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Audi und Service - eine kleine Anekdote
Servus Gemeinde,
habe vor einigen Stunden schon etwa den gleichen Beitrag im A8-Forum erstellt, aber wollte diesen einfach nur nochmal hier posten, um zu sehen, wie die Allgemeine Zustimmung unter der gesamten Audi-Gemeinde ist.
Meiner Meinung nach kauft man mit einem Audi nicht nur die Qualität des Fahrzeugs, sondern auch des Services, die aber, zumindest nach meinem subjektiven Empfinden, in den letzten Jahren merklich abgenommen hat, bis zu einem Punkt, an dem ich mich fragen muss, ob das wirklich noch Servicequalität ist.
Mein Beispiel, es ist wirklich so passiert:
Ich rufe meinen Serviceberater bei Audi an, sage ihm, dass bei meinem A3 das Beifahrer Gurtschloss knartscht, wenn es belastet wird, und dass bei Basslastiger Musik meine Dekorleiste auf der Fahrerseite eine Eigenschwingung entwickelt. Er sagte mir, da würden wir sicher eine Lösung finden, wir machten einen Termin (wobei ich ausdrücklich um ein Ersatzfzg. bat) und die Sache war für mich in trockenene Tüchern.
Also zum vereinbarten Termin den Wagen zum Händler gebracht, komm in den Showroom "Ach Herr Thielo.Mat, schön dass Sie da sind, der Herr Xx hat leider schon Urlaub, aber die Kollegin Xy wird sie dafür beraten, es geht ja sowieso nur um die Aufnahme" Okay, schön dass diese Dame besser weiß, was ich will, als ich selbst, aber vielleicht weiß sie ja auch schon, dass ich demnächst den Kauf eines A3 8V plane? Wohl eher nicht... - Und warum verdammt macht mein Serviceberater einen Termin mit mir, zu einem Zeitpunkt zu dem er schon im Urlaub ist? Natürlich geht das auch mit seiner Kollegin, aber das Wort Kundenbindung sollte ihm sehr wohl bekannt sein, und sowas gehört sich nicht, ich schicke doch auch nicht meinen Freund mit meiner Liebsten ins Kino.
Nunja, schön und gut, nachdem ich ca. 15 min. auf die Serviceberaterin gewartet hatte, erbarmte diese sich, mir zu helfen, wir setzten uns, ich schilderte alles zum 2. mal und sie nahm alles soweit auf, fragte sogar, ob die Formulierung so passen würde...Also wieder, Knarzen am Beifahrersitz und Scheppern in der Tür, schön und gut. - Der Ersatzwagen? Also ich habe hier keinen geblockt, ich denke, das wird eher schwierig. Wie bitte? Ich nehme in Kauf, sogar dafür zu bezahlen und buche extra einen Termin, an dem ein Fzg. verfügbar ist um dann ohne abgespeist zu werden?? Das kann doch nicht sein - "Aber wir können sie mit unserem Hol-und Bringservice wegbringen, und holen sie dann wieder ab, wenn alles fertig ist" Nun gut, die Serviceberaterin sagte mir zu, der Wagen würde spätestens am nächsten Morgen, Punkt 8 Uhr fertig sein, muss ich halt so lang den Spark der Liebsten treten. Unnötig, aber man will ja nicht direkt übertreiben und großkotzig werden, wir sind ja alle gut erzogen.
Die SB händigte mir eine Kopie der Auftragsbestätigung aus, ich setzte mich mit einem MA des Autohauses in einen schicken A4 VFW und wurde nach Hause gebracht - Zufrieden war ich nicht, aber zu Hause.
Dann gegen 17:30 ein Anruf, die SB am Telefon. Das Geräusch des Gurtschlosses wäre so stand der Dinge, da ich die RS3 Sitze in meinem Wagen habe und das Gurtschloss in Kontakt mit dem Leder diese Geräusche entwickelt. Mein Kommentar, dass ich selbst dieses schon getestet hätte und genau wüsste, dass das Geräusch sicher vom Gurtschloss selbst und nicht vom Leder kommt, umging die Dame geschickt und "bot mir an", doch morgen früh noch einmal vorbeizukommen und dem Kollegen das ganze zu erläutern.
In diesem Moment stellte ich mir die Frage, wer von uns beiden nun der SB und wer der hochgelobte Kunde ist, sagte aber zu, dass ich vorbeischauen würde und dem Werkstatt-MA das Problem einmal genau zeigen würde.
Also am nächsten Morgen in den Spark, die Freundin daneben, zum Händler und den Leuten dort mal zeigen, wie ein Gurtschloss funktioniert. Meine Liebste hat mich dort nur rausgeschmissen, mit dem Kommentar, ich solle bloß nicht ohne Auto wiederkommen, sie bräuchte ihres heute. Also zähneknirschend rein in den Laden, die SB war natürlich noch nicht da, und die Empfangsdame hatte soviel Ahnung von dem Fall wie eine Kuh vom Eislaufen, also direkt mal zum Serviceleiter, ihm das ganze zum 3. mal geschildert, gesagt weshalb ich hier sei und in die Werkstatt, wo schon der Mechaniker wartete.
Er setzte sich auf den Fahrersitz, ich kniete mich an die Beifahrerseite, gab ihm den Gurt an, er nahm diesen in seine Hand, das Gurtschloss in die andere, steckte den Gurt in das Schloss, es knartschte nichts. Als ich ihm die Anweisung gab, nun einmal etwas an dem Gurt zu ziehen und diesen im Schloss zu bewegen, ohne das Schloss in Kontakt mit dem Sitz kommen zu lassen, und er diesem Folge leistete, staunte er selbst nicht schlecht, als es dann doch einmal ein Knartschen von sich gab. Also doch keine Einbildung meinerseits...Kurz auf ein Danke oder eine Entschuldigung gewartet, kam nichts, also wieder in den Showroom. Die SB hatte nun auch schon Ihren Dienst angetreten und fragte mich, ob der Mechaniker jetzt genau wüsste, wo das Problem läge. Ich bejahte und schilderte ihr im selben Atemzug noch freundlich, dass sie mir jetzt ein Auto aushändigen dürfe, da ich keine Lust hätte, aufgrund von Inkompetenz auf einen fahrbaren Untersatz zu verzichten. Urplötzlich gab es einen Verkäufer, der noch einen A1 2.0 TDI VFW, der schon seit Wochen auf der selben Stelle steht, zur Verfügung hatte. Also schnell einen Probefahrt-Vertrag, befristet auf 1 Tag, unterschrieben und abgedampft - wieder unzufrieden, aber diesmal mit Auto...
Ich ging felsenfest davon aus, dass ich meinen A3 am nächsten Morgen um 8 Uhr wieder in die Arme schließen dürfte, und war schon fast in Festtagsstimmung, als ich gegen 18:00 uhr einen erneuten Anruf vom Autohaus erhielt. Fr. Xy war wieder am Telefon, vermeldete, dass man das Rasseln in der Tür nicht rekonstruieren könne, der Mechaniker habe schlichtweg nichts gehört und ich solle doch mal vorbeikommen um ihm zu zeigen, von wo genau das Geräusch gekommen wäre.
Ich bin ein durchweg sehr ruhiger Mensch und habe viel Geduld, aber ich glaube, wenn ich sage, in diesem Moment hatte ich in etwa die Kragenweite eines Elefanten, dann kommt das schon hin. Dass ich den A1 nicht abgeben würde, war ihr wohl selbst klar, also bat ich sie drum, dieses mal wenigstens anwesend zu seien, wenn ich komme, und beendete das Gespräch.
Nächsten Morgen, 8 Uhr, ich betrete das Autohaus, ca. gleichzeitig mit Fr. Xy, die mir erklärt, sie müsse noch eben auf die Toilette und würde dann kommen. Gut, auf die 5 Min. kommt es jetzt auch nicht mehr an, und wir wollen ja hier keinen hetzen, um Gottes Willen. Nachdem die SB dann die wirklich wichtigen Dinge des Lebens erledigt hatte, konnten wir uns wieder meinem Problem widmen, also in die Werkstatt - "oh wo ist denn ihr auto? einen moment, ich bin sofort wieder da.." - Das ist doch ein schlechter Scherz, oder? Nun gut, sie kam schnell wieder und erklärte mir, dass das Auto draußen stünde (obwohl ich explizit darum gebeten habe, dass der Wagen i.d. Halle übernachten darf...), wir gingen raus, sie erklärte mir nebenbei, dass der eigentlich zuständige Mechaniker heute leider krank sei und niemand so genau weiß, wie "weit" er gekommen ist, aber dass man diesen Menschen etwas auf die Sprünge helfen musste, war mir ja jetzt schon bewusst. Also Tür auf, damit ich ihr und dem neuen zuständigen Mechaniker zeigen konnte, von wo das rascheln kommt. Die Überraschung kam dann beim Öffnen, der leider kranke Mechaniker hatte wohl "vergessen", die alte Verkleidung wieder anzuschrauben, wie soll ich da orten, von wo das Geräusch kommt? Die sind ja witzig. Egal, wenigstens schauen, ob der Beifahrer-Gurtschnaller jetzt funktioniert, ohne zu knartschen. Also in Anwesenheit der SB den Gurt in das Schloss gesteckt, gezogen und bewegt, und ja, das Knartschen war noch genauso da, wie vorher auch. Nur hatte ich jetzt eine großflächige Filzmatte an meinem Sitz und meiner Mittelkonsole hängen, die auch noch super Hässlich aussah.
Naja, die folgenden 5 Min. kann man folgendermaßen beschreiben: Ich habe der SB freundlich erklärt, dass das so sicher nicht Stand der Dinge sei, dass ich mich jetzt wieder in den Vorführ-A1 setzen würde, sie die 150 inklusiv-Km aus dem Vertrag streichen könne und mich anrufen dürfe, sobald mit meinem eigenen Auto wieder alles in der Waage sei. Sie konterte freundlich "Gern doch Herr Thielo.Mat, ich rufe sie dann an.." und dafür war die Sache für mich auch vorerst erledigt.
Am nächsten Tag rief mich der Serviceleiter selbst an, bedauerte die ganze Situation zutiefst und bot mir an, den Wagen nun abzuholen, da dieser nun problemfrei sei. Ich hatte zu dem Zeitpunkt keine Zeit aber sagte ihm zu, den Wagen am Abend abzuholen. Kurz vor Feierabend (ca. 30min.) noch mal in ein Autohaus zu kommen scheint in meiner Umgebung eine Sünde zu seien, die man besser nicht begeht. Man überquert die Türschwelle und bekommt im selben Moment die hasserfülltesten Blicke zugeworfen, die eine Empfangsdame auf Lager hat. Ich sagte ihr, dass ich einen Termin mit dem Serviceleiter hätte und ging direkt durch. Der Serviceleiter bedauerte nochmals, dass ich 2x umsonst herkommen musste, seine Trauer war aber schnell verflogen, als ich ihm erzählte, dass sein A1 nun um 1100KM älter sei - Naja egal, er nahm es so hin, zeigte mir mein Auto, welches nun wirklich Problemfrei war, sogar gesaugt hatte man! Ich fühlte mich erschlagen vom Service!
Nach dieser Geschichte bin ich was Audi Top Service Partner (oder wie diese Auszeichnung heißt, die Audi an die besten Servicepartner vergibt), wirklich skeptisch geworden, denn genau so einer ist mein Freundlicher auch.
Ich finde, egal ob man jetzt 125T oder 40T € auf den Tisch legt, Audi sollte sich nicht nur durch Premiumqualität auszeichnen, sondern auch durch Premiumservice. Und wenn man die Premiumqualität bei den aktuellen Fzg. nur erreichen kann, indem man die Mängelbehafteten Autos zu den Mängelbehafteten Händlern bringen, und dort einen Auftand macht, dann ist hier jemand auf dem falschen Dampfer, entweder Audi oder ich.