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Allgemeine Frage zu SUV'S

Themenstarteram 27. September 2022 um 16:23

Hallo,

Ich habe mal ein paar Fragen zu kleinen SUV's, ich selber fahre ein GLK und würde mich gern da drauf beziehen.

Ich sehe seit ein paar Monaten vermehrt Videos vom neuen Fiat Panda 4x4 und Dacia Duster, teils mit sehr zahmen AT Reifen und wenig umbauten, aber teils doch im anspruchsvollen Gelände.

Wenn ich bisher beim Glk über Gelände nachgedacht habe oder auch drüber gesprochen habe, wird es immer als leicht SUV abgetan der für Feldwege taugt und es auch kein richtiger Allrad ist.

Da stellt sich mir die Frage wieso die kleinen Panda und Duster im Gelände doch gut voran gehen, aber X3, Glc oder Glk wird offroad belächelt.

Was haben die kleinen SUV oder Allrad PKW das sie im Gelände besser zurecht kommen, teils fahren die spielerisch durch tiefen Schlamm, durch Wasser bis zu der Motorhaube, verschränken sich teils extrem und kommen dennoch ohne Probleme durch.

Nutzt der fiat panda z. B ein besseren Allrad als der GLK oder liegt es am Gewicht?

Das ist nur mal rein aus Interesse, man selbst kommt ja nie so weit sein SUV so auszufahren, aber es wäre interessant zu wissen wie weit man tatsächlich gehen kann.

Zumindest dachte ich bisher der GLK ist mehr Offroader als ein neuer Fiat Panda.

Wie seht ihr das?

MFG

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6 Antworten
am 27. September 2022 um 16:45

Servus,

 

Vorneweg: Was man so hört (selbst keine Erfahrung), war der GLK je nach Ausstattung gar nicht sooo schlecht im Gelände.

 

Einen Teil der Antwort hast du dir schon selbst gegeben: Das Gewicht spielt eine große Rolle. Und auch die Bereifung: Die Profilierung der Reifen ist das eine, das andere aber auch ist z.B. der Querschnitt. Und da sehen die ganzen Autobahn-SUVs ziemlich schnell ziemlich alt aus. Und so ist auch das Fahrwerk immer ein Kompromiss: Wenn das halt auch bei 250 sicher geradeaus laufen soll, legst du es anders (lies: weniger geländetauglich, weil beispielsweise schlicht und einfach tiefer oder mit progressiverer Dämpfung) aus als wenn der Koffer mit Anlauf und eingeklappten Außenspiegeln 180 schafft.

Und dann ist es halt auch immer noch der Pragmatismus bei der Auslegung. Nur ein Beispiel: Denke ich an den GLK, sehe ich beidseitig verchromte, viereckige Auspuffblenden an einer schicken, sportlichen Heckschürze. Das zerhagelt dir nicht nur den Böschungswinkel, das macht es auch noch richtig teuer, wenn er dann wirklich mal nicht reicht. Und selbes haben wir bei Ölwannen mit Kühlrippen, Klimakondensatoren ganz vorne ganz unten in der vorderen Stoßstange usw. usf.

 

Vom Prinzip her sind die abgesehen von wenigen Ausnahmen* heute alle gleich konstruiert: Selbsttragende Karosse, Einzelradaufhängung, Rucksackallrad per elektronisch gesteuerter Lamellenkupplung (wenn überhaupt) und Bremseingriff gegen das offene Differenzial. Auch wenn das ganze nie für wirkliches Gelände gedacht war, lässt sich da schon einiges rausholen, man muss als Hersteller das aber eben auch wollen und die Nachteile einer Geländeauslegung akzeptieren und verkaufen können.

Und das Verkaufen ist auch der Punkt: Wie viele Käufer machen denn das Kreuzchen bei Gelände-Sonderausstattung? Wie viele Käufer gehen denn bewusst auf die kleinste zugelassene Felge, weil die den größten Reifenquerschnitt bietet? Wie vielen Käufern ist der hintere Böschungswinkel wichtiger als dass die Karre gut aussieht?

 

Und dann ist da noch der Faktor Fahrerpsyche: Wo riskierst du ganz intuitiv mehr? In einem Wagen für 20k€ oder in einem für 100k€? So ganz unabhängig davon, was der Wagen so wirklich kann...

 

*Die Ausnahmen beziehen sich auf wenige Hersteller, die das Thema Gelände noch ein bisschen ernster nehmen (Handschalter-Subaru mit "echtem" Verteilergetriebe und Viscosperre) oder Modelle, die sich preislich z.B. eine Luftfederung erlauben können, womit du ein "best of both Worlds" beim Fahrwerk hinbekommst.

Langer Radstand, geringe Bodenfreiheit, lange Überhänge, Frontspoiler, eingeschränkte Federwege, empfindliche Technik im Bodenbereich, Fahrzeugbreite, empfindliche und teure Alufelgen, Bremselektronik statt Diff Sperre sind weitere Gründe, ein Straßen SUV nicht mit einem dafür konstruiertem Geländewagen zu verwechseln.

Mit einem geübten Fahrer, etwas Glück und ohne Rücksicht auf Verluste kommt ein 4x4 Straßen SUV auch offroad recht weit. Aber ob es auch ohne Beschädigungen zurück kommt, ist eine andere Frage.

Bei Toyota als Beispiel findest du SUV ohne und mit Allrad in allen Fahrzeugklassen, diverse Landcruiser als echte Geländewagen und dann die Landcruiser J7 Serie als Heavy Duty Geländewagen.

Themenstarteram 28. September 2022 um 6:41

Mir ging es da drum da ich zu dem Panda viele Videos sehe und auch bei Instagram einiges verfolge, da war ich echt erstaunt wie weit der kleine kommt ohne zu zucken.

Dann schau mal nach Videos vom Lada Niva.

Aber diese Fahrzeuge sind eigentlich alle aus dem letzten Jahrtausend und der Markt dafür ist in Deutschland minimal. Auch der gesamte EU Markt hat nicht genug Nachfrage, um die Neuentwicklung kleiner, robuster, preisgünstiger, geländetauglicher PKW zum lohnenden Geschäft zu machen. Dazu kommen die Abgasvorschriften, deren Einhaltung Aufwand und Preis auch bei Otto Motoren erhöhen.

Da kauft der Forst- oder Landwirt eher ein Quad oder ATV mit Pritsche, als einen 50-100000€ teuren Offroader wie den Wrangler, J71 oder Defender 90.

Für BEV Offroader in diesem Fahrzeug- und Preissegment sind die benötigten Batterien noch zu schwer und zu teuer. Bei den gerade off-road häufiger benötigten hohen Drehmomenten steigt der Energiebedarf erheblich und damit bricht die Reichweite ein und irgendwo in der Pampa gibt es keine Ladestationen. Alleine das Fahren mit MT Bereifung kostet Energie und Reichweite, auch auf Asphalt. Wenn dann noch ein schwerer Anhänger gezogen werden muss, ist ganz schnell Ende Gelände.

Zitat:

@Sascha5586 schrieb am 27. September 2022 um 18:23:55 Uhr:

Nutzt der fiat panda z. B ein besseren Allrad als der GLK oder liegt es am Gewicht?

Es ist das Gewicht und die Möglichkeit, mit einem kleineren, schmaleren Fahrzeug Linien zu fahren, die das größere Fahrzeug nicht kann. Man halt allgemein mehr Wege zum Ziel, und darunter meistens mindestens einen einfacheren.

Der aktuelle Panda ist ansonsten nicht besonders geländetauglich, höchstens aus Sicht normaler PKW und SUV, die es gar nicht können. Er funktioniert nicht besser oder schlechter als bspw. ein Subaru Justy oder Suzuki Ignis, nur dass um diese beiden nicht so eine Art Offroad-Kult gemacht wird, der beim Panda auf die erste Version zurückgeht (der ist aber nochmal leichter und hat den geländetauglicheren Allrad). Dieser funktionierte nochmal besser, aber - auch damals konnte man damit Lada Niva, Suzuki SJ oder Daihatsu F10 (um in grob ähnlichen Dimensionen zu bleiben) nicht beeindrucken.

Der Duster ist auch mehr Ruf als Wahrheit. Abgesehen von halbwegs kurz übersetzten, ersten Gang hat er keine Vorteile gegenüber anderen SUV, die Bodengruppe ist Renault/Nissans C-Plattform (Clio, Micra, Juke), und nein - da sind keine speziellen Heavy-Duty-Teile verbaut, im Gegensatz zu bspw. einem Renault RX4. Direkter Vergleichskandidat (Abmessungen, keine Untersetzung, Einzelradaufhängung rundum) wäre da der Freelander I, und dem gegenüber ist der Duster offroad nicht gut oder gar besser.

Wie schon gesagt wurde, es ist letztendlich eine Frage, wieviel Schaden man gewillt ist anzurichten. Die Montage von AT- oder MT-Profil will auch mit Bedacht gefahren werden, denn die Antriebswellen der meisten PKW sind nicht auf die dann höheren Lastspitzen im Gelände ausgelegt - hier das Ergebnis von Colway MT-Reifen auf einem XC70.

In Youtube-Videos sieht das natürlich immer toll aus, denn man sieht die Aufwände danach nicht ;).

Oft ist die gezeigte Fahrweise aber auch sinnlos schnell - ohne Untersetzungsgetriebe oft notwendig, aber der "echte" Geländewagen würde halt einen erheblich entspannteren, wenngleich für den Beobachter unspektakuläreren Fahrstil ermöglichen. Wir hatten seinerzeit auch mal einen Hyundai Pony mit im Offroadpark, der nach kreativer Böschungswinkeloperation auch "erstaunlich weit" gekommen ist - aber das war auch seine letzte Fahrt.

Gruß

Derk

Moin, der Panda lebt vom Gewicht und dem kurzen Radstand.

Den GLK mit Anhänger dran habe ich in Frankreich einen engen steilen Geröllpfad hochgefahren, wo ich schon den Trecker zum Rausholen gesucht habe. Ging langsam, aber sicher. Mit Automatik (=Drehmomentwandler) und permanten! Allrad.

Letztlich sind die Reifen das Limit, natürlich auch die Bodenfreiheit. Ach ja, und die Schmerzgrenze des Fahrers, wenns am Unterboden schabt...

Gruß, Mike

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