Audi A4 + Autogas -> Einbaubericht
LPG-Einbau Audi A4: Einbau-Bericht nach 1000km
Ich hatte ja im Audi80 lange Autogas, und letztendlich hab ich mich dann doch entschlossen, auch den A4 umzurüsten.
Fahrzeug: A4, 2.4 Liter V6
Anlage: Solaris LPG, vollsequentiell und OBD-fähig:
(Valtek Injektoren, Tomasetto-Verdampfer, 72Liter Radmuldentank)
Einbau bei Bogumil in Polen (wie schon beim 80er), inkl. einiger Nacharbeiten von mir:
Tankstrebe aus Edelstahl angebracht - die normalen Tankbefestigungen (Bohrungen und Schrauben im Fahrzeugboden) halte ich für etwas schwach. Ein voller Tank und das Sportfahrwerk erzeugen bei Bodenwellen schon große Kräfte, da will ich sicher sein, dass hinten alles an seinem Platz ist und bleibt. Die Strebe aus 3mm starkem Edelstahl wird keinen Millimeter nachgeben :-) Die Strebe geht zwischen den Schrauben der Stoßfängerbefestigung von links nach rechts über den Tank.
Railhalter aus Edelstahl: auf Vorher-Fotos habe ich mal verzichtet, die Rails waren halt auf dieser Plastik-Motor-Abdeckung befestigt. Kann man machen, was mich aber gestört hat war die Enge und Länge der Gas-Einspritzleitungen. Durch die Railhalter sitzen die Injektoren absolut fest (die müssen ja Millisekunden an Steuerzeiten realisieren) und vor allem: die Leitungen sind nochmals gekürzt und ohne Zusammendrücken oder Knicke verlegt.
Vorher hatte ich noch diese 3-5 Zehntelsekunden an "Bedenkzeit" im Ansprechverhalten, die auftreten, wenn man Gas komplett wegnimmt und dann wieder kräftig Gas gibt. (LPG-fahrer wissen vielleicht was ich meine) Durch die bessere Positionierung und die Leitungslänge ist das Ansprechverhalten subjektiv jetzt wirklich 1:1 wie im Benzinbetrieb.
An einigen neuralgischen Stellen habe ich die Gasleitungen und auch die Heizwasser-Leitungen für den Verdampfer noch mit Leerrohr ummantelt.
Weitere Details:
Die Anlage ist OBD-angeschlossen und verarbeitet damit die "echten" Motorsteuerdaten. Im OBD-Betrieb habe ich einen etwas höheren Verbrauch als wenn ich mit vorgegebenem oder angepasstem Kennfeld fahre. Scheinbar wird die LPG-Gemischanfettung mit OBD-Daten etwas großzügiger (genauer!) geregelt :-)
Ist mir aber recht, lieber einen kleinen Mehrverbrauch und damit eine niedrigere LPG-Verbrennungs- temperatur, als wenn man Magermix-LPG verbrennen würde (bei Sauerstoff- überschuss enstehen höhere Reaktionstemperaturen). Zur Info: Gas verbrennt punktuell heißer als Benzin, die Gesamttemperatur ist aber durch den Wechsel des Aggregatzustandes u.U. niedriger als Benzin. Flashlube fahre ich nicht.
Warum Solaris-LPG Anlage: Bogumil verbaut die nur noch, fährt selbst diese Anlage im neuen Jetta und sämtliche technische Doku, Handbücher, Software usw. gibt es in Deutsch - zudem sind die Komponenten bekannte Standardware. Die Steuersoftware zur Einstellung der Anlage gibt es zudem legal zum Download.
So, und damit habe ich mir meine automobile Freiheit ein Stück zurückerobert ;-))
Gruß und gute Fahrt, Apoka
Beste Antwort im Thema
LPG-Einbau Audi A4: Einbau-Bericht nach 1000km
Ich hatte ja im Audi80 lange Autogas, und letztendlich hab ich mich dann doch entschlossen, auch den A4 umzurüsten.
Fahrzeug: A4, 2.4 Liter V6
Anlage: Solaris LPG, vollsequentiell und OBD-fähig:
(Valtek Injektoren, Tomasetto-Verdampfer, 72Liter Radmuldentank)
Einbau bei Bogumil in Polen (wie schon beim 80er), inkl. einiger Nacharbeiten von mir:
Tankstrebe aus Edelstahl angebracht - die normalen Tankbefestigungen (Bohrungen und Schrauben im Fahrzeugboden) halte ich für etwas schwach. Ein voller Tank und das Sportfahrwerk erzeugen bei Bodenwellen schon große Kräfte, da will ich sicher sein, dass hinten alles an seinem Platz ist und bleibt. Die Strebe aus 3mm starkem Edelstahl wird keinen Millimeter nachgeben :-) Die Strebe geht zwischen den Schrauben der Stoßfängerbefestigung von links nach rechts über den Tank.
Railhalter aus Edelstahl: auf Vorher-Fotos habe ich mal verzichtet, die Rails waren halt auf dieser Plastik-Motor-Abdeckung befestigt. Kann man machen, was mich aber gestört hat war die Enge und Länge der Gas-Einspritzleitungen. Durch die Railhalter sitzen die Injektoren absolut fest (die müssen ja Millisekunden an Steuerzeiten realisieren) und vor allem: die Leitungen sind nochmals gekürzt und ohne Zusammendrücken oder Knicke verlegt.
Vorher hatte ich noch diese 3-5 Zehntelsekunden an "Bedenkzeit" im Ansprechverhalten, die auftreten, wenn man Gas komplett wegnimmt und dann wieder kräftig Gas gibt. (LPG-fahrer wissen vielleicht was ich meine) Durch die bessere Positionierung und die Leitungslänge ist das Ansprechverhalten subjektiv jetzt wirklich 1:1 wie im Benzinbetrieb.
An einigen neuralgischen Stellen habe ich die Gasleitungen und auch die Heizwasser-Leitungen für den Verdampfer noch mit Leerrohr ummantelt.
Weitere Details:
Die Anlage ist OBD-angeschlossen und verarbeitet damit die "echten" Motorsteuerdaten. Im OBD-Betrieb habe ich einen etwas höheren Verbrauch als wenn ich mit vorgegebenem oder angepasstem Kennfeld fahre. Scheinbar wird die LPG-Gemischanfettung mit OBD-Daten etwas großzügiger (genauer!) geregelt :-)
Ist mir aber recht, lieber einen kleinen Mehrverbrauch und damit eine niedrigere LPG-Verbrennungs- temperatur, als wenn man Magermix-LPG verbrennen würde (bei Sauerstoff- überschuss enstehen höhere Reaktionstemperaturen). Zur Info: Gas verbrennt punktuell heißer als Benzin, die Gesamttemperatur ist aber durch den Wechsel des Aggregatzustandes u.U. niedriger als Benzin. Flashlube fahre ich nicht.
Warum Solaris-LPG Anlage: Bogumil verbaut die nur noch, fährt selbst diese Anlage im neuen Jetta und sämtliche technische Doku, Handbücher, Software usw. gibt es in Deutsch - zudem sind die Komponenten bekannte Standardware. Die Steuersoftware zur Einstellung der Anlage gibt es zudem legal zum Download.
So, und damit habe ich mir meine automobile Freiheit ein Stück zurückerobert ;-))
Gruß und gute Fahrt, Apoka
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12 Antworten
Na herzlich willkommen wieder bei den "Lebenden" und gratuliere zum (hoffentlich) gelungenen Einbau.
Meine 2.4-er heißt ja ALF und hat 5 Ventile, schluckt brav sein Gas, hat aber nicht mehr Bogumils/Arturs Gasschläuche drin (die waren Mist, nach 2-3 Jahren porös) Aber solche Schweinereien mach ich allein.
Die Solarisanlage ist m.E. doch nicht ganz schmerzfrei, betrachtet man einige Sorgen-Umrüstungen hier im Forum. Ich denke aber doch, daß Bogumil Probleme, so sie auftreten schnell gebacken bekommt.
Ich halte mich da an die schier unverwüstliche Landi-Renzo-Omegas, wie du weißt.
Zitat:
Original geschrieben von apoka_80_b3
Tankstrebe aus Edelstahl angebracht - die normalen Tankbefestigungen (Bohrungen und Schrauben im Fahrzeugboden) halte ich für etwas schwach. Ein voller Tank und das Sportfahrwerk erzeugen bei Bodenwellen schon große Kräfte, da will ich sicher sein, dass hinten alles an seinem Platz ist und bleibt. Die Strebe aus 3mm starkem Edelstahl wird keinen Millimeter nachgeben :-) Die Strebe geht zwischen den Schrauben der Stoßfängerbefestigung von links nach rechts über den Tank.
ich habe seit knapp 2 Monaten auch ein Muldentank ohne Strebe drin. Ist es wirklich so das er sich evtl. lösen könnte ? Meine Federn sind ist auch etwas hart.
@Omega
danke! Bin ja gespannt, wie sich die Anlage macht. Die ersten 27-28tkm bis zur Amortisation sind ja noch spannend. LPG-Interface Adapter hab ich noch, also falls du mal was brauchst sag Bescheid.
@brainticket999
Also im Normalfall wird sich nichts plötzlich lösen, Angst brauchst du sicher keine zu haben.
Da der Tank + Inhalt aber auch auf ein anständiges Gewicht kommt darf man die auftretenden Kräfte nicht unterschätzen - im "No Go Thread" im Gaskraftstoffe Forum kann man sich Fotos von ausgerissenen Tankbefestigungen anschauen.
Für mich die Verstrebung einfach die 110%-sichere Lösung, braucht sicher nicht jeder. Aber so eine Strebe mit 2 Bohrungen und 4x-Abkanten ist für einen guten Stahlbauer eine Sache von Minuten und einem Trinkgeld und wenn man nett fragt, ist sie dann auch aus Edelstahl :-)
Inzwischen sind ja schon einige Monate vergangen. Wie ist es dir bisher mit den Valtek Injektoren ergangen - und welche sind verbaut?
Grüße, Martin
Zitat:
Original geschrieben von X_FISH
Inzwischen sind ja schon einige Monate vergangen. Wie ist es dir bisher mit den Valtek Injektoren ergangen - und welche sind verbaut?
Grüße, Martin
verbaut ist Typ 30 glaube ich.
Bisher ohne Beanstandungen...
Gruss,
Apoka
Zitat:
Original geschrieben von apoka_80_b3
verbaut ist Typ 30 glaube ich.
Bisher ohne Beanstandungen...
Wie viele Kilometer haben sie schon ihren Dienst getan? Sind ja inzwischen rund 2 Jahre vergangen.
Morgen soll ich meinen B5 (ADP 1.6) vom Umrüster zurückbekommen. Was verbaut wird sehe ich dann. Habe die Anlage nicht in Einzelteilen gesehen. Wird also ein klein wenig eine Überraschung.
Grüße, Martin
Wie, du läßt dein Fahrzeug umbauen und weist nicht welche Anlage/Hersteller verbaut wird?
Welche Anlage schon (KME) aber nicht welche Variante der Injektoren. Daher der Hinweis mit dem Blick auf die Einzelteile.
Grüße, Martin
Sodala: Die Injektoren.
Grüße, Martin
Ich habe jetzt zwei Blogbeiträge geschrieben. Die verwendeten Injektoren sind übrigens von Hana (Korea), die Rail ist von Europegas (Polen).
b5.gaskutsche.de – KME Diego G3 im Audi A4 (B5)
b5.gaskutsche.de – »Auffüttern« um den Gastank im Kofferraum
Grüße, Martin
Hi Martin,
schöne Bastelarbeit!
Ich habe dem Blog nicht entnehmen können, wie gross eigentlich der neue Tank ist.
Bei mir ist einer drin, der nicht übersteht und ich glaub, es sind 45 oder 50 Liter. Ausfahrbar sind so um die 42 Liter.
Was hat Dir also der grössere Tank gebracht?
Zu Deiner Wahrnehmung des ruhigeren Motorlaufs:
Geht mir auch so und wird in den Gas-Foren vielfach bestätigt. Liegt wohl an der hohen Oktanzahl...
Zitat:
Original geschrieben von platypus01
Ich habe dem Blog nicht entnehmen können, wie gross eigentlich der neue Tank ist.
Also das steht nun aber wirklich drin. Sogar bzw. gerade in der Tabelle am Anfang des Einbauberichts.
-> b5.gaskutsche.de – KME Diego G3 im Audi A4 (B5)
Zitat:
Original geschrieben von platypus01
Bei mir ist einer drin, der nicht übersteht und ich glaub, es sind 45 oder 50 Liter. Ausfahrbar sind so um die 42 Liter.
Was hat Dir also der grössere Tank gebracht?
Die 42 Liter netto wären mir zu wenig. Ich pendle an den Wochenenden ab jetzt dann ca. 500-520 km. Das möchte ich möglichst ohne Tankstopp bewältigen. Dann stehe ich nur einmal am Wochenende an der Tankstelle. So wie beim Benzinbetrieb früher auch.
Zitat:
Original geschrieben von platypus01
Zu Deiner Wahrnehmung des ruhigeren Motorlaufs:
Geht mir auch so und wird in den Gas-Foren vielfach bestätigt. Liegt wohl an der hohen Oktanzahl...
Die Oktanzahl hat damit weniger zu tun. Eher wie die Verbrennung abläuft. Eben »runder« und nicht so »eckig« wie im Benzinbetrieb. Beim VR6 war's auf den Campingplätzen und den »Tuningtreffen« immer lustig. Trotz »Sportauspuff« (Edelstahlanlage - aber leise) war öfters mal nicht klar ob der Motor im Standgas läuft oder aus ist.
Grüße, Martin