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Alfa GT Bertone 1600er was muss man überholen/überprüfen lassen?

Alfa Romeo
Themenstarteram 2. September 2007 um 8:23

Hi, also ich hab vor mir einen solchen 1974er Alfa zuzulegen und würde gerne von erfahrenen GT fahrern wissen, was man da so durchchecken evtl. auch überholen lassen muss. Er hat ca. 117000km drauf.

danke für euere bemühungen.

 

Mfg Tom

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6 Antworten

Moin,

Die Karosserie ! Die Karosserie ! Die Karosserie !

Warum ? Die kann und wird an allen möglichen denk- und undenkbaren Ecken gammeln, wenn sie die Chance dazu bekommen hat. Das ist die denkbar größte und problematischste Baustelle.

Die Technik ist grundlegend Robust und haltbar. Was man checken sollte ist in jedem Fall die Verschleißseite des Autos. Hier im speziellen Gummiteile an den Achsen und in der Motoraufhängug, Stoßdämpfer etc.pp. Aber auch z.B. die Kraftübertragung über die Kardanwelle (Gummiteile dort).

Die Ausuffanlagen gammeln teilweise im Rekordtempo durch, insbesondere günstige Reproteile sind oftmals von noch zweifelhafterer Qualität als ehemalige Originalteile (Und die waren schon eher mau), ein Grund warum sehr oft Tuningteile verbaut sind, da deren Qualität oftmals merklich besser ist/War. Der Vergaserflansch kann undicht werden, und der Motor zieht dann Falschluft ... führt über kurz oder lang zu einem oder mehreren verbrannten Ventilen und/oder verbrannten Kolbenringen. Einfacher Test ... drück auf den Vergaser von oben drauf ... der Motorlauf darf sich nicht ändern, sonst musst du da die Undichtigkeit sucht. Das größte Problem auf der technischen Seite sind meisten Versäumnisse der Fahrer ... die zu einem hohen Verschleiß der Laufbahnen des Motors geführt haben. Die Motoren bläuen dann und saufen Öl. Iss zwar kein Beinbruch ... kostet aber Geld. Dann gibbet öfters Probleme mit der Getriebesynchronisation hauptsächlich im 2. und 3. Gang, das Differential sollte auf keinen Fall jaulen. Dann überprüfe ob die gesamte Elektrik so funktioniert, wie sie soll ... denn die Elektrik der damaligen Alfas ist ein Abenteuer, wenn man da auf Fehlersuche gehen muss ... sollte man gute Nerven haben.

Im Innenraum ist es wichtig ... das er weitgehend komplett und nicht zerstörrt ist. Einige Teile sind nur extrem Schwer und für teuer Geld aufzutreiben.

Motorisierung iss grundlegend egal. Es spielt keine Geige ob 1300er oder 2000er ... Die Probleme sind weitgehend gleich ... da es ja nunmal eine Familie darstellt. Auch bei den Preisen ist der Motor bis auf wenige Ausnahmen extrem uninteressant. Entscheidend ist die Karosserie ... alles andere kann man im Zweifelsfall machen und/oder organisieren.

MFG Kester

Themenstarteram 2. September 2007 um 10:33

wow vielen dank für die schnelle aund wirklich ausführliche antwort.

ich glaub ich bin hier im forum gut aufgehoben

 

Mfg Tom

am 2. September 2007 um 10:57

Zitat:

Original geschrieben von Rotherbach

...

Die Technik ist grundlegend Robust und haltbar. Was man checken sollte ist in jedem Fall die Verschleißseite des Autos. Hier im speziellen Gummiteile an den Achsen und in der Motoraufhängug, Stoßdämpfer etc.pp. Aber auch z.B. die Kraftübertragung über die Kardanwelle (Gummiteile dort).

...

Da ich auch schon mal mit dem Gedanken spiele, mir später solch ein Auto zuzulegen, klink ich mich hier ma mit ein....

Frage, wie siehst denn bei den angesprochen (aber auch bei den anderen) Teilen mit Ersatzteilen aus? Gibt es noch Neuware, oder nur gebraucht, die dann schwer Aufzutreiben sind, und früher oder später gar nicht mehr erhältlich sein werden?

Sprich, könnte ich auch ein schlechter erhaltenes Fahrzeug kaufen, den Preis entsprechend runterhandeln und selbst auf Vordermann bringen, oder sollte schon alles super erhalten sein?

Danke, Karsten

Zitat:

Original geschrieben von lanciaY12

Sprich, könnte ich auch ein schlechter erhaltenes Fahrzeug kaufen, den Preis entsprechend runterhandeln und selbst auf Vordermann bringen, oder sollte schon alles super erhalten sein?

Ola -

Man kauft bei Oldtimer/Klassikern IMMER das beste, was man sich leisten kann!

G,

MARV

Moin,

Das ist GRUNDSÄTZLICH richtig ... insbesondere Karosseriearbeiten beim Bertone GT sind in Ihrer Intensität und damit in Ihren Kosten NICHT (!) zu unterschätzen, wenn man nicht selbst Hand anlegen kann und will. Das Essential bei diesen Autos ist die Karosserie.

Da einige Teile sich sogar noch im Alfa 155 widerfinden und es wirklich hervorragend sortierte Händler, die sich auf alte Alfa spezialisiert haben, gibt ... ist die Versorgung mit Grundteilen eigentlich ein geringes Problem. Es gibt beinahe alles in brauchbarer Qualität. Bei Blechteilen ... ist aber oftmals die Passgenauigkeit nicht so prickelnd. Also bis auf wenige Ausnahmen (1300+1600 GTA) gibt es die meisten Teile ... aber das heißt nicht unbedingt, das jedes Teil ein Schnäppchen ist und das es nicht doch noch die ein oder andere Ausnahme gibt. Aber es gibt VIELE Autos ... bei denen es noch wesentlich schlechter aussieht ... und nur wenige wo es merklich besser aussieht. Ist halt ein Vorteil ... das Alfas allgemein sehr beliebte Liebhaberfahrzeuge sind und waren ... und das die Technik z.B. im Spider bis 1993 weitgehend unverändert produziert wurde und nicht zuletzt ... gibt es auch viele Fahrzeuge ... die man notfalls schlachten kann (Von Giulias bis hin zu Spidern) ...

Wenn du also KOMPROMISSE machen musst beim Autokauf ... dann achte darauf, das du die Kompromisse da eingehst ... wo sie dich finanziell nicht treffen ... oder wo dir ggf. die Originalität nicht so wichtig ist (Innenausstattung, wenn du eh vorhast eine Lederausstattung zu verbauen, dann kann die Stoffausstattung sicher hinüber sein). Sei nicht so blauäugig und stell dir vor, ich kauf mir nen "4er" Zustand ... und mach den für wenige 100 Euro zu einem 2er Zustand ... in der Regel ist es billiger sich den 2er zu kaufen. Ausnahme wären 1er Fahrzeuge ... die sind bei fast allen Alfas exponiert teuer ... da ist es meist sinniger einen 2-3er zu kaufen und den auf 1er Zustand zu optimieren.

MFG Kester

am 11. April 2011 um 13:01

Hallo; war ganze 25 Jahre mit einem Bertone 1300 Junior unterwegs; die Technik absolut robust und zuverlässig, wenn sie anständig gewartet ist. Karosserie ein Jammer. Gute Idee (auf die man in Turin nicht gekommen ist) war, die Türschnallen, welche ohne Dichtmasse im Blech sitzen, rauszunehmen, das Loch eine Spur zu vergrößern und die Chromteile dann mit Dichtmasse drum rum wieder einzusetzen. Dann war Ruhe. Vorher eine Rostblase nach der anderen dort, wo Blech und Chrom zusammenstoßen.

Dann hat das gute Stück eine Aluminiumpfanne unterm Bodenblech, welche den Hintern des Fahrers vor dem heißen Auspuffsystem isolieren soll. Nette Idee, nur kriecht irgendwann Wasser zwischen die beiden Platten und dann ist eine neue Bodenplatte fällig. Hat mich szt. ca.2.700,-€

gekostet.

Ansonsten ist das Auto unwahrscheinlich robust; ich hatte im Alter von 20 Jahren (Autojahren) einen Zusammenstoß mit einem neuen Ford Kombi, der unmittelbar vor mir links abgebogen ist; ich hatte ein kleine Loch im Kühler, ausgeschlagenen Scheinwerfer und etwas eingedrückte Kotflügel, der Ford war hinüber.

Nach langwierigen Verhandlungen mit der Versicherung haben die dann doch gezahlt und wollten nicht glauben, dass meine Vorderachse den Prall unbeschadet überstanden hatte. Auch der Rahmen war nicht verzogen.

Also, wenn Du einen Bertone mit gutem Blech findest dann würde ich zuschlagen.

Tschau

Peter

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