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Abschied nach 100.000km, der Bericht

BMW 3er F31
Themenstarteram 16. Oktober 2024 um 19:37

Erfahrungsbericht nach 100000km im F31.

Motor N47 mit 184 Diesel-PS

Ausstattung: Xenon, Navi Business, Automatik, Tempomat, Anhängerkupplung

elektrisch abschwenkbar.

Nachgerüstet: Sitzbezüge auf Mass in Kunstleder, Scheiben ab B-Säule foliert,

Nebelscheinwerfer LED, Radsatz 18 Zoll, BMW Niere Mattschwarz

Gekauft Mai 2018 mit 26500km

Verkauft September 2024 mit 127500km

Karosse

Keine Schönheit, insbesondere die Rücklichter, die aussehen, als ob der

Designer nicht fertig wurde und die Heckklappe vom Vorgänger notdürftig

reingebastelt wurde. Aber Geschmackssache.

Unschöne Kante über der Frontscheibe, die immer dreckig aussieht und herrlich

Windgeräusche produziert.

Ladekantenschutz fehlt.

Keine geschlossenen Kotflügel vorn, nur ein Gerippe mit den Innenschalen.

Innenraum

Vorn angenehmes Sitzen, obwohl nur Seriensitze. Auch nach 1000km Touren noch

bequem. Ergonomie am Fahrerplatz passt.

Sitzhöhenverstellung ist ein schlechter Witz. Am Hebel gezogen und man sitzt

unten. Wieder nach oben? Aussteigen, Hebel ziehen, Sitz hochdrücken.

Gute Klimatisierung fast ohne Zugluft.

Die Stereoanlage (Ich vermeide bewusst HIFI-Anlage) bietet nur

durchschnittlichen Klang. Hochtöner und Subwoofer nachrüsten ist nur mit

extremen Aufwand möglich. BMW hat mir für ein besseres System 1500 CHF plus

Einbau genannt.

Hintere Sitze sind zu tief, unbequeme Sitzposition für Erwachsene. Mittelsitz

defacto nicht benutzbar.

Diverse Kindersitze liessen sich gar nicht befestigen, da die Isofixhalterungen

zu hoch angebracht sind. Die Klammern vom Kindersitz gleiten darunter.

Angurten von Kindersitzen ebenso schwierig, da der Kindersitz immer auf dem

Gurtschloss steht. Verschiedene Modelle getestet, immer sehr bescheiden.

Im gesamten Innenraum gibt es kaum Ablagen. Das Fach in der Mittelkonsole ist

für ein aktuelles Smartphone bereits zu klein.

Ins Handschuhfach passt das Bordbuch, und eine Sonnenbrille. Kein Brillenfach

in der Dachkonsole. Ach ja, diese fehlt auch.

Der Kofferraum verdient diesen Namen nicht. Es ist zwar löblich, dass das

Trennetz serienmässig ist, wie es umgesetzt wurde ist allerdings lächerlich.

Das Gehäuse ist so massiv, dass bereits ein mittlerer Koffer nicht mehr auf der

schmalen Seite darunter passt. Selbst ein kleiner Koffer stösst an den beiden

Zapfen an, mit denen das Netz in die umgelegten Rücksitze eingeklinkt werden

kann.

Nutzt man es dort, büsst man 22cm Laderaumlänge ein, welche das Netz von den

Lehnen der Vordersitze entfernt irgendwo im Raum steht. Unbrauchbar.

Das Netz flog also zusammen mit der Laderaumabdeckung in den Keller und ein

Gitter von Kleinmetall kam ins Auto.

Die 12V Steckdose ist irgendwo kurz über dem Boden weit innen im Kofferraum

verbaut. Bei vollem Kofferraum eine Kühlbox anzustecken ist nicht möglich.

Die Heckklappe ist an der Scheibenkante über 20cm dick, konkurriert also mit

einem Panzer. Dabei wölbt sie sich oben nach innen, so dass zum Beispiel die

Kühlbox 10cm von der inneren Ladekante entfernt stehen muss, dass die

Heckklappe noch zu schliessen ist. Bei dem bescheidenen Kofferraumvolumen

schmerzt das doppelt. Das Fach unter dem Kofferraumboden ist

winzig und keine grosse Hilfe. Urlaubsfahrten mit Familie waren nur mit Dachbox

möglich.

Das Raumangebot ist für die Fahrzeuggrösse einfach zu gering.

Meine anderen Fahrzeuge, ein Seat Ibiza FR ST und ein 2006er Passat

übertreffen den BMW beim Kofferraum, der Passat auch beim restlichen Innenraum.

Bedienung und Software

Die Bedienung mit dem Dreh-,Druck-, Schiebeknopf und die Menüführung sind sehr

gut. Mit nur zwei Bewegungen kann man beispielsweise den Bildschirm bei

Nachtfahrten abstellen.

Bei 28000km mussten die Xenonbrenner gewechselt werden. Ursache war, dass diese

als Begrüssungslicht kodiert waren. Nach dem Austausch wurde das

Begrüssungslicht auf das Tagfahrlicht kodiert und die Brenner waren nie mehr

defekt.

Die Start/Stopp Automatik ist nach jedem Motorstart wieder aktiv, das

Fahrprogramm springt dagegen von Eco wieder auf Comfort. Muss man nicht

verstehen. Beides wurde durch Umkodierung behoben.

So reduzierte sich die Knopfdrückorgie von 5 auf 3, wohlgemerkt, nach jedem

Start!

Fahrverhalten

Freude am Fahren.

Das war mit einem E30 noch angesagt.

Beim F31 hat BMW wirklich alle Register gezogen, um einen 405er Peugeot mit

Fahrlehrer auf dem Beifahrersitz zu simulieren. Das Auto wirkt gross und

behäbig. Ja, man kann damit Kurven fahren, aber es macht keine Freude. Recht

früh jammern die Reifen als letzte Warnung, die Kiste untersteuert wie

ein alter Franzose, bevor das DCS brutal zuschlägt. Gänzlich abschalten lässt

es sich ohnehin nicht, so dass der Hang zum Untersteuern kaschiert wird, aber

zu Lasten vom Fahrspass. Gegen den Seat und sogar den Passat (zugegeben mit

Eibach-Fahrwerk) hat der F31 zumindest auf trockener Strasse keine Chance, wenn

es um Kurven geht. Der Tempomat agiert genauso wie der Fahrlehrer kurz vor der

Rente. Man sieht die Kurve eigentlich nicht und der Tempomat bremst oder fliegt

gleich ganz raus.

Auf der Autobahn stören die hohen Wind- und Abrollgeräusche ab spätestens

150km/h. Das kann der Passat selbst bei 180 km/h besser.

Und der Klang des Motors? Je nach Drehzahl und Last irgendwo zwischen altem

Russentraktor und Staubsauger.

Kein Vergleich zum Sechszylinder meines früheren E28.

Der Verbrauch lag zwischen 5,5 und 6 l/100km, was für Grösse, Gewicht und

Allrad durchaus akzeptabel ist. Der 2006er Passat mit 2 Liter TDI und

Handschaltung unterbot den BMW aber teils deutlich. Zusammen mit dem kleineren

Tank hatte der BMW locker 300km weniger Reichweite als der Passat.

Qualität

Im Motorraum waren erste lackierte Schrauben zu sehen, die Rost am Übergang zur

Karosse bzw. Hilfsrahmen zeigten und behandelt werden mussten.

Fahrwerk, besonders Hinterachse waren bei 90000km komplett verrostet und

mussten behandelt und neu konserviert werden.

Im Innen- und Kofferraum quietscht und knarzt es überall. Sämtliche

Abdeckungen, Verkleidungen und Leisten wurden demontiert und die Auflageflächen

und Befestigungen behandelt. Dann war einigermassen Ruhe.

Bedingt durch die billigen Materialien war eine solche Kur regelmässig nötig.

Bei 50000 km musste das Xdrive Verteilergetriebe getauscht werden. Trotz Kulanz

für das Material blieb ich auf 2000 CHF für den vorgängig empfohlenen

Ölwechsel, Arbeitslohn, Öl, Leihwagen usw. sitzen.

Bei 90000km wurde das Öl vom Automatikgetriebe gewechselt, da dieses besonders

kalt deutliche Schaltrucke zeigte. Leider brachte der Ölwechsel nur wenig

Verbesserung.

Die Batterie wäre wohl bald fällig gewesen, was wegen dem integrierten

Steuergerät teuer geworden wäre.

Eine Überprüfung in einer freien Werkstatt, welche sich mit BMW-Technik

wirklich auskennt, ergab bei 120000km:

Turbo und Hochdruckpumpe sollten bis 150000km gewechselt werden. Nach Aussage

der Werkstatt normal für dieses Modell. Bedingt durch den hohen Anteil

gemässigter Langstreckenfahrten sei meiner im Vergleich noch besser als die

meisten anderen Fahrzeuge, die sie auf die Bühne bekommen. Der negative

Spitzenreiter war bei 150000km wirtschaftlicher Totalschaden. Hochdruckpumpe

gefressen, Späne im Motor. Kosten für die Reparatur 12000 CHF, leider kein

Einzelfall bei ihm.

BMW - Werkstätten

Es werden Arbeiten empfohlen, die nicht nötig sind

wie Hinterachse abdichten, Batterie tauschen usw. 3 Jahre später hat das Auto

damit die schweizer MFK ohne Probleme absolviert.

Kurvenlicht gemäss BMW 540 CHF, da ein zusätzliches Steuergerät nötig sei.

Liess sich in 10 Minuten kodieren.

Kosten

Für die Zeit der Nutzung fiel ein Wertverlust von 20000 CHF an.

Dazu kommen 4100 CHF für Wartung und Reparaturen, die ca. 4000 CHF Kulanz für

das VTG nicht eingerechnet.

Die Reifen hatten nach 90000km/10000km Sommer/Winter noch 4,5 / 6mm Profil.

Für Kraftstoff und Betriebsstoffe waren 10500 CHF fällig.

Macht insgesamt 34600 CHF oder 0,35 CHF/Kilometer.

Zusammenfassend

Wenig Licht, viel Schatten.

Platzangebot, Fahrverhalten, Komfort, Qualität, Haltbarkeit sind für ein

Premiumfahrzeug ungenügend.

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11 Antworten

Und du hast trotzdem 100.000 km mit so nem Scheiß-Auto ausgehalten? Muss man nicht verstehen…

Hatte überlegt, auf einzelne Punkte mal einzugehen, aber irgendwie lohnt es sich auch nicht.

Kann so ziemlich gar nix davon nachvollziehen :)

Aber doch eines: Nen Passat vom Raumvolumen mit einem 3er zu vergleichen - das sollte hoffentlich den langen Text auflockern? 3er kaufen und 7er erwarten - das ist so mein Fazit von dem ganzen Text.

Am besten fand ich die Glaskugel der Werkstatt, dass in xx KM Turbo und HD-Pumpe defekt gehen :D. Weder sind das bekannte Probleme noch kann man sowas voraussagen. Und nen integriertes Steuergerät hat die Batterie auch nicht…

Jetzt hab ich doch kommentiert…

Was erwartet ihr von Schweizern ??

Da ist das Thema schon erledigt

Kann in vielen Punkten überhaupt nicht zustimmen und auch der Vergleich mit nicht vergleichbaren Fahrzeugen macht wenig Sinn. Der Bericht ist im Grunde unbrauchbar und für die Tonne. Äpfel-Birnenvergleich....und wenn man einen Transporter sucht, ist man beim 3er definitiv falsch, aber das weiß man.

Wirklich vergleichbare Fahrzeuge wie A4 oder C-Klasse bieten hier auch nicht mehr.

Ich habe eine 320d aus 2016 mit mittlerweile 198.000 km. Bei 145.000 km musste das AGR-Ventil getauscht werden. Sonst gab es noch keinen einzigen Defekt. In Summe das mit Abstand beste Auto das ich bisher gefahren habe. Da ich 20 Jahre lang ein Vielfahrer war habe ich entsprechend viele Fahrzeuge besessen. Unter anderem auch E30, E34, E36, E46, E91 und auch andere Marken.

Ähhhhh ok!?

Sommerreifen nach 90tkm noch 4,5 mm Profil. So sportlich kann der Fahrstil da ja nicht sein, das man sich da über mangelnde Kurvengeschwindigkeiten beklagen kann. Da fahre ich 3 Sätze runter bei uns im kurvigen Alpenvorland. :D

Hatte den F30 320D paar Jahre und der war mir auch etwas zu weich, mit den Eibachfedern dann allerdings fast perfekt. Warum man sich das andererseits 100tkm antut ohne wenigstens paar € in andere Federn zu investieren, ...?

Erstaunlich. Also ich habe komplett andere Erfahrungen gemacht. Ich könnte zu jedem einzelnen Punkt anders berichten. So gehen die Meinungen auseinander. Trotzdem Danke für den Bericht.

Warum kauft man ein Fahrzeug, bei dem der erste Eindruck schon nicht passt und hält das dann auch noch 100.000km durch? Gab´s keine Alternativen oder hat für die eigene Vorstellung die finanziellen Mittel nicht gereicht? Ich versteh´s einfach nicht, eine Kiste zu behalten, wenn man todunglücklich mit dem Fahrzeug ist.

Für sachliche Erfahrungsberichte haben wir übrigens unsere Rubrik "Auto: Test- & Erfahrungsberichte". Dort kann man zu jedem Modell die eigenen Erfahrungen und subjektiven Empfindungen einbringen, die dann Kaufinteressenten lesen und in ihre Kaufüberlegung mit einbringen könne.

Zum F31 gibt es übrigens bislang 13 Berichte (320d 1 + 1 als ED). Und hier kann man auch die einzelnen Merkmale nach einem Sternesystem bewerten.

Das hätte für mich eher Sinn gemacht - und trennt auch überladene subjektive Befindlichkeiten von objektiver Kritik.

VG

Chris

Edit: Oh, den Bereich kennt der TE schon. Allerdings fiel der Bericht zum Octavia auch nicht besonders gut aus.

Also, ihn will ich nicht für eine Autosuche nehmen, da sehen alle Autos sch.... aus. Man muß keine Probefahrt machen um zu sehen wenn das Auto jemanden gefällt oder nicht.

Hatte auch einen f31 vor LCI.Das Fahrzeug war unfahrbar über 130km/h.

Jetzt habe ich einen aus 12/2018 ,ein anderes Fahrzeug

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