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"Ladeziegel" - 10 Ampere oder 16 Ampere?

Themenstarteram 11. August 2021 um 6:29

Hallo zusammen,

das ist vielleicht keine Q5 spezifische Frage, dennoch stelle ich sie mal hier.

ich habe seit ca. 2 Wochen einen neuen Q5 Sportback TFSIe und bin mit dem Hybrid sehr zufrieden. Geladen wird er hier an öffentlichen Ladesäulen.

Jetzt steht demnächst ein Besuch bei den Schwiegereltern an, die keine Wallbox haben und die nächste, öffentliche Ladesäule rund 1km entfernt ist.

Nun war meine Überlegung, das Auto dort über die Dauer des Besuchs, schätzungsweise 1-2x mit dem Schuko-Stecker in bzw. an der Garage zu laden.

Jetzt liest man hier unterschiedlichste Dinge... Brandgefahr! 16 Ampere Dauerbelastung vs. 10 Ampere! Alte Leitungen! etc etc. Physik und Elektrotechnik waren noch nie so meins. ;)

Das Haus der Schwiegerleute ist aus den 80igern. Ebenso die darum errichteten Garagen. Ich bin kein Elektriker und habe davon keine Ahnung, möchte aber natürlich nicht die Ursache für einen Brand sein. :)

Nun habe ich gelesen, dass diese "Ladeziegel" (e-tron Ladesystem?), wie auch einer beim Q5 Hybrid mit dabei war, hier diese Brandgefahr reduzieren / eliminieren wollen, in dem Sie die Ampere von 16 auf 10 reduzieren.

Trifft dies denn auf eben diesen Ladeziegel zu? Ich konnte hier keine Infos finden. Auf dem Schuko-Adapter-Kabel ist nur 16A aufgedruckt, was aber wohl soviel heißt, dass eben dieses Kabel "bis zu" 16A aushält. Aber wie viel "zieht" denn der Ziegel?

Seht ihr hier eine echte Gefahr oder ist das, was ADAC, Focus und Co berichten, eher als Panikmache?

Vielen Dank vorab!

13 Antworten

Guten Morgen,

mal abgesehen davon das für täglichen Dauerladebetrieb über Jahre hinweg eine direkte neue Leitung vom Verteiler verlegt werden sollte (kannst ja mal dem Schwiegervater vorschlagen :P). Spricht nichts dagegen.

Ich geh sogar soweit das damalige Häuser grade in dem Zeitraum oft verdammt dicke Kabel liegen haben, ich habs ja bei meinem Elternhaus gesehen (1978-Bayern). Da hab ich den Passat GTE auch öfter mal über die Schuko geladen. Mal abgesehen davon das das absolut nervig lang dauert. Gibts doch mit Sicherheit auch bei deinen Schiegereltern irgendwo eine Lademöglichkeit (Lidl bietet z. B. auch schon sehr oft Ladestationen an welche man bis zu 1h beim Einkaufen nutzen darf) nur sind diese noch nicht in den VAG Navis hinterlegt. Ich fahr dann meistens halt auf Akku reservieren wenn ich weiß das ich längere Zeit nicht laden kann :)

Angst hätt ich da eher beim Neubauhaus wenn ich sehe was wir da oft für haardünne Kabel verlegen :O

Grundsätzlich wäre ein Foto des Ladeziegels und dessen technischer Daten nie verkehrt.

 

Um deine Frage zu beantworten, "wie viel der Ziegel zieht":

 

Gar nichts. Der Ziegel zieht keinen Strom (abgesehen von etwas Verlustleistung und dem Strom für LEDs/Elektronik). Er gestattet lediglich dem Fahrzeug, Strom bis zu einer maximalen Stromstärke zu ziehen.

 

Wie viel tatsächlich über die Leitung fließt (bis zur maximalen Stromstärke), steuert allein das Fahrzeug .

 

Daran anschließend muss ich die Frage stellen: Hast du ein Blick in deine Bedienungsanleitung des Fahrzeugs geworfen?

 

Die meisten Fahrzeuge haben ein Menü, in dem sich der Ladestrom gerade für solche Situationen einstellen und beispielsweise auf 6 oder 10 Ampere reduzieren lässt.

 

Ansonsten spricht wenig dagegen, einmalig mit 10A oder weniger bei deinen Eltern zu laden.

 

Ein ernster prüfender Blick in die Steckdose und ein Blick in den Sicherungskasten, wie hoch die Leitung abgesichert ist, schadet aber nicht.

 

Die Brandgefahr resultiert häufig daraus, dass der Ladeziegel über lange Zeit immer wieder an derselben alten Steckdose genutzt wird und deren Kontakte irgendwann ausgeleiert sind, so dass der Widerstand und somit die Wärmeentwicklung zu hoch wird.

10A bedeutet bei 230V gute 2KW Dauerlast, also theoretisch in Deinem Fall 7h (Akku hat 14,4 kWh Nettokapazität) bis voll, eher 8+, da gerade bei niedrigen Ladeleistungen die Verluste vergleichsweise hoch sind im Vergleich zum Laden an den HPC's. Aber mehr geben die meisten PHEV's nicht her.

Also abends bei Schwiegereltern ankommen, über Nacht vollmachen. Laut der Bedienungsanleitung Seite 128 kannst Du am Ziegel die Ladeleistung halbieren, also von 16A auf 8A, macht dann 1,8kw. Davon kommen 1,5kw im Akku an, macht dann eher 10h. Ergo ist zum Frühstück der Akku voll und der Hausinstallation sollte das nicht schwer fallen. So arbeitet auch ein Warmwasserspeicher, der mit 2KW die 100L erwärmt. Gekocht wird auch mal über 1-2h mit Platte und Herd bei 5+KW.

MfG Paule

Themenstarteram 11. August 2021 um 8:12

Hallo zusammen,

Carlos / Paule, vielen Dank für die Erklärung.

Ich bin eben fix zum Fahrzeug runter und habe ein paar Fotos gemacht plus zusätzlich nochmal einen Blick in die BDA geworfen.

Auf Seite 149 der Q5 Anleitung bzgl. des "E-Tron Ladesystems kompakt" steht beschrieben, wie man die Ladestrombegrenzung einstellen kann. Entweder sind es 100 % oder 50 %. Wenn das Teil (so wie auf der Rückseite des Ziegels auch angedruckt) also maximal 16A liefert und ich auf 50 % stelle, erhalte ich die von dir erwähnten 8A.

Damit sollte ja dann wirklich nix mehr passieren. ;-) Hoffe ich zumindest. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.

Grundsätzlich regelt das im Fahrzeug eingebaute Ladegerät den Strom. Der Ladeziegel kann dem Ladegerät aber signalisieren wie viel Strom es maximal ziehen soll.

Das Problem liegt in den meisten Fällen nicht an den Leitungsquerschnitten. Es liegt hauptsächlich in den Steckverbindungen. Schukodosen sind nicht auf so hohe Dauerströme ausgelegt. Verängerungskabel, Mehrfachsteckdosen, Steckdosenverteiler sind für das Laden von E-Autos absolut tabu. Es besteht sonst Brandgefahr.

In meinen Augen spricht nichts dagegen ein EV mit 10A oder weniger an einer normalen Steckdose zu laden. Für höhere Dauerströme gibt es spezielle Steckdosen und Stecker, nämlich die blauen CEE Stecker. In eine blaue CEE Dose passt aber nicht der Schukostecker des mitgelieferten Ladeziegels…

Soweit ich das überblicke, ist der etron-Ladeziegel so schlau, dass es das alles selbst regelt. Ich bin gerade im Urlaub und die "Lademöglichkeit" im Hotel besteht in einer Schulo-Steckdose. Ich hatte vorsichtshalber den Schuko-Adapter des Ziegels mitgenommen.... Bei leerem Akku angeschlossen, geht der Ziegel automatisch auf 50% und die in der App angegebene Ladezeit beträgt rd. 14 Stunden. Als er neu war hatte ich in der Garage auch nur eine Schuko-Dose da betrug die Ladezeit mit 50% und bei leerem Akku 8,5 Stunden. Offensichtlich passt sich der Ziegel also an die Gegebenheiten an.

Das ergibt Sinn, wenn das etron Ladekabel über mehrere Adapter verfügt, und ist auch von anderen mobilen Wallboxen bekannt - Stichwort Adaptererkennung.

 

Damit muss man den Ladestrom dann auch nicht mehr im Fahrzeug anpassen.

 

Vielleicht sollte das @leuchtal Mal einfach vorab bei sich Zuhause ausprobieren, wenn eine Schuko-Dose in der Nähe ist.

Themenstarteram 11. August 2021 um 9:54

Vielen Dank euch! Testen daheim geht leider nicht, da ich hier keine Schuko-Steckdose in Reichweite zum Fahrzeug habe.

 

Ab Freitag bin ich allerdings bei den Schwiegereltern und kann vor Ort testen.

 

Nach eben getätigter Aussage des „lokalen“ Elektrikers, der auch die betreffende Garage kennt, bestehe keine Gefahr des Ladens. Ich werde in jedem Fall aber, sollte der Ziegel nicht automatisch regeln, den 50% Modus wählen. Sicher ist sicher.

Ich lade an einer Schukodose in der TG einer WEG (Gebäude aus den 70ern) auf. Da die Zuleitung dieser Schukodose nicht darauf ausgelegt ist, dauerhaft 16A zu liefern habe ich die Auflage bekommen, die Ladeleistung zu reduzieren.

Ich lade nun regulär mit 6A (was bei meinem Fahrzeug ausreicht um über Nacht voll zu laden), die Stromkabel, Steckdose usw. erwärmen sich dabei nicht jenseits der 25°.

Themenstarteram 15. August 2021 um 16:44

Hallo zusammen,

 

kurzer Zwischenbericht:

Auto lädt brav in der Garage über den Schukostecker. :)

 

Beim Einstecken des E-TRON Ladeziegels wurde direkt automatisch auf 50 % gestellt. Auf 100 % habe ich erst gar nicht umgestellt.

 

Nun lädt das Auto gemächlich in der Garage. Ganz ohne Hitzeentwicklung am Stecker oder dem Ziegel.

 

Auf der Steckdose in der Garage ist sogar 10A/16A angegeben. Somit wäre vielleicht sogar 100 % Ladeleistung (16A) möglich, möchte es aber nicht riskieren. Auto steht hier eh die meiste Zeit in der Garage.

 

Ggf. gibt es sogar gegen Ende des Jahres eine Wallbox. Mal sehen. :)

 

VG

Zitat:

@leuchtal schrieb am 15. August 2021 um 18:44:54 Uhr:

Nun lädt das Auto gemächlich in der Garage. Ganz ohne Hitzeentwicklung am Stecker oder dem Ziegel.

Du hast also auch mal z. B. 20-30min und vllt. auch 1h nach Start des Ladevorgangs (wo solange die ganze Zeit dieser Strom floss) an die Stifte des Schukosteckers gefasst?

Zitat:

Auf der Steckdose in der Garage ist sogar 10A/16A angegeben. Somit wäre vielleicht sogar 100 % Ladeleistung (16A) möglich, möchte es aber nicht riskieren. Auto steht hier eh die meiste Zeit in der Garage.

https://community.busch-jaeger.de/.../...keit-von-bj-schuko-steckdosen

Zitat:

Steckdosen sind nach der Produktnorm VDE 0620 Teil 1 bzw. IEC 60884-1 geprüft und freigegeben.

Laut Produktnorm wird für Schuko-Steckdosen eine Dauerbelastung mit 16 A nur für 1 Stunden gefordert.

Schuko-Stecker sind für die Anwendung Dauerladen nicht geeignet. [...]

EDIT: Hier noch ein Video dazu, wo die selbe Aussage in einer E-Mail von genau dem Hersteller der das o.g. Forum betreibt gezeigt wird: http://www.youtube.com/watch?v=vQhI8TPOF6g

10A geht viel länger. Bei schlechtem Material (das schließt den Stecker der in der Dose steckt mit ein) können aber auch 10A recht schnell zu heißen Kontakten führen -> Oxidation -> noch schlechtere Kontakte -> noch heißer -> usw. -> Kunststoff schmort -> Brand.

Zitat:

Ggf. gibt es sogar gegen Ende des Jahres eine Wallbox. Mal sehen. :)

Sowas oder CEE-Dose würde ich empfehlen, wenn du über Stunden mit 10 oder gar 16A laden willst.

notting

Themenstarteram 15. August 2021 um 18:45

Zitat:

@notting schrieb am 15. August 2021 um 19:12:55 Uhr:

Zitat:

@leuchtal schrieb am 15. August 2021 um 18:44:54 Uhr:

Nun lädt das Auto gemächlich in der Garage. Ganz ohne Hitzeentwicklung am Stecker oder dem Ziegel.

Du hast also auch mal z. B. 20-30min und vllt. auch 1h nach Start des Ladevorgangs (wo solange die ganze Zeit dieser Strom floss) an die Stifte des Schukosteckers gefasst?

Ja. :) Gerade eben, als ich den Ladevorgang nach 6 Stunden durchgehender Ladezeit abgezogen habe.

Alles, aber wirklich alles ist/war kalt. Selbst die von dir erwähnten Kontakte des Schuko-Steckers waren nicht mal handwarm.

Aber wie gesagt... demnächst wird eine Wallbox angeschafft. Und solange, für die Dauer des Besuchs, weiß ich nun, dass die Notlösung (Schuko-Stecker) einwandfrei funktioniert. Auch, wenn der Ladevorgang schon lange dauert. Ist halt eben eine Notlösung.

Wenn du Nummer Sicher gehen willst stellst du den Ladeziegel von Audi auf 50%.

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