2.0 TDI 105 kW CAG-Motor - Wasser im Ansaugtrakt
Hallo,
ich habe einen Seat Exeo mit dem 1.9l TDI-Motor mit 105kW. Da dieser technisch weitgehend baugleich mit dem Audi A4B7 ist und der Audi deutlich verbreiteter ist, schreibe ich wegen meinem Problem ins A4-Forum:
Auto wurde Donnerstag und Freitag ohne Auffälligkeiten bewegt: morgens zur Arbeit, Nachmittags zurück, einfache Strecke 30km, davon ca. 2/3 Autobahn. Auto steht im Freien, d.h. hat natürlich die kalten Außentemperaturen voll abbekommen.
Heute morgen wollte ich wieder zur Arbeit fahren, das Auto ist etwas widerwillig angesprungen und im Leerlauf unrund gelaufen, außerdem hat der Motor so gut wie kein Gas angenommen (d.h. Gas-Pedal gedrückt, aber Drehzahl ging fast nicht hoch), Losfahren war nicht möglich. Später am Morgen habe ich den Motor nochmal gestartet und dann den Motorraum begutachtet, dabei ist mir aufgefallen, dass der Luftschlauch zum AGR/Ansaugbrücke komplett zusammengezogen war, also scheinbar keine Luft über den Ansaugtrakt Richtung Motor gelangt ist. Ich habe den Schlauch dann am AGR abgeschraubt und konnte dann auch Gas geben und dadurch das Auto vom Stellplatz vorm Haus in die Garage fahren.
Heute Abend habe ich den Ansaugtrakt an diversen Schlauchverbindungen geöffnet und rund 150ml Wasser rausgeholt.
Meine Vermutung: dieses (Kondens?)Wasser muss in einem oder beiden Ladeluftkühlern gefroren gewesen sein und hat dadurch den Luftdurchsatz stark eingeschränkt. Der Turbolader lässt sich relativ leicht per Hand an der Welle drehen,
ich denke nicht, dass der defekt ist.
Ein Test, ob nun alles wieder normal geht, steht morgen noch aus, aber für mich stellt sich jetzt auf jeden Fall mal die Frage,
woher das Wasser gekommen ist bzw. vor allem, wie man so etwas zukünftig verhindern kann?
Hat jemand eine Idee?
Viele Grüße
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8 Antworten
Wo genau waren die 150 ml Wasser? Etwa in dem dicken Schlauchabschnitt zwischen LMM und Turbo, wo die gesamt Ansaugluft hindurchgeht? Hast Du den Luftfilterkasten samt Luftfiltereinsatz geprüft? Ist der trocken?
Dass mit Deiner Beschreibung zum AGR-Luftschlauch habe ich leider nicht ganz nachvollzogen, möglicherweise hat Audi bei diesem EU5-TDI-Motor Dinge eingebaut, die man vermutlich beim A4 B8 Motor wiederfindet, denn der Exeo ist zwar ein B7 mit dem Interieur vom 8H (Cabby), aber der TDI-Motor ist bereits ein 2.0 TDI mit Common Rail und aufwendigerer Abgasreinigung sowie angepasstem AGR-System.
Ich kann mich noch daran erinnern, dass wir in meiner Lehre 2009 mehrere A4 8K 2.0 TDI eingeschleppt bekommen haben.
Diese hatten sogar soviel Kondenswasser angesaugt, dass diese Motoren einen Wasserschlag erlitten hatten.
Deine Vermutung ist richtig, das Kondenswasser sammelt sich im Ladeluftkühler und gefriert dort.
Damals meine ich, gab es von Audi eine TPI. Dort hieß es kommt zu vermehrt Kondenswasser im Winter bei Kurzstreckenbetrieb.
Allerdings was dagegen Abhilfe schafft kann ich dir nicht mehr sagen.
Das folgende unten hab ich noch gefunden.
Moin,
Danke für die Rückmeldungen. Mein Motorcode ist CAG, EZ ist 01/2010, ggf. ist hier also doch schon motortechnisch der Aufbau vom A4B8 drin?
Ich habe im Internet bisher immer nach dem Audi A4 B7 gesucht, wenn ich irgendwas zur Technik wissen wollte, der Seat ist einfach zu selten, da findet man leider kaum Infos.
Aufbau der Luftführung, vor dem Auto stehend beschrieben: links sitzt der Luftfilterkasten mit Ansaugkanal, dort war alles trocken und sauber (Luftfilter wird regelmäßig erneuert, ist also nicht zu). Vom Luftfilterkasten geht es zum Turbo (Schlauch vom Luftfilterkasten zum Turbo war trocken bzw. am Ende Richtung Turbo war ein leichter Ölfilm innen), dann weiter zu einem Ladeluftkühler links, der von unten nach oben durchströmt wird, von dort geht es dann wieder runter Richtung Stoßfängerunterseite und zur rechten Seite in einen weiteren Ladeluftkühler, der dann ebenfalls von unten nach oben durchströmt wird. Von diesem geht es dann zur Ansaugbrücke, wenn ich es richtig gesehen habe, sitzen an der Ansaugbrücke AGR und Drosselklappe als weitere Bauteile, an diesem Stutzen habe ich den Schlauch gelöst, um das Auto bewegen zu können (das war auch der Schlauch, der sich stark zusammengezogen hatte).
Ich habe zuerst das 90° Schlauchstück zwischen dem Luftkanal im Stoßfängerbereich und dem unteren Stutzen vom fahrerseitigen Ladeluftkühler geöffnet, woher das Wasser genau kam, kann ich leider nicht sagen, bzw. wird es sich vermutlich in dem waagrecht verlaufenden Luftkanal, der vom linken zum rechten Ladeluftkühler führt, gesammelt haben, da dieser der tiefste Punkt im Ansaugtrakt ist.
Ab dem Turbo Richtung Motor war auch ein Ölfilm im Ansaugtrakt, wenn man in die Ladeluftkühler reinleuchtet, sieht man, dass auch die Lamellen einen Ölfilm haben, aber das ist ja normal?
Ich habe das Auto seit rund 6 Jahren und bin ca. 80tsd km damit gefahren (hat jetzt knapp 190tsd. runter) und hatte noch nie irgendwelche Probleme mit dem Motor.
Viele Grüße
Der Exeo ist ein B7 mit leicht geänderter Front und Heck. Wegen Euro 5 mit den moderneren Common Rail Motoren und für die Langlebigkeit mit der verstärkten Vordeeachse des A6. Der bessere B7. Elektronik blieb auf dem alten Stand. Deshalb keine neumodische Extras, wie Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung usw.. Wurde zwar bei SEAT gebaut, die Fabrikationsanlage stammt aber von Audi und wurde nach Ende des B7 bei Audi abgebaut und nach Spanien gekarrt.
Der CAG ist ein Commonrail Motor aus dem B8. Soll ich es dorthin verschieben?
Zitat:
@Andy B7 schrieb am 20. Dezember 2022 um 10:57:54 Uhr:
Der CAG ist ein Commonrail Motor aus dem B8. Soll ich es dorthin verschieben?
Würde ich auch vorschlagen, denn hier gehts um etwas A4-B8-Motor spezifisches. Vielleicht dann noch den Titel anpassen, einen 1.9er gabs da nicht mehr...
Hallo,
Danke fürs Verschieben ins richtige Unterforum. Ich habe heute Nachmittag eine Probefahrt von ca. 35km gemacht, das Auto läuft wieder vollkommen normal, also war scheinbar wirklich einer oder beide Ladeluftkühler vereist.
Nun stellt sich natürlich die Frage, woher das Kondensat gekommen ist: die angesaugte Außenluft war ja die letzten Tage schon unter dem Gefrierpunkt, damit an den Ladeluftkühlern etwas kondensieren kann, muss deren Oberfläche ja noch kälter wie die angesaugte Luft sein. Ich weiß nicht, wie stark die Luft durch das Komprimieren im Turbolader erwärmt wird, aber woher nimmt diese Luft, die ja schon im Ansaugtrakt ist, die Feuchtigkeit auf? Bin ja auch keine Kurzstrecken gefahren, dann könnte ich es ja noch nachvollziehen, wieso die Luft im Ansaugtrakt feucht sein könnte.
Gibt es für die Ladeluftkühler irgendwelche Abdeckungen für kältere Länder? (kenne so etwas ähnliches von BMW, da gibt es z.B. bei Kurbelgehäuseentlüftungen sogenannte Kaltlandausführungen mit isolierten Schläuchen). In kalten Ländern müssten diese Probleme ja bei Turbofahrzeugen ggf. bekannt sein?
Viele Grüße
Ich tippe mal auf AGR-Gas, also Abgas. Das ist wasserhaltig per Definition. Wenn das AGR-Gas durch die AGR-Kühler gefördert wird, strömt es dann in den Ansaugbereich, welcher durch die Aufladung unter Überdruck gesetzt werden kann. Man müsste sich mal die Srömungswege ansehen, wie das AGR-Gas strömt. Möglicherweise ist noch die Drosselklappe zwischen AGR-Einströmpunkt in die Ansaugstrecke und den LL-Kühlern verbaut. In bestimmten Situationen, zum Beispiel beim beschleunigen mit hochschalten, strömt dann ein Teil des unter Ladedruck stehende Gas (Luft gemischt mit AGR-Anteilen) beim Gaswegnehmen wieder teilweise zurück in die LL-Strecke, weil der Lader wegen Gaswegnahme nicht mehr auflädt.