angeblicher Parkunfall, allgemeine Fragen
Hallo liebe Community!
am 6.12.2020 gegen 17.30 waren mein Freund und ich an der Tankstelle. Beim Ausparken hat unsere Einfahrthilfe angefangen zu piepen (sehr empfindlich, piept auch wenn noch möglicher Abstand ist) und in der Kamera haben wir hinter uns ein anderes Auto gesehen.
Er hat sich Sorgen gemacht und ist sofort raus um zu prüfen, ob wir reingefahren sind. Der Autobesitzer war sofort da und ein paar andere Leute, aber niemand konnte sagen, ob wir das Auto gerammt haben oder nicht.
Wir haben beide Autos überprüft (mit Tuch abgewischt, da es geregnet hat und mit Handy-Taschenlampen die Autos überprüft). Es war soweit nichts zu erkennen, wir tauschen Personalien aus, falls man am nächten Morgen etwas findet.
Heute morgen habe ich auch im Tageslicht mein Auto überprüft, bis auf Dreck ist nichts. Allerdings wurde ich vom "Geschädigten" vor ca. 2 Stunden angeschrieben. Es hieß, er habe einen Kratzer und in sein Scheinwerfer würde Wasser reinlaufen.
Ich sagte Ihm, dass an unserem Auto kein Schaden wäre und ich seinen Schaden meiner Versicherung melden würde und evtl ein Gutachten mit beiden Autos nebeneinander haben möchte. Plötzlich wurde er sehr unfreundlich und meinte
1. er würde bei Mercedes arbeiten und hätte seine Autoteile deswegen billiger bekommen
2. sein Auto habe eine Wertminderung von 2000-3000€,
3. wir sollten ihm 350€ geben, dann würde er es selber reparieren.
Daraufhin sagte ich ihm, ich würde es nun definitiv über die Versicherung klären und ihm nicht einfach 350€ in die Hand drücken. Er meinte daraufhin, er habe keine Zeit für sowas und würde dann einen Anwalt hinzuziehen, wenn wir nicht zahlen.
Ich bin verunsichert. Ich bin generall dagegen, Leuten einfach Geld in die Hand zu drücken und generell möchte ich gerne alles dokumentiert haben. Allerdings bin ich misstrauisch, weil er die Versicherung nicht hinzuziehen will. Meine Idee wäre, dass ich morgen die KFZ - Versicherung anrufe und was passiert ist vielleicht bei der Polizei melde? Könnte ich denn sonst auch noch etwas machen ?
Liebe Grüße,
dannzu
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93 Antworten
Hi,
es klingt für mich nach einer ganz klaren Abzocke. Er lässt den Anschein, dass er euch etwas Gutes tun will.
Nach deiner Geschichte, ohne dich zu kennen, würde ich behaupten, es ist kein Schaden entstanden. Konnte es denn überhaupt sein, dass dein Heck überhaupt physikalisch an den Scheinwerfer kam?
Was sparst du überhaupt, wenn du 350 € bezahlst? Wenn sogar der Schaden tatsächlich durch euch entstanden ist, dann soll eure Kfz-Versicherung bezahlen und gut ist. Dann wird dein Beitrag erhöht, aber bestimmt nicht so sehr, dass es sich lohnen würde 350 € zu bezahlen.
Du musst den Schaden bei deiner eigenen Kfz-Versicherung unverzüglich melden. Jetzt am 08.12.2020 ist es definitiv nicht zu spät. Melde den Schaden, aber mit konkreter Hergangsschilderung, am besten so wie du es hier geschrieben hast, damit deine Versicherung nicht einfach zahlt, sondern es überprüft. Die haben ihre eigenen Sachverständigen, Experten usw., die ggf. überprüfen, ob der Schaden von deinem Auto entstanden sein konnte.
Mein klarer Rat: Nicht bezahlen, sondern deine Versicherung hinzuziehen.
Polizei ist nicht erforderlich. Was sollen die denn machen? Oder willst du sie wegen Betrugs anzeigen? Die kannst du ruhig aus dem Schneider lassen.
Es gibt im Übrigen laut deiner Geschichte keine Zeugen, die sagen können, dass sie den Anstoß, also die Kollision selbst, gesehen haben. Es wird aus meiner Sicht sehr schwierig für den Gegner, Geld von deiner Versicherung zu bekommen.
Und keine Sorge, wenn er zum Anwalt geht, zahlt das im schlimmsten Fall auch deine Versicherung. Dadurch wird dein Beitrag nicht noch höher.
Halte uns mal auf dem Laufenden.
Puh,
LG, Jura
Edit: Vielleicht kannst du dich mal genauso mit einem ähnlichen Fahrzeug, wie der Gegner hatte, hinstellen und gucken, ob das Heck überhaupt an den Scheinwerfer gekommen sein konnte. Irgendwie klingt es unglaubwürdig für mich.
Hallo Jura,
vielen Dank für deine schnelle Antwort!
Deswegen war ich auch so verunsichert. Selbst wenn er Autoteile billiger bekommt, sollte er doch nicht so aggressiv werden, sobald man die Versicherung erwähnt. Für was hätte man sowas denn sonst (mein Gedankengang).
Als Zeuge habe ich meinen Freund, der neben mir saß. Er hatte allerdings eine Gruppe von Freunden, die neben ihm standen. Ich ruf mal morgen bei der Tanke an und fragen ob sie es auf Video haben.
Danke, ich konnte vor lauter Sorgen jetzt gar nicht schlafen!!
Gruß,
dannzu
Wegen den Sorgen musste ich jetzt nachts auch eingreifen. Es ist nur Blech - viele vergessen das leider.
Wegen Zeugen meinte ich, dass der Gegner keine Zeugen haben wird, die den Anstoß bestätigen können. Wenn die dort standen, heißt es nicht, dass sie es gesehen haben.
Dass du einen Zeugen hast und die Tankstelle vielleicht ein Video, könnte nur für dich von Vorteil sein.
Das mit dem Video muss schnell gehen, es wird nämlich oft überschrieben und nach einigen Tagen nicht mehr abrufbar sein.
Mit dem Video wird's hoffentlich kein Theater wegen Datenschutz blabla. Viel Glück.
Was hast Du für ein KFZ? Kannst Du seinen Scheinwerfer damit überhaupt getroffen haben? Falls nein, Nachricht nehmen und auf zur Polizei und den Sachverhalt dort schildern. Da wird ein Anstoßgutachten (3.500 Euro!) im Zweifel von der Staatskasse vorgestreckt.
Und - wie zu recht dargestellt - parallel die Sache zivilrechtlich verfolgen: Versicherung melden.
Es ist ja schon komisch: 1 kratzer da müsste man die stosstange neu spritzen. Das kostet vielleicht tiefgerechnet: 100 euro.
Der Scheinwerfer könnte über Euro 1000.- kosten und niemand bekommt neu teile so günstig für Euro 350.-. Da stimmt doch bereits etwas nicht.
Ich glaube nicht mal das der Scheinwerfer wasser reinlässt. Ich würde unangekündigt mal ein kübel wasser auf den scheinwerfer leeren den er beanstandet und du wirst sehen kein wasser eintritt
Ich würde eine Selbstanzeige bei der Polizei mache und natürlich eine Sachverhaltsdarstellung machen, den "Angeblichen" Schaden deiner Versicherung melden und selbstverständlich in abrede stellen das du überhaut einen schaden verursacht hast, auch anführen das dich der angebliche geschädigte zu erpressen versucht, und natürlich eine Sachverhaltsdarstellung machen,. Wirst sehen du wirst nichts mehr hören von dem Typen.
Wieso bemerkt man als Fahrer bzw. Beifahrer einen Anprall nicht? Besonders dann, wenn hier (angeblich) eine "Wertminderung" (oder doch eher Schaden?) von 2000-3000 Teuronen entstanden sein soll?
Musikbox im Modus Open-Air-Festival?
Solange die Parkhilfe nur piept ist noch Luft, erst wenn ein Dauerton erfolgt ist man nah genug für einen Anprall.
Das ist eine ganz klare Abzocke,
Gut ist das er dir geschrieben hat und du den Verlauf jetzt hast.
Ist er Gutachter das er den Wertverlust beziffern kann ?
Einen Rumps in der Größenordnung spürst Du, mach dir da mal keine Sorgen.
Kratzer und undichter Scheinwerfer passt hinten und vorne nicht zusammen. Da will wohl jemand seine Altlasten auf deine Kosten regulieren lassen. Solche Typen warten doch nur auf solche Gelegenheiten
Diese Wertminderung ist übertrieben.
3.000€ Wertminderung muss der Schaden ja schon fünfstellig sein - und das bekommt man nicht mit 350€ selbst repariert.
Welche Assistenten hat dein Auto? Die collisionsassistenten bremsen auch rückwärts (ich weiß aber nicht ob das alle machen). Beruhigt vielleicht dein Gewissen wenn du weißt, dass dein Auto da selbst aufpasst.
Guten Morgen,
Kann mir nicht vorstellen, das du bei einem leichten Parkrempler den Scheinwerfer erwischst, was soll denn das für ein Auto sein? Oder hattest Du was langes im Kofferraum und die Klappe auf?
Wenn Dein Stoßfänger den anderen berührt, sollte da auch ein Kratzer sein, bevor dieser sich verformt und den Scheinwerfer beschädigt.
ich würde wie folgt vorgehen:
1. Selbstreflektion, ob an der Story ggf. was dran sein kann.
2. Kommunikation mit dem Kollegen einstellen.
3. Deine Versicherung über den genauen Ablauf informieren.
4. Anwalt kontaktieren, bezüglich weiterem Vorgehen.
5. Ggf. bei der Polizei nachfragen, wie Du dich verhalten sollst, die Kollegen sind nämlich meistens sehr nett und nicht nur für Knöllchen zuständig...
Gruß
Dirk
Eine Selbstanzeige halte ich für nicht zielführend, da kein Anfangsverdacht gegen den Threadersteller ersichtlich ist. Insbesondere kommt ein unerlaubtes Verlassen des Unfallorts nicht in Betracht, da die Beteiligten die Personalien offenkundig ausgetauscht haben.
Ich würde da auch nicht viel machen, er will ja was von Dir!
Wenn mir so jemand kommen würde soll er es erstmal beweisen, da kann man gerne auch mal einen Gutachter einschalten der wird dann schon feststellen, ob der Schaden so überhaupt möglich ist. Die Kosten gehen natürlich nachher auf ihn, wenn Du es nicht warst.
Die Tankstelle hat möglichweise auch noch Videomaterial, dein Kumpel ist Zeuge, Du stehst nicht schlecht da.
Auch die Schadensregulierung seinerseits erscheint nicht seriös, warum sollte er die Wertminderung von mehreren tausend Euros mit 350€ ausgleichen? Verstehe ich nicht.
Im Zweifel würde ich ihm noch den Hinweis geben, dass Du bei Verdacht eine Anzeige bei der Polizei gegen ihn stellst (Betrug oder was das auch immer ist), dann wirst Du von ihm bestimmt nichts mehr hören.
Lass Dich bloß nicht unter Druck setzen von so welchen Flachzangen!
Erstmal ein paar Basics,
der Geschädigte hat einen W205 und wurde vorn "getroffen"?
die/der TE hat welches Auto und wo genau war der vermeintliche Aufprallpunkt?
2018 ist mir ein Opel Corsa aufgefahren. Stoßstange plus Kleinteile um die 3200€.
Wertverlust am Fahrzeug 200€, keine 2000€
Gruß Frank