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[Kühlsysteme] Ausgleichsbehälter drucklos/unter Druck, Vorteile/Nachteile/Gründe
Ich interessiere mich derzeit für Kühlsysteme.
Ich habe mich mal etwas intensiver in die Materie eingelesen.
Auch Kühlflüssigkeiten sind ein fast komplexeres Thema wie Motoröle.
Was mir bisher aufgefallen ist dass nicht alle Kühlsysteme gleich aufgebaut sind.
Die klassische Anordnung ist ein Motor mit Kühlkanälen und 2 Möglichkeiten wie das Kühlwasser im Kreis ströhmt, entweder direkt wieder zurück oder über den Kühler.
Das ist eigentlich bei allen gleich.
Wie weit das System unter Druck steht ist aber unterschiedlich.
Bei den klassischen Anordnungen geht der Druck nur bis zum Kühlerdeckel.
Dieser hat einen speziellen Aufbau und 2 Dichtungen.
Die äussere Dichtung sollte immer dicht sein, die innere ist federbelastet und macht beim Nenndruck auf und lässt den Überschuss über einen Schlauch welcher zwischen den beiden Dichtungen weggeht in den Überlaufbehälter.
Dieser hat selbst noch oben einen Überlauf damit nix platzt.
Viele Autos und vor allem fast alle flüssigkeitsgekühlten Motorräder machen das so, auch in den USA ist dieses System der Normalfall.
Nur VW zum Beispiel macht das anders.
Da steht der Überlaufbehälter selber unter Druck.
Gibt es einen Grund warum man dazu übergegangen ist, denn früher hat VW das eher auch "klassisch" gemacht.
Hat es etwas mit den neuartigen silikatfreien Flüssigkeiten zu tun die möglicherweise wenig Luftkontakt haben sollen?
Welche Hersteller machen es noch so wie VW?
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16 Antworten
Es gibt viele die das so machen,im Grunde hat sich am System nichts geändert ,nur das der Behälter jetzt mit ins Drucksystem eingebunden ist .
Der Kühlerdeckel hat sich quasi auf den Behälter verschoben und hat das Baumaterial gewechselt ,aus Metall wurde Plastik.
Hat wahrscheinlich seine Gründe warum aus Plastik die mir persönlich nicht bekannt sind .
Vermutlich Kostenerparnis.
Beim Deckel haste aber was vergessen .
In beiden Versionen gleich ,der Deckel hat 2 Ventile
- Druckventil (von dir erwähnt )
- Unterdruckventil (um die Flüssigkeit wieder dem System zu zuführen)
Einen grossartigen Vor- oder Nachteil sehe ich dabei nicht,ausser das der Druckbehälter(Vorratsbehälter) eher mal defekt ist weil er mögliche Druckspitzen nicht aushält.
Hier ist der Deckel der klassischen Anordung Thema:
http://www.imcool.com/articles/antifreeze-coolant/dexcool-macs2001.htm
Deckel von zweifelhafter Qualität sollen bei damaligen DEX-COOL" Debakel von GM eine große Rolle gespielt haben.
Zum Thema Kunststoff, auch die klassischen Ausgleichsbehälter sind aus Kunststoff, vermutlich dem gleichen Kunststoff wie der von VW.
Wie genau ist eigentlich der deckel bei VW aufgebaut, der muss ja dann den Druck regulieren?
Ja gut, der nicht unter Druck stehende Ausgleichsbehälter hat so seine Nachteile.
Kleiner Schwank...ich so mit dem Motorrad auf Autobahn und gib ihm. Dann runter Tankstelle.
Kühlwasser heiss, drückt in Ausgleichsbehälter. Da kein Druck, Wasser beginnt sofort zu kochen, weil Physik.
Beälter kocht über - riesen Pfütze unter Moped - ich Schreck fürs Leben.
Sonst weiter nix passiert, außer dass ich am nächsten Tag wieder nachfüllen durfte, was ich an der Tanke gelassen hatte.
Die Kurbelgehäuseentlüftungen der Motoren gingen früher auch einfach ins Freie. Hat keinen interessiert. Der Ölnebel war quasi Rostschutz. Heute bist du schon schlimmer als Hitler, wenn du ohne Ölabscheider dein Auto abkärcherst.
Zitat:
@Stefan_Raba schrieb am 1. Oktober 2017 um 16:54:58 Uhr:
Ja gut, der nicht unter Druck stehende Ausgleichsbehälter hat so seine Nachteile.
Kleiner Schwank...ich so mit dem Motorrad auf Autobahn und gib ihm. Dann runter Tankstelle.
Kühlwasser heiss, drückt in Ausgleichsbehälter. Da kein Druck, Wasser beginnt sofort zu kochen, weil Physik.
Beälter kocht über - riesen Pfütze unter Moped - ich Schreck fürs Leben.
Sonst weiter nix passiert, außer dass ich am nächsten Tag wieder nachfüllen durfte, was ich an der Tanke gelassen hatte.
Die Kurbelgehäuseentlüftungen der Motoren gingen früher auch einfach ins Freie. Hat keinen interessiert. Der Ölnebel war quasi Rostschutz. Heute bist du schon schlimmer als Hitler, wenn du ohne Ölabscheider dein Auto abkärcherst.
Also wenn die Druckkappe anspricht sollte das heiße Kühlmittel doch in den Überlaufbehälter laufen in welchem sich eh immer ein gewisser Pegel gefindet.
Diese Flüssigkeit im Ausgleichsbehälter ist ja kalt.
Die heiße Flüssigkeit sollte sich dort also schnell mit der kühlen Flüssigkeit vermischen.
Oder hat es im Schlauch schon gekocht?
Kühlflüssigkeit ist dank Ethylenglykol etwas glitschig, also aufpassen.
Kann man aber mit Wasser wegspühlen.
Öl macht mir bei Austritt mehr Sorgen.
Da wird der Deckel abgelassen haben,Ventil verklemmt o.ä.
Zitat:
@Kodiac2 schrieb am 1. Oktober 2017 um 17:43:41 Uhr:
Da wird der Deckel abgelassen haben,Ventil verklemmt o.ä.
Irgendwas wird nicht gestimmt haben.
Denn alle flüssigkeitsgekühlten Motorräder haben das so dass der Ausgleichsbehälter nicht unter Druck steht und die werden auch teilweise sehr flott gefahren.
vieleicht zu geringer Flüssigkeitsstand was auch durch kaputte Kühlerdeckel verursacht werden kann.
Welche Hersteller verwenden jetzt Ausgleichsbehälter unter Druck?
Wann hat VW umgestellt und bei welchem Modell?
PS: die neue Software mit seinem refresh Problem saugt gewaltig.
Zitat:
@Schuttwegraeumer schrieb am 5. Oktober 2017 um 00:33:00 Uhr:
Welche Hersteller verwenden jetzt Ausgleichsbehälter unter Druck?
opel. seit 38 jahren.
ist auch ein wenig eine frage der philosophie des motorenbaus. asiaten haben/hatten das noch oft.
Bei dieser Thematik muss dir erstmal bekannt sein,dass Wasser bei 100 Grad kocht und zwar bei einem Luftdruck von 1000 m/bar.
Ist der Luftdruck niedriger,zum Beispiel auf einem Berg,kocht Wasser schon bei teilweise 80 Grad.
Von den uralt offenen Systemen und der Thermosyphon Kühlung will ich hier gar nicht sprechen.
Was hat man gemacht ?Das Kühlwasser unter Druck gesetzt und das Kühlwasser kocht später.
Die Druckerhöhung erfolgte durch die Erwärmung des "Kühlwassers.
Bei den alten Kühlern waren es so 0,5 Bar.
Wurde der Druck überstiegen wurde der ins Frei geleitet ,dies hatte aber den Nachteil ,dass regelmässig der Kühlwasserstand kontrolliert werden musste.
Später wurde dann der Überlauf nicht mehr in Freie geleitet sondern in einen drucklosen Behälter.
wurde der Druck überschritten öffnete das Ventil im Kühlerdeckel und die Flüssigkeit wurde teilweise in diesen Behälter geleitet.
nach dem abkühlen des Motors waren aber die druckverhältnisse aber wieder anders so dass die Überschussmenge wieder vom Kühlsystem angesaugt wurden.
Dies hatte den Vorteil ,dass der Füssigkeitsstand im Kühlsystem nahezu konstant blieb.
Die heutigen geschlossenen Systeme (renault schon seit 68) haben natürlich weitere Vorteile.
Wenn gewünscht kann ich ja weiter Berichten.
B 19
Am einfachsten ist natürlich ein System, das ganz ohne Ausgleichbehälter auskommt (das ausgleichende Luftpolster ist dann schon oben im Kühler enthalten, noch bis in die '80er Jahre etwa gebaut). Ist dann natürlich bissl anspruchsvoller in der Bauhöhe, aerodynamische Fahrzeugfronten sind dann schwieriger gestaltbar. Und so 'nen Ausgleichbehälter kann man halt überall noch reinquetschen.
....obwohl, wenn ich mir manche Fahrzeuge heutzutage so anschau, wird auf guten cw-Wert anscheinend auch kein allzu großer Wert mehr gelegt, da wär oft auch wieder ein klassischer Kühler möglich.
Bin auch der Meinung ---> je weniger unter Druck stehende Bauteile da dran sind, desto weniger Fehlerquellen gibt's. Denn was nicht dran ist, geht auch nicht kaputt ! Aber Langzeitzuverlässigkeit (bzw. wüsten- und "einsame-Pampa"-Tauglichkeit) ab 10/15/20 Jahren Fahrzeugalter aufwärts interessiert heutzutage auch keinen Hersteller mehr so wirklich.
Alles nur noch
"designed für Hebebühne/Profiwerkstatt" (bzw. vorher noch möglichst schnelle/kostengünstige Montage im Hersteller-Werk).
sollte der ausgleichsbehälter nicht auch am höchsten punkt liegen zwecks gasabscheidung?
ein Kühlsystem ohne Ausgleichsbehälter hat aber Nachteile.
früher ,bei DB so bis 90 ,wurde der obere Wasserkasten dafür genutzt,bedingt durch die relativ grosse Fläche und ungünstige Bauform war hier ein Überdruck von max 0,5 Bar angesagt.
Durch den Einsatz von externen Druckbehälter mit besserer geometrischer Form ist heute eine Druckerhöhung bis
1,5 Bar kein Problem mehr.
Dies bedeutet aber auch eine mögliche gewollte höhere Wassertemperatur.
Mal so ganz grob ausgedrückt 10 Grad macht so 1 Ltr Kraftstoffverbrauch aus,
B 19
Jetzt wo du es sagst ,richtig ,das hat was mit der Druck-Temp. erhöhung zutun.
Nur ohne Behälter gibs ja schon ewig nicht mehr.Ist auch bei der jetzigen Kühlflüssigkeit nicht mehr angebracht.
Ich sehe dass es schon mal Thema war:
https://www.motor-talk.de/.../...hsbehaelter-zirkulation-t5865084.html
https://www.motor-talk.de/.../...kel-ausgleichsbehaelter-t5531543.html
Die Behälter unter Druck lassen Verlust durch ein Leck halt leichter erkennen.
Wenn bei einem "klassischen" System zum Beispiel der Kühlerdeckel undicht ist oder der Schlauch zum Ausgleichsbehälter undicht ist sinkt der Pegel im Ausgleichsbehält nicht und der einfache Fahrer merkt nix da er vermutlich nicht den Kühlerdeckel abnimmt und reinsieht.