Mitsubishi Eclipse Cross (2018) im Test: Technische Daten, Preis, Marktstart
Wandel ohne Wandler
SUV parken heute ja nicht nur in jeder Lücke, sie werden auch für jede Nische gebaut. Dieser Eclipse Cross z. B. muss zwischen ASX und Outlander passen. Erste Fahrt im Japaner.
Barcelona – Nein, der Name Eclipse passt nicht. Dieses Auto ist kein Sportler, kein Flitzer, kein Coupé. Der Mitsubishi Eclipse Cross ist ein SUV. Eines, bei dem die Fenster nach hinten flacher werden. Mit dem zweitürigen Eclipse der 90er-Jahre hat er nichts gemeinsam. Abgesehen vom Namen.
Aber es sind eben diese Autos, die Geld verdienen. Flotte, hübsche Blechburgen mit eleganten Hintern. Mit einer Länge von 4,405 Metern sortiert Mitsubishi den Eclipse Cross zwischen den (normalen) SUV ASX und Outlander ein. Er ist der schicke, neue Bruder in einer bislang stets auf Praktikabilität getrimmten Modellfamilie. Kein anderer Mitsu kommt so verschnörkelt daher. Das gilt auch für den Innenraum.Eclipse Cross: Das hübsche Mitsubishi-SUV
Kahl und nüchtern waren die Mitsubishi-SUV der letzten Jahre innen. Gleichzeitig aber wenig aufgeräumt: Manche Tasten wirkten wie nachträglich hinzugefügt. Der Eclipse Cross macht hier vieles besser. Wer viel für Farben und wenig für Plastik übrig hat, der wird sich im Eclipse Cross nie wirklich wohlfühlen. Doch der großzügige Einsatz von Aluminium nimmt dem Interieur viel von seiner Schwere und Sachlichkeit.
Die mäßig unterfütterten Hartplastikflächen fühlen sich nicht wirklich angenehm an. Das haptische Highlight neben den Carbon-Imitaten an den Seitenverkleidungen und im Bereich des stehenden Displays: das Lenkrad.
Ein Lenkradkranz muss nicht ausnehmend dick oder weich sein, um gut in der Hand zu liegen. Die Lenkung des Eclipse Cross selbst gibt ausreichend Widerstand, ihre Übersetzung verändert sich abhängig von der Geschwindigkeit. Rückmeldung gibt es jedoch wenig, auch an Präzision mangelt es. Man räubert im Eclipse Cross nicht durch die Kurve. Man schwebt viel mehr ihren Radius entlang. Den ersten Lenkimpuls scheint das weich ausgelegte Fahrwerk zu schlucken.
Das süße, harte Leben auf der Rückbank
Wenn das den Dämpfern bei Bodenwellen doch auch so gut gelänge! Kurze Stöße sind im Eclipse unangenehm. Auch wenn Mitsubishi die Mehrlenker-Hinterachse lobt: Auf der Rückbank spürt man plötzliche Wellen nochmals deutlicher als vorne.Dafür gibt es für Fondpassagiere mehr Selbstbestimmung als in den meisten Konkurrenten. Die Lehne lässt sich in mehreren Stufen verstellen. Von Liegestuhlposition bis zur aufrechten Strebersitzhaltung ist alles möglich. Die Sitzfläche ist um bis zu 20 Zentimeter verschiebbar und macht Gepäck oder langen Beinen Platz.
So lässt sich das reguläre Kofferraumvolumen von 341 auf 485 Liter erhöhen. Ein Mittelweg zwischen maximaler Ladekapazität und gutem Reisekomfort ist machbar: Der Eclipse Cross übernimmt viele Teile und den Radstand des Outlander. Der misst 2,67 Meter. Das sorgt für Platz im Innenraum, selbst wenn die Rückbank nicht ganz hinten steht.
Allrad heißt CVT - noch
Mitsubishi bietet den Eclipse Cross mit Front- und Allradantrieb an. Mit der angetriebenen Hinterachse bekommt er Fahrmodi für Schnee oder Geröll sowie ein automatisches Programm. Je nach Fahrsituation leitet der Mitsu dann mindestens 20 Prozent der Kraft an die Hinterachse. Zur Offroad-Performance können wir wenig sagen – die paar hundert Meter, die wir auf einem flachen Schotterweg fuhren, hätte auch die 2WD-Variante gemeistert.
Der Motor ist beim Marktstart in jedem Fall derselbe: Ein 1,5-Liter Vierzylinder-Turbobenziner mit 163 PS. Mehr Triebwerke gibt es vorerst nicht. Auch sonst ist ein Eclipse Cross aus technischer Sicht schnell konfiguriert: Allrad heißt immer Automatik. Und Automatik immer CVT-Getriebe.Den optionalen Sechsgang-Handschalter aus dem Fronttriebler gibt es hier nicht. Sollte es aber, die stufenlose Lösung steht in zweifelhaftem Ruf. Sie fühlt sich oft an wie eine schleifende Kupplung und klingt wie eine Waschmaschine am Höhepunkt des Schleudergangs.
Mitsubishi tat vieles, um das CVT zeitgemäß arbeiten zu lassen. Die Elektronik soll das unmotivierte Hochdrehen eindämmen, einprogrammierte Fahrstufen simulieren herkömmliche Gänge. Zwischen diesen kann man per Wippen wechseln. Die meisten Hersteller montieren sie direkt am Lenkrad, bei Mitsubishi stehen die Paddles fest an der Lenksäule. Das erleichtert die Orientierung beim Gangwechsel in engen Kehren, wenn das Volant „auf dem Kopf steht“. In leichten Kurven bringt es den Nachteil, die Hand kurz vom Volant nehmen zu müssen.
Der Diesel kommt verspätet, der Elektrifizierte überraschend
Doch der Eclipse Cross ist kein Auto, in dem es auf Hundertstelsekunden ankommt. Der Schaltbefehl wird ohnehin nicht sofort umgesetzt – so schnell wie die Ganganzeige am Display das suggeriert, wechselt die Fahrstufe bei Weitem nicht. Dann gibt es, was es bei der CVT immer gab: viel Drehzahl bei mäßigem Vortrieb. Einigermaßen angenehm arbeitet das System, wenn der Fahrer die Paddel einfach ignoriert und das Gas nur streichelt.
Langsam ist das nicht zwingend, der Vierzylinder ist nicht auf Drehzahl angewiesen. Das maximale Drehmoment von 250 Newtonmeter liegt von 1.800 bis 4.500 Umdrehungen konstant an. Trotzdem: Wenn schon kein Handschalter, so würde uns zumindest ein allradgetriebener Eclipse Cross mit Wandler-Automatik reizen.Wird es geben. Aber nicht so bald und nicht mit diesem Motor. Nur die geplante 2,2-Liter-Dieselvariante soll mit Achtgang-Wandlerautomatik und 4WD kommen. In anderen Modellreihen der Marke ist das Aggregat bereits verfügbar, leistet dort 150 PS. Im Eclipse Cross kommt der Motor erst in rund einem Jahr. Mitsubishi will den Selbstzünder im SUV-Coupe erstmals mit SCR-Kat ausstatten. Die Entwicklungsarbeiten laufen.
Daneben wird eine elektrifizierte Variante nachgereicht. Details verraten die Japaner nicht. Der Plug-in-Hybrid aus dem technisch verwandten Outlander würde sich anbieten. Bislang schloss Mitsubishi das mit Verweis auf mangelnde Wirtschaftlichkeit stets aus.
Google Maps statt Hersteller-Navi
Was auch immer da kommen mag: Die Eclipse-Cross-Welt bleibt simpel. Ein Diesel, ein Benziner ein Elektrifizierter. Dazu drei Ausstattungsvarianten mit den recht aussagekräftigen Bezeichnungen Basis (ab 21.990 Euro), Plus (ab 25.490 Euro) und Top (ab 30.990 Euro). Unser allradgetriebener Testwagen der höchsten Ausstattungskategorie ist ab 34.890 Euro erhältlich.Markantestes Merkmal der Top-Version: Die Lederausstattung mit gelben Ziernähten, das sachlich gehaltene, aber praktische Head-up-Display – und die Chance auf ein fest eingebautes Navigationssystem (ab 400 Euro). Mitsubishi sieht Google Maps in der Mitte der Gesellschaft angekommen, verzichtet in den unteren Ausstattungsvarianten auf die optionale Lösung ab Werk.
Interessanter Ansatz. Weniger vermissen würde man das Navi, wenn Mitsubishi eine Verkehrszeichenerkennung anbieten würde. Ein adaptiver Tempomat, ein Totwinkelassistent sowie Einparkhilfe, Rückfahrkamera und Spurverlassenswarner sind immerhin verfügbar.
Fazit: Ein bisschen 90er steckt doch in ihm
Kein Modell wird dem Eclipse von damals näher kommen als der Eclipse Cross. Flache, sportliche Autos haben die Japaner nicht auf dem Plan. Gleichzeitig könnte das Auto Mitsubishis Vertriebspolitik der Zukunft beeinflussen: Erstmals debütiert ein Modell der Marke in den europäischen Märkten, ehe es nach Asien kommt. Ein Experiment, dessen Wiederholung wohl vom Erfolg des Eclipse Cross abhängt.
Mitsubishi Deutschland kann sich das SUV-Coupe als zweiterfolgreichsten Markenvertreter hinter dem Kleinwagen Space Star vorstellen. Als Konkurrenz im Mittelklasse SUV-Segment sieht man neben dem optisch ähnlichen Toyota C-HR noch Kia Sportage, Nissan Qashqai und Peugeot 3008. Allesamt mit vergleichbarem Startpreis, aber schwächeren Basis-Motorisierungen. Die PS-Zahl als Verkaufsargument? Na bitte, ein bisschen was vom Ur-Eclipse steckt in der hochbauenden Neuauflage ja doch.
Technische Daten Mitsubishi Eclipse Cross
Modell | 1.5 2WD | 1.5 4WD CVT | 2.2 DiD 4WD |
---|---|---|---|
Motor | 1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner, Turbo | 1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner, Turbo | 2,2-Liter-Vierzylinder-Diesel, Turbo |
Leistung | 163 PS bei 5.500 U/min | 163 PS bei 5.500 U/min | 150 PS bei 3.750 U/min |
Drehmoment | 250 Nm bei 1.800-4.500 U/min | 250 Nm bei 1.800-4.500 U/min | 400 Nm bei 2.000-2.250 U/min |
Antrieb | Vorderradantrieb, 6-Gang manuell | Allradantrieb, CVT (stufenlose Automatik) | Allradantrieb, 8-Gang-Automatik |
Geschwindigkeit | 205 km/h | 200 km/h | n.a. |
0-100 km/h | 10,3 s | 9,8 s | n.a. |
Verbrauch | 6,6 l/100 km | 7,0 l/100 km | n.a. |
CO2-Ausstoß | 151 g/km | 159g/km | n.a. |
Länge, Breite, Höhe | 4,405 m, 1,805 m, 1,685 m | 4,405 m, 1,805 m, 1,685 m | 4,405 m, 1,805 m, 1,685 m |
Radstand | 2,670 m | 2,670 m | 2,670 m |
Kofferraum | 341-448 l | 341-448 l | 341-448 l |
Gewicht | 1.425-1.455 kg | 1.520-1.550 kg | 1.660-1.690 kg |
Marktstart | Anfang 2018 | Anfang 2018 | Ende 2018 |
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In China fällt ein Sack Reis um...noch ein SUFF...
Der alte Eclipse, der war cool (Ende 90er). Flach, sah sportlich aus, wog nicht so viel und hatte auch ordentlich Leistung.
Dieser hier ist eine Beleidigung für den Namen, groß, fett alles andere als sportlich. Wie gesagt:
Hier passt der Name also nicht, da es kein Coupe ist, sondern ein SUV?
Wo ist da nun der entscheidende Unterschied zum BMW X2 , der hier vor kurzer Zeit als "Coupe" benannt wurde?
Ich bin ein großer Feind von SUFFs, das sollte man inzwischen hier bei MT gemerkt haben (dafür gibts zahlreiche Gründe die ich nicht weiter aufführen werde). Der X2 ist für mich der selbe Sack Reis.
Und gerade dieser ist wieder einer in einer großen Reihe von mehr oder weniger "kompakten" SUFFs (Achtung: Ein Oxymoron!!). Alle weitgehend charakterlos, emotionslos, nix besonderes und zu allem überfluss nur größer, schwerer und verbrauchen mehr ohne dabei auch nur irgendwie geländegängig zu sein.
Immer dieses Gemecker über das ideale Getriebe für NORMALFAHRER ... und mit einem SUFF sollte man das tunlichst tun - ist ja kein Sportwagen!!! Meine "alte" A-Klasse hat auch so ein CVT-Getriebe und erzieht zum entspannten Fahren - was braucht man mehr im heutigen Verkehr rund um die Ballungszentren dieser Welt!
Deswegen nimmt auch keiner deine Beiträge, wo es um SUV geht, für voll. Weil nichts sachliches kommt! 😆
CVT an sich finde ich gut. Motor immer im besten Drehzahl/-moment Bereich.
Nur ist das Fahrgefühl eigenartig, ich kenne aus dem Audi A4 B8 (ab 2008). Ich persönlich mag es nicht.
Nachteilig bei CVT finde ich die häufigen durchaus teuren Ölwechsel. Vorausgesetzt die neueren CVT benötigen genau so häufig frisches Getriebeöl (alle 60Tkm beim Audi Multitronic).
Jupp, ich bin nur hier um SUFF zu diskreditieren und Euch von flachen, schnellen,leichten Limousinen zu überzeugen 😆
Mal im Ernst, der einzige Vorteil von SUFFs ist die gute Übersicht nach vorn und der leichtere Einstieg. In allen anderen Belangen (Fahrleistungen, Verbrauch, Sicherheit, Platzangebot, usw) schneiden SUFF idR schlechter ab.
Wollte ich auch grad schreiben, was soll an einem CVT schlecht sein? Gegen DSG sind sie zumindest viel haltbarer ...
Das ist so einfach falsch. Die Haltbarkeit hängt nicht vom Funktionsprinzip ab.
Richtig, es gibt Firmen die bekommen kein Getriebe haltbar hin...
Das der Autor sich nicht verkneifen konnte
über das CVT seinen unmassgebliche Meinung auszuschütten war zu erwarten.
Wenn eine Firma ein 7 Gang Wandler baut, dann ist das unzeitgemäss weil es doch schon 9 Gang Wandler gibt, in den USA hat Honda und Ford schon ein 10 Gang, bald evtl, noch mehr Gänge..
Egal, Hauptsache eine begrenzte Anzahl Gänge, weil ein "unbegrenzte" Anzahl Gänge ist ganz böööööse, obwohl doch eigentlich die logische Entwicklung und das Ziel aller Getriebeentwicklungen für ICEs.
Das Mitsubishi (oder doch eher Nissan) da synthetische Stufen reinprogrammieren musste hat eher was mit der Dummheit der Nutzer als einer technischen Notwendigkeit zu tun, zum Glück werden diese synthetischen Stufen nur beim starken beschleunigen (also Autojournalisten Modus) aktiviert, weil bei normaler Fahrweise ist das ein ganz normales CVT (nur ohne Gummiband, Geheule, schleifender Kupplung oder Waschmaschine.)
Lieber @525martin24v,
zugegeben, schon in der Überschrift zum X2-Text stand das Wort Coupé. Aber die Chance, BMW das "erste Coupé mit Frontantrieb" vorzuwerfen, mochten wir uns nicht entgehen lassen. Wer zwischen den Zeilen lesen mag, findet da schon die erste kritische Einordnung des Begriffs. Im Text selbst wurde das "Coupé" zudem an mehreren Stellen von uns relativiert und eingeordnet. Mit dem gleichen Tenor wie oben.
Beste Grüße,
Heiko
Warum hacken immer alle auf dem CVT Getriebe rum.
Es ist gewöhnungsbedürftig, aber sehr komfortabel.
Komfortabler als ein gutes Wandlergetriebe, oder ein DCT (sofern es neu ist und man fährt und rangiert..) ist es nicht wirklich, da haben die anderen keine Defizite.
Es ist ökonomischer weil billiger herzustellen und erlaubt es dem Motor (sofern er dafür ausgelegt ist) ökonomischer betrieben zu werden.
Da hier in Europa aber die Drehmoment-Monster (aka Turbo-Diesel) die letzten 30 Jahre gepusht wurden konnte das CVT hier niemals Fuss fassen.
Da die Zukunft sowieso ohne veränderliche Getriebeabstufungen auskommen wird, wird das CVT bald wieder verschwinden.
Der Name passt in zweierlei Hinsicht nicht:
1. handelt es sich um ein SUV. Da mag die Dachlinie noch so coupehaft und die Heckscheibe schräg stehen wie sie will.
2. Eclipse stand bei Mitsubishi bisher für flache, zweitürige Coupes. Nicht dumm von Mitsubishi, einen etablierten Namen für ein komplett anderes Fahrzeug zu verwenden. Andererseits auch schade, dass man sich nichts Neues hat einfallen lassen.
Und so schaufelt man sein eigenes Grab jedesmal ein Stückchen tiefer.
Mitsubishi will wahrscheinlich gar keine Fzg. mehr verkaufen und ist deshalb nicht mal mehr ein Schatten seines früheren Selbst.
Wenn man keine Ideen hat, muß man eben klauen bzw. sich inspirieren lassen: heute mal vom Pontiac Aztec. Erfolg ist aber auch der gleiche, nämlich Null.
Mitsubishi setzen: sechs -.
Santana GX