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»Beidfüßiges« Fahren und die Regelelektronik der B-Klasse ...

Mercedes B-Klasse T245
Themenstarteram 26. April 2006 um 12:27

Hallo!

Als zukünfiger Besitzer einer B-Klasse mit Autotronic beschäftigt mich folgende Fragestellung:

Ich bin begeisterter Fan von mit Automatikgetriebe ausgerüsteten Autos, und ich habe mir dabei schon vor Jahren angewöhnt, in meinen Autos »beidfüßig« zu fahren, d.h. der rechte Fuß ist nur fürs Gasgeben zuständig, der linke nur fürs Bremsen. So weit, so gut.

Nun kommt es bei dieser Fahrweise durchaus mal vor, dass zur selben Zeit sowohl Gas- als auch Bremspedal betätigt werden - und mir scheint, dass dadurch mein derzeitiges Auto (W168 Automatik) manchmal in Verwirrung gerät.

Da ja die aktuelle B-Klasse in puncto »intelligenter Regelelektronik« sicherlich noch deutlich komplexer ist als meine alte A-Klasse, frage ich mich, ob ich mit dem neuen Auto ähnliche oder sogar gravierendere Probleme zu erwarten habe ...

Also: Wird eine B-Klasse komplett »in Ratlosigkeit versinken«, wenn sie »merkt«, dass häufig Gas- und Bremspedal zur selben Zeit betätigt werden?

Gruß

Vision

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13 Antworten

mir ist nicht mal ansatzweise klar, warum du gleichzeitig gas gibts und auf der bremse stehst...

das verbraucht nur unnötig sprit, un für die lebensdauer der bremse an sich auch nich gerad förderlich;)

Themenstarteram 26. April 2006 um 13:22

Zitat:

Original geschrieben von fx123

mir ist nicht mal ansatzweise klar, warum du gleichzeitig gas gibts und auf der bremse stehst...

Das wäre Thema für einen separaten Thread. Oder brauchst Klarheit darüber, um die eigentliche Frage beantworten zu können?

Gruß

Vision

naja...ich find es halt interessant..ich bin teilweise zu faul auch nur einen fuss zu bewegen, es lebe der tempomat *g* auch zum bremsen erstaunlich gut geeignet...mit automatik sonst kann der ja nich bremsen.

un du benutzt gleich zwei auf einmal...

Themenstarteram 26. April 2006 um 15:24

Es ist ganz einfach:

Starker, hektischer Großstadtverkehr, geringes Tempo mit Stop-and-Go, ständig Gefahr kreuzender Fußgänger oder Radfahrer - dann schwebt mein linker Fuß in ständiger »Alarmbereitschaft« direkt über dem Bremspedal (mit rechts wird einfach nur soweit Gas gegeben, um dem Verkehrsfluss zu folgen) - bei Gefahr kann ich dann mit links super-schnell reagieren, und bremse halt im Extremfall schon mal obwohl der rechte Fuß das Gaspedal noch gar nicht komplett freigegeben hat.

Das »Hirn« des Autos registriert also dann möglicherweise häufig kurze Momente, in denen beide Pedale gleichzeitig betätigt sind. Meine A-Klasse reagiert dann in der Folge gern mal mit kurzem Kein-Gas-mehr-annehmen-wollen. [Nur eine Vermutung von mir, dass da ein Zusammenhang besteht.]

Gruß

Vision

am 26. April 2006 um 18:02

Na ja in der B Klasse hast du ja nen BAS (Bremsassistent) welcher merkt wann eine Gefahsituation kommt, indem er die Reaktionszeit erkennt von Gas auf Bremse und somit unterstüzt er den Fahrer. Bei deinen Beidseitigen FAhren was ich als Quatsch empfinde könnte es zu Problemen kommen.

Und dein Automatikgetriebe sowie deine Bresmen werden es dir danken wenn du das beidseitige Bremsen sein lässt,. *g*

Themenstarteram 26. April 2006 um 18:44

Zitat:

Original geschrieben von boettchi

BAS (Bremsassistent) welcher merkt wann eine Gefahsituation kommt, indem er die Reaktionszeit erkennt von Gas auf Bremse

Ach ja? Vom Gaspedal ist im Zusammenhang mit BAS im Mercedes-Benz Technik-Lexikon aber gar nicht die Rede:

»Durch ständigen Datenabgleich erkennt der Mikrocomputer sofort, wenn die Geschwindigkeit, mit der das Bremspedal betätigt wird, plötzlich das übliche Maß übersteigt, und folgert daraus, dass eine Notbremssituation vorliegt.«

Quelle: Mercedes-Benz Technik-Lexikon

Gruß

Vision

Zitat:

Original geschrieben von Vision

Ach ja? Vom Gaspedal ist im Zusammenhang mit BAS im Mercedes-Benz Technik-Lexikon aber gar nicht die Rede:

»Durch ständigen Datenabgleich erkennt der Mikrocomputer sofort, wenn die Geschwindigkeit, mit der das Bremspedal betätigt wird, plötzlich das übliche Maß übersteigt, und folgert daraus, dass eine Notbremssituation vorliegt.«

Quelle: Mercedes-Benz Technik-Lexikon

Gruß

Vision

Das Gaspedal wird nicht erwähnt, aber mit "Geschwindigkeit, mit der das Bremspedal betätigt wird", ist nicht das Durchdrücken des Bremspedals gemeint, sondern tatsächlich auch die Geschwindigkeit des Wechsels von Gas auf Bremse. Oder wie erklärst Du Dir sonst folgende Passage von DCAG http://www4.mercedes-benz.com/.../bas.htm

"Es ist das Ergebnis vieler Untersuchungen: Im Falle einer Vollbremsung treten selbst erfahrene Fahrer unter Umständen zu langsam, zu schnell oder auch zu schwach auf die Bremse. Der elektronische Bremsassistent (BAS) erkennt Situationen wie diese und stellt automatisch die maximale Bremskraft zur Verfügung ..."

Also Deine spezielle Technik dürfte das BAS vor Herausforderungen stellen.

gruß

BAS

 

Von mir gibt es zum Thema BAS ein kurze Beschreibung des Systems.

Ich denke das sollte alle Fragen beantworten.

Unfallauswertungen haben ergeben, dass viele Fahrer in Notsituationen, bei denen es auf eine Vollbremsung ankommt, zwar schnell reagieren, aber insgesamt viel zu schwach oder viel zu zögerlich auf das Bremspedal treten. Es wird die maximal mögliche Bremskraftverstärkung somit nicht voll ausgenutzt. Hier hilft nun der Bremsassistent um eine maximale Bremskraftverstärkung mit minimalem Bremsweg zu erzeugen. Da das ABS im vollständig im Regelbereich arbeitet, bewirkt dies eine optimale Verzögerung ohne Blockieren der Räder.

Zum Bremsassistent gehören neben einem modifizierten Hauptbremszylinder mit Unterdruckbremskraftverstärker

ein Wegsensor, ein Schaltmagnet, ein Löseschalter und das ESP/BAS-Steuergerät.

Beim Wegsensor handelt es sich um ein Potentiometer. Es erfasst sowohl die Pedalbewegung als auch die Membranbewegung des Bremskraftverstärkers. Die durch die Pedalbewegung erzeugte Widerstandsänderung wird an das Steuergerät gemeldet. Das Steuergerät führt einen Soll-/Istwert-Datenvergleich durch. Wenn es nun eine hohe Betätigungsgeschwindigkeit (Notbremsung) erkennt, wird der Schaltmagnet angesteuert.. Die Arbeitskammer des Bremskraftverstärkers wird belüftet, so dass die volle Verstärkungskraft wirken kann. Es findet also eine Vollbremsung statt, auch wenn der Pedaldruck durch den Fahrer dazu nicht ausreichen würde. Die ABS-Regelung verhindert dabei ein Blockieren der Räder.

Nach dem vollständigen Lösen des Bremspedals schaltet der Löseschalter den Schaltmagneten ab. Die Bremskraftverstärkung ist beendet.

Mittlerweile arbeitet der Bremsassistenten, nicht nur mechanisch/pneumatisch mit Hilfe des Hauptbremszylinder und Bremskraftverstärker, sondern auch zusätzlich durch eine hydraulische Unterstützung mit Hilfe der Hydraulikeinheit des ESP. Die Auslösung des BAS-Systems erfolgt auch hier, wenn der Membranwegsensor eine hohe Betätigungsgeschwindigkeit des Bremspedals erfasst. Während einer Notbremsung wird im Bremskraftverstärker der volle Verstärkerdruck und zusätzlich

in der Hydraulikeinheit ein erhöhter Bremsdruck aufgebaut.

Die Bremsdruckregelung sieht wie folgt aus:

Das BAS erhöht den Bremsdruck bis in den Regelbereich des ABS. Entlastet der Fahrer in dieser Zeit das Bremspedal so führt das BAS den Bremsdruck an den Pedaldruck des Fahrers heran.

Zu Beginn der BAS-Regelung ist das Umschaltventil geschlossen und das Ansaugventil geöffnet.

Die Rückförderpumpe saugt Bremsflüssigkeit aus dem Vorratsbehälter und pumpt sie zu den Radzylindern.

Das Druckbegrenzungsventil begrenzt dabei den Druck auf 170 bar.

Beim Ende der Regelung ist es genau umgekehrt, hier ist das

Umschaltventil geöffnet und das Ansaugventil geschlossen.

Die Rückförderpumpe nicht angesteuert.

Das BAS-System in der E-Klasse mit SBC-Bremse hat zusätzlich noch die Funktion des Vorfüllen der Bremsanlage mit Druck. Dies wird durch eine schnelle Gaswegnahme ausgelöst.

Der Bremsassistent wird automatisch zugeschaltet wenn die Geschwindigkeit über 10 km/h liegt, das Bremspedal betätigt wird und die Zuschaltschweller der Pedalgeschwindigkeit überschritten ist.

Das System wird wieder abgeschaltet wenn der Bremsdruck vom Fahrer soweit abgesenkt wurde das keine Notfallbremsung mehr erforderlich ist oder die Geschwindigkeit unter 3 km/h liegt.

Außerdem wenn Störungen im System vorhanden sind.

Als Anhang habe ich noch ein einige Grafiken zum Thema BAS angehängt

Gruß

sternfreak

Themenstarteram 27. April 2006 um 6:35

Also, eindeutig geht für mich nicht daraus hervor, dass auch die Gaspedalbetätigung hierbei eine Rolle spielt. Zumal der Punkt "schnelle Gaswegnahme" ausdrücklich nur in Zusammenhang mit der SBC-Bremse der E-Klasse erwähnt wird.

Technisch gesehen müsste ja eigentlich nur geklärt werden, ob zum BAS-System irgendein Sensor gehört, mittels dessen die Gaspedalbetätigung registriert wird, oder nicht.

 

Interessant finde ich, dass in dem Text von sternfreak auch das ESP erwähnt wird. ESP kann ja wohl durch "aktives Motormanagement" dafür sorgen, dass die Motorleistung kurzfristig reduziert wird. Und das wiederum klingt sehr nach dem von mir erlebten, kurzen Kein-Gas-mehr-annehmen-wollen. Andererseits lagen da aber bei weitem keine "ESP-reifen" Fahrsituationen vor ...

Gruß

Vision

am 27. April 2006 um 9:21

Bei allen mir bekannten modernen Fahrzeugen mit Automatikgetriebe und erst recht bei Fahrzeugen mit E-Gas ist das so. Das hat ein bisschen was mit Sicherheit zu tun. Es ist halt für das Motormanagement und alle vernetzten Komponenten unplausibel, wenn gleichzeitig ein Lastwunsch (Gaspedal) und ein Bremssignal eingehen. Das Bremsen hat in diesem Fall Priorität. Da die Steuergeräte nicht wissen können ob bewusst Gas gegeben wird oder aber eine Fehlfunktion vorliegt, hat das Bremssignal in solchen Fällen die Funktion „Notaus“. Bei manchen Fahrzeugen schlagartig, bei anderen nach einigen Sekunden oder erst ab einer bestimmten Gaspedalstellung. D.h. du schaffst es nicht wie bei einigen Mercedes-Modellen der 80er, wo alles noch mechanisch war, bei gleichzeitigem Vollgas und Vollbremsung die Längsträger zu verbiegen und die Motorlager rauszureißen. ;) Hoffe ich konnte weiterhelfen.

nette Grüße

Der_Monty

Themenstarteram 27. April 2006 um 9:41

Zitat:

Original geschrieben von Der_Monty

bei gleichzeitigem Vollgas und Vollbremsung die Längsträger zu verbiegen und die Motorlager rauszureißen. ;)

Nein, nein - diese Phase meiner persönlichen Entwicklung habe ich längst hinter mir :D

Aber dein Stichwort "unplausibel" ist interessant! Ich nehme an, dass der Fehlerspeicher meiner A-Klasse wohl bis zum Bersten voll ist mit der Meldung "Unplausible Doppelbetätigung Gas- und Bremspedal" :):):)

Naja - man könnte wirklich drüber lachen. Blöd' wäre halt nur, wenn mir deshalb der eigentliche Nutzen des BAS im Notfall gar nicht zu Gute kommen kann.

Gruß

Vision

Die Beschreibung von Sternfrek ist für mich eindeutig. DEr BAS wird bei A- und B-Klasse nur über das Bremspedal aktiviert. (Bisher war ich auch in der Annahme das der schnelle Wechsel von Gas auf Bremse etwas damit zu tun hat, das ist aber nur eine Zusatzfunktion bei der SBC-Bremse, wie man aus der Beschreibung von Sternfreak erkennen kann)

Also brauchst Du dir keine Sorgen zu machen BAS wird bei gleichzeitiger Betätigung der Pedale funktionieren.

Ist übrigens ne gute Sache, wie ich selbst in einer Fahrsituation erleben durfte.

Gruß

Jake

Genau. Das System arbeitet definitiv so wie von Sternenfreak beschrieben. Ein Fehler wird soweit ich weiß auch nicht gesetzt. Es wird Dir nur nicht der Wunsch nach „Gas“ erfüllt. All die nützlichen Helferchen wie ESP,ABS,BAS funktionieren wenn die Bedingungen für ihren Einsatz gegeben sind.

Da sind die Systeme nochmal, wenn auch sehr einfach, beschrieben. (Technik-Lexikon)

http://www.mercedes-benz.de/.../technology_glossary.html

 

nette Grüße

Der_Monty

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