass Deutschland da auch noch mit macht - Applaus, Applaus.
Kein Wunder, dass in China auch das Bargeld zurückgedrängt wird. So ist man dem Staat gänzlich
ausgeliefert. Wer aufmuckt, dem wird eben das Konto gesperrt bis man wieder auf Linie ist.
Dann werde ich wohl in 10-15 Jahren doch noch auf einen Oldtimer umsatteln.
An mich wird die Autoindustrie jedenfalls kein Fahrzeug verkaufen, dass ich nicht selbst
steuern kann und wo ich dieses autonome Gedöns nicht komplett deaktivieren kann.
[Beitrag editiert, bitte beim Thema Wirtschaft und Fahrzeuge bleiben. ballex, MT-Team]
Nein Danke, ich fahre lieber selbst. Suche nach elektronik-freiem Automobil.
Zum Thema Wirtschaft:
Autonomes Fahren bedeutet langfristig nichts anderes als dass die freundlichen Faschisten aus Industrie und Ihren gekauften Regierungen dich fahren.
Zufaellige Unfaelle wird es vielleicht nicht mehr geben.
Und die Absichtlichen werden vermutlich seltener vorkommen.
Ein grosser Gewinn fuer Europaeische und Chinesische
Krimi..IndustrielleCharley, das fängt schon beim automatischem Notruf an...
Datenschutz ist eh nur ein schlechter Witz, nur dass es nicht mal mehr jemanden juckt wenn es wieder nen "Skandal" gibt, weil jeder weiß dass Daten Handelswaren sind, die den Regeln des Kapitalismus unterliegen genau wie jedes andere Gut halt auch. Da kann (und will) auch keine Politik was dran ändern.
Damit muss man sich abfinden und seine Konsequenzen (zb. keine Neuwagen fahren) daraus ziehen.
Ganz genau so sieht es aus! Full Ack...
Der eigentlich Skandal (IMHO) ist dabei, dass die Medien hier keine Aufklärungsarbeit leisten - auch hier bei MT übrigens kaum. Warum gibt es hier nicht mal einen wirklichen KRITISCHEN Artikel auf MT, welche Gefahren mit autonomen Fahrzeugen einhergehen? Und ja, ich spreche hier auch vom Datenschutz...
Deutschlands Medien sind halt tendenziell weiter links einzuordnen, trotzdem hat man hier die Möglichkeit sich anderweitig zu informieren,
im Vergleich zu den Usa haben wirs eigentlich noch gut mit unseren Medien, zwar (fast?) alle eher links, aber in den Staaten hat man die Wahl zwischen CNN (extrem links) und Fox (sehr weit rechts)
Ihrer eigentlichen Arbeit (dem Informieren) kommen sie allerdings nirgendswo mehr nach 😆
Wir driften allerdings jetzt schon ins Off-topic...
Von MT sollte man auch keinen kritischen Journalismus erwarten, wenn ich mir hier nen Artikel durchles will ich eigentlich nur Fakten hören, was wo gerade passiert, ohne kritische Stellungnahme, die sollte jeder durch Verstand selbst etablieren.
Was das Tächtel-Mächtel zwischen Merkel und China anbelangt find ich es höchst fragwürdig, mit ner sozialistischen Diktatur zu kuscheln ABER wie immer stehen ökonomische Interessen natürlich an 1. Stelle
Sagen vor allem die, die bei Facebook Bilder von ihrem Mittagessen posten und dauernd WhatsApp nutzen 😆
😕 ach - und autonomes Fahren ist „links“, Datenschutz „rechts“ 😕
Solange auf der anderen Seite des Atlantik ein Geisteskranker regiert, bleibt den europäischen Unternehmen und der EU ja gar nichts anderes übrig, als mit den Chinesen zu kooperieren. Ich mag die Chinesen auch nicht besonders aber wenigstens betreiben die kein Guantanamo.
Du wirst das Auto gar nicht erst kaufen müssen. Freu dich.
Wenn du schlau bist suchst du dir einen Wohnort wo du hiervon in Zukunft profitierst...
Ich will mir aber ein Auto kaufen, weil es mir Spaß macht ...
genauso wie ich mir auch ein Motorrad, Handy, Smartphone oder Haus kaufe und nicht leihe.
Diese selbstfahrenden Big Brother Abo-Fallen können die mal schön behalten 😆
Vor allem hat er nichts mit dem hier diskutierten Thema zu tun.
Der Datenschutz wird weder beim automatischen Notruf noch beim autonomen Fahren in irgendeiner Weise tangiert.
Natürlich, so wie Merkels Telefon nicht abgehört wird, Facebook keine Daten an Dritte verkauft und das Smartphone nicht permanent den Standort bestimmt und weitergibt, wird auch der Notruf den Daten"schutz" in keinsterweise tangieren 😆😆😆
Hat natürlich auch sein Gutes, es ist ein leichtes für Anbieter und Hacker jederzeit den Standort einer dieser Neuwagen zu bestimmen, das kann nützlich sein...
Sry aber der einzig wirksame DatenSCHUTZ den es gibt ist so wenig wie möglich Daten zu hinterlassen.
Der Datenschutz ist ein riesiges Problem - erstaunlich, dass einige das hier einfach nicht wahrhaben wollen. Dazu kommt aber, dass ich nicht fremdgesteuert werden WILL. Wenn ich irgendwann mal alt und schrullig bin und nicht mehr verkehrstüchtig bin, dann ist das vielleicht etwas anderes - da würde ich vermutlich auch ein Taxi oder den Bus nehmen. Aber so? Wozu? Damit ich noch mehr an meinen Handy rumdaddeln kann während der Fahrt? Nee Leute, auf meinem Schiff bin ICH der Kapitän und lass mich nicht von Algorithen bevormunden. Wenn ich gefahren werden will nehme ich den ÖPNV.
Äääääääähm...
https://www.tagesanzeiger.ch/.../20677057
https://www.igfm.de/china/foltermethoden/
https://www.igfm.de/china/laogai-arbeitslager/ (4 Millionen Inhaftierte)
http://todesstrafe.amnesty.at/zahlen_fakten.php
Sry aber was Menschenrechte anbelangt ist China mal ganz ganz ganz weit unten;
In keinem anderen Land werden mehr Journalisten gefangen gehalten, Internetzensur, meisten Todesstrafen weltweit (84%) [Quelle: Amnesty International]; Dunkelziffer höher usw usf
VS
45 Häftlinge @ Guantanamo (Stand: 01.2017)