- Startseite
- Forum
- Auto
- BMW
- 3er
- F30, F31, F34 & F80
- Abschied nach 100.000km, der Bericht
Abschied nach 100.000km, der Bericht
Erfahrungsbericht nach 100000km im F31.
Motor N47 mit 184 Diesel-PS
Ausstattung: Xenon, Navi Business, Automatik, Tempomat, Anhängerkupplung
elektrisch abschwenkbar.
Nachgerüstet: Sitzbezüge auf Mass in Kunstleder, Scheiben ab B-Säule foliert,
Nebelscheinwerfer LED, Radsatz 18 Zoll, BMW Niere Mattschwarz
Gekauft Mai 2018 mit 26500km
Verkauft September 2024 mit 127500km
Karosse
Keine Schönheit, insbesondere die Rücklichter, die aussehen, als ob der
Designer nicht fertig wurde und die Heckklappe vom Vorgänger notdürftig
reingebastelt wurde. Aber Geschmackssache.
Unschöne Kante über der Frontscheibe, die immer dreckig aussieht und herrlich
Windgeräusche produziert.
Ladekantenschutz fehlt.
Keine geschlossenen Kotflügel vorn, nur ein Gerippe mit den Innenschalen.
Innenraum
Vorn angenehmes Sitzen, obwohl nur Seriensitze. Auch nach 1000km Touren noch
bequem. Ergonomie am Fahrerplatz passt.
Sitzhöhenverstellung ist ein schlechter Witz. Am Hebel gezogen und man sitzt
unten. Wieder nach oben? Aussteigen, Hebel ziehen, Sitz hochdrücken.
Gute Klimatisierung fast ohne Zugluft.
Die Stereoanlage (Ich vermeide bewusst HIFI-Anlage) bietet nur
durchschnittlichen Klang. Hochtöner und Subwoofer nachrüsten ist nur mit
extremen Aufwand möglich. BMW hat mir für ein besseres System 1500 CHF plus
Einbau genannt.
Hintere Sitze sind zu tief, unbequeme Sitzposition für Erwachsene. Mittelsitz
defacto nicht benutzbar.
Diverse Kindersitze liessen sich gar nicht befestigen, da die Isofixhalterungen
zu hoch angebracht sind. Die Klammern vom Kindersitz gleiten darunter.
Angurten von Kindersitzen ebenso schwierig, da der Kindersitz immer auf dem
Gurtschloss steht. Verschiedene Modelle getestet, immer sehr bescheiden.
Im gesamten Innenraum gibt es kaum Ablagen. Das Fach in der Mittelkonsole ist
für ein aktuelles Smartphone bereits zu klein.
Ins Handschuhfach passt das Bordbuch, und eine Sonnenbrille. Kein Brillenfach
in der Dachkonsole. Ach ja, diese fehlt auch.
Der Kofferraum verdient diesen Namen nicht. Es ist zwar löblich, dass das
Trennetz serienmässig ist, wie es umgesetzt wurde ist allerdings lächerlich.
Das Gehäuse ist so massiv, dass bereits ein mittlerer Koffer nicht mehr auf der
schmalen Seite darunter passt. Selbst ein kleiner Koffer stösst an den beiden
Zapfen an, mit denen das Netz in die umgelegten Rücksitze eingeklinkt werden
kann.
Nutzt man es dort, büsst man 22cm Laderaumlänge ein, welche das Netz von den
Lehnen der Vordersitze entfernt irgendwo im Raum steht. Unbrauchbar.
Das Netz flog also zusammen mit der Laderaumabdeckung in den Keller und ein
Gitter von Kleinmetall kam ins Auto.
Die 12V Steckdose ist irgendwo kurz über dem Boden weit innen im Kofferraum
verbaut. Bei vollem Kofferraum eine Kühlbox anzustecken ist nicht möglich.
Die Heckklappe ist an der Scheibenkante über 20cm dick, konkurriert also mit
einem Panzer. Dabei wölbt sie sich oben nach innen, so dass zum Beispiel die
Kühlbox 10cm von der inneren Ladekante entfernt stehen muss, dass die
Heckklappe noch zu schliessen ist. Bei dem bescheidenen Kofferraumvolumen
schmerzt das doppelt. Das Fach unter dem Kofferraumboden ist
winzig und keine grosse Hilfe. Urlaubsfahrten mit Familie waren nur mit Dachbox
möglich.
Das Raumangebot ist für die Fahrzeuggrösse einfach zu gering.
Meine anderen Fahrzeuge, ein Seat Ibiza FR ST und ein 2006er Passat
übertreffen den BMW beim Kofferraum, der Passat auch beim restlichen Innenraum.
Bedienung und Software
Die Bedienung mit dem Dreh-,Druck-, Schiebeknopf und die Menüführung sind sehr
gut. Mit nur zwei Bewegungen kann man beispielsweise den Bildschirm bei
Nachtfahrten abstellen.
Bei 28000km mussten die Xenonbrenner gewechselt werden. Ursache war, dass diese
als Begrüssungslicht kodiert waren. Nach dem Austausch wurde das
Begrüssungslicht auf das Tagfahrlicht kodiert und die Brenner waren nie mehr
defekt.
Die Start/Stopp Automatik ist nach jedem Motorstart wieder aktiv, das
Fahrprogramm springt dagegen von Eco wieder auf Comfort. Muss man nicht
verstehen. Beides wurde durch Umkodierung behoben.
So reduzierte sich die Knopfdrückorgie von 5 auf 3, wohlgemerkt, nach jedem
Start!
Fahrverhalten
Freude am Fahren.
Das war mit einem E30 noch angesagt.
Beim F31 hat BMW wirklich alle Register gezogen, um einen 405er Peugeot mit
Fahrlehrer auf dem Beifahrersitz zu simulieren. Das Auto wirkt gross und
behäbig. Ja, man kann damit Kurven fahren, aber es macht keine Freude. Recht
früh jammern die Reifen als letzte Warnung, die Kiste untersteuert wie
ein alter Franzose, bevor das DCS brutal zuschlägt. Gänzlich abschalten lässt
es sich ohnehin nicht, so dass der Hang zum Untersteuern kaschiert wird, aber
zu Lasten vom Fahrspass. Gegen den Seat und sogar den Passat (zugegeben mit
Eibach-Fahrwerk) hat der F31 zumindest auf trockener Strasse keine Chance, wenn
es um Kurven geht. Der Tempomat agiert genauso wie der Fahrlehrer kurz vor der
Rente. Man sieht die Kurve eigentlich nicht und der Tempomat bremst oder fliegt
gleich ganz raus.
Auf der Autobahn stören die hohen Wind- und Abrollgeräusche ab spätestens
150km/h. Das kann der Passat selbst bei 180 km/h besser.
Und der Klang des Motors? Je nach Drehzahl und Last irgendwo zwischen altem
Russentraktor und Staubsauger.
Kein Vergleich zum Sechszylinder meines früheren E28.
Der Verbrauch lag zwischen 5,5 und 6 l/100km, was für Grösse, Gewicht und
Allrad durchaus akzeptabel ist. Der 2006er Passat mit 2 Liter TDI und
Handschaltung unterbot den BMW aber teils deutlich. Zusammen mit dem kleineren
Tank hatte der BMW locker 300km weniger Reichweite als der Passat.
Qualität
Im Motorraum waren erste lackierte Schrauben zu sehen, die Rost am Übergang zur
Karosse bzw. Hilfsrahmen zeigten und behandelt werden mussten.
Fahrwerk, besonders Hinterachse waren bei 90000km komplett verrostet und
mussten behandelt und neu konserviert werden.
Im Innen- und Kofferraum quietscht und knarzt es überall. Sämtliche
Abdeckungen, Verkleidungen und Leisten wurden demontiert und die Auflageflächen
und Befestigungen behandelt. Dann war einigermassen Ruhe.
Bedingt durch die billigen Materialien war eine solche Kur regelmässig nötig.
Bei 50000 km musste das Xdrive Verteilergetriebe getauscht werden. Trotz Kulanz
für das Material blieb ich auf 2000 CHF für den vorgängig empfohlenen
Ölwechsel, Arbeitslohn, Öl, Leihwagen usw. sitzen.
Bei 90000km wurde das Öl vom Automatikgetriebe gewechselt, da dieses besonders
kalt deutliche Schaltrucke zeigte. Leider brachte der Ölwechsel nur wenig
Verbesserung.
Die Batterie wäre wohl bald fällig gewesen, was wegen dem integrierten
Steuergerät teuer geworden wäre.
Eine Überprüfung in einer freien Werkstatt, welche sich mit BMW-Technik
wirklich auskennt, ergab bei 120000km:
Turbo und Hochdruckpumpe sollten bis 150000km gewechselt werden. Nach Aussage
der Werkstatt normal für dieses Modell. Bedingt durch den hohen Anteil
gemässigter Langstreckenfahrten sei meiner im Vergleich noch besser als die
meisten anderen Fahrzeuge, die sie auf die Bühne bekommen. Der negative
Spitzenreiter war bei 150000km wirtschaftlicher Totalschaden. Hochdruckpumpe
gefressen, Späne im Motor. Kosten für die Reparatur 12000 CHF, leider kein
Einzelfall bei ihm.
BMW - Werkstätten
Es werden Arbeiten empfohlen, die nicht nötig sind
wie Hinterachse abdichten, Batterie tauschen usw. 3 Jahre später hat das Auto
damit die schweizer MFK ohne Probleme absolviert.
Kurvenlicht gemäss BMW 540 CHF, da ein zusätzliches Steuergerät nötig sei.
Liess sich in 10 Minuten kodieren.
Kosten
Für die Zeit der Nutzung fiel ein Wertverlust von 20000 CHF an.
Dazu kommen 4100 CHF für Wartung und Reparaturen, die ca. 4000 CHF Kulanz für
das VTG nicht eingerechnet.
Die Reifen hatten nach 90000km/10000km Sommer/Winter noch 4,5 / 6mm Profil.
Für Kraftstoff und Betriebsstoffe waren 10500 CHF fällig.
Macht insgesamt 34600 CHF oder 0,35 CHF/Kilometer.
Zusammenfassend
Wenig Licht, viel Schatten.
Platzangebot, Fahrverhalten, Komfort, Qualität, Haltbarkeit sind für ein
Premiumfahrzeug ungenügend.
Ähnliche Themen
11 Antworten
Und du hast trotzdem 100.000 km mit so nem Scheiß-Auto ausgehalten? Muss man nicht verstehen…
Hatte überlegt, auf einzelne Punkte mal einzugehen, aber irgendwie lohnt es sich auch nicht.
Kann so ziemlich gar nix davon nachvollziehen
Aber doch eines: Nen Passat vom Raumvolumen mit einem 3er zu vergleichen - das sollte hoffentlich den langen Text auflockern? 3er kaufen und 7er erwarten - das ist so mein Fazit von dem ganzen Text.
Am besten fand ich die Glaskugel der Werkstatt, dass in xx KM Turbo und HD-Pumpe defekt gehen . Weder sind das bekannte Probleme noch kann man sowas voraussagen. Und nen integriertes Steuergerät hat die Batterie auch nicht…
Jetzt hab ich doch kommentiert…
Was erwartet ihr von Schweizern ??
Da ist das Thema schon erledigt
Kann in vielen Punkten überhaupt nicht zustimmen und auch der Vergleich mit nicht vergleichbaren Fahrzeugen macht wenig Sinn. Der Bericht ist im Grunde unbrauchbar und für die Tonne. Äpfel-Birnenvergleich....und wenn man einen Transporter sucht, ist man beim 3er definitiv falsch, aber das weiß man.
Wirklich vergleichbare Fahrzeuge wie A4 oder C-Klasse bieten hier auch nicht mehr.
Ich habe eine 320d aus 2016 mit mittlerweile 198.000 km. Bei 145.000 km musste das AGR-Ventil getauscht werden. Sonst gab es noch keinen einzigen Defekt. In Summe das mit Abstand beste Auto das ich bisher gefahren habe. Da ich 20 Jahre lang ein Vielfahrer war habe ich entsprechend viele Fahrzeuge besessen. Unter anderem auch E30, E34, E36, E46, E91 und auch andere Marken.
Ähhhhh ok!?
Sommerreifen nach 90tkm noch 4,5 mm Profil. So sportlich kann der Fahrstil da ja nicht sein, das man sich da über mangelnde Kurvengeschwindigkeiten beklagen kann. Da fahre ich 3 Sätze runter bei uns im kurvigen Alpenvorland.
Hatte den F30 320D paar Jahre und der war mir auch etwas zu weich, mit den Eibachfedern dann allerdings fast perfekt. Warum man sich das andererseits 100tkm antut ohne wenigstens paar € in andere Federn zu investieren, ...?
Erstaunlich. Also ich habe komplett andere Erfahrungen gemacht. Ich könnte zu jedem einzelnen Punkt anders berichten. So gehen die Meinungen auseinander. Trotzdem Danke für den Bericht.
Warum kauft man ein Fahrzeug, bei dem der erste Eindruck schon nicht passt und hält das dann auch noch 100.000km durch? Gab´s keine Alternativen oder hat für die eigene Vorstellung die finanziellen Mittel nicht gereicht? Ich versteh´s einfach nicht, eine Kiste zu behalten, wenn man todunglücklich mit dem Fahrzeug ist.
Für sachliche Erfahrungsberichte haben wir übrigens unsere Rubrik "Auto: Test- & Erfahrungsberichte". Dort kann man zu jedem Modell die eigenen Erfahrungen und subjektiven Empfindungen einbringen, die dann Kaufinteressenten lesen und in ihre Kaufüberlegung mit einbringen könne.
Zum F31 gibt es übrigens bislang 13 Berichte (320d 1 + 1 als ED). Und hier kann man auch die einzelnen Merkmale nach einem Sternesystem bewerten.
Das hätte für mich eher Sinn gemacht - und trennt auch überladene subjektive Befindlichkeiten von objektiver Kritik.
VG
Chris
Edit: Oh, den Bereich kennt der TE schon. Allerdings fiel der Bericht zum Octavia auch nicht besonders gut aus.
Also, ihn will ich nicht für eine Autosuche nehmen, da sehen alle Autos sch.... aus. Man muß keine Probefahrt machen um zu sehen wenn das Auto jemanden gefällt oder nicht.
Hatte auch einen f31 vor LCI.Das Fahrzeug war unfahrbar über 130km/h.
Jetzt habe ich einen aus 12/2018 ,ein anderes Fahrzeug