Audi Q8 SUV 2018 Erlkönig: Serienmodell fast ungetarnt

Ingolstadt – Der Audi Q8 soll Audis SUV-Palette nach oben abrunden: groß wie ein Q7, schick wie ein A7. Einige Monate vor seiner Premiere zeigt sich fast ohne Tarnung, trägt keine Zebrafolie und keine Polsterungen mehr. Nur etwas dunkles Klebeband versteckt noch wichtige Details. Was man nicht sofort erkennt: Audis Spitzen-SUV bekommt ein eigenes Gesicht.

Es bleibt natürlich beim riesigen Grill. Mit acht statt sechs Ecken und Längsstreben – das neue Erkennungsmerkmal der Q-Modelle. Wichtiger: Audi setzt im Q8 neue Scheinwerfer ein. Unter den Trapezen versteckt der Erlkönig den zweiten Teil seiner Lampen. Ein Detail, das der Hersteller mit der Studie E-Tron Quattro Concept ankündigte.

Am Heck verpackt Audi einen großen Teil der Rückleuchten mit dunkler Folie. Hier orientiert sich der Q8 an der durchgehenden Leiste des A7, allerdings ohne Krümmung und mit eigener Lichtgrafik.

Audi Q8: Q7-Plattform, flache Karosserie

Technisch basiert der Q8 auf dem Q7, bekommt die gleiche Plattform und wird ähnlich groß. Die Q8-Studie (Januar 2017) kündigte an: Das SUV-Flaggschiff aus Ingolstadt wird 5,02 Meter lang – drei Zentimeter weniger als der Q7. Am Radstand von rund drei Metern ändert sich nichts. Die Silhouette des Q8 wird etwas niedriger und fällt zum Heck hin stark ab. Besonders auffällig: C-Säule und Heckscheibe bauen sehr flach.

Die Bezeichnung „SUV-Coupé“ mag automobilhistorisch in die Irre führen. Auch der Q8 wird mit einem schnittigen Zweitürer nicht viel gemeinsam haben. Aber solche Autos verdienen Geld. BMW baut deshalb den X6 seit 2008, Mercedes das GLE Coupé seit 2015. Audi lässt im Heck mehr Platz, setzt dafür aber rahmenlose Fenster ein. Verglichen mit dem Q7 wird der Q8 schnittiger – soweit das bei einem Fünf-Meter-Koloss möglich ist. Nachteil: Der Kofferraum wird kleiner.

Ganz vorn bekommt der Q8 die Bedien- und Eingabeelemente der Limousine A8. Audi stellte dieses Konzept in der Q8-Studie vor. Knöpfe und Schalter kommen sparsam zum Einsatz. Die meisten Aufgaben übernehmen zwei große Touchscreens. In der zweiten Reihe sind voraussichtlich Einzelsitze verfügbar.

Keine Elektroversion, aber Mild-Hybride

Die Antriebe im Q8 kommen aus den aktuellen Audi-Modellen. Eine reine Elektroversion ist nicht geplant – diese Aufgabe übernimmt später im Jahr der Audi E-Tron. Plug-in-Hybride auf Basis des Q7 E-Tron (3.0 TDI, 373 PS Systemleistung) oder des A8 E-Tron (3.0 TFSI, 449 PS Systemleistung) wären möglich.

Alle Verbrenner im Q8 bekommen voraussichtlich einen Riemen-Startergenerator. Sie werden also Mild-Hybride. Das spart etwa einen Dreiviertelliter Sprit pro 100 Kilometer. In Europa wird Audi Sechs- und Achtzylinder im Q8 einsetzen. Einen Erlkönig mit V6-Diesel haben wir bereits gehört. Ein W12-Benziner mit rund 600 PS wäre ebenfalls denkbar. Alle Modelle bekommen Allradantrieb und eine Achtgang-Automatik.

Um den Riemen-Startergenerator effizient betreiben zu können, setzt Audi ein Bordnetz mit 48 Volt ein. Das wird zudem aufwändige Fahrwerksfunktionen wie den Wankausgleich versorgen. Autonomie ist ebenfalls ein wichtiges Thema für den Q8. Den vollautonomen Staupiloten des A8 wird Audi auch im SUV anbieten, sobald die EU die Genehmigung erteilt.

Wir erwarten die Premiere des Audi Q8 im Frühjahr, spätestens im Sommer 2018. Denn Vorrang hat zunächst eine klassische Limousine: Auf dem Genfer Auto Salon im März 2018 zeigt Audi den neuen A6.

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